Sonntag, 2. Juni 2024

ESC 2014-2024 (21/45): Finnland

Finnland landet bei mir entweder weit unten, oder weit oben. Ein Dazwischen scheint es nicht zu geben. Entsprechend gespalten ist auch mein Gefühl zu diesem ESC-Land.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 25. (37./27./9.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 3. 2018

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 40. 2015

Teilnahmen 2014-2024: 10

Bestes Ergebnis beim ESC: 2. mit 526 Punkten 2023

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 17. im Semi mit 23 Punkten 2019

Als "No Rules!" den Vorentscheid gewann - obwohl es nicht als Favorit galt - habe ich mich riesig gefreut, denn ich wusste dass es damit in dem Jahr einen Beitrag geben wird, der für mich ein würdiger (persönlicher) ESC-Sieger ist, egal was die anderen Länder machen. Dieser Song ist für mich in erster Linie eine ultra starke Komposition. Mir fällt kein Stimmungsmacher ein, der mehr Stimmung macht, als dieser. Kein Stimmungsmachersong versetzt mich so sehr in Ekstase wie dieser. Diese Komposition hat aus meiner Sicht einen ESC-Sieg, oder einen zweiten Platz, verdient. Nebenbei liefert das Duo eine originelle Bühnenshow ab, mit der sie die Hütte abreißen. Es ist ein epischer Beitrag der ESC-Geschichte. Obwohl der Song vor allem ein Stimmungsmacher ist (und was für einer!), hat er eine berührende Message, die auch optisch umgesetzt ist. Widersetze dich dem, was die Gesellschaft von dir erwartet. Mache das, was du möchtest, was dich glücklich macht, egal ob andere das komisch finden, denn nur dann kannst du frei und glücklich leben. Wie der Text im Detail geschrieben ist, ist für mich besonders berührend und kraftschenkend. Der Jahrgang 2024 wurde so stark, dass ich "No Rules!" am Ende nur auf Platz vier setzen konnte, aber es wäre ein würdiger ESC-Sieger, mit allem was einen Solchen ausmacht. Es ist mein Lieblingsbeitrag aus Finnland.


Ich liebe Saara Aalto als Sängerin. Als ich erfuhr, dass YLE einen Vorentscheid, ausschließlich mit Liedern von Saara Aalto plante, ging für mich ein Wunschtraum in Erfüllung. Ich liebe auch alles an dem Song "Monsters" an sich. Die Monster unter dem Bett haben eine symbolische Bedeutung, in die alle ihre eigenen "Monster unter dem Bett", die einem Angst machen, hineininterpretieren könnnen, die sie nun überwunden haben. Auch das Staging ist phänomenal geworden. Am Ende reichte der Beitrag für meine Bronzemedaille des Jahres, ganz nah an der Silbermedaille, aber nicht für meine #1 aus Finnland.

Außerhalb des ESCs höre ich keinen Rock, und doch punkten einige Rocksongs beim ESC in meiner Gunst ganz besonders gut. Wenn ich "Dark Side" höre, fühle ich mich für drei Minuten ein bisschen wie ein eingefleischter Rock-Fan. Es geht beim ESC nicht um das Genre, sondern darum, wie gut das, was es sein soll, umgesetzt ist - und das ist es bei diesem Beitrag ganz hervorragend.

Ein wunderschöner Herzschmerzsong ist "Blackbird". Am Fenster des Lyrischen Ichs sitzt seit jeher ein schwarzer Vogel, der singt. Er singt auch, wenn der Geliebte des Lyrischen Ichs an dessen Seite in dessen Bett liegt und das Herz des Lyrischen Ichs singt. Doch nun ist der Geliebte weg. Er kommt nie wieder. Das Lyrische Ich wird nie wieder das haben, was so schön war. Der schwarze Vogel ist geblieben und sein Gesang erinnert das Lyrische Ich immer wieder und wieder an diese schmerzhaft-schönen Erinnerungen, nach denen es sich sehnt, die es aber nie wieder erreichen kann. Dieser Pianosong mit modernen Klängen vermittelt dieses spezifische Gefühl so, dass mir die Tränen in die Augen schießen. Warum mich das zum Zeitpunkt des Wettbewerbs noch weitgehend kalt gelassen hat, ist mir Heute ein Rätsel.

Die Weltstars The Rasmus treten für den ESC an. Nicht mit dem Besten, aber mit einem der besten Songs aus ihrem Repertoire. Es ist ein Song über die auffällige Frau "Jezebel", die mit ihrem Auftreten alle Blicke in ihren Bann zieht. Die Inszenierung auf der Bühne ist besonders gut gelungen und bleibt im Kopf. Ich wundere mich immernoch darüber, wie The Rasmus mit so einem Banger ein verhältnismäßig schwaches Ergebnis erhalten konnte.

Kürzlich hat sich Finnland einen Vorentscheid erarbeitet, der zu Recht als einer der Vorzeigevorentscheide betrachtet wird. Das ist YLE durch viel gezielte Arbeit gelungen. Ich freue mich darauf, was für hochwertige Musikstücke uns dieser Vorentscheid in Zukunft bringen wird, denn bei Uuden Musiikin Kilpailu werden nicht nur die Siegertitel zu Fanfavouriten, sondern auch viele weitere Beiträge. So konnte aus dem fünften und dem letzten Platz(!) des letztjährigen Vorentscheids die aus meiner Sicht beste und epischste Eröffnungsnummer einer Show der diesjährigen Vorentscheidssaison gebastelt werden. Das unterstreicht die neue Qualität des finnischen Vorentscheides.

Mein Ranking der finnischen Beiträge 2014-2024:


Samstag, 1. Juni 2024

ESC 2014-2024 (20/45): Nordmazedonien

Nordmazedonien wird beim ESC mit Montenegro in einem Atemzug genannt. Beide Länder haben ganz ähnliche Umstände um ihre Beiträge für den ESC. Dennoch finde ich, dass Nordmazedonien aus seinen Möglichkeiten viel mehr macht, als Montenegro. Erst recht unter Anbetracht der geringen Möglichkeiten von Nordmazedonien, ist der 26. Platz in meinem Ranking beachtlich.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 26. (17./25./32.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 6. 2019

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 34. 2014

Teilnahmen 2014-2024: 8

Bestes Ergebnis beim ESC: 7. mit 305 Punkten 2019

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 18. im Semi mit 24 Punkten 2018

"Proud" war 2019 schon die ganze Saison über einer meiner Favoriten. Ich freue mich sehr, dass andere diesen Beitrag zu den Proben auch entdeckt haben. Noch mehr freue ich mich über den verdienten Sieg des Juryvotings. Nordmazedonien gewinnt das Juryvoting! Nordmazedonien, das Land, das seit 2012 nicht mehr im Finale war. Nordmazedonien, das Land, das noch nie die Top 10 erreichen konnte. Dieses Nordmazedonien gewinnt mit einer simpel, aber genial inszenierten Ballade das Juryvoting! Selbst fünf Jahre später finde ich das noch unglaublich. Das war für mich damals der beste Beweis dafür, dass jedes Land den ESC gewinnen kann, auch mit wenig Geld, es braucht dafür nur gute Kunst.

Tamara Todevska singt darüber, wie Mädchen immerzu erzählt wird, wie sie sich zu benehmen hätten, wie sie schließlich dazu gebracht werden sich einzuschränken und von anderen abhängig zu werden. Der Fokus des Liedes liegt auf dem Stolz, den Tamara den Zuhörenden geben möchte, das zu überwinden. Selbstbewusst und stark zu werden und zu sein. Anderen zu zeigen, dass sie mit diesen Geschlechterzuordnungen falsch liegen. Dieser Stolz wird von diesem Auftritt verkörpert, wie kein anderer. Ich spüre ihn bei jedem Hören des Liedes, er ist so kraftvoll. Dazu trägt Tamara auf der Bühne die Farben des Feminismus. Es ist ein Beitrag der nichts Geringeres, als zu Recht ESC-Geschichte geschrieben hat, und obwohl ich nichts mit Nordmazedonien zu tun habe, bin ich sehr stolz darauf.


Mit "Dance alone" wurde Nordmazedonien 2017 erstmals die Chance auf eine Top 10-Platzierung zugemutet. Es ist einer dieser vielen Songs, darüber, was Musik emotional in einem alles auslösen kann, wenn man sie alleine hört. Das ist nichts Neues, aber trotzdem sehr gut und im Musikvideo mit einer neuen, berührenden Komponente umgesetzt. Letztlich scheiterte der Erfolg vor allem am schlechten Staging, was wiederum vor allem am fehlenden Geld lag. Und so mag auch ich den Beitrag sehr, aber für was richtig Großes fehlt einiges.

Am 12. November 2014 sah ich mit dem "Skopje Fest" meinen ersten nationalen Vorentscheid außerhalb Deutschlands. Ich schaute ausländisches Fernsehen, dessen Sprache ich kein bisschen verstand. Es war kein hochwertiger Vorentscheid, aber ich hatte Gefallen daran. Es gab mir das Gefühl, etwas zu tun, was mich mit anderen Kulturen verbindet, und dass ich diese Kulturen zelebriere. Aus diesem Vorentscheid ging der ESC-Beitrag "Autumn Leaves" hervor. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich diesen Beitrag bis Heute vor allen verteidige, die ihn als schlecht abtun. Vielleicht ist es auch wirklich der instrumentelle Teil des Songs, den ich gut finde. Auf jeden Fall denke ich bei diesem Beitrag immer an die Erfahrung meinen ersten Vorentscheid im ausländischen Fernsehen gesehen zu haben. Etwas, das Außenstehende bestimmt verrückt finden, zu mindest denke ich das immer. Ich habe mich dabei auch verrückt gefühlt. Ich fühle mich das auch immernoch, wenn ich an einem Samstagabend versuche, zahlreiche Streams in unterschiedlichen Fremdsprachen, die ich nicht verstehe, gleichzeitig zu verfolgen. Aber es macht mich glücklich. 💜

Immer wieder denke ich über ESC-Beiträge, dass sie eigentlich gut sind und man nichts gegen sie sagen kann, nur dass ihnen das entscheidende Gewisse Etwas fehlt. Bei "Dona" von Kaliopi ist das umgekehrt. Das Gewisse Etwas ist voll da, nur am Rest fehlt es leider. "Here I stand" ist musikalisch etwas anderes, als das, woran unsere Ohren gewöhnt sind. Das finde ich erfrischend. Es gefällt mir. Nur sind meine Ohren zu sehr an anderes gewöhnt, als dass ich diesen Song herausagend mögen kann.

"Circles" ist einer dieser vielen Beiträge, die eigentlich gut sind, denen aber das Gewisse Etwas fehlt. "To the Sky" ist zwar ein Qualitätsbeitrag, der auch von den Melodifestivalen stammen könnte, nur wirkt er auf mich auch so kalt, herzlos, kunstlos, glattgebügelt, wie viele Beiträge der schwedischen Melodifestivalen.

Ich hoffe dass ganz bald wieder das Geld reicht, damit Nordmazedonien am ESC teilnehmen kann.

Mein Ranking der nordmazedonischen Beiträge 2014-2024:


Freitag, 31. Mai 2024

ESC 2014-2024 (19/45): Malta

Beim Erstellen dieses Posts ist mir aufgefallen, dass ich die Beiträge von Malta Heute oft deutlich besser oder schlechter bewerte, als ich es damals jeweils anscheinend tat. Insgesamt ist das Niveau Maltas aus meiner Sicht durchmischt.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 27. (29./21./26.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 4. 2018

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 36. 2017

Teilnahmen 2014-2024: 10

Bestes Ergebnis beim ESC: 7. mit 255 Punkten 2021

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 16. im Semi mit 13 Punkten 2024

Meine #1 aus Malta ist "Taboo". Der Song hat so viel Feuer und mitreißenden musikalischen Tiefgang! Dazu ein zur Stimmung passender Text; Wir müssen Tabus brechen, damit wir nicht zu Tieren werden und alles den Bach runter geht. Habt die Power und durchbricht Tabus! Das ist vor allem in der Komposition so stark umgesetzt, dass "Taboo" 2018 sehr nah an meiner Silber- und Bronzemedaille dran war. Heute bin ich froh, dass ich mich so rum entschieden habe, denn ich würde "Taboo" Heute nicht aufs Podest setzen. Der Beitrag hat ein klein wenig an Intensität für mich verloren, bleibt aber das Beste Maltas.


"Warrior" ist super kraftvoll und einfach eine High Quality Produktion, die bei mir voll und ganz ankommt - wennauch ich Heute den Beitrag vielleicht nicht mehr in meine Top 10 setzen würde. Etwas Besonderes ist er nicht wirklich.

Ein riesen Stimmungsmacher mit einem anderen Sound als das Übliche ist "Chameleon". Dieses besonders gelungene Staging strahlt drei Minuten lang pure Lebensfreude, Sympathie, Farbe und alles Schöne auf dieser Welt aus. Der Song ist für mich ein Jahre andauernder Ohrwurm. Ich wundere mich darüber, dass ich den Beitrag damals nur auf Platz 30 setzte. Ganz ähnlich strotzen The Busker mit ihrem originellen Auftritt von "Dance (Our own Party)" nur so vor Lebensfreude. Es sind zwei Beiträge, die mit mehr musikalischem Pfeffer, ganz weit vorne hätten landen können.

Mit "Je me casse" und Destiny hatte Malta einen Beitrag in der Tasche, dessen Devise nichts anderes als der ESC-Sieg war. Dafür war der Beitrag auf den meisten Ebenen schlicht zu wenig von allem. Eine Eurovision-Ikone ist Destiny natürlich trotzdem. Sie war die erste Sängerin, dessen Junior-ESC-Sieg ich live gesehen habe. Sie als Person gibt dem Beitrag ein ganz anderes Niveau. Auch wenn Malta enttäuscht ist, damit nicht gewonnen zu haben, sehe ich es eher so, dass der Beitrag mit einer anderen Front-Person überhaupt nichts geworden wäre und Destiny ihn zu dem gemacht hat, was er ist.

Malta fährt in den letzten Jahren mit seinem Vorentscheid die Strategie der Masse statt Klasse. Ich habe meine Bedenken, dass das der beste Weg ist, um einen qualitativ hochwertigen ESC-Beitrag auf die Bühne zu bringen, der Europa begeistert. Gerade als kleines Land lässt sich mit dem gezielten Erarbeiten eines Projektes vielleicht mehr erreichen. In Malta hat der ESC einen so hohen Stellenwert wie in vielleicht keinem anderen Land. Dort wird das gelebt, was ich mir in jedem Land zum ESC wünschen würde. Deshalb wünsche ich mir für Malta, dass sie in Zukunft konstanter starke Beiträge auf die Bühne bringen können. Einem Sieg waren sie mehrmals nahe. Wir wissen also dass Malta es kann...

Mein Ranking der maltesischen Beiträge 2014-2024:


Donnerstag, 30. Mai 2024

ESC 2014-2024 (18/45): Aserbaidschan

Aserbaidschan hat in seiner zweiten bis sechsten Teilnahme 2009 bis 2013 im Wettbewerb die beeindruckenden Plätze 1, 2, 3, 4, und 5 belegt. Pünktlich zu meinem ESC-Hardcore-Fan-Dasein 2014 verschlechterten sich die Ergebnisse. Trotzdem halte ich die aserbaidschanischen Beiträge für solide. Keiner davon ist in meinen Augen ein Totalausfall. Das können nicht viele Länder von sich behaupten.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 28. (31./22./27.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 5. 2022

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 34. 2019

Teilnahmen 2014-2024: 10

Bestes Ergebnis beim ESC: 8. mit 302 Punkten 2019

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 14. im Semi mit 4 Punkten 2023

Der beste Beitrag ist für mich "Fade to Black". Es lässt sich gar nicht so viel dazu sagen. Der Beitrag spricht für sich. Es ist eine dieser Powerballaden die das übersteigen, was ich mir von einer idealen Powerballade wünsche. Die Komposition ist so mitreißend wie kaum etwas anderes. Die stimmliche Performance der absolute Wahnsinn. Dazu ein gutes Staging und ein sehr guter Text, der mit künstlerischen Kontrasten spielt. Was will man mehr? Als ich diesen Song zum ersten Mal hörte, dachte ich "Aserbaidschan ist zurück als sicherer Top 10-Kandidat". Schade, dass nicht so viele Leute diese Meinung teilten.


Eine weitere Ballade, die Heraussticht, ist "Start a Fire". Mich überzeugt vor allem das stimmige Gesamtpaket aus allen Komponenten die einen guten ESC-Beitrag ausmachen. Am meisten mag ich den instrumentellen und stimmlichen Sound des Auftritts. Dieses Lied habe ich zu einem besonderen Lied für mein Leben ausgewählt. Ich hörte es, um mich für Veränderungen von mir selbst zu motivieren, als ich versuchte alles an mir zu ändern und die ehemalige Person hinter mir zu lassen, um in ein neues, anderes Leben zu starten. Deshalb hat dieses Lied für mich eine noch größere, tiefergehende Bedeutung gewonnen. Es trägt diese Bedeutung, weil ich es dafür auswahl - und das tat ich nicht ohne Grund. Start a Fire. Das singe ich mir auch zehn Jahre nach diesem Auftritt immer wieder.

Ich liebe "Skeletons"! Es ist eine der ESC-Melodien, die am häufigsten in meinem Kopf aufploppen. Die ganze Attitude des Beitrags ist das was überzeugt. Den tief durchdachten Bühnenauftritt finde ich ganz nebenbei genial! Heute würde ich den Beitrag wohl höher ranken als damals.

Tural und Turan ist so schnuckig süß zusammen. Das löst gliternde Freude in mir aus und ich bin einfach nur glücklich. Die gute Melodie des Liedes ist dafür entscheidend. Durch das extrem langsame Singtempo in Teilen des Liedes, entschleunigt und beruhigt es noch obendrein. Ein Lied zum Wohlfühlen. 😊

"Hour of the Wolf" hat eine der schönsten Choreographien, die wir jemals auf der ESC-Bühne gesehen haben. Diese tänzerischen Ausführungen heben auch die Schönheit des Liedes für mich ein großes Stück an. Es ist ein echter ESC-Qualitätsbeitrag. Dieser Satz trifft auch auf "Özünla Apar" zu. Wie viele Songs aus Aserbaidschan brilliert auch er vor allem mit einer mitreißenden Melodie, aber auch mit anderen Elementen.

"X my Heart" ist ein schöner Song zum Glücklichsein. Mit "Mata Hari" haben wir natürlich ein Kunstwerk das im Kopf bleibt. Anders als der Song von 2020, ist er mir musikalisch aber viel zu dünn und letztlich auch zu dünn performt. Das hätte mehr Ausstrahlung und Spannung in jeder Haarspitze jeden Moments gebraucht, um was richtig Großes zu sein.

Alle wissen, dass die Teilnahme von Aserbaidschan am ESC ein White-Washing-Programm des Staates ist. Aber auch wenn es das auf Aserbaidschan mehr, als auf andere Länder zutreffen mag, hat letztlich jedes Land durch seine ESC-Teilnahmen diesen Imageeffekt. Deshalb finde ich es legitim, dass dieses Land den ESC mit seinen Beiträgen bereichert.

Mein Ranking der aserbaidschanischen Beiträge 2014-2024:


Mittwoch, 29. Mai 2024

ESC 2014-2024 (17/45): Griechenland

Griechenland schickt oft Beiträge mit denen ich gar nichts anfangen kann, aber auch immer wieder ganz große Sachen.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 29. (33./24./25.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 4. 2023

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 37. 2018

Teilnahmen 2014-2024: 10

Bestes Ergebnis beim ESC: 8. mit 215 Punkten 2022

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 16. im Semi mit 44 Punkten 2016

Am meisten hat mich Griechenland mit Victor Vernico' "What they say" umgehauen. Schon nachdem der Sänger bekanntgegeben wurde, war ich begeistert und fing sofort an seine Musik rauf und runter zu hören. Ich liebe seine Musik und noch mehr seine Stimme! Der ESC-Song war für mich dann eine kleine Enttäuschung weil ich sein Repertoir kannte und es darin Besseres gab. Meine Erwartungen waren riesig. Für Platz vier in meinem Ranking von 2023 reicht es aber trotzdem. Ganz entgegen der allgemeinen Meinung dass der Song "superbland Radiopop" sei, würde ich nie auf die Idee kommen, ihn als radiotauglich zu bezeichnen. Viel zu tiefgründig ist der geniale Text über die Schmerzen des Lebens. In den richtigen Momenten folgen auf die schmerzhaftesten Wörter musikalische Einlässe, die deren Wirkung enorm verstärken. Eine wirklich besondere Komposition, kombiniert mit einer noch besondereren Stimme. Mir egal was andere sagen. Mich bringt der Song zum weinen, mitfiebern, Schmerz und Einsamkeit spüren. Er macht mich euphorisch und traurig, beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Das ist ganz große Musik!


Über "Die together" könnte ich stundenlang schwärmen. Der Text ist ein Meisterwerk! So viele verschiedene Emotionen werden innerhalb von Sekunden dadurch hervorgerufen. Ich interpretiere den Text so, dass die beiden Figuren des Liedes überlegen, ob sie zusammen Selbstmord begehen. Die Lebensumstände sind schwierig, aber so wären sie auf ewig vereint. Auch die Inszenierung auf der Bühne, mit den verlaufenden Stühlen unterstützt das Gefühlschaos dieser tollen Musik. Auch über dieses Lied habe ich schon viel geweint.

Das Beste an "Better Love" ist natürlich die Inszenierung auf der Bühne. Sie beinhaltet fast so viele Hidden Meanings wie die Musikvideos von Katy Perry. Doch diese Analyse zu schreiben, wäre viel zu lang für diesen Post. "Last Dance" ist ein sehr solider Vorzeigepopsong. Auch hier ist das Staging wieder herausragend. Auch wenn die Idee an sich nichts Neues ist, ist diese Bühnenshow mit dieser Umsetzung in meinen Augen ein kleines Stück Showgeschichte beim ESC.

"This is Love" ist schlicht gute Musik. Allerdings muss ich sie 2017 noch deutlich besser gefunden haben, als Heute. "Utopian Land" hält den Rekord des schlechtesten Ergebnisses in der Geschichte Griechenlands. Ich kann aber nicht nachvollziehen, warum so schlecht über diesen Beitrag gesprochen wird. Das ist Ethno-Musik mit dem Gewissen Etwas. Durch die eingebauten (Trommel-)Beats, ist es auch nicht zu schwierig mit westeuropäischem Ohr da reinzufinden. Abwechslungsreich ist das Lied auch, es wird nie langweilig. Die Inszenierung auf der Bühne ist toll und zelebriert die griechische Kultur. Manchmal erinnert mich das Lied an meine "Hase Felix"-CD, die ich als Kind gehört habe.

Mein Ranking der griechischen Beiträge 2014-2024:


Dienstag, 28. Mai 2024

ESC 2014-2024 (16/45): Spanien

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 30. (27./20./39.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 9. 2021

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 39. 2017

Teilnahmen 2014-2024: 10

Bestes Ergebnis beim ESC: 3. mit 459 Punkten 2022

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 26. mit 5 Punkten 2017

Mein Favorit aus Spanien ist "Tu Canción" von Amaia und Alfred. Ich liebe diese Melodie so abgöttisch! Die beiden frisch und Hals über Kopf Verliebten auf der Bühne zu sehen, wie sie diesen Moment zusammen genießen, mit all den Gefühlen die sie überströmen. Jedes Mal schmelze ich vollends dahin! Zusammen mit dieser wunderschönen Melodie ist dieses Gesamtpaket so unendlich schön. Einfach zum genießen und Glücklichsein 💞


"Zorra" macht einfach unglaublich viel Spaß. Noch viel wichtiger als das, ist aber die Message, das Gefühl von Selbstbewusstsein und Freiheit, das dieser Song verbreitet. Eine Dame im gereiften Körper singt darüber dass andere ihr vorschrieben wie, wann und mit wem sie Sex zu haben hat. Davon hat sie sich aber befreit und lebt nun in sexueller Selbstbestimmung. Ganz egal, ob es den gesellschaftlichen Konventionen entspricht, sie bezeichnet sich als "Zorra" (in etwa "Schlampe") und ist stolz darauf. Damit hat sie ein negativ konnotiertes Wort zu einem positiv konnotierten umgeformt, so wie es die queere Community mit dem Wort "queer" tat - Ursprünglich eine Beleidigung, heute Ausdruck von Stolz. Diesen Stolz über die gewonnene Freiheit verkörpert Nebulossa auf der Bühne und küsst ganz nebenher zwei Männer, die ihr rezessiv zu Füßen liegen, Korsett tragen und ihr Sitzfleisch zeigen. Es sind drei Minuten volller Zelebrierung sexueller Selbstbestimmung. Dazu ihr Ehemann in einem Outfit das so bescheuert und uncool aussieht, dass es wieder cool ist. Außerdem bringt es so viel Spaß und Selbstbewusstsein auf Spanisch zu schreien: "Ich bin jetzt eine größere Schlampe als je zuvor!" Das kann man doch nur lieben! Solange alle Beteiligten damit einverstanden sind, lebe so wie es dich glücklich macht.

Es ist keine Frage, dass "Dancing in the Rain" ein großer ESC-Song ist. Mit "La Venda" hat Spanien eine weitere Stimmungskanone. Was ich an diesem Beitrag am meisten mag, ist die Stimmung im Pressezentrum während dieses Auftritts. "Voy a quedarme" ist aus meiner Sicht eine wirklich starke Ballade. Seit Kurzem hat Spanien es geschafft aus der Asche einen Vorentscheid aufzubauen der es in Sich hat. Ich freue mich darauf, was Dieser uns in den nächsten Jahren bieten wird.

Mein Ranking der spanischen Beiträge 2014-2024:


Montag, 27. Mai 2024

ESC 2014-2024 (15/45): Bosnien-Herzegowina

Bosnien-Herzegowina hat in den zehn Jahren seit meinem Hardcore-ESC-Fan-Dasein nur ein mal am ESC teilnehmen können. Der Rundfunk BHRT ist dauerhaft unterfinanziert, kann kaum seine Mitgliedschaft in der EBU stemmen. So kann eine ESC-Teilnahme kaum bezahlt werden.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 31. (2./44./41.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 10. 2016

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 10. 2016

Teilnahmen 2014-2024: 1

Bestes Ergebnis beim ESC: 11. im Semi mit 104 Punkten

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 11. im Semi mit 104 Punkten

Der eine Beitrag, den Bosnien-Herzegowina finanzieren konnte, ist in meinem damaligen Jahresranking auf Platz zehn gelandet. "Ljubav je" ist für mich eine richtig gute Powerballade als Duett. Sie ist musikalisch einfach gelungen. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen, außer vielleicht, dass ich unironisch Fan von Fake-Streichinstrumenten auf der ESC-Bühne bin, was sich auch in dieser Post-Serie erkennen lässt. Die Inszenierung auf der Bühne nimmt zwar eindeutig eine Position zu der Fluchtpolitik in Europa zur damaligen Zeit ein, obwohl politische Statements auf der ESC-Bühne verboten sind. Das sei Bosnien-Herzegowina aber verziehen. Schließlich geht es bei Kunst darum, Dinge nicht direkt, sondern verschlüsselt zu sagen. Das kann dann auch immer auf unterschiedliche Weisen interpretiert werden. Wann ein ESC-Beitrag die Grenze des Politisch-Seins überschreitet ist sowieso nicht so eindeutig festzumachen. Vollkommen unpolitisch ist in der Kunst sowieso nichts.


Ich wünsche mir, dass sich die Finanzierungslage des Rundfunks in Bosnien-Herzegowina bessert und das Land wieder regelmäßig beim ESC dabei sein kann, denn in der weiter zurückliegenden Vergangenheit hat es viele bemerkenswerte Beiträge zum ESC geleistet. Bosnien-Herzegowina gehört zu Europa wie andere Länder auch und sollte beim ESC dabei sein.

Mein Ranking der bosnisch-herzegowinischen Beiträge 2014-2024:


Sonntag, 26. Mai 2024

ESC 2014-2024 (14/45): Portugal

Mit dem Festival da Cancao hat Portugal einen Vorentscheid, der von einem ganz speziellen musikalischen Klang geziert ist. Es ist ein Klang der die portugiesische Kultur trägt, insbesondere das so fest in der portugiesischen Seele verankerte Fado. Mit dieser Musik war Portugal bis vor wenigen Jahren beim ESC großer Außenseiter. Doch Portugal lebt das, wofür der ESC da ist. Es zelebritert seine Kultur und Musik, die so einzigartig und es wert ist, der Welt gezeigt zu werden. Auch ich habe Portugal eine große ESC-Tradition zu verdanken. Seit dem ESC 2018 in Portugal backe ich zu jedem ESC (und anderen besonderen Anlässen) das portugiesische Nationalessen Pasteis de Nata. Es ist eines von vielen kulturellen Dingen, die Fest im Leben und Alltag der Portugiesen verankert sind. Das ist der Hauptgrund, warum ich Portugal so sehr mag; es hat eine besonders stark ausgeprägte eigene Kultur und ist sehr stolz darauf. Vielleicht schreibe ich hier mal einen eigenen Post über die Pasteis de Nata. Mein über Jahre optimiertes Geheimrezept gebe ich aber nicht so schnell heraus.

Ich wundere mich darüber, warum ich die portugiesischen Beiträge in den einzelnen Jahren so niedrig gerankt habe. In der Retrospektive sind sie es, die besondere Momente beim ESC kreieren und damit unvergesslich bleiben. Künftig sollte ich zwei mal darüber nachdenken, bevor ich einen portugiesischen Beitrag so schwach bewerte, wie ich es in der Vergangenheit oft getan habe. Dann steigt vielleicht auch Portugal in meinem Länderranking in eine Region, in der ich es viel eher verorten würde. Denn ich sehe unter diesen Beiträgen große Kunstwerke mit einem Mehrwert, den bei weitem nicht alle zum ESC bringen. Ich mag Portugal als ESC-Nation sehr und bin froh darüber, dass sie an ihrem Konzept festhalten.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 32. (28./30./30.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 6. 2014

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 35. 2018

Teilnahmen 2014-2024: 9

Bestes Ergebnis beim ESC: 1. mit 758 Punkten 2017

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 15. im Semi mit 51 Punkten 2019

Mein Top Beitrag aus Portugal ist "Grito". Es ist ein fantastisches Kunstwerk von Musik. Der stetige Aufbau des Liedes, mit seinen unterschiedlichen Phasen, bis er in dem großen Schrei (Grito) mündet. Ein Schrei der schwierigen Emotionen, von denen der Song handelt. Die Inszenierung auf der Bühne dazu ist genau passend verstärkend zu dem Gesungenen. Es ist gar nicht so leicht in Worten zu beschreiben wo ich den Unterschied zwischen den portugiesischen Kunstwerken mache. Dieses hier ist einfach noch intensiver, kleverer, besser als die anderen. Was keinesfalls bedeutet dass die anderen schlecht sind.


Den zweiten Platz macht "Love is on my Side". Das Lied basiert auf einer Begegnung von Bandmitgliedern in einer Bar in Amsterdam. Dort trafen sie eine Sexarbeiterin die von ihrem Leben erzählte. Ein Leben geplagt von Ungerechtigkeiten und Einsamkeit. In der Erzählung versicherte sie aber immer wieder "Love is on my Side". Diese Begegnug beeindruckte The Black Mamba so sehr, dass sie daraus ein Lied schrieben, welches schließlich bis ins ESC-Finale kam. Drei Minuten lang hat Europa gemeinsam an diese Frau gedacht, die stellvertretend für viele stehen kann, an die die Gesellschaft nie denkt. Dieser magische Moment bringt mich immer wieder zum weinen. Bis Heute frage ich mich ob sie das gesehen hat, ob sie das mitbekommen hat, ob sie weiß dass hunterte Millionen Menschen ihrer Geschichte zugehört haben. Ich würde es mir wünschen und ich frage mich wie sie darauf reagierte. Das was "Love is on my Side" geschaffen hat, geht nur beim ESC.

"Ai Coracao" ist drei Minuten voller Freude zu kulturell wertvollen portugiesischen Klängen. Ein Lied das zehn Jahre lang in der Schublade lag und erst zu etwas ganz Besonderem herausgeholt werden sollte, ist auch etwas ganz Besonderes. "Saudade, Saudade" ist ein weiteres großes portugiesisches Kunstwerk. Es ist eine beeindruckende musiklische Verkörperung des großen portugisischen Wortes "Saudade", das nur unzureichend mit "Weltschmerz", "Heimweh", oder "Liebeskummer" übersetzt werden kann. Das Lied transportiert mit seiner ungewöhnlichen Machart genau dieses große Gefühl Saudade, dessen Wort wohl eines der größten sprachlichen Errungenschaften der Menschheit ist.

"Hár um mar que nos Separa" hat eine wundervolle Melodie. Suzy ist mit ihrem "Quero ser Tua" ein ESC-Klassiker und hat mein dreizehnjähriges Ich perfekt angesprochen. Auch "Telemóveis" und "O Jardim" sind tolle Werke mit einem künstlerischen Mehrwert.

Salvador Sobral ist der wohl respektloseste ESC-Sieger aller Zeiten. Alle, die musikalische Kunst nicht genauso machen wie er es tut, werden oder wurden von ihm aufs Schärfste abgewertet. Er hat immer wieder gesagt und gezeigt, dass er den ESC gar nicht mag, und seine Regeln und Konventionen bewusst, wiederholt gebrochen. Schon als ich noch nichts über ihn wusste, fand ich sein Lied mehr langweilig als alles andere. Er als Person nimmt mir aber auch den letzten Rest Freude daran. Auch wenn Salvador Jahre später mit seinen Haltungsweisen wieder etwas zurückgerudert ist, bleibt der fade Geschmack seiner Respektlosigkeit über den ESC und andere Künstler*innen - einfach nur weil sie eine andere Form von Musik machen, als er es tut. Bei diesem kleinen Absatz meiner Meinung zu dieser Sache, soll es dann aber auch bleiben. Denn anders als Salvador es lebt, geht es mir beim ESC darum, Leute ihre Musik, Kultur und anderes zu feiern.

Portugal ist ein Land das Kunstwerke zum ESC schickt, die die portugiesische Kultur und Musik feiern und der Welt näher bringen. Das ist eine echte Bereicherung für den ESC. Es freut mich sehr, dass Europa anscheinend vor wenigen Jahren damit angefangen hat, Portugal dafür zu belohnen. Es ist aber auch ein erarbeiteter Verdienst Portugals, denn die Beitrage sind in ihrer Qualität gestiegen. Ich freue mich drauf, was für Momente dieses Land in Zukunft kreieren wird.

