Freitag, 4. Mai 2018

Lissabon 2018 Tag 4: Gewinner, Verlierer und fehlende Kostüme

Nachdem ich jetzt auch meine mentale Krise überstanden habe, schaue ich zusammenfassend auf Tag 4 in Lissabon. Hier ist das Ergebnis der Press Poll von diesem Tag:

1. Ungarn 97
2. Malta 64
3. Ukraine 44
4. Schweden 42
5. Georgien 29
6. Slowenien 26
7. Lettland 19
8. Polen 4
9. Montenegro 1

Es gibt einen klaren Sieg für Ungarn. Keiner kann so wirklich begründen warum man das Staging von Ungarn so gut findet, aber es ist einfach so. Unter den Experten von Wiwibloggs hat sich Ungarn mit einer nachvollziehbaren, langen Begründung als großer Kandidat auf den Sieg dieses Jahres herauskristallisiert. Das übrigens bevor das Ergebnis der Press Poll veröffentlicht wurde.

Auch Malta konnte mit seiner ersten Probe viele beeindrucken. Im Vorfeld der Proben habe ich Malta als wackeligsten Wackelkandidaten um den Finaleinzug gesehen. Mit einem so guten Staging wird es wohl das Finale werden. Die Ukraine gehörte schon vorher zu den Favoriten, konnte dennoch weiter dazu gewinnen. Das hat in diesen vier Tagen kaum ein Favorit geschafft. Damit kann man einen Sieg von der Ukraine nicht mehr vollkommen ausschließen. Genau das gleiche ist über Schweden zu sagen, wobei mich das überrascht, da Schweden dieses Jahr schwächer eingeschätzt wird als gewöhnlich.

Die minimalistische Bühnenshow von Georgien scheint vielen zu gefallen. Trotz der vielen Kritik überrascht mich das Ergebnis von Slowenien nicht. Wirklich viele waren von dem Fake-Fail mitgerissen und begeistert. Das wird auf jeden Fall mehr Anrufe bringen, doch lohnen sich diese Punkte für den Verlust bei der Jury durch diesen Special-Effekt?...

Von Lettland gab es nichts neues. Außerdem sieht die Allgemeinheit dieses Staging nur als "gut". Mit einfach nur "gut" kommt man bei einem harten Wettbewerb wie dem ESC nicht weit. Polen hat sich mit der Kopie ihres Vorentscheidung-Stagings keinen Gefallen getan. Ist denn nichts von der Kritik in unserem Nachbarland angekommen?

Etwas überraschend kommt es dass Montenegro heute das einzige Land mit einem erbärmlichen Ergebnis ist. Dass die Balkan-Balladen-Bühnenshow so schlecht ankommt hat wohl kaum einer gedacht. Klar ist aber dass die eh schon geringen Finalchancen von Montenegro nicht größer geworden sind.

Mein persönlicher Verlierer des Tages ist Malta. Sie hatten schon ein besseres Staging als alle die wir bisher in Lissabon gesehen haben. Trotzdem machen sie etwas anderes. Da ist meine Enttäuschung schon recht groß, auch wenn das was sie haben immer noch weitaus mehr als sehr gut ist.

Bei meinen Gewinnern geht der 3. Platz an Lettland. Das Charisma von Laura ist einfach nur toll. Das neue Kleid ist schöner und die Fülle an rot wirkt auch sehr gut. Mein 2. Platz geht heute an die Ukraine. So sieht ein Staging aus das beim ESC zündet!

Ausnahmsweise stimme ich mit der Mehrheit überein. Auch bei mir hat Ungarn heute den größten Aufstieg erlangt. Niemand kann sagen warum, das Staging ist einfach perfekt!

Es gab neben den Proben auch einige andere interessante Neuigkeiten. Jessica Mauboy (Australien) hat erzählt dass sie den ESC früher immer heimlich gesehen hat. Sie vereinbarte einen Deal mit ihrem Vater, der sie davor schützte dass ihre Mutter herausfindet dass Jessica jedes Jahr mitten in der Nacht aufsteht um eine Fernsehsendung aus Europa zu gucken.

Jessika (San Marino) erklärte dass sie in Eile war als sie von Valletta nach Lissabon flog und in der ganzen Hektik ihr Kostüm zuhause vergessen hat. Jenifer stand für sie ein und hat aus Solidarität auch nicht mit ihrem Kostüm geprobt. Hier werden wir also noch andere Outfits erleben. Die von der Airline verschollenen Kostüme sind übrigens wieder angefunden wurden. Ab jetzt kann Polen sich die Schweißperlen von der Stirn wischen und mit seinen echten Kostümen proben.

Mikolas Josef wird morgen proben können. Es geht ihm inzwischen besser. Ob, oder inwiefern seine Choreographie geändert werden muss weiß man noch nicht. Wir werden sehen was er morgen bei der Probe macht und vor allem ob er den Salto springt.


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