Deutschland hat nun auch ins Turnier gestartet und schon ist die Zeit gekommen die ersten Spiele des zweiten Spieltages anzukündigen. Natürlich fängt es wieder mit Gruppe A an.
Tag 5 (Do. 20.07.)
18:00 Uhr in Breda Norwegen - Belgien TV: ORF Sport+, Eurosport 1
20:45 Uhr in Rotterdam Niederlande - Dänemark TV: ORF Sport+, Eurosport 1
Ja du hast richtig gelesen. Das ZDF verzichtet darauf die Spiele im Fernsehen zu übertragen und bietet nur einen Livestream an auf ihrer Homepage an. Auch wenn bei beiden Spielen der Sieger schon vorher feststehen dürfte, sind beides interessante Partien. Belgien hat im Spiel gegen Dänemark gezeigt, dass sie durchaus gefährlich werden können, wenn Norwegen bei seiner unterirdischen Leistung vom ersten Spiel bleibt. Vor der EM hätte man gesagt, dass im Spiel Niederlande - Dänemark ausgespielt wird, wer Deutschlands Gegner im ersten K.O.-Spiel wird. Ob das weiterhin gilt bleibt abzuwarten...
Donnerstag, 20. Juli 2017
Montag, 17. Juli 2017
Fußball-EM Tag 4 - wenn Freunde zu Feinden werden
Der Anfang ist getan und heute Abend startet schon Deutschland ins Turnier, aber bevor das geschieht werfen wir einen Blick auf die letzten Spiele des ersten Spieltages. Übermorgen wird der Kampf um gute Ergebnisse auch in der Gruppe D eröffnet. Berichte über geschehene Spiele folgen sobald ich sich die Zeit dazu geben wird. Gleiches gilt für ESC-News.
Tag 4 (Mi. 19.07.)
18:00 Uhr in Doetinchem Spanien - Portugal TV: ONE (ab 17:45 Uhr), ORF Sport+, Eurosport 1
20:45 Uhr in Utrecht England - Schottland TV: ONE, ORF Sport+, Eurosport 1
Auch hier gibt es wieder unterschiedliche Angaben dazu, ob auch das zweite Spiel von ONE übertragen wird. Wie immer bestehen zahlreiche Möglichkeiten die Spiele im Netz zu verfolgen. Gleich zwei unglaubliche Spiele an einem Abend! Spanien und Portugal sind eigentlich sehr eng befreundete Nationen. Für ein Spiel werden sie aber zu Feinden, wobei Portugal sein erstes EM-Spiel überhaupt bestreitet. Anschließend spielt sogar praktisch eine Nation gegen sich selbst. Großbritannien und Nordirland ist in vielen Sportarten in vier Länder geteilt Das hat einen geschichtlichen Hintergrund. Das erste Fußballnationalspiel überhaupt wurde zwischen England und Schottland bestritten. Dies war zwar bei den Männern, aber trotzdem wird eben diese Partie als größter Klassiker im Fußball überhaupt angesehen. Bei den Frauen mag die Bedeutung dieses Spiels vielleicht nicht ganz so groß sein, dennoch ist es eine wahnsinns Nummer auf die sich alle freuen dürfen. So etwas sollte man wirklich nicht verpassen! Das Schottland dabei sein aller erstes EM-Spiel hat, rückt da schon fast in den Hintergrund. Ich wünsche jedem Leser einen Fußballabend der an seiner Originalität kaum zu überbieten ist.
Tag 4 (Mi. 19.07.)
18:00 Uhr in Doetinchem Spanien - Portugal TV: ONE (ab 17:45 Uhr), ORF Sport+, Eurosport 1
20:45 Uhr in Utrecht England - Schottland TV: ONE, ORF Sport+, Eurosport 1
Auch hier gibt es wieder unterschiedliche Angaben dazu, ob auch das zweite Spiel von ONE übertragen wird. Wie immer bestehen zahlreiche Möglichkeiten die Spiele im Netz zu verfolgen. Gleich zwei unglaubliche Spiele an einem Abend! Spanien und Portugal sind eigentlich sehr eng befreundete Nationen. Für ein Spiel werden sie aber zu Feinden, wobei Portugal sein erstes EM-Spiel überhaupt bestreitet. Anschließend spielt sogar praktisch eine Nation gegen sich selbst. Großbritannien und Nordirland ist in vielen Sportarten in vier Länder geteilt Das hat einen geschichtlichen Hintergrund. Das erste Fußballnationalspiel überhaupt wurde zwischen England und Schottland bestritten. Dies war zwar bei den Männern, aber trotzdem wird eben diese Partie als größter Klassiker im Fußball überhaupt angesehen. Bei den Frauen mag die Bedeutung dieses Spiels vielleicht nicht ganz so groß sein, dennoch ist es eine wahnsinns Nummer auf die sich alle freuen dürfen. So etwas sollte man wirklich nicht verpassen! Das Schottland dabei sein aller erstes EM-Spiel hat, rückt da schon fast in den Hintergrund. Ich wünsche jedem Leser einen Fußballabend der an seiner Originalität kaum zu überbieten ist.
Sonntag, 16. Juli 2017
Fußball-EM Tag 3 - das deutschsprachige Derby
In 15 Minuten ertönt der Anpfiff zur EM. Alles ist schon vorbereitet. Man wartet nur noch darauf dass es losgeht. Aber es geht danach noch weiter. In zwei Tagen startet bereits die vorletzte Gruppe C ins Turnier, darum hier alle wichtigen Informationen in einem Post:
Tag 3 (Di. 18.07.)
18:00 Uhr in Deventer Gruppe C Österreich - Schweiz TV: ONE (ab 17:45 Uhr), ORF 1, SRF zwei, Eurosport 1
20:45 Uhr in Tilburg Gruppe C Frankreich - Island TV: ONE, ORF Sport+, Eurosport 1
Ja, die ARD hat einen großen Teil der EM auf den Spartensender ONE verbannt. Es gibt unterschiedliche Angaben zum zweiten Spiel, ob es wirklich auf ONE übertragen wird ist unklar. Österreich und die Schweiz spielen beide ihr erstes Spiel bei einer EM - und das gleich gegeneinander. Ein wunderschönes Battle steht uns bevor. Wir dürfen sehr gespannt sein, wie sich unsere beiden deutschsprachigen Nachbarn bei ihrem ersten EM-Spiel schlagen werden. Im Anschluss trifft der wohl größte Anfechter unserer Titelverteidigung auf ein, nach Einwohnerzahl, mini kleines Land. Island ist aber nicht zu unterschätzen. Das was die Männer bei der EM im letzten Jahr geschafft haben, können die Frauen schon länger. Wer ein gutes Gedächtnis hat, weiß dass Frankreich Island bei der EM 2016 aus dem Turnier gekickt hat, aber wer weiß? Island hat gezeigt dass sie immer für eine Überraschung gut sind...
Tag 3 (Di. 18.07.)
18:00 Uhr in Deventer Gruppe C Österreich - Schweiz TV: ONE (ab 17:45 Uhr), ORF 1, SRF zwei, Eurosport 1
20:45 Uhr in Tilburg Gruppe C Frankreich - Island TV: ONE, ORF Sport+, Eurosport 1
Ja, die ARD hat einen großen Teil der EM auf den Spartensender ONE verbannt. Es gibt unterschiedliche Angaben zum zweiten Spiel, ob es wirklich auf ONE übertragen wird ist unklar. Österreich und die Schweiz spielen beide ihr erstes Spiel bei einer EM - und das gleich gegeneinander. Ein wunderschönes Battle steht uns bevor. Wir dürfen sehr gespannt sein, wie sich unsere beiden deutschsprachigen Nachbarn bei ihrem ersten EM-Spiel schlagen werden. Im Anschluss trifft der wohl größte Anfechter unserer Titelverteidigung auf ein, nach Einwohnerzahl, mini kleines Land. Island ist aber nicht zu unterschätzen. Das was die Männer bei der EM im letzten Jahr geschafft haben, können die Frauen schon länger. Wer ein gutes Gedächtnis hat, weiß dass Frankreich Island bei der EM 2016 aus dem Turnier gekickt hat, aber wer weiß? Island hat gezeigt dass sie immer für eine Überraschung gut sind...