Mein Ranking der portugiesischen Beiträge 2014-2024:


Samstag, 25. Mai 2024

ESC 2014-2024 (13/45): Georgien

Georgien hat sich einen Namen gemacht, als das Land, das Beiträge zum ESC schickt, die ganz anders sind als alle anderen. Oft führt das zu einem schlechten Abschneiden. Aber so wird es mit Georgien nie langweilig.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 33. (38./31./21.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 2. 2015

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 41. 2016, 2018

Teilnahmen 2014-2024: 10

Bestes Ergebnis beim ESC: 11. mit 51 Punkten 2015

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 18. im Semi mit 22 Punkten 2022

"Warrior" ist ein Song zu dem ich auch neun Jahre später immernoch voll abgehe. Ich habe keine richtige Erklärung dafür, warum er so gut ist. Was ich daran liebe, ist die düstere Energie, die der Song versprüht und von Nina auf der Bühne noch mal verstärkt wird. Es ist meine Silbermedaille von 2015.


"Keep on going" ist eine sehr gelungene Powerballade der etwas anderen Art. Sie trägt georgische Musikkultur in sich, ohne dadurch langweilig oder altbacken zu werden, wie das bei anderen Beiträgen passiert ist. "Three Minutes to Earth" ist in meinen Augen - ganz ohne Ironie (das muss man bei diesem Beitrag ja dazu sagen) - richtig gute Musik. Ich habe viel Spaß daran das zu hören. Es ist mitreißend und auffrischend zwischen all der Popmusik beim ESC.

Bei "Firefighter" wird ein (achtung Metapher) Feuer auf die Bühne gebracht, dass es nur so brennt. "Echo" Ist eigentlich ein ganz guter ESC-Song, nur ist der Text so schlecht, dass bei mir keinerlei Emotionen dazu aufkommen. Deshalb reicht es nur fürs hintere Mittelfeld. Nachdem Georgien in den letzten zwei Jahren wieder typischere ESC-Beiträge entsendet hat, bin ich gespannt wie es mit dem Land in der Zukunft weitergeht. Eins ist sicher: wir dürfen immer gespannt sein, womit uns Georgien als nächstes überrascht.

Mein Ranking der georgischen Beiträge 2014-2024:


Freitag, 24. Mai 2024

ESC 2014-2024 (12/45): Serbien

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 34. (30./29./31.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 6. 2015

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 33. 2019

Teilnahmen 2014-2024: 9

Bestes Ergebnis beim ESC: 5. mit 312 Punkten 2022

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 11. im Semi mit 98 Punkten 2017

Der Drop von "Beauty never lies" ist einer der großen Eurovision-Momente. So ist dies mein Lieblingsbeitrag aus Serbien. Meine einzige Kritik daran ist, dass der Song zu lange braucht um aus den Puschen zu kommen. Deshalb wundere ich mich jedes Mal dass der Song schon vorbei ist, wenn er gerade erst so richtig begonnen hat.


Leider ist "Goodbye (Shelter)" einer der größten Downgrades zwischen Preview Video und ESC-Auftritt für mich. Wo ist die Leidenschaft hin, mit der Sanja im Preview Video performt hat? Mit dieser Leidenschaft wäre dieser Beitrag für mich ganz wo anders gelandet. Das ist das, woran ich die meiste Zeit denken muss, wenn ich diesen Auftritt sehe. Mit diesem Song und Sanja wäre so viel möglich gewesen, aber so nicht.

"Ramonda" hat etwas kreiert, was nur beim ESC möglich ist. Über Ländergrenzen hinweg verspüren Menschen zeitgleich ihre Verbundenheit, durch gemeinsame geschichtliche Hintergründe. "In Corpore Sano" ist zweifelsfrei ein einzigartiges Kunstwerk, das wichtige Kritik beinhaltet. "Loco Loco" ist ein toller Stimmungsmacher und eine geniale Komposition für seinen Zeitpunkt. Ich bin mit dem falschen musikalischen Hintergrund aufgewachsen, dafür dass der Song bei mir noch stärker zieht als er es tut. "Samo mi se Spava" mag ich, aber der Beitrag gibt mir offensichtlich nicht das, was er manch anderen Leuten gibt. Serbien sehe ich als ein solides Land beim ESC. Es ist nun schon eine ganze Weile her, dass mich ein serbischer Beitrag so richtig begeistert hat, aber ich halte es für gut möglich, dass das bald wieder geschehen könnte.

Mein Ranking der serbischen Beiträge 2014-2024:


Donnerstag, 23. Mai 2024

ESC 2014-2024: (11/45): Rumänien

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 35. (36./37./22.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 2. 2021

Niedringste Platzierung in meinen Jahresrankings: 38. 2015

Teilnahmen 2014-2024: 8

Bestes Ergebnis beim ESC: 7. mit 282 Punkten 2017

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 16. im Semi mit 0 Punkten 2023 

Mein klarer Favorit aus Rumänien ist "Amnesia" von Roxen. Musikalisch ist der Song sehr kraftvoll und tiefgehend! Dessen Inhalt ist aber noch viel wichtiger. Es geht um die Herausforderung in dieser Welt klar zu kommen und Selbstliebe zu entwickeln, wenn du den Eindruck hast, dass alle gegen dich sind. All die anderen Menschen sind durch die Tänzer*innen auf der Bühne gekennzeichnet. Sie tragen Kostüme die einen Preis verdient haben. Roxen wird von ihnen umzingelt umhergeschoben und geschliffen. Sie ist ganz allein, hilflos, zwischen all diesen Dämonen und anderem, das sich gegen sie richtet. Wie soll sie dabei Selbstvertrauen entwickeln und aus diesem finteren Getummel hinausfinden? Zum Ende des Auftritts leuchten auf dem LED-Screen die Worte: "for every shout that went unheard" auf. Dieser Auftritt macht diese Schreie/Rufe hörbar. Die Hilferufe und die der Schmerzen, auch die stillen Schreie. So viele Leute erleben oder erlebten das, was durch dieses Kunstwerk dargestellt wird. Jede Erfahrung von Mobbing, jeder Selbstmord(-Gedanke), und so vieles mehr findet sich darin wieder. Auch beim Nachhören für diesen Post hat mich der Song wieder zu einem schmerzhaften Weinen gebracht. Das ist höchste Kunst, die besonders wertvoll ist wenn sie so etwas thematisiert.

Als Rumänien mit diesem Song im Halbfinale ausschied, war ich untröstlich am Boden zerstört. Ich bleibe trotz der vielen Gegenstimmen bei der Meinung, dass beim Staging die richtige Wahl getroffen wurde. So schlecht war der Gesang gar nicht und die körperliche Anstrengung von Roxen auf der Bühne hält sich in Grenzen. An diesen Beitrag vergab ich 2021 meine Silbermedaille. Er war nah dran an meinem persönlichen Sieger. Ein paar Monate nach dem ESC outete sich Roxen als nicht binär. Unter diesem Hintergrund des Kampfes gegen die Gesellschaft, die einem immerzu aufzeigt falsch zu sein, gewinnt dieser Song über die Schwierigkeiten der Findung von Selbstliebe noch mal mehr an Bedeutung. Danke Roxen!


"D.G.T. (Off and On)" und "On a Sunday" sind Songs mit einer intensiv-mitreißenden und ähnlichen Atmosphäre. Bei "D.G.T. (Off and On)" kommt noch ein genialer Text mit zahlreichen Wortspielen über mehrere Sprachen hinweg dazu. Teile davon finden sich bereits im Titel wieder. Ja, das Staging von "D.G.T." war schlecht, das liegt aber am rumänischen Rundfunk TVR, dessen derzeitiger Umgang mit dem ESC mich nur verständnislos zurücklässt. Auch "Goodbye" finde ich einen starken Song mit guter Inszenierung und verstehe gar nicht was so viele dagegen haben. 2016 wurde der rumänische Rundfunk wenige Tage vor Probenbeginn in Stockholm von der EBU suspendiert, weil TVR durch die Unterfinanzierung seitens des Staates seine Rechnungen zu lange nicht bezahlen konnte. Damit einher ging auch ein Ausschluss vom ESC. Der damalige Beitrag "Moment of Silence" gehörte zu meinem Favoritenkreis. Wenigstens eine gute Sache hatte das zur Folge: die Regierung Rumäniens hat daraufhin die finanzielle Situation von TVR gebessert.

"Yodel it!" ist natürlich legendär, mir aber musikalisch viel zu wenig und nicht stimmungsmachend genug für eine Platzierung weit vorne. Bei diesem Beitrag wurde außerdem der große Fehler gemacht, sich für ein Bühnenkonzept zu entscheiden, gegen das sich die Künstler*innen, die auf der Bühne stehen, weigerten. Das ist nie eine gute Idee. Wer auf der ESC-Bühne steht muss auch hinter dem stehen, was dort passiert, sonst kommt es nicht gut an. Rumänien hat in Sachen ESC derzeit einige Hausaufgaben zu erledigen. Hoffentlich ist bald wieder der Weg frei für tolle rumänische Beiträge mit einem fairen Umgang mit den Künstler*innen.

Mein Ranking der rumänischen Beiträge 2014-2024:


Mittwoch, 22. Mai 2024

ESC 2014-2024 (10/45): Kroatien

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 36. (25./35./42.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 12. 2016

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 36. 2023

Teilnahmen 2014-2024: 8

Bestes Ergebnis beim ESC: 2. mit 547 Punkten 2024

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 17. im Semi mit 63 Punkten 2018

Kroatien ist für mich ein unauffälliges Land beim ESC, das es noch nie in meine Top 10 geschafft hat. "Lighthouse" dürfte aber der Ohrwurm sein, der seit 2016 am häufigsten in meinem Kopf aufploppt. Warum mein Gehirn so besessen davon ist, weiß ich nicht. Meistens stört es mich aber nicht. So bleibt meine Bewertung dieses Beitrages auch nach Jahren durchgehend positiv. Ich finde beide Kleider, die Nina auf der Bühne trägt übrigens richtig schön. Auch der Kostümwechsel ist toll. Dafür lieben wir doch den ESC 😁 Ich bin immernoch entsetzt, dass dieses Kostüm den Barbara-Dex-Award für das schlechteste Outfit beim ESC erhalten hat.


Jacques Houdek, das ist doch der Mann mit den zwei Stimmen. So in etwa haben die meisten den kroatischen Beitrag von 2017 in Erinnerung. Das ist aber gar nicht der Grund warum ich "My Friend" mag. Den Tonhöhenunterschied und die verschiedenen Stimmfarben, die Jacques singt, gibt es auch in anderen ESC-Liedern. Die sind nur nicht so inszeneiert wie dieser hier, weshalb es dort nicht so sehr auffällt. Für mich ist dieser Song einfach richtig gute Musik an sich. Am meisten mag ich den Instrumentalteil ohne Gesang.

Genauso gute Musik ist "Guilty Pleasure". Eine Herzzerreißende Geschichte einer Liebessituation, in der man sich nur falsch entscheiden kann. Das verpackt in schöne Musik, die leicht verdaulich daherkommt, es dann aber gar nicht ist. Das Lied reißt mich immernoch richtig mit. Die gute Inszenierung des Gesungenen auf der Bühne unterstützt das.

"The Dream", hinter dem übrigens auch Jacques Houdek steckt, ist für mich ebenfalls ein mitreißender Song. Ich verstehe nicht warum ihn viele belächeln. Engelsflügel auf der ESC-Bühne sind doch was Schönes. 😇 "Rim Tim Tagi Dim" und "Crazy" sind ebenfalls mitreißend, nur nicht so sehr wie manch andere ESC-Musik. Bei ersterem kommt natürlich noch der Bonus des Hintergrundes und guten Textes dazu. Kroatien ist für mich oft hinteres Mittelmaß beim ESC. Das ist schön und muss man erst einmal schaffen.

Mein Ranking der kroatischen Beiträge 2014-2024:


Dienstag, 21. Mai 2024

ESC 2014-2024 (9/45): Polen

Polen ist ein ESC-Land von dem ich jedes Jahr gar nichts erwarte, dann werde ich wenigstens nicht enttäuscht. Manchmal werde ich dann sogar positiv überrascht.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 37. (42./38./24.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 5. 2014

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 41. 2017

Teilnahmen 2014-2024: 10

Bestes Ergebnis beim ESC: 8. mit 229 Punkten 2016

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 14. im Semi mit 35 Punkten 2021

Der Top Beitrag Polens ist für mich "My Slowianie - We are slavic". Ich glaube, ich brauche niemandem erklären wie episch dieser ESC-Beitrag ist. Er hat das geprägt, woran Menschen denken, wenn sie "Eurovision" hören. Er ist auch mein Vorzeigebeitrag dafür, wie sehr Details im Votingsystem beeinflussen können, wie ein Beitrag abschneidet. Der offiziell "nur" 14. Platz spiegelt hier nicht die Relevanz des Beitrags wieder. Er ist dem Votingsystem geschuldet. Egal wie viele Anrufe es dafür gegeben hätte, es hätte nur in der Mitte des Tableaus landen können. Mit dem heutigen Votingsystem ist das anders.


"The Tower" habe ich in den letzten Monaten rauf und runter gehört. Lange habe ich mich gefragt was ich daran so mag, schließlich handelt es sich nur um eine durchschnittliche Popnummer. Nach einiger Zeit verstand ich. Es ist die Sängerin. Das, was ich an Luna liebe, ist das Gleiche, was ich auch an Lena liebe. Als Lena-Fan ist es nicht verwunderlich, dass mich dieser Beitrag so glücklich macht.

Ich bin eine*r von wenigen Westeuropäer*innen, die sich am osteuropäischen Kreischgesang erfreuen. Deshalb wertschätze ich das, was uns Tulia bieten. Zudem liebe ich die Melodie von "Fire of Love (Pali sie)". Ein schönes Stück Kunst hat uns Polen da zum ESC gebracht. Die übrigen Beiträge Polens sind für mich bestenfalls mittelmäßig bis hin zur Kategorie "ESC-Disaster". Manchmal frage ich mich, was die da drüben bei TVP machen, und wer auf die Idee kommt, dass diese Beiträge das große Ding seien, womit sie Polen in einem guten Licht erstrahlen ließen.

Mein Ranking der polnischen Beiträge 2014-2024:


Montag, 20. Mai 2024

ESC 2014-2024 (8/45): Estland

Wie magisch, schafft es Estland, reihenweise Männer zum ESC zu schicken, die ich in erster Linie unangenehm finde. Bei der Hälfte der Beiträge tut es mir deshalb kein bisschen Leid sie auf meinen letzten Platz zu setzen. Zum Glück sind über die Jahre aber auch Lichtblicke und Sternstunden dabei.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 38. (43./39./23.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 3. 2023

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 42. 2017

Teilnahmen: 10

Bestes Ergebnis beim ESC: 7. mit 106 Punkten 2015

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 18. im Semi mit 24 Punkten 2016

Fangen wir mit dem Positiven an: "Bridges". Schon das erste Hören im Vorentscheid war ein intensives Erlebnis. Es ist eine perfekte Ballade! Bereits der erste Takt ist herausragend! Er baut die Hoffnung auf, dass auch der übrige Teil des Songs so gut ist. Die fortaufende Musik enttäuscht nicht. Im Gegenteil; sie legt immer noch einen drauf, und noch einen. Immer wenn ich mir wünsche dass gleich etwas anderes passiert wie "und jetzt bitte mit einem Cello in die Musik einsetzen", passiert genau das und ein Cello setzt ein u.s.w. Mir wurde beim ersten Hören immer weiter klar, dass Estland damit in dem Jahr ganz weit vorne landen kann. Diese Ballade ist so perfekt, dass sich keine Kritik darüber schreiben lässt. Der Text erzählt von einer harten, aber schließlich befreienden Lebensgeschichte, die viele neurodivergente, introvertierte und andere Menschen teilen. "Bridges" ist ein Song, bei dem ich erstmal einen Moment zum Durchatmen und runterkommen brauche, nachdem ich ihn gehört habe, so intensiv ist dieses Erleben für mich. So hat er meine Bronzemedaille beim ESC 2023 verdient.


Der zweite große Beitrag Estlands ist "Amazing". Der Sound von diesem Song ist fantastisch! Seine Präsentation auf der ESC Bühne ein Showcasing davon, was mit einer Ausbildung zur Musicaldarstellerin möglich sein kann. Tanja wird drei Minuten durch die Luft gewirbelt und liefert dabei einen perfekten Gesang ab. Nicht im Geringsten sind dabei "Schläge" auf den Bauch, oder das Stoppen des Körpers im Gesang zu hören. Beeindruckend! Doch auch ohne dieses Staging ist der Song für sich genommen ESC-Top-10-würdig.

Für "Goodbye to Yesterday" war ich damals mit 14 Jahren wohl zu jung. Anders kann ich mir nicht erklären, weshalb ich den Beitrag in den ersten Jahren meines Hardcore-Fan-Daseins nicht mochte. Das Duett ist ein Ohrwurm und eignet sich ideal für Karaokeabende. Die Tränen von Elina auf der Bühne, einer der Momente die den ESC zu dem Besonderen machen, was es ist. Auch die Szenerie des Liedes gewinnt für mich mit gestiegenem Alter an Attraktivität. Nach dem One Night Stand geht der Mann am Morgen, ohne sich zu verabschieden. Er möchte die Frau nicht aufwecken, weil er denkt dass sie nichts von ihm möchte, obwohl er sich mehr vorstellt. Ein Irrtum, denn sie möchte ihn auch, aber sie werden sich nie wieder sehen und nur der Hund wird Zeuge des Dramas. Haaach, das sind die Geschichten die das Leben schreibt. Die Moral von der Geschicht'? Menschen, sprecht miteinander über eure Gefühle!

"La Forza" ist als Opernpopsong etwas innovatives, das akustisch und optisch auffält. Das ist sehr gut. Für mich ist der Song aber nicht mitreißend genug, weshalb ich ihn als einen mittelmäßigen ESC-Beitrag bewerte. "Play" hat was. Für sein Genre ist der Song richtig stark, nur ist das Genre schwach. Die übrigen Beiträge kann ich nur danach sortieren welche ich weniger unangenehm finde.

Mein Ranking der estnischen Beiträge 2014-2024:


Sonntag, 19. Mai 2024

ESC 2014-2024 (7/45): Tschechien

Nach langer Abwesenheit ist Tschechien 2015 endlich zum ESC zurückgekehrt und seitdem eine echte Bereicherung und immer für eine gute Überraschung zu haben.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 39. (35./34./36.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 8. 2016

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 37. 2023

Teilnahmen 2014-2024: 9

Bestes Ergebnis beim ESC: 6. mit 281 Punkten 2018

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 15. im Semi mit 23 Punkten 2021

Passender als "Hope never dies" kann ein Titel zur Rückkehr zum ESC nicht sein. Mit dem tollen Duett hat Tschechien alles gegeben um beim Einstand ins Finale zu kommen. Das wäre aus meiner Sicht auch verdient gewesen und für mich bleibt es bis heute eine "Voting Crime" dass Europa 2015 Tschechien das Finale verwehrt hat. Auch Heute höre ich den Song noch gerne. Zum Glück hat sich Tschechien davon nicht entmutigen lassen, denn im Folgejahr bedeutete "I stand" tschechiens erster Finaleinzug. Über den Song kann ich ähnliches sagen, wie über "Hope never dies". Mit "My Turn" folgte 2017 ein schönes Lied mit guter Melodie. 2018 dann der große Durchbruch mit "Lie to me". Ein Song bei dem ich mir damals dachte dass er 2024 noch häufiger im ESC-Kontext zu hören sein wird, als er es jetzt tatsächlich ist. Auch ich werde von der Stimmung und Einzigartigkeit von Mikola' Performance mitgerissen. Geschlagen wird das für mich aber von "Friend of a Friend". Der Song hat einen besseren Text und - viel wichtiger - eine viel mitreißendere Melodie, die noch mehr Spaß bereitet als "Lie to me". Deshalb ist Lake Malawi, der große Sympathiebolzen Tschechiens, meine #1 des Landes. Seit Jahren singe ich dieses Lied vor mir her:


"omaga" gibt einen ähnlichen Vibe ab wie seine beiden Vorgänger. Das Staging finde ich übrigens gelungen, weil es die Stimmung des Songs zu den Leuten auf dem Sofa nach Hause transportiert. Aber ich scheine die einzige Person in diesem Universum mit dieser Meinung zu sein. "Lights off" ist ein toller Stimmungsmacher. Jedes Jahr bin ich auf`s Neue gespannt darauf, was uns Tschechien bringt. Ich denke, es ist ein heißer Kandidat dafür, aus dem nichts den ganz großen Wurf bringen zu können und vielleicht sogar den ESC zu gewinnen.

Mein Ranking der tschechischen Beiträge 2014-2024:


Samstag, 18. Mai 2024

ESC 2014-2024 (6/45): Montenegro

 Montenegro ist ein kleines Land. Sein Rundfunk RTCG hat nur wenig Geld zur Verfügung, weshalb das Land seine Teilnahme immer wieder aussetzen muss. Auch die Auswahl an Künstler*innen im Land ist begrenzt. So ist es schwierig gute ESC-Beiträge auf die Beine zu stellen. Deshalb zählt das Land in seiner Geschichte bisher nur zwei Finalteilnahmen. Auch bei mir landet es meistens auf einer schwächeren Platzierung.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 40. (41./40./28.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 3. 2017

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 40. 2016

Teilnahmen 2014-2024: 7

Bestes Ergebnis beim ESC: 13. mit 44 Punkten 2015

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 17. im Semi mit 33 Punkten 2022

Der "Space" Man Slavko Kalezic hat als Gesamtpaket etwas originelles zum ESC gebracht, das auffällt und sehr gut unterhält. Wer es schafft etwas ganz eigenes zu bringen, das die Welt noch nicht gesehen hat, macht damit sehr vieles richtig. Für mich ist Slavko eine ESC-Ikone und so vergab ich 2017 meine Bronzemedaille an ihn. Er hat in den Monaten vor dem ESC vielleicht mehr an seinen drei Minuten gearbeitet als alle anderen; im Fitnessstudio (was er hasste) und im Gesangsunterricht. Slavko ist eigentlich kein Sänger, sondern Schauspieler, was man auch leider hört. Doch manchmal ist Kunst und Unterhaltung mehr als beeindruckender Gesang. Slavko hat sich in mein Herz gesungen und gewirbelt. Danke dafür!


Ohne Slavko fällt die Ausbeute Montenegros bei mir dünn aus, weshalb an dieser Stelle auch schon das Ende des Posts erreicht ist. Ich würde Montenegro künftig empfehlen auch nach links und rechts zu schauen. Künstler*innen aus anderen Ländern einladen und sie in Zusammenarbeit mit montenegrinischen Künstler*innen Beiträge entwickeln lassen. Dann stehen die Chancen auf gute Ergebnisse in Zukunft vielleicht besser und die montenegrinische Kultur kann weiterhin auf der ESC-Bühne bestehen bleiben.

Mein Ranking der montenegrinischen Beiträge 2014-2024:


Freitag, 17. Mai 2024

ESC 2014-2024 (5/45): Dänemark

 Als eine Person die in Schleswig-Holstein aufgewachsen ist, und sich lange Zeit in erster Linie als Schleswig-Holsteiner, erst nachrangig als Deutscher gefühlt hat, habe ich zu Dänemark als Land eine starke Verbindung. Schon viele Urlaube habe ich dort verbracht. In Dänemark sind die Sportarten groß, die es auch in meiner Familie sind; Handball und Badminton. Meine Mutter lernt seit Jahren dänisch. Nur leider hat der dänische Rundfunk DR, der Gerüchteküche zufolge, den ESC aufgegeben, keine Lust mehr drauf und nimmt nur noch aus Anstand teil. Das spürt man leider auch in den Beiträgen, die Dänemark zum ESC schickt.

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 41. (39./32./43.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 12. 2014

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 37. 2022

Teilnahmen 2014-2024: 10

Bestes Ergebnis beim ESC: 9. mit 226 Punkten 2018

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 17. im Semi mit 34 Punkten 2016

Mein klarer Favorit dieser Beiträge ist Heute "Love is Forever". Zu diesem Lied schunkel ich drei Minuten mit und strahle wie ein Honigkuchenpferd. Das, was dieses Lied erreichen möchte, tut dies wie vielleicht kein anderes. Der Text ist dazu auch noch ziemlich teifgründig, für ein solches Lied, das durch seine Leichtigkeit brilliert. Insbesondere die Textzeile "Don't get to political" darf sich der ESC gerade zu Herzen nehmen.


SAND! SAAAND! Dieser Ausruf poppt häufiger einfach so aus mir heraus. Ich feiere dieses Lied und meine das auf eine ganz positive Art. Ich gehöre zu den wenigen Leuten die "Breaking my Heart" tatsächlich richtig gut finden. Auch ist der Live-Gesang gar nicht so schlimm wie die meisten meinen. Bereits der Fakt, dass sich mit diesem Beitrag die Färöer Inseln endlich beim ESC präsentieren konnten, macht es zu etwas Besonderem. Mit "Higher Ground" haben wir natürlich einen Evergreen der ESC-Fan-Community gewonnen. Ich mag den Beitrag, würde mir musikalisch aber noch mehr wünschen.

Die übrigen Beiträge sind, dafür dass es sich um ESC-Beiträge handelt, für mich nicht viel mehr als "ganz nett" und "schön, dass es dabei ist". Übrigens habe ich Dänemark immernoch nicht verziehen, dass irgendwelche dänischen Regionaljurys 2015 verhindert haben, dass Anne Gadegaard mit "Suitcase" zum ESC gefahren ist. Der Schmerz sitzt tief. 😭 Anne wäre natürlich meine #1 der dänischen Beiträge der letzten zehn Jahre. Ihr gebührt besondere Ehre.

Mein Ranking der dänischen Beiträge 2014-2024:


ESC 2014-2024 (4/45): Italien

Italien ist für viele die Lieblings-ESC-Nation, das San Remo Festival das Highlight der Vorentscheids-Saison. Bei mir ist das genau umgekehrt. Ich identifiziere Italien eindeutig als das für mich schwächste Land beim ESC. Deshalb überrascht es mich, dass Italien in dieser Statistik drei Länder hinter sich lassen konnte. Das liegt vor allem an dem einen Beitrag, mit dem Italien mich verzaubert hat...

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 42. (45./41./33.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 6. 2022

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 40. 2017

Teilnahmen 2014-2024: 10

Bestes Ergebnis beim ESC: 1. mit 524 Punkten 2021

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 21. mit 33 Punkten 2014

Das San Remo Festival hat unbestreitbar einen gewissen Musikstil. Dieser Stil ist überhaupt nicht "My Cup of Tea", wie der Brite sagt. Die meiste Musik beim San Remo Festival langweilt mich mehr als dass sie mich unterhält. So ist das auch mit den Beiträgen, die schließlich zum ESC geschickt werden. Da bleibt dann oft nur einer der letzten Plätze, oder sogar der letzte Platz in meinem Ranking übrig. Zwar gibt es meistens ein bis drei Beiträge beim San Remo Festival, die mich berühren, diese gewinnen aber nicht. 2022 war das einmalig anders. Mit "Brividi" gewann ein Werk, bei dem ich überlegte es auf mein Podest zu platzieren. Italien! Auf dem Podest! Das habe ich vorher nicht für möglich gehalten. Der Auftitt im ESC-Finale am Samstag Abend war leider der wohl schlechteste Auftritt den es von diesem Lied jemals gab. Das Juryfinale am vorabend soll einwandfrei gelaufen sein. Davon ist aber kein offizielles Video öffentlich. Deshalb basiere ich meine Bewertung des Beitrags auf dem Live Auftritt vor dem großen Publikum. Dort landeten die Töne leider überall, nur nicht da wo sie sein sollten und so wurde es in meinem Ranking Platz 6. Den Auftritt vom ESC möchte ich mir deshalb eigentlich gar nicht anhören. Deshalb schalte ich immer wieder die Version des Vorentscheides ein, oder auch das Musikvideo, welches das Kunstwerk noch mal mit anderen Komponenten bereichert. So gebe ich mich dieser emotionsintensiven Welt von "Brividi" hin.

Ich könnte ewig von diesem Kunstwerk schwärmen. Über den Text könnte ich eine seitenlange Analyse schreiben die von vorne bis hinten verzaubert. Fast jede einzelne Textzeile löst bei mir Gänshaut aus. Die Textzeilen zusammen betrachtet dann noch mal mehr. In Perfektion getragen wird dieser wundervolle Text von einem musikalischen Arrengement das unter die Haut geht. Ja, ich hatte schon beim ersten Hören des Liedes Gänsehaut, und wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal was der Titel "Brividi" bedeutet, geschweige denn was die Geschichte des Liedes ist. Das Highlight ist aber weder der Text, noch die Musik, sondern wie harmonisch und sich gegenseitig verstärkend, sich Musik und Text ergänzen. Zum Dahinschmelzen...

"Gänsehaut", das ist der Titel des Liedes. (Anmerkung: Nach meinem Wissen bezeichnet "Brividi" nicht die Gänsehaut an sich, sondern die einzelnen kleinen gewölbten Punkte der Haut, die bei einer Gänsehaut entstehen. Für Diese gibt es in der deutschen Sprache meines Wissens kein eigenes Wort, weshalb sich der Titel nur unzureichend mit "Gänsehaut" übersetzen lässt. Wer genau auf den Text schaut, erkennt jedoch, dass es wichtig ist, dass nicht von "Gänsehaut", sondern von den einzelnen Punkten, also den "Brividi" gesungen wird.) Es geht um Gänsehaut, und Gänsehaut ist auch das was der Song bei mir auslöst. Das ist für mich höchste Kunst, wenn Kunst (egal ob es sich um Musik, Literatur, Schauspiel o.a. handelt) es schafft, ein Gefühl, oder ein Erleben über das es berichtet, nicht nur sachlich verständlich, sondern auch so zu transportieren, dass die Konsumierenden der Kunst, das beschriebene Erleben (hier die Gänsehaut) selber haben. Dieses Lied erreicht für mich deshalb die höchste Stufe der Kunst.

Auch viele Tränen habe ich schon über dieses Lied verdrückt. Das Verhältnis der beiden Lyrischen Ichs ist herzzerreißend. Der Eine kann den anderen nicht lieben weil er selbst sich nicht liebt und deshalb die Liebe anderer nicht zulassen kann. Auch wenn es sich dieses Mal für ihn richtig anfühlt, muss er dies dem anderen gestehen und ihn verletzt nackt auf dem Bett mit "Brividi" zurücklassen. Schmerz auf allen Seiten. Ein Drama, schmerzhafter als Romeo und Julia. Vom Musikvideo habe ich noch gar nicht angefangen zu reden... Damit das hier nicht zu lang wird, beende ich meine Schwärmerei an dieser Stelle. Abschließend möchte ich noch eine viel diskutierte Frage klarstellen: Blanco ist selbstverständlich der bessere Part von diesem Duo. 😉


Ich möchte diesen Post nicht beenden, ohne "La mia Città" erwähnt zu haben. Der Beitrag gehört nicht zu meinen ESC-Lieblingen, hat aber in der Zeit nach dem ESC bei mir gezündet. Die spezielle Art von Energie die Emma 2014 auf die ESC-Bühne brachte ist ein Stück weit irgendwie ikonisch. Ich schaue mir den Auftritt nur sehr selten, dann aber gerne an. Die übrigen Beiträge Italiens sind für mich kaum der Rede wert. Ich bin immernoch ein wenig geschädigt dadurch, dass 2021 mit Italien mein letzter Platz gewann, der auch in diesem Ranking wieder den letzten Platz belegt. In Sachen Italien scheine ich meistens umgekehrt zur Allgemeinheit auf die Kunst zu reagieren.

Mein Ranking der italienischen Beiträge 2014-2024:



ESC 2014-2024 (3/45): Belarus

 Platzierung als Nation in meinen Rankings: 43. (40./43./40.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 10. 2018

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 37. 2019

Teilnahmen 2014-2024: 6

Bestes Ergebnis beim ESC: 16. mit 43 Punkten 2014

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 16. im Semi mit 65 Punkten 2018

Belarus habe ich immerzu als schwaches ESC-Land empfunden, das selbstverständlich dabei sein will, aber große Schwierigkeiten hat Musik zum ESC zu bringen, die sich sehen lassen kann. Deshalb war ich richtig euphorisch als ich den Song von 2018 "Forever" zum ersten Mal hörte. Mir war sofort klar dass Belarus das beste Ergebnis seiner Geschichte erreichen wird und erstmals ganz vorne mit dabei ist. Für mich ist das eine richtig starke Popnummer mit einzigartiger Stimmfarbe gesungen. Nach dem Release habe ich den Song rauf und runter gehört, und höre ihn selbst Heute noch manchmal. Auch das Staging finde ich gelungen. Entsprechend verständnislos bin ich dafür, dass dieser Beitrag 2018 ein bisschen zu dem Beitrag wurde, über den sich alle lustigmachen, weil ihn niemand mag. Einer der hinteren Plätze im Halbfinale als Ergebnis ist auch eine Aussage. Auch wenn der Text ein bisschen flach ist, bleibe ich aber dabei, dass es ein starker Song ist, ein Vorzeigeergebnis musikalischer Arbeit. Deshalb küre ich diesen Beitrag auch, ohne nachdenken zu müssen, zum besten belarussischen Beitrag.


"Time" ist ebenfalls eine starke Komposition. Die Beats eines Songs durch die Töne einer Geige zu ersetzen, die im Song genauso relevant ist, wie die Gesangsstimme, ist eine tolle Idee und in diesem Lied hervorragend umgesetzt. Auch hier wundere ich mich ein wenig über das eher schwache Abschneiden. Wäre dieser Song von einem westeuropäischen, gar einem skandinavischen Land ins Rennen geschickt worden und hätte er ein stärkeres Staging gehabt, hätte er vielleicht eine gute Finalplatzierung erreicht.

Im Beitrag von 2018 strotzen die beiden Sänger*innen nur so vor Sympathie und der Song streut Massen an guter Laune. Ich wünschte mir nur dass er musikalisch etwas auffälliger sei. Dann hätte er ein Top Ergebnis beim ESC erreicht. "Help you fly" lebt für mich vor allem von der außergewöhnlichen Stimme des Sängers Ivan - und wie er davon lebt! Cheesecake fällt für mich in die Kategorie "ganz nett", aber ohne die Optik und Teo als Person wäre der Beitrag leicht zu vergessen.

Derzeit ist der belarussische Rundfunk BTRC aufgrund der politischen Situation im Rundfunk von der EBU suspendiert und kann deshalb auch nicht am ESC teilnehmen. Nach dem, was in den letzten Tagen, Wochen und Monaten rund um den ESC passiert ist, weiß ich momentan nicht, was ich von Ausschlüssen vom ESC halten soll, weshalb ich auf ein Statement dazu an dieser Stelle verzichte. Selbstverständlich ist die politische Lage des Staates derzeit völlig inakzeptabel. Ich hoffe für die Menschen in Belarus und anderswo, dass sich die politische Situation bessert. Vielleicht gibt es dann auch wieder einen unabhängigen Rundfunk, der am ESC teilnehmen kann.

Mein Ranking der belarussischen Beiträge 2014-2024:



Donnerstag, 16. Mai 2024

ESC 2014-2024 (2/45): Luxemburg

 Vor allem aufgrund der geringen Beitragszahl von eins ist Luxemburg in meinem Ranking der ESC-Länder auf dem 44., also vorletzten Platz gelandet. Deshalb ist es schon im zweiten Teil dieser Serie dran. Entsprechend einseitig fällt auch der Steckbrief aus:

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 44. (34./45./44.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 23. 2024

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 23. 2024

Teilnahmen 2014-2024: 1

Bestes Ergebnis beim ESC: 13. mit 103 Punkten 2024

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 13. mit 103 Punkten 2024

Herzlich Willkommen zurück, Luxemburg! Nach 31 Jahren Abwesenheit, freue ich mich dass wir unser Nachbarland mit so schöner Sprache wieder beim ESC dabei haben. Den Einstieg hat Luxemburg mit "Fighter" gemacht, was ich für einen soliden Beitrag halte, der ein richtig starkes Ergebnis eingefahren hat. Wir haben schon häufiger erlebt dass Länder die neu dabei sind, oder nach langer Pause zurückkehren, zunächst ein paar Probleme haben, in den Wettbewerb reinzukommen. Der luxemburgische Sender RTL hat aber alles dafür getan um das zu verhindern. Zwar habe ich in manchen anderen Beiträgen des Vorentscheids Großes gesehen und finde dessen Ausgang immernoch etwas schade, aber der Einstand mit "Fighter" und Tali kann sich wirklich sehen lassen und ich bin sehr gespannt was Luxemburg uns in den nächsten Jahren präsentieren wird. Die Teilnahme für 2025 wurde bereits bestätigt. Luxemburg ist eine schöne Bereicherung, auch für den modernen ESC!

Mein Ranking der luxemburgischen Beiträge 2014-2024:



ESC 2014-2024 (1/45): Zypern

Die Letzten werden die ersten sein. Das gilt zu mindest für diese Serie. Da Zypern in meinem Ranking der 45 ESC-Länder der Jahre 2014-2024 den letzten Platz gemacht hat, hat es die Ehre diese Serie zu eröffnen. Im ersten und zweiten Teil dieser Serie habe ich mehr zu ihrem Hintergrund geschrieben. Starten wir mit den Eckdaten von Zypern:

Platzierung als Nation in meinen Rankings: 45. (44./42./45.)

Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 24. 2017

Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 40. 2019

Teilnahmen 2014 - 2024: 9

Bestes Ergebnis beim ESC: 2. mit 436 Punkten 2018

Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 12. im Halbfinale mit 63 Punkten 2022

Die höchste Platzierung die Zypern in meinen Rankings erreicht hat ist ein 24. Platz. Entsprechend wenig verbinde ich mit dem Land beim ESC. Keiner der Beiträge haut mich so richtig vom Hocker. Nur die Melodien von zwei Beiträgen sind mir bis Heute im Kopf hängen geblieben. Zum einen ist das "El Diablo". Der Song poppt immer wieder in meinem Kopf auf und ich vibe dazu. Vor allem der Text begeistert mich. Das Lyrische Ich gibt sein Herz an El Diablo. Es weiß dass El Diablo schlecht für es ist. Aber El Diablo (also der Teufel) erzählt dem Lyrischen Ich, dass es sein Engel sei. Was für ein Wortspiel! Der Song taucht dadurch in etwas Verbotenes und Reizvolles ein. El Diablo, der Teufel, ist so verführerisch. Er tut nicht gut, aber in den Momenten der Verführung kann das Lyrische Ich nicht widerstehen, weil El Diablo es durch einfache Dinge um den Finger wickelt. Darin finde ich mich wieder. Wer mich wie eine Prinzessin behandelt kann mich eventuell schnell verführen. Auch wenn ich weiß dass es mir nicht gut tut, bin ich gerne der Engel eines Teufels. Dieses Gefühl transportiert dieser Song mit samt seinem Staging, welches ich übrigens für das beste Staging Zyperns dieser Jahre halte. Deshalb höre ich den Song immernoch gerne und singe ihn noch deutlich häufiger einfach so selber. Es ist ein typer Fall von Beiträgen, die in meiner Gunst seit dem ESC über die Jahre enorm gestiegen sind.


Der zweite Beitrag ist "One Thing I should have done". Er stammt aus der Zeit bevor Zypern sich dazu entschieden hat, jedes Jahr einen bland Girlbop Song mit Hüftgewackel zu schicken, der von einem simplen Pop-Beat-Muster lebt. Wie es vielleicht schon rausklingt, ist es schwierig mich mit dieser Art von Song und ESC-Beitrag zu überzeugen. Ich suche eher nach der Kunst, den Emotionen, Magie oder anderen Dingen, die Musik kreieren kann. "One Thing I should have done" ist ein Beitrag der genau das macht. Es ist ein schönes Lied das einen Hauch von Magie schafft. Danke dafür. Leider ist es für mich aber nur ein Hauch von Magie und nicht mehr als das, weshalb ich es damals sehr niedrig rankte und auch Heute maximal als einen mittelmäßigen ESC-Beitrag bewerte.

Über die übrigen Beiträge Zyperns habe ich nicht viel Gutes zu sagen. Deshalb nur ein kurzer Kommentar zum großen Durchbruch Zyperns aus dem Jahre 2018. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr wundere ich mich darüber, dass "Fuego" so ein großer Erfolg wurde. In meinen Augen ist das ein relativ simples Lied mit noch viel simplerer Choreographie, die wirklich einfach zu tanzen ist, und dann noch nicht einmal gut ausgeführt wird. Es bleibt mir ein Rätsel was daran die Massen begeistert und ich muss sagen dass ich wirklich froh bin, dass 2018 nicht Zypern mit "Fuego", sondern Israel mit "Toy" gewann. Es tut mir leid, dass ich nicht viel Positives zu Zypern beizutragen habe. Die Beiträge sind mir einfach zu uninnovativ, typisch Radiopop und das leider noch nicht einmal in besonders gut. Aber das kann sich in den kommenden Jahren auch wieder ändern 😄

Mein Ranking der zypriotischen Beiträge 2014-2024:



Mittwoch, 15. Mai 2024

Meine Top 45 ESC-Nationen 2014 - 2024

Bis zuletzt war ich mit den Feierlichkeiten zum Sieg der Schweiz beschäftigt, weshalb es einige Zeit dauerte, bis ich mein Ranking für den diesjährigen ESC fertigstellen konnte. Damit im Gepäck, konnte ich die untenstehenden Statistiken berechnen, welches Land seit meinem Hardcore ESC-Fan-Dasein seit 2014 wie sehr in meiner Gunst stand. Dies ist der zweite Blog-Beitrag einer Serie. Im ersten Teil findest du weitere Erklärungen dazu.

Zum Verständnis: Das Pandemie-Jahr 2020 habe ich hierfür rausgelassen. Das gilt auch für die darauf folgende Serie, in der ich jeden Tag die Beiträge eines Landes aus meiner heutigen Sicht bewerte und mein Empfinden zu dem jeweiligen ESC-Land kundtue. Die Beiträge des abgesagten Jahrgangs sind nie auf der ESC-Bühne präsentiert wurden. Der EuroVISION Song Contest ist nicht nur ein Musikwettbewerb, sondern auch die größte TeleVISION-SHOW der Welt. Der Auftritt an sich und wie er bei den Zuschauenden vor dem Bildschirm ankommt, ist ein wesentlicher Bestandteil der Beiträge. Alleine schon deshalb, sind die Beiträge von 2020 für mich - nicht abstrichfrei - mit anderen vergleichbar. Außerdem erinnere ich mich nicht gerne an die Pandemie Zeit zurück und schließlich möchte ich an der ganzen Geschichte auch Spaß haben. Der Beitrag der Niederlande dieses Jahr wurde auf der ESC-Bühne in einer Live TV-Show mit Voting aufgeführt und ist deshalb (trotz seiner umstrittenen Disqualifikation zwischen Halbfinale und Finale) Teil dieser 398 Beiträge der zehn wertbaren Jahre von 2014 bis 2024. Ich warne schon einmal vor, dass Länder mit insgesamt starken Ergebnissen, bei mir persönlich teilweise nicht so gut ankommen. Dafür treffen manche Länder, die beim ESC eher als Daueraußenseiter gelten, häufig voll meinen Nerv.

Um anhand von nackten Zahlen ausfindig zu machen, welches Land ich über diese zehn ESC-Ausgaben hinweg wie sehr mag, habe ich drei verschiedene Berechnungsmethoden zur Hand genommen, und diese schließlich zusammengefügt.

Die simpelste Form nach der Frage wie gut ich die Beiträge der Länder in ihrer Gesamtheit finde, ist es, ihre Durchschnittsplatzierung in meinem Ranking auszurechnen, das ich jeweils ("direkt") nach dem Finale sorgfältig erstellt habe. Allerdings ist dieses Verfahren nicht ganz fair und aussagekräftig, weshalb es nur eine von drei Komponenten meiner Berechnung ausmacht. Für alle Tabellen gilt übrigens, dass bei Punkt- und Zahlengleichheit die beste Einzelplatzierung als Stichwert für die Platzierung ausschlaggebend war. Hier das Ergebnis der Durchschnittsplatzierungen der einzelnen Länder in meinen Ranglisten von 2014-2024:


Demnach ist Australien mein Lieblingsland beim ESC und das könnte auch meinem subjektiven Empfinden nach so sein. Aktuell bin ich nicht ganz auf ein Lieblings-ESC-Land festgelegt. In der Vergangenheit waren das phasenweise Slowenien (4. in dieser Statistik), Lettland (5.) und Bulgarien (3.).

Das eigene Land berwertet man üblicherweise besser, als wenn es nicht das eigene Land wäre. So hat Deutschland nur selten Platzierungen ganz weit unten, was zu einer vergleichsweise guten Durchschnittsplatzierung von 17,7 führt. In dieser Liste bringt das Platz 14 ein. Es ist "nur" Platz 14, da die deutschen Beiträge seit 2014 bekanntermaßen nicht gerade die beste Ära einer Nation beim ESC bilden. Dennoch mag ich die deutschen Beiträge in der Regel. Lediglich reicht es in meinen Rankings nicht für ganz vorne.

Ganz hinten im Tableau befindet sich Italien. Das überrascht vielleicht andere, mich aber überhaupt nicht. Italien empfinde ich persönlich subjektiv als das schwächste ESC-Land (der letzten zehn Jahre). Fast jedes Jahr kann ich mit dem italienischen Beitrag nur wenig anfangen. Der Durchschnitt von Platz 31 entspricht auch meinem Empfinden der italienischen Beiträge. Das bedeutet natürlich dass Italien oft noch weit niedriger als Platz 31 gerankt ist. Die meiste Musik des San Remo Festivals ist einfach nicht "My Cup of Tea" wie der Brite es sagt. In den meisten Jahren gibt es zwar ein bis drei Beiträge die mir wirklich gefallen, diese gewinnen dann aber nicht. Lediglich in einem Jahr hat mich der italienische Song sehr berührt. Ich höre ihn immernoch gerne, allerdings nicht den Live Auftritt im ESC-Finale. Mehr dazu, wenn ich in dieser Serie über Italien schreibe.

Zypern befindet sich in dieser Wertung direkt über Italien. Auch hier gilt das Prinzip "not my Cup of Tea". Zypern scheint sich darauf festgelegt zu haben jedes Jahr einen Girlbop zum ESC zu schicken. Damit ist es schwierig mich zu überzeugen. Aber auch hierzu mehr im Serienbeitrag von Zypern.

Dass Estland so weit unten gelandet ist, überrascht mich ein klein wenig. Es gab zwar eine lange Phase in der ich alle Beiträge aus Estland schwach fand, doch manchmal waren estnische Beiträge bei mir ganz vorne dabei. Im Durchschnitt ist es trotzdem der drittletzte Platz.

Ein großes Problem dieser Berechnungsmethode wird schon ganz oben in der Liste deutlich. Bosnien-Herzegowina war seit 2014 nur ein mal beim ESC dabei. Der Beitrag hat in meinem Ranking schließlich Platz zehn belegt. Damit hat das Land eine Durchschnittsplatzierung von genau zehn (wie auch Australien mit seinen neun Teilnahmen). Ich würde aber keinesfalls sagen dass Bosnien-Herzegowina in diesem Zeitraum mein Lieblings oder Zweitlieblings-ESC-Land ist. Schließlich gibt es nur einen Beitrag aus diesem Land den ich mag, und dieser ist zwar knapp in meine Top 10 gekommen, aber doch weit von einem Sieg entfernt gewesen. Länder die weniger Teilnahmen haben, tendieren aus rein mathematischen Gründen zu einer extremeren (also hohen oder niedrigen) Durchschnittsplatzierung, als das bei Ländern der Fall ist, die immer dabei sind. Deshalb ist diese Berechnungsmethode allein, aus meiner Sicht, nicht geeignet um die Performance von ESC-Ländern über einen längeren Zeitraum hinweg zu bewerten und zu ranken.

Außerdem sehe ich beim Wettbewerb ESC ein Stück weit das Leistungsprinzip, ähnlich wie im Sport. Wer ein bisschen Leistung erbracht hat, die für den vorletzten, oder auch nur letzten Platz gereicht hat, hat mehr Leistung erbracht als diejenigen, die gar nicht teilgenommen, also gar keine Leistung erbracht haben. Deshalb habe ich ein zweites Ranking mit Durchschnittsplatzierungen berechnet. Dabei hat jedes Land für die Jahre, in denen es nicht teilgenommen hat, als Platzierung einen Platz schlechter als den letzten Platz erhalten. Ein Beispiel: Im Jahr 2014 waren 37 Länder dabei. Das heißt alle Länder dieser 45, die in dem Jahr nicht dabei waren, haben für das entsprechende Jahr die Platzierung 38 als Grundlage zur Berechnung der Durchschnittsplatzierung erhalten. Das ist natürlich auch nicht ganz fair, deshalb wird dieses Ergebnis noch mit den anderen kombiniert. Schauen wir aber zuerst auf dieses zweite Ergebnis von Durchschnittsplatzierungen mit der Berücksichtigung von Nicht-Teilnahmen:


Nach dieser Berechnung sind meine üblichen Verdächtigen Slowenien und Lettland auf Platz eins und zwei. An die beiden habe ich jedes Jahr sehr große Erwartungen und werde nur manchmal enttäuscht. Den dritten Platz macht die Schweiz, was mich ein bisschen überrascht. Zwar empfinde ich die Schweiz subjektiv als überdurchschnittlich starkes Land, aber eigentlich nicht als so gut, dass ich überlegen würde, es auf Platz drei zu ranken. Beim genaueren Hinsehen auf die nackten Zahlen fällt mir aber auf, dass die Schweiz es in sechs der zehn Jahre in meine Top 10 geschafft hat. In der Mehrheit der Jahre fiebere ich also sehr mit den schweizer Beiträgen mit. Deutschland erreicht als Dauerteilnehmer ohne ganz schlechte Ausreißerplatzierungen hier Platz 10.

Ganz unten stehen Luxemburg und Bosnien-Herzegowina, welche nur ein mal in den zehn Jahren dabei waren. Selbst wenn sie mit ihrer Teilnahme meine Sieger gewesen wären, können sie damit nicht gegen diejenigen ankommen, die regelmäßig teilnehmen. Bei nur einem Beitrag sind beides aber auch nicht Länder die mir früh in den Sinn kommen, wenn ich an meine Lieblings-ESC-Nationen denke. Belarus hat in diesem Zeitraum sechs mal teilgenommen und dabei etwas unterdurchschnittliche Platzierungen bei mir erreicht. Von einem Sieg war Belarus bei mir jedes Jahr weit entfernt.

Emotional machen die eigenen ESC-Lieblingsnationen vor allem aus, dass es Beiträge aus diesen Ländern gibt, die man abgöttisch liebt und für die man besonders stark in den einzelnen Jahren mitgefiebert hat. Dabei gilt auch dass ein persönlicher Siegersong, oder zweiter bzw. dritter Platz eine viel stärkere Emotionalität erzeugt, als beispielsweise eine untere Top 10 Platzierung. Ob ein Song bei einem selbst Platz 15 oder Platz 35 erreicht hat, macht in der langfristigen emotionalen Bindung zu diesem ESC-Land kaum einen Unterschied. Deshalb habe ich eine dritte Methode zur mathematischen Berechnung der Emotionalität verwendet. Hierbei habe ich ganz simpel jedes Jahr an meine persönlichen Top 10 von nach den Shows Punkte von 1 bis 12 im ESC-Stil vergeben. Das Land das 2014 meinen Sieger stellte, erhält dafür also 12 Punkte. Das Land meines zweiten Platzes 10 Punkte u.s.w. Das gleiche erfolgt mit 2015, 2016 u.s.w. Mit dieser Methode wirkt sich eine Nicht-Teilnahme nicht allzu stark aus, wie bei der letzten Tabelle, da die große Mehrheit der Länder im einzelnen Jahr alle keine Punkte bekommen, egal ob sie auf Platz 11 gelandet sind, oder gar nicht teilgenommen haben. Hier ist das Ergebnis dieser Punktevergabe:


An der Spitze sind die einzelnen Länder ganz eng beeinander. Knapp geht der erste Platz an Australien. Punktgleich dahinter ist (zu meiner Überraschung) die Schweiz. Wer jedoch fast Dauergast in den Top 10 ist, sammelt hier natürlich ordentlich Punkte ein. Mit nur einem Punkt weniger steht Bulgarien auf Platz drei. Das Land hat zwar nur in fünf von zehn Jahren teilgenommen, dabei aber beeindruckende drei Mal(!) meinen persönlichen Sieger gestellt. Man kann sich vorstellen wie traurig ich bin, dass Bulgarien derzeit nicht beim ESC dabei ist. Obwohl ich mein eigenes Land Deutschland unvermeidbar besser bewerte, erhält es in dieser Wertung nur drei Punkte und den 38. Platz. ESC-Fan aus Deutschland zu sein ist das Jahrzehnt 2014-2024 etwas deprimierend...

Belarus und Bosnien-Herzegowina haben mit einem einmaligen zehnten Platz gerade so einen Punkt erhalten. Kroatien, Dänemark, Luxemburg und Zypern waren in zehn Jahren nicht ein einziges Mal in meiner persönlichen Top 10. Kroatien und Dänemark waren mit Platz 12 immerhin nah dran. Dennoch stehe ich entsprechend eher emotionslos diesen Ländern gegenüber. Luxemburg war nur ein mal dabei und ist mit Platz 23 im Mittelfeld gelandet. Zypern hat bei seinen zehn Teilnahmen als beste Platzierung nur die #24 geschafft. Es gab seit meinem Hardcore-ESC-Fan-Dasein noch nie einen Beitrag aus Zypern mit dem ich so richtig mitgefiebert habe. Zypern ist mir ausnahmslos(!) jedes Jahr mehr oder weniger egal.

Zusammengefügt ergeben diese drei Wertungen das ultimative Endergebnis meiner Top 45 ESC-Länder der letzten 10 Jahre:


Zahlen lügen nicht und die Zahlen sagen dass Australien mein ESC-Lieblingsland ist. Herzlichen Glückwunsch an Australien und alle australischen Fans! Mit diesem ersten Platz bin ich sehr zufrieden und einverstanden. Slowenien und Lettland haben über die Zeit ein klein wenig an Appeal für mich verloren. Bulgarien ist auf lange Sicht einfach zu selten dabei, als dass es meine Nummer eins sei. Ohne nachzudenken hätte ich vermutlich geantwortet dass ich Slowenien derzeit am ehesten als mein Favoritenland sehen würde. Deshalb passt der zweite Platz hier sehr gut. Der überraschende dritte Platz mit beeindruckend vielen Top 10 Platzierungen und neulichst auch einem persönlichen Siegerbeitrag ist die Schweiz. Für Lettland gibt es nur den vierten Platz. Eine dicke Überraschung ist für mich Israel auf Platz fünf. Subjektiv, ohne Nachdenken, hätte ich das Land als durchschnittlich, vielleicht leicht überdurchschnittlich bezeichnet. Mit Litauen auf Platz sechs bin ich auch glücklich. Frankreich hat den Bonus dass ich den Klang der französischen Sprache Liebe. Albanien schickt mit seinen Powerballaden ein Genre zum ESC auf das ich gerne anspringe. Der neunte Platz von Bulgarien, das immerhin drei der zehn Sieger stellt, enttäuscht, ist aber den wenigen Teilnahmen zu Schulden. Ungarn war in einem drei-Jahres-Streak fantastisch. Drei Jahre reichen insgesamt aber gerechtfertigter Weise nur für Platz 10. San Marino sehe ich als einen meiner Lieblinge und hätte ich mir gerne rund um Platz 5 gewünscht. Die Jahre in denen ich ihren Beitrag nicht mochte verdränge ich leicht. So ist es dann doch nur Platz 11.

Deutschland landet mit Platz 20 in der Mitte. Das passt soweit. Mich überrascht dass Portugal nur auf Platz 32 steht. Ganz unten befindet sich zu meiner Überraschung nicht Italien, sondern Zypern, dem ich gänzlich leidenschaftslos begegne. Italien wurde dann doch von seinem einen Top Beitrag gerettet. Luxemburg hat mit einer Teilnahme, die insgesamt okay war, über die zehn Jahre hinweg zu wenig geboten und ist verständlicher Weise auf dem vorletzten Platz. Ich freue mich aber sehr, dass Luxemburg wieder dabei ist und bin gespannt auf die nächsten Jahre. Belarus hat in den zehn Jahren zu selten Freudensprünge bei mir ausgelöst, um andere Nationen hinter sich zu lassen.

Nun folgt täglich ein Blog-Beitrag zu jedem der 45 Länder. Darin enthalten ist u.a. mein persönliches Ranking der bis zu zehn Beiträge des Landes, wie ich sie Heute bewerte. Teilweise hat sich an meinen damaligen Bewertungen einiger Beiträge viel geändert. Garniert wird das Ganze von einer Einschätzung zu dem jeweiligen Land in den letzten zehn Jahren. Die Beiträge starten mit dem letzten Platz Zypern und gehen dann hoch bis Platz 1 Australien.