Samstag, 15. Juli 2017
Deutschland startet in die EM 2017
Bei der WM der Männer kennen wir es so, dass es fast eine Woche dauert, bis die letzten Nationen endlich ihr erstes Spiel haben. Das ist hier anders. Schon jetzt, bevor das Turnier überhaupt begonnen hat, darf ich die Daten zum unserem ersten Spiel posten. Der Plan für Tag 2 sieht folgendermaßen aus:
Tag 2 (Mo. 17.07.)
18:00 Uhr in Rotterdam Gruppe B Italien - Russland TV: ARD (ab 17:40 Uhr), ORF Sport+, Eurosport 1
20:45 Uhr in Breda Gruppe B Deutschland - Schweden TV: ARD, ORF Sport+, Eurosport 1
Zusätzlich stehen im Netz zu den Spielen sämtliche Livestreams verschiedener Anbieter zur freien Verfügung. An Tag 2 wird also die deutsche Gruppe eröffnet. Anschließend dürfen oder müssen wir dann zeigen was wir können (sollten).
Wir haben gegen Schweden schon 26 Spiele bestritten, davon jeweils 13 mit bzw. ohne Heimvorteil. Damit liegt Schweden auf Rang 4, der Nationen, gegen die die deutsche Frauennationalmannschaft am meisten Spiele bestritten hat. Mehr waren es nur gegen China (30), die USA (34) und Norwegen (40). Es handelt sich hier also um einen echten Klassiker, auch in Anbetracht dessen, dass die vorletzte Begegnung im Achtelfinale der WM 2015 war, welche ein unglaubliches Spiel war und mit 4:1 endete. Die letzte Begegnung gab es bei den Olympischen Spielen im letzten Jahr. Dort siegten wir im Finale mit 2:1. Insgesamt konnten wir 19 mal siegen, sieben mal ging die Partie für die Skandinavier aus. Ein Unentschieden gab es nie. Bei der letzten EM spielten wir auch gegen Schweden, allerdings im Halbfinale, welches bekanntlich mit einem 1:0 für uns ausging. Die höchste Niederlage bekamen wir bei der WM1991 beim Spiel um Bronze. Es endete 0:4. 4:0 konnten wir allerdings auch schon gewinnen; am 05.03.2012. Nun wünsche ich ganz viel Vorfreude und einen erfolgreichen Fußball-Abend.
Tag 2 (Mo. 17.07.)
18:00 Uhr in Rotterdam Gruppe B Italien - Russland TV: ARD (ab 17:40 Uhr), ORF Sport+, Eurosport 1
20:45 Uhr in Breda Gruppe B Deutschland - Schweden TV: ARD, ORF Sport+, Eurosport 1
Zusätzlich stehen im Netz zu den Spielen sämtliche Livestreams verschiedener Anbieter zur freien Verfügung. An Tag 2 wird also die deutsche Gruppe eröffnet. Anschließend dürfen oder müssen wir dann zeigen was wir können (sollten).
Wir haben gegen Schweden schon 26 Spiele bestritten, davon jeweils 13 mit bzw. ohne Heimvorteil. Damit liegt Schweden auf Rang 4, der Nationen, gegen die die deutsche Frauennationalmannschaft am meisten Spiele bestritten hat. Mehr waren es nur gegen China (30), die USA (34) und Norwegen (40). Es handelt sich hier also um einen echten Klassiker, auch in Anbetracht dessen, dass die vorletzte Begegnung im Achtelfinale der WM 2015 war, welche ein unglaubliches Spiel war und mit 4:1 endete. Die letzte Begegnung gab es bei den Olympischen Spielen im letzten Jahr. Dort siegten wir im Finale mit 2:1. Insgesamt konnten wir 19 mal siegen, sieben mal ging die Partie für die Skandinavier aus. Ein Unentschieden gab es nie. Bei der letzten EM spielten wir auch gegen Schweden, allerdings im Halbfinale, welches bekanntlich mit einem 1:0 für uns ausging. Die höchste Niederlage bekamen wir bei der WM1991 beim Spiel um Bronze. Es endete 0:4. 4:0 konnten wir allerdings auch schon gewinnen; am 05.03.2012. Nun wünsche ich ganz viel Vorfreude und einen erfolgreichen Fußball-Abend.
Freitag, 14. Juli 2017
Anstoß zur Fußball-EM 2017
Ich entschuldige mich für meine Pause und kann mich nun endlich wieder motivieren weiter zu arbeiten. Der Blog ist extrem aufwendig und es gibt nur wenige Leser, da stellt sich schnell die Frage ob sich all die Arbeit überhaupt lohnt. An diesem Wochenende kann ich aufgrund von Musicalproben nicht berichten. Alles was geschehen ist reiche ich anschließen nach. Dann fangen hier bald auch, passend zur Fußball-EM, die Sommerferien an, die in halb Deutschland schon fast vorbei sind.
Vorher dürfen wir aber erst noch einige Spiele genießen. Dieses Jahr Findet die 12. EM in den Niederlanden statt. Mit Deventer (8.011 Plätze), Rotterdam (11.026), Doetinchem (12.600), Tilburg (14.750), Breda (19.000), Utrecht (24.426) und Enschede (30.205), gibt es 7 Spielorte. Das Eröffnungsspiel findet in Utrecht und das Endspiel am 06. August in Enschede, nahe der deutschen Grenze statt. Dort wollen wir unseren Titel dann zum 6. mal in Folge verteidigen. Insgesamt konnten wir die Europameisterschaft 8 mal gewinnen. Norwegen holte sich zwei mal (1987, 1993) und Schweden ein mal (1984) bei der ersten Frauen-EM den Titel. Außerdem konnten Italien, England, Dänemark, die Niederlande, Finnland und Spanien das Treppchen erreichen. Bei der letzten EM in Schweden gewann Deutschland mit 1:0 ds Finale gegen Norwegen, die zuvor im Elfmeterschießen, nach einem 1:1 gegen Dänemark siegten. Deutschland bezwang im Halbfinale Schweden mit 1:0. Ein Spiel um Bronze fand nicht statt. Im Viertelfinale schieden Island, Spanien, Italien und Frankreich aus. Russland, Finnland, die Niederlande und England mussten nach der Gruppenphase nach Hause.
2017 findet die EM erstmals mit 16 Nationen statt. Erstmals haben Belgien, Österreich, Portugal, Schottland und die Schweiz die Qualifikation geschafft. Am 08. November letzten Jahres wurden die Gruppen in Rotterdam ausgelost und sehen wie folgt aus:
Gruppe A
Niederlande
Norwegen
Dänemark
Belgien
Gruppe B
Deutschland
Schweden
Italien
Russland
Gruppe C
Frankreich
Island
Österreich
Schweiz
Gruppe D
England
Schottland
Spanien
Portugal
Wenn man einen Blick auf die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste der Frauen wirft, kommt man bei den qualifizierten Nationen zu unten stehendem Ergebnis. In Klammern stehen folgende Informationen ("echte" Weltranglistenposition/Weltranglistenposition bei nur europäischen Nationen/Gruppe, Position in der Gruppe)
1. Deutschland (2./1./B1.)
2. Frankreich (3./2./C1.)
3. England (5./3./D1.)
4. Schweden (9./4./B2.)
5. Norwegen (11./5./A1.)
6. Niederlande (12./6./A2.)
7. Spanien (13./7./D2.)
8. Dänemark (15./8./A3.)
9. Schweiz (17./9./C2.)
10. Italien (18./10./B3.)
11. Island (19./11./C3.)
12. Schottland (21./12./D3.)
13. Belgien (22./13./A4.)
14. Österreich (24./14./C4.)
15. Russland (25./15./B4.)
16. Portugal (38./23./D4.)
Laut der Weltrangliste ist also nur Portugal anstelle von der Ukraine "zu Unrecht" dabei.
Die Gruppenphase beginnt am 16. Juli um 18:00 Uhr, mit der Niederlande gegen Norwegen und endet am 27. Juli um 20:45 Uhr mit den beiden letzten Spielen in Gruppe D, zwischen Portugal und England und Schottland gegen Spanien. In der Gruppenphase finden jeden Abend zwei Spiele, eines um 18:00 Uhr und eines um 20:45 Uhr statt, nur am letzten Spieltag werden die Spiele innerhalb jeder Gruppe immer zeitgleich, ab 20:45 Uhr, ausgetragen. Dementsprechend hat Deutschland seine Spiele am Montag, dem 17. Juli um 20:45 Uhr, gegen Schweden, in Breda, am Freitag, dem 21. Juli um 20:45 Uhr, gegen Italien, in Tilburg und am Dienstag, dem 25. Juli um 20:45 Uhr, gegen Russland, in Utrecht.
Die best platzierten zwei Nationen aus jeder Gruppe kommen in die K.O.-Phase. Die Viertelfinals finden am Samstag dem 29. Juli und Sonntag, dem 30. Juli statt. Die Halbfinals werden beide am Donnerstag, dem 03. August ausgetragen. Das Finale gibt es, wie obenstehend am Sonntag, dem 06. August, um 17:00 Uhr.
An den Regularien wurde wie immer viel geschraubt. Die wichtigsten Regeländerungen sind, dass jedes Team, im Falle einer Verlängerung, einen vierten Spieler auswechseln darf. Wenn es zu einem Elfmeterschießen kommt, schießen die Spieler nicht mehr abwechselnd (A-B-A-B-A-B-A-B-A-B), sondern in "versetzter Reihenfolge" (A-B-B-A-A-B-B-A-A-B). Dies wurde schon bei den Olympischen Spielen 2016 praktiziert und soll eine erhöhte Fairness gewährleisten.
Unter den elf nominierten Schiedsrichterrinnen sind auch zwei Deutsche. Riem Hussein und Bibiana Steinhaus werden in den Niederlanden darauf achten, dass alle die Regeln befolgen. Zwei der 21 nominierten Assistentinnen sind ebenfalls Deutsche. Christina Biehl und Katrin Rafalski dürfen außerhalb der Nationalmannschaft bei der EM mitwirken.
Die Preisgelder haben sich im Vergleich zu 2013 aufgrund vieler Proteste stark erhöht. Vor viere Jahren gab es noch eine Gesamtsumme von 2,2 Millionen€. Nun werden 8 Millionen€ ausgezahlt. Für jeden Teilnehmer gibt es 300.000€. Das Weiterkommen wird mit 500.000€ belohnt. Wer es bis ins Halbfinale schafft erhält 700.000€. Das Finale bedeutet sogar 1 Millionen€. Wenn man den Titel dann auch noch für sich entscheiden kann, wird man dafür mit 1,2Millionen€ belohnt.
Zu den TV-Übertragungen: Im deutschen Free-TV wird die Fußball-EM wieder von der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland und vom Zweiten Deutschen Fernsehen übertragen. Ich werde rechtzeitig die genauen Sendezeiten auf diesem Blog durchgeben. Der ORF und SRF, die ebenfalls mit den meisten deutschen Geräten empfangbar sind, haben die Rechte für Österreich und die Schweiz, die beide erstmals dabei sind. Auch Discovery Communications, das Unternehmen von Eurosport, wird einige Spiele übertragen. Zudem gibt es sämtliche Livestreams verschiedener Anbieter im Internet zu den Spielen.
Das wichtigste ist somit geklärt, dann können wir mit Tag 1 loslegen.
Tag 1 (So. 16.07.)
18:00 Uhr in Utrecht Gruppe A Niederlande - Norwegen TV: ZDF (ab 17:45 Uhr), ORF Sport+, Eurosport 2 (Pay-TV)
20:45 Uhr in Doetinchem Gruppe A Dänemark - Belgien TV: ZDF, ORF Sport+, Eurosport 1
Anders als es sonst meist der Fall ist, wird das Eröffnungsspiel voraussichtlich ein harter und ausgeglichener Kampf, dessen Ausgang durchaus entscheidend für den Turnierverlauf sein wird. Im Anschluss wird Belgien sein Frauen-EM-Debut geben. Wir dürfen uns auf einen mitreißenden Abend freuen, der einen Vorgeschmack auf die kommenden drei Wochen gibt.
Vorher dürfen wir aber erst noch einige Spiele genießen. Dieses Jahr Findet die 12. EM in den Niederlanden statt. Mit Deventer (8.011 Plätze), Rotterdam (11.026), Doetinchem (12.600), Tilburg (14.750), Breda (19.000), Utrecht (24.426) und Enschede (30.205), gibt es 7 Spielorte. Das Eröffnungsspiel findet in Utrecht und das Endspiel am 06. August in Enschede, nahe der deutschen Grenze statt. Dort wollen wir unseren Titel dann zum 6. mal in Folge verteidigen. Insgesamt konnten wir die Europameisterschaft 8 mal gewinnen. Norwegen holte sich zwei mal (1987, 1993) und Schweden ein mal (1984) bei der ersten Frauen-EM den Titel. Außerdem konnten Italien, England, Dänemark, die Niederlande, Finnland und Spanien das Treppchen erreichen. Bei der letzten EM in Schweden gewann Deutschland mit 1:0 ds Finale gegen Norwegen, die zuvor im Elfmeterschießen, nach einem 1:1 gegen Dänemark siegten. Deutschland bezwang im Halbfinale Schweden mit 1:0. Ein Spiel um Bronze fand nicht statt. Im Viertelfinale schieden Island, Spanien, Italien und Frankreich aus. Russland, Finnland, die Niederlande und England mussten nach der Gruppenphase nach Hause.
6. Sieg in Folge - Deutschland
2017 findet die EM erstmals mit 16 Nationen statt. Erstmals haben Belgien, Österreich, Portugal, Schottland und die Schweiz die Qualifikation geschafft. Am 08. November letzten Jahres wurden die Gruppen in Rotterdam ausgelost und sehen wie folgt aus:
Gruppe A
Niederlande
Norwegen
Dänemark
Belgien
Gruppe B
Deutschland
Schweden
Italien
Russland
Gruppe C
Frankreich
Island
Österreich
Schweiz
Gruppe D
England
Schottland
Spanien
Portugal
Wenn man einen Blick auf die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste der Frauen wirft, kommt man bei den qualifizierten Nationen zu unten stehendem Ergebnis. In Klammern stehen folgende Informationen ("echte" Weltranglistenposition/Weltranglistenposition bei nur europäischen Nationen/Gruppe, Position in der Gruppe)
1. Deutschland (2./1./B1.)
2. Frankreich (3./2./C1.)
3. England (5./3./D1.)
4. Schweden (9./4./B2.)
5. Norwegen (11./5./A1.)
6. Niederlande (12./6./A2.)
7. Spanien (13./7./D2.)
8. Dänemark (15./8./A3.)
9. Schweiz (17./9./C2.)
10. Italien (18./10./B3.)
11. Island (19./11./C3.)
12. Schottland (21./12./D3.)
13. Belgien (22./13./A4.)
14. Österreich (24./14./C4.)
15. Russland (25./15./B4.)
16. Portugal (38./23./D4.)
Laut der Weltrangliste ist also nur Portugal anstelle von der Ukraine "zu Unrecht" dabei.
Die Gruppenphase beginnt am 16. Juli um 18:00 Uhr, mit der Niederlande gegen Norwegen und endet am 27. Juli um 20:45 Uhr mit den beiden letzten Spielen in Gruppe D, zwischen Portugal und England und Schottland gegen Spanien. In der Gruppenphase finden jeden Abend zwei Spiele, eines um 18:00 Uhr und eines um 20:45 Uhr statt, nur am letzten Spieltag werden die Spiele innerhalb jeder Gruppe immer zeitgleich, ab 20:45 Uhr, ausgetragen. Dementsprechend hat Deutschland seine Spiele am Montag, dem 17. Juli um 20:45 Uhr, gegen Schweden, in Breda, am Freitag, dem 21. Juli um 20:45 Uhr, gegen Italien, in Tilburg und am Dienstag, dem 25. Juli um 20:45 Uhr, gegen Russland, in Utrecht.
Die best platzierten zwei Nationen aus jeder Gruppe kommen in die K.O.-Phase. Die Viertelfinals finden am Samstag dem 29. Juli und Sonntag, dem 30. Juli statt. Die Halbfinals werden beide am Donnerstag, dem 03. August ausgetragen. Das Finale gibt es, wie obenstehend am Sonntag, dem 06. August, um 17:00 Uhr.
Nach dem Finale 2013 - Deutschland bleibt Europameister
An den Regularien wurde wie immer viel geschraubt. Die wichtigsten Regeländerungen sind, dass jedes Team, im Falle einer Verlängerung, einen vierten Spieler auswechseln darf. Wenn es zu einem Elfmeterschießen kommt, schießen die Spieler nicht mehr abwechselnd (A-B-A-B-A-B-A-B-A-B), sondern in "versetzter Reihenfolge" (A-B-B-A-A-B-B-A-A-B). Dies wurde schon bei den Olympischen Spielen 2016 praktiziert und soll eine erhöhte Fairness gewährleisten.
Unter den elf nominierten Schiedsrichterrinnen sind auch zwei Deutsche. Riem Hussein und Bibiana Steinhaus werden in den Niederlanden darauf achten, dass alle die Regeln befolgen. Zwei der 21 nominierten Assistentinnen sind ebenfalls Deutsche. Christina Biehl und Katrin Rafalski dürfen außerhalb der Nationalmannschaft bei der EM mitwirken.
Die Preisgelder haben sich im Vergleich zu 2013 aufgrund vieler Proteste stark erhöht. Vor viere Jahren gab es noch eine Gesamtsumme von 2,2 Millionen€. Nun werden 8 Millionen€ ausgezahlt. Für jeden Teilnehmer gibt es 300.000€. Das Weiterkommen wird mit 500.000€ belohnt. Wer es bis ins Halbfinale schafft erhält 700.000€. Das Finale bedeutet sogar 1 Millionen€. Wenn man den Titel dann auch noch für sich entscheiden kann, wird man dafür mit 1,2Millionen€ belohnt.
Neue Teilnehmerzahl, neue Regeln, neue Gelder - 2017 ist vieles anders
Zu den TV-Übertragungen: Im deutschen Free-TV wird die Fußball-EM wieder von der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland und vom Zweiten Deutschen Fernsehen übertragen. Ich werde rechtzeitig die genauen Sendezeiten auf diesem Blog durchgeben. Der ORF und SRF, die ebenfalls mit den meisten deutschen Geräten empfangbar sind, haben die Rechte für Österreich und die Schweiz, die beide erstmals dabei sind. Auch Discovery Communications, das Unternehmen von Eurosport, wird einige Spiele übertragen. Zudem gibt es sämtliche Livestreams verschiedener Anbieter im Internet zu den Spielen.
Das wichtigste ist somit geklärt, dann können wir mit Tag 1 loslegen.
Tag 1 (So. 16.07.)
18:00 Uhr in Utrecht Gruppe A Niederlande - Norwegen TV: ZDF (ab 17:45 Uhr), ORF Sport+, Eurosport 2 (Pay-TV)
20:45 Uhr in Doetinchem Gruppe A Dänemark - Belgien TV: ZDF, ORF Sport+, Eurosport 1
Anders als es sonst meist der Fall ist, wird das Eröffnungsspiel voraussichtlich ein harter und ausgeglichener Kampf, dessen Ausgang durchaus entscheidend für den Turnierverlauf sein wird. Im Anschluss wird Belgien sein Frauen-EM-Debut geben. Wir dürfen uns auf einen mitreißenden Abend freuen, der einen Vorgeschmack auf die kommenden drei Wochen gibt.
Montag, 3. Juli 2017
Erster JESC-Kandidat 2017!
Der Junior Eurovision Song Contest ist ein Wettbewerb von der EBU, der im November ausgetragen wird und bei dem nur unter 16-Jährige singen dürfen. Alles wird in einem etwas kleinerem Rahmen gehalten, aber sonst ist es fast identisch zum großen Bruder. Der JESC ist immer eine sehr schöne Gelegenheit die Sehnsucht nach dem ESC im Spätherbst zu stillen und gute neue Songs kennenzulernen. Ich werde auf diesem Blog auch ab und an vom JESC berichten.
Dieses Wochenende fand in Malta, einer der erfolgreichsten Nationen beim JESC, der Vorentscheid für dieses Jahr statt. Es war der erste der Saison. Dort wurde ausgewählt wer für den Inselstaat in Tiflis, Georgien an den Start gehen soll. Angewendet wurde das simpelste Votingsystem das man sich denken kann. Zehn Kinder sangen einen Coversong, anschließend sollte jeder Zuschauer für seinen Favoriten anrufen und der mit den meisten Anrufen wurde als Sieger auserkoren. Ohne Superfinale, ohne Jury, ohne Punkte und auch die Sendung an sich wurde ganz schlicht ohne Schnickschnack in einem Studio ohne Bühne, mit mini-Publikum und Sitzkreis um den Singenden, bestehend aus den Kandidaten und früheren Vertretern Maltas, abgehalten. Am Ende war es Gianluca Cilia, der durch den Song "Perdere l'amore" am meisten Anrufe sammeln konnte und somit Malta beim JESC 2017 vertreten wird. Der Song den er dort singt wird nun produziert. Hier die Teilnehmerliste, inklusive Coversongs, in Sartreihenfolge:
01. Rianne Demicoli - Satelite
02. Demi Galea - Breathing Underwater
03. Aidan Jay Drakard - Mad World
04. Kylie Meilak - I believe - Fantasia
05. Gianluca Cilia - Perdere l'amore
06. Veronica Rotin - And I am telling you
07. Riona Degiorgio - True Colors
08. Kira Copperstone - The Voice within
09. Jahel Cardona - One Night only
10. Thea Aquilina - This is a Man's World
Bei einem Blick auf die Teilnehmerliste fällt auch auf, dass unser Siegersong von 2010 zum Besten gegeben wurde, wobei ich hier vielleicht eine falsche Wortwahl getroffen habe... Der 9-jährige Sieger macht auf mich einen guten Eindruck. Zu seiner gewaltigen Stimme kann man einen typischen ESC-Gefühls-Power-Balladen-Song schreiben, der auf dem Tableau ganz weit oben landen wird. Ich muss aber auch sagen, dass Malta schon viel bessere Kandidaten ins Rennen geschickt hat. Trotzdem wird hier ein ordentlicher Beitrag rauskommen, denn keine Nation sieht den JESC als wichtiger an, als Malta. Es wird viel Aufwand betrieben, um ein gutes Ergebnis zu erbringen. Leider ist das Votingsystem seit letztem Jahr nicht mehr ernst zu nehmen, somit werden wir nie erfahren, was für Platzierungen die Beiträge eigentlich erhalten hätten oder erhalten werden. Dazu schreibe ich noch mal einen separaten Post. Malta war beim letzten Wettbewerb Gastgeber, weil sie 2015 mit "Not my Soul" von Destiny Chukunyere (knapp vor meinem persönlichen Sieger Armenien) gewinnen konnten. Deutschland ist übrigens eins der wenigen Länder, die noch nicht am JESC teilgenommen haben, weshalb der Wettbewerb hier sehr unpopulär ist. Den Auftritt der Gianluca zum großen Wurf verholfen hat, kann man sich untenstehend anschauen. Ich bin schon gespannt, welche musikalische Perle uns die Insel dieses Jahr bringen wird.
Dieses Wochenende fand in Malta, einer der erfolgreichsten Nationen beim JESC, der Vorentscheid für dieses Jahr statt. Es war der erste der Saison. Dort wurde ausgewählt wer für den Inselstaat in Tiflis, Georgien an den Start gehen soll. Angewendet wurde das simpelste Votingsystem das man sich denken kann. Zehn Kinder sangen einen Coversong, anschließend sollte jeder Zuschauer für seinen Favoriten anrufen und der mit den meisten Anrufen wurde als Sieger auserkoren. Ohne Superfinale, ohne Jury, ohne Punkte und auch die Sendung an sich wurde ganz schlicht ohne Schnickschnack in einem Studio ohne Bühne, mit mini-Publikum und Sitzkreis um den Singenden, bestehend aus den Kandidaten und früheren Vertretern Maltas, abgehalten. Am Ende war es Gianluca Cilia, der durch den Song "Perdere l'amore" am meisten Anrufe sammeln konnte und somit Malta beim JESC 2017 vertreten wird. Der Song den er dort singt wird nun produziert. Hier die Teilnehmerliste, inklusive Coversongs, in Sartreihenfolge:
01. Rianne Demicoli - Satelite
02. Demi Galea - Breathing Underwater
03. Aidan Jay Drakard - Mad World
04. Kylie Meilak - I believe - Fantasia
05. Gianluca Cilia - Perdere l'amore
06. Veronica Rotin - And I am telling you
07. Riona Degiorgio - True Colors
08. Kira Copperstone - The Voice within
09. Jahel Cardona - One Night only
10. Thea Aquilina - This is a Man's World
Bei einem Blick auf die Teilnehmerliste fällt auch auf, dass unser Siegersong von 2010 zum Besten gegeben wurde, wobei ich hier vielleicht eine falsche Wortwahl getroffen habe... Der 9-jährige Sieger macht auf mich einen guten Eindruck. Zu seiner gewaltigen Stimme kann man einen typischen ESC-Gefühls-Power-Balladen-Song schreiben, der auf dem Tableau ganz weit oben landen wird. Ich muss aber auch sagen, dass Malta schon viel bessere Kandidaten ins Rennen geschickt hat. Trotzdem wird hier ein ordentlicher Beitrag rauskommen, denn keine Nation sieht den JESC als wichtiger an, als Malta. Es wird viel Aufwand betrieben, um ein gutes Ergebnis zu erbringen. Leider ist das Votingsystem seit letztem Jahr nicht mehr ernst zu nehmen, somit werden wir nie erfahren, was für Platzierungen die Beiträge eigentlich erhalten hätten oder erhalten werden. Dazu schreibe ich noch mal einen separaten Post. Malta war beim letzten Wettbewerb Gastgeber, weil sie 2015 mit "Not my Soul" von Destiny Chukunyere (knapp vor meinem persönlichen Sieger Armenien) gewinnen konnten. Deutschland ist übrigens eins der wenigen Länder, die noch nicht am JESC teilgenommen haben, weshalb der Wettbewerb hier sehr unpopulär ist. Den Auftritt der Gianluca zum großen Wurf verholfen hat, kann man sich untenstehend anschauen. Ich bin schon gespannt, welche musikalische Perle uns die Insel dieses Jahr bringen wird.
Gianluca Cilia - Perdere l'amore
Die Schweiz macht es Deutschland vor
Vor kurzem habe ich einen Kommentar geschrieben, was Deutschland ändern müsste, um wieder akzeptable Ergebnisse zu bekommen. Die Schweiz ist eine Nation, der es ähnlich geht, wie Deutschland. Deren Dreijahresbilanz ist mit unserer fast identisch. 2015 wurden sie Letzter. 2016 folgte zur großen Blamage ein vorletzter Platz. 2017 schaffte man immerhin den Rang #29. In allen drei Jahren war man stolz auf seinen Beitrag und dachte, dass man weit vorne landen würde. Nun wird es wohl viele Änderungen im Vorentscheid geben. Zunächst bestätigte die Schweiz, dass sie 2018 antreten werden. Anschließend gaben sie bekannt, dass Martin Österdahl und Christer Björkman den Vorentscheid organisieren werden. Die Schweiz lässt also erfahrene schwedische Melodifestivalen-Verantwortliche ihren Vorentscheid umstrukturieren, um zu alter Stärke zurückzukehren. Genau das was Deutschland auch tun sollte. Welches Konzept die ARD sich überlegt hat, werden wir in den nächsten Monaten erfahren und ob die Schweiz mit Verbesserungen im Vorentscheid wieder mehr Punkte sammeln wird, müssen wir auch noch abwarten. Aber eins ist sicher: die Schweiz ist in Portugal dabei und wird uns einen neuen Vorentscheid präsentieren.
Samstag, 1. Juli 2017
Das ESC-Jahr What is Eurovision? - Love Love Peace Peace Teil 3/4
Nachdem wir nun geklärt haben wer überhaupt teilnehmen darf und welche Regeln diese Teilnehmer alle beachten müssen, kommen wir nun zum Wesentlichen Part, der den Alltag eines jeden großen ESC-Fan begleitet und hoffentlich auch dich begeistert. Heute schauen wir uns an was alles an aufregenden Sachen im Laufe eines ESC-Jahres passiert, bevor wir uns dann im letzten Teil auf die Songauswahlsysteme der Rundfunkanstalten stürzen und anschließend jedes ESC-Land einmal kurz vorstellen. Wenn du ESC-Fan bist und du gefragt wirst was du denn die ganze Zeit machst, wenn es doch nur ein mal im Jahr eine 3 1/2-stündige Show gibt, kannst du ihm gerne diesen Post zeigen.
Fangen wir einfach mal am Tag nach dem Finale an. Da die Delegationen schon zwei Wochen am Veranstaltungsort verbracht haben, fliegen sie spätestens zwei drei Tage nach dem Finale wieder zurück in die Heimat. Sehr erfolgreiche Teilnehmer werden dabei am Flughafen von Menschenmassen empfangen und für ihren Verdienst geehrt. Was eine sehr erfolgreiche Teilnahme ist, hängt sehr von der Nation ab. Während eine Top 5-Platzierung in Schweden als normal angesehen wird, bricht in San Marino das Chaos aus, wenn sie das Finale erreichen.
Nach einigen Tagen verfliegt der Hype der Gesellschaft über das große Kulturereignis ganz Europas. Dann ist es Zeit für die ersten Nationen zu entscheiden, ob sie im kommenden Jahr dabei sind. Zu Anfang gibt es dabei meist eher erwartete Ergebnisse, die spannenden Entscheidungen fallen dann später. Die EBU schickt an jeden teilnahmeberechtigten Sender eine Einladung zum kommenden ESC. Diese muss bis zu einem festgelegten Termin entweder mit einer Zusage, oder einer Absage offiziell beantwortet werden. Bis etwa Anfang Oktober beantworten nach und nach immer mehr Länder diese Einladung. Bei den meisten weiß man schon vorheer fast sicher wie diese Antwort ausfallen wird, bei manchen ist es aber ein Hoffen und Bangen, bis man dann endlich dass Ergebnis erfährt. Die höchste Teilnehmerzahl beträgt übrigens 43, die 2008 in Belgrad, Serbien und 2011 in Düsseldorf, Deutschland erreicht wurde (Stand 2017).
Gründe warum Wackelkandidaten nicht teilnehmen sind vor allem finanzielle, dass die Teilnahme nicht im Budget des Senders liegt. Es gibt aber auch protestbedingte Absager, die mit den Regeln oder ähnlichem nicht zufrieden sind. In manchen Fällen ist ein Land mit dem Gastgeber so verfeindet, dass sie nicht gewollt sind dort teilzunehmen, wie zum Beispiel Armenien 2012 in Aserbaidschan und Russland 2017 in der Ukraine. Manchmal ist das Interesse eines Senders auch einfach generell zu gering, wie es lange Zeit bei Tschechien und momentan bei der Slowakei der Fall war bzw. ist. Als ESC-Fan hofft man natürlich dass möglichst viele teilnehmen, besonders die Länder, die man aus eurovisionärer Sicht liebgewonnen hat und dessen Auswahlmodus, oder Musik man unbedingt dabei haben möchte.
Im Juni oder Juli wird dann meistens auch die Stadt und die Halle ausgewählt, in der der ESC im folgenden Jahr stattfinden soll. Der Name der Stadt ist ein Teil des offiziellen Namens des ESCs. Mit etwas Glück werden ab August sehr vereinzelt die ersten Sänger ausgewählt, die im Mai auf der ESC-Bühne für ihr Land performen werden.
Mit dem 1.September bricht für viele die neue ESC-Saison an. Ab diesem Tag können alle Songs, die veröffentlicht werden, rein theoretisch beim ESC antreten. Die meisten Länder rufen etwa zu dieser Zeit auch dazu auf sich für den ESC des nächsten Jahres zu bewerben. Meist gibt es dann irgendwann im Oktober oder November die endgültige offizielle Teilnehmerliste der EBU. Kurz vorher fallen noch ein paar spannende Entscheidungen über die Teilnahmen.
Dann wird es auch richtig spannend und viel mehr geschieht. Spätestens um Weihnachten herum gibt es mit dem "Festivali i Këngës" den ersten Vorentscheid. Damit gibt es dann auch den ersten Song, der im Mai antreten wird, obwohl dieser in der Regel noch umkomponiert wird, aber dazu mehr im nächsten Teil.
Im Januar merkt man dann, dass der ESC nicht mehr weit weg ist. Der Slogan des diesjährigen ESCs wird kurz nach der Jahreswende veröffentlicht. Somit hat man nun endlich den vollständigen offiziellen Namen. Mitte Januar, wenn die ersten Songs und einige Künstler schon feststehen, werden die Halbfinals ausgelost. Wer kommt in welches Halbfinale und tritt dort in welcher Hälfte an? Näheres zu dieser Auslosung habe ich bereits im letzten Teil geschrieben. Dies muss zu diesem Zeitpunkt festgelegt werden, weil es den gesamten Probenplan im Mai bestimmt. Erst wenn man den im Groben weiß, kann man sämtliche Sachen planen und durchführen. Dazu später mehr.
Ab Ende Januar bis Anfang oder Mitte März (je nach Termin vom ESC) ist die Hauptvorentscheidungszeit. Herzlichen Glückwunsch an jeden, der es schafft immerhin jedes Finale der Vorentscheide zu sehen. Zu dieser Zeit ist so viel in der ESC-Welt los, wenn du nicht allzu viel verpassen möchtest, wirst du dazu gezwungen sein fast deine komplette Freizeit mit dem ESC-Geschehen zu verbringen. Da ich nun auch erstmals darüber Bericht erstatten werde, habe ich noch keine Ahnung wie gut das alles klappen wird, ich gebe aber mein Bestes, um dich jeder Zeit über alles, lückenlos, auf dem Laufenden zu halten.
Die Vorentscheide der Länder sind so unterschiedlich und vielseitig, dass man eigentlich unbedingt alles sehen möchte. Auch wenn das alles schnell in zeitlichen Stress ausartet, ist es doch eine wunderschöne Zeit im Jahr, in der die eurovisionäre Seele aufgeht und glitzert. Dann weiß man wofür man lebt und was Leben bedeutet. Emotionen und unerkäufliches Glück. Alles dank einer Idee, die 1956 entstand. Auch wenn du jetzt vielleicht noch neu bist in der ESC-Welt und dir überlegst, wie man bloß die Vorentscheide anderer Länder gucken kann, wenn du es einfach auprobierst und dich für neues und anderes öffnest, wirst du schon bald merken wie mitreißend und emotional das alles ist. Es gibt nicht ohne Grund eine sechsstellige Zahl an ESC-Fans, die genau das machen und es mit aller Passion lieben.
Mitte März gibt es dann ein großes Delegationstreffen, bei dem jedes Land seinen Beitrag in endgültiger Version, mit Preview Video bei der EBU abgeben muss. Zu diesem Zeitpunkt, seit wenigen Jahren noch ein paar Tage später, haben wir Fans dann auch alle Songs und können uns auf das uneingeschränkte Hören,, Ranglisten, Prognosen und allem möglichem weiteren stürzen.
Jetzt kommen wir zu dem Punkt, an dem etwa 2/3 der Interpreten völlig überrascht sind welche Ausmaße der ESC hat. Die meisten Sänger kommen auf "Pre-Partys" zusammen. Das ist schwer zu erklären. Wer sich einfach mal Videos davon anschaut wird in etwa verstehen was das ist, wobei ich damit vor allem alles außerhalb der Auftritte meine. ESC-Journalisten reisen von einer Pre-Party zur nächsten und führen mit den Sängern Interviews. Bei diesen Pre-Partys lernt man die Persönlichkeiten der Interpreten super gut kennen und die ist bei den meisten total liebenswürdig. Ob man will oder nicht, die Persönlichkeiten der Sänger beeinflussen das eigene Ranking maßgeblich. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. All die Sänger aus unterschiedlichen Ländern, mit unterschiedlichen Kulturen und unterschiedlichen Sprachen zusammen zu sehen, wie sie Freundschaften über die Grenzen hinweg schließen, zusammen Spaß haben, feiern und die Zeit ihres Lebens haben, ist für uns Beobachter sehr ergreifend. Dabei kommt dieses unbeschreibliche ESC-Gefühl immer wieder auf. Wer das kennt weiß wovon ich rede, wer nicht sollte es unbedingt mal erleben. Sehr viele ESC-Fans sehen das als Highlight des ESC-Jahres und gar nicht den ESC an sich, weil es dauerhaft so glücklich macht. Man kann schwer beschreiben warum man ESC-Fan ist, oder was daran so toll ist, nur wenn man es selber alles ausprobiert wird man das verstehen und wenn man nicht der falsche "Typ" dafür ist wird man es lieben und nicht wieder von wegkommen. Es ist fast wie eine Droge, nur ohne Entzugserscheinungen und ohne die ganzen Probleme.
Sobald die Bühne steht, proben Musikstudenten stellvertretend für die eigentlichen Sänger auf der ESC-Bühne, damit alles fertig vorbereitet ist, wenn die tatsächlichen Interpreten proben wollen. DIe wird "Stand-in rehearsals" genannt. Die Öffentlichkeit interessiert sich dafür eher weniger. Zwei Wochen vor dem Finale beginnt dann die Hauptprobenzeit. Diese wird auch hier zu einem der großen Kerne der Berichterstattung. Zwei Wochen lang wird auf der ESC-Bühne von morgens bis Abends geprobt bis zum Umfallen und es ist fantastisch! Proben klingt erstmal zwar langweilig und nicht sehenswert, wer sie aber schon einmal verfolgt hat, wird wissen dass es zwei Wochen sind, auf die man sich das ganze Jahr über freut.
Alle teilnehmenen Nationen schicken dann eine etwa 10-20 Personen starke Delegation zum ESC. Diese besteht aus folgenden Leuten: die an der Bühnenshow beteiligten Personen, wie zum Beispiel Sänger und Tänzer, oder was auch immer sich so ausgedacht wird und einem Delegationsleiter, der über alles einen Überblick haben muss und dafür sorgt, dass alle anderen Delegationsmitglieder nicht gestresst sind und sich auf die Proben konzentrieren können. Der Stagedesigner, der sich die Bühnenshow ausgedacht hat, wobei andere selbstverständlich Mitspracherecht haben. Meistens sind auch der Kostümdesigner und Schneider, Frisör, Make-Up-Artist und Menschen die ähnliche Aufgaben erfüllen dabei. Oft gibt es auch eine Begleitperson (für den Hauptinterpreten), der einfach im Allgemeinen für gute Stimmung sorgt, die für produktive Proben wichtig sind. Im Falle Deutschlands nimmt seit ein paar Jahren Bürger Lars Dietrich diese Rolle ein. Neben diesen Aufgabenträgern sind oft auch noch andere Personen, mit unterschiedlichem Wirken in den Delegationen vertreten.
Selbstverständlich haben die Delegationen in ihrer Heimat alles vorher schon fertig geprobt, dass man es nur noch aufführen müsste, wenn sie dann aber auf der Bühne proben, wird doch wieder ganz viel umgeworfen und verändert, weil es nicht perfekt oder eindrucksvoll genug ist. Dafür stehen jeder Delegation zwei Proben auf der echten ESC-Bühne zur Verfügung. Die erste beträgt 30 Minuten, die zweite 20 Minuten. Bei beiden Proben ist angesetzt den Auftritt drei mal durchzuspielen. Das klappt nicht immer so ganz, aber dafür hat man ja auch die Proben. Nach einer Probe geht es mit der gesamten Delegation dann in den Viewing Room. Dort schaut man sich erstmals an, wie alles am Fernsehbild wirkt. Dabei stellt man auch fest, was den hohen Ansprüchen nicht genügt und ändert in den meisten Fällen noch mal viel. Es kann auch an technischen Entscheidungen, wie zum Beispiel Kameraeinstellungen gefeilt werden. Anschließend gibt es noch eine sehenswerte Pressekonferenz beim Pressezentrum, von dem aus zahlreiche Journalisten unter Hochdruck arbeiten, um möglichst alles aufzufangen und an ESC-Fans weiterzugeben. Nach der zweiten Probe muss im Viewing Room auch über die beiden Ausschnitte für die Schnelldurchläufe (unterschiedlicher Länge) entschieden werden. Diese Entscheidung liegt also einzig und allein bei den Delegationen.
Bis jede Nation dieses Programm zwei mal durchlaufen ist, dauert es einige Tage. In der Zwischenzeit Proben die Delegationen die Bühnenshows noch mal intensiv in den Hotels. Wie du siehst ist jedes noch so kleine Detail bei einer ESC-Performance auf das Genaueste bestimmt. Das ist Show.
Es gibt auch jeden Abend ein paar Partys in der Stadt, bei denen die Sänger auftreten. Besonders bekannt sind der (offizielle) Euroclub und das Wiwijam von Wiwibloggs. Am Sonntag Nachmittag, vor den Shows gibt es den Delegationsempfang. Dabei laufen alle Sänger mit außergewöhnlicher Abendgarderobe über einen elendig langen Roten Teppich und geben unzählbar viele Interviews. Anschließend gibt es eine weniger sehenswerte Eröffnungszeremonie. Darunter ist allerdings keineswegs etwas ähnliches wie bei den Olympischen Spielen zu verstehen, sondern ein paar Reden, die gehalten werden müssen und un geprobte musikalische Gigs.
Montag bis Samstag gibt es dann jeden Tag zwei Shows, für die man Karten kaufen kann. Bei der ersten hält es sich immer um eine Generalprobe und bei der zweiten entweder um eine Juryshow, oder um eine der drei Liveshows, die im Fernsehen ausgestrahlt werden. Am Samstagabend kommt dann das Finale, auf das ein Jahr lang hingearbeitet wurde. Am Ende steht der Sieger und somit das Gastgeberland fest, welches schon auf der Pressekonferenz nach dem Finale von Jon Ola Sand mit den Vorbereitungen für das nächste Jahr konfrontiert wird. Die Delegationen fliegen wieder nach Hause und alles fängt von vorne an, nur unter anderen Bedingungen, Begenbenheiten, veränderten Vorgeschichten und ganz viel Vorfreude.
Das sind die wichtigsten Ereignisse in einem ESC-Jahr. So ganz nebenbei geschehen dann noch viele andere interessante Sachen. Wie schon erwähnt, kann man nicht wirklich erklären was daran alles so toll ist, aber es begeistert und erfüllt einen mit Lebensfreude. Es gibt viel mehr ESC-Fans als alle denken und du wirst dankbar sein, wenn auch du die Welt hinter der Show entdeckst und etwas neues Lebensbegleitendes findest, was du liebst und dich glücklich macht. Hab keine Angst vor Neuem, sondern sei bereit dafür dein Leben zu bereichern und schöner zu machen.
Zum Abschluss habe ich noch einen der beiden namensgebenden Intervalacts dieser Serie, in dem Måns Zelmerlöw und Petra Mede versuchen zu erklären was der Eurovision Song Contest ist, aber das sieht etwas anders aus, als bei mir. Viel Spaß beim gucken und Zurückerinnern.
Fangen wir einfach mal am Tag nach dem Finale an. Da die Delegationen schon zwei Wochen am Veranstaltungsort verbracht haben, fliegen sie spätestens zwei drei Tage nach dem Finale wieder zurück in die Heimat. Sehr erfolgreiche Teilnehmer werden dabei am Flughafen von Menschenmassen empfangen und für ihren Verdienst geehrt. Was eine sehr erfolgreiche Teilnahme ist, hängt sehr von der Nation ab. Während eine Top 5-Platzierung in Schweden als normal angesehen wird, bricht in San Marino das Chaos aus, wenn sie das Finale erreichen.
Nach einigen Tagen verfliegt der Hype der Gesellschaft über das große Kulturereignis ganz Europas. Dann ist es Zeit für die ersten Nationen zu entscheiden, ob sie im kommenden Jahr dabei sind. Zu Anfang gibt es dabei meist eher erwartete Ergebnisse, die spannenden Entscheidungen fallen dann später. Die EBU schickt an jeden teilnahmeberechtigten Sender eine Einladung zum kommenden ESC. Diese muss bis zu einem festgelegten Termin entweder mit einer Zusage, oder einer Absage offiziell beantwortet werden. Bis etwa Anfang Oktober beantworten nach und nach immer mehr Länder diese Einladung. Bei den meisten weiß man schon vorheer fast sicher wie diese Antwort ausfallen wird, bei manchen ist es aber ein Hoffen und Bangen, bis man dann endlich dass Ergebnis erfährt. Die höchste Teilnehmerzahl beträgt übrigens 43, die 2008 in Belgrad, Serbien und 2011 in Düsseldorf, Deutschland erreicht wurde (Stand 2017).
Die ESC-Länder mit ihrer Debutzeit
Gründe warum Wackelkandidaten nicht teilnehmen sind vor allem finanzielle, dass die Teilnahme nicht im Budget des Senders liegt. Es gibt aber auch protestbedingte Absager, die mit den Regeln oder ähnlichem nicht zufrieden sind. In manchen Fällen ist ein Land mit dem Gastgeber so verfeindet, dass sie nicht gewollt sind dort teilzunehmen, wie zum Beispiel Armenien 2012 in Aserbaidschan und Russland 2017 in der Ukraine. Manchmal ist das Interesse eines Senders auch einfach generell zu gering, wie es lange Zeit bei Tschechien und momentan bei der Slowakei der Fall war bzw. ist. Als ESC-Fan hofft man natürlich dass möglichst viele teilnehmen, besonders die Länder, die man aus eurovisionärer Sicht liebgewonnen hat und dessen Auswahlmodus, oder Musik man unbedingt dabei haben möchte.
Im Juni oder Juli wird dann meistens auch die Stadt und die Halle ausgewählt, in der der ESC im folgenden Jahr stattfinden soll. Der Name der Stadt ist ein Teil des offiziellen Namens des ESCs. Mit etwas Glück werden ab August sehr vereinzelt die ersten Sänger ausgewählt, die im Mai auf der ESC-Bühne für ihr Land performen werden.
Mit dem 1.September bricht für viele die neue ESC-Saison an. Ab diesem Tag können alle Songs, die veröffentlicht werden, rein theoretisch beim ESC antreten. Die meisten Länder rufen etwa zu dieser Zeit auch dazu auf sich für den ESC des nächsten Jahres zu bewerben. Meist gibt es dann irgendwann im Oktober oder November die endgültige offizielle Teilnehmerliste der EBU. Kurz vorher fallen noch ein paar spannende Entscheidungen über die Teilnahmen.
Bühne vom Festivali i Këngës für 2017
Dann wird es auch richtig spannend und viel mehr geschieht. Spätestens um Weihnachten herum gibt es mit dem "Festivali i Këngës" den ersten Vorentscheid. Damit gibt es dann auch den ersten Song, der im Mai antreten wird, obwohl dieser in der Regel noch umkomponiert wird, aber dazu mehr im nächsten Teil.
Im Januar merkt man dann, dass der ESC nicht mehr weit weg ist. Der Slogan des diesjährigen ESCs wird kurz nach der Jahreswende veröffentlicht. Somit hat man nun endlich den vollständigen offiziellen Namen. Mitte Januar, wenn die ersten Songs und einige Künstler schon feststehen, werden die Halbfinals ausgelost. Wer kommt in welches Halbfinale und tritt dort in welcher Hälfte an? Näheres zu dieser Auslosung habe ich bereits im letzten Teil geschrieben. Dies muss zu diesem Zeitpunkt festgelegt werden, weil es den gesamten Probenplan im Mai bestimmt. Erst wenn man den im Groben weiß, kann man sämtliche Sachen planen und durchführen. Dazu später mehr.
Ab Ende Januar bis Anfang oder Mitte März (je nach Termin vom ESC) ist die Hauptvorentscheidungszeit. Herzlichen Glückwunsch an jeden, der es schafft immerhin jedes Finale der Vorentscheide zu sehen. Zu dieser Zeit ist so viel in der ESC-Welt los, wenn du nicht allzu viel verpassen möchtest, wirst du dazu gezwungen sein fast deine komplette Freizeit mit dem ESC-Geschehen zu verbringen. Da ich nun auch erstmals darüber Bericht erstatten werde, habe ich noch keine Ahnung wie gut das alles klappen wird, ich gebe aber mein Bestes, um dich jeder Zeit über alles, lückenlos, auf dem Laufenden zu halten.
Der geschichtsträchtige Vorentscheidungsmoment mit Andreas Kümmert
Die Vorentscheide der Länder sind so unterschiedlich und vielseitig, dass man eigentlich unbedingt alles sehen möchte. Auch wenn das alles schnell in zeitlichen Stress ausartet, ist es doch eine wunderschöne Zeit im Jahr, in der die eurovisionäre Seele aufgeht und glitzert. Dann weiß man wofür man lebt und was Leben bedeutet. Emotionen und unerkäufliches Glück. Alles dank einer Idee, die 1956 entstand. Auch wenn du jetzt vielleicht noch neu bist in der ESC-Welt und dir überlegst, wie man bloß die Vorentscheide anderer Länder gucken kann, wenn du es einfach auprobierst und dich für neues und anderes öffnest, wirst du schon bald merken wie mitreißend und emotional das alles ist. Es gibt nicht ohne Grund eine sechsstellige Zahl an ESC-Fans, die genau das machen und es mit aller Passion lieben.
Mitte März gibt es dann ein großes Delegationstreffen, bei dem jedes Land seinen Beitrag in endgültiger Version, mit Preview Video bei der EBU abgeben muss. Zu diesem Zeitpunkt, seit wenigen Jahren noch ein paar Tage später, haben wir Fans dann auch alle Songs und können uns auf das uneingeschränkte Hören,, Ranglisten, Prognosen und allem möglichem weiteren stürzen.
Jetzt kommen wir zu dem Punkt, an dem etwa 2/3 der Interpreten völlig überrascht sind welche Ausmaße der ESC hat. Die meisten Sänger kommen auf "Pre-Partys" zusammen. Das ist schwer zu erklären. Wer sich einfach mal Videos davon anschaut wird in etwa verstehen was das ist, wobei ich damit vor allem alles außerhalb der Auftritte meine. ESC-Journalisten reisen von einer Pre-Party zur nächsten und führen mit den Sängern Interviews. Bei diesen Pre-Partys lernt man die Persönlichkeiten der Interpreten super gut kennen und die ist bei den meisten total liebenswürdig. Ob man will oder nicht, die Persönlichkeiten der Sänger beeinflussen das eigene Ranking maßgeblich. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. All die Sänger aus unterschiedlichen Ländern, mit unterschiedlichen Kulturen und unterschiedlichen Sprachen zusammen zu sehen, wie sie Freundschaften über die Grenzen hinweg schließen, zusammen Spaß haben, feiern und die Zeit ihres Lebens haben, ist für uns Beobachter sehr ergreifend. Dabei kommt dieses unbeschreibliche ESC-Gefühl immer wieder auf. Wer das kennt weiß wovon ich rede, wer nicht sollte es unbedingt mal erleben. Sehr viele ESC-Fans sehen das als Highlight des ESC-Jahres und gar nicht den ESC an sich, weil es dauerhaft so glücklich macht. Man kann schwer beschreiben warum man ESC-Fan ist, oder was daran so toll ist, nur wenn man es selber alles ausprobiert wird man das verstehen und wenn man nicht der falsche "Typ" dafür ist wird man es lieben und nicht wieder von wegkommen. Es ist fast wie eine Droge, nur ohne Entzugserscheinungen und ohne die ganzen Probleme.
Logo der Pre-Party von Tel Aviv
Sobald die Bühne steht, proben Musikstudenten stellvertretend für die eigentlichen Sänger auf der ESC-Bühne, damit alles fertig vorbereitet ist, wenn die tatsächlichen Interpreten proben wollen. DIe wird "Stand-in rehearsals" genannt. Die Öffentlichkeit interessiert sich dafür eher weniger. Zwei Wochen vor dem Finale beginnt dann die Hauptprobenzeit. Diese wird auch hier zu einem der großen Kerne der Berichterstattung. Zwei Wochen lang wird auf der ESC-Bühne von morgens bis Abends geprobt bis zum Umfallen und es ist fantastisch! Proben klingt erstmal zwar langweilig und nicht sehenswert, wer sie aber schon einmal verfolgt hat, wird wissen dass es zwei Wochen sind, auf die man sich das ganze Jahr über freut.
Alle teilnehmenen Nationen schicken dann eine etwa 10-20 Personen starke Delegation zum ESC. Diese besteht aus folgenden Leuten: die an der Bühnenshow beteiligten Personen, wie zum Beispiel Sänger und Tänzer, oder was auch immer sich so ausgedacht wird und einem Delegationsleiter, der über alles einen Überblick haben muss und dafür sorgt, dass alle anderen Delegationsmitglieder nicht gestresst sind und sich auf die Proben konzentrieren können. Der Stagedesigner, der sich die Bühnenshow ausgedacht hat, wobei andere selbstverständlich Mitspracherecht haben. Meistens sind auch der Kostümdesigner und Schneider, Frisör, Make-Up-Artist und Menschen die ähnliche Aufgaben erfüllen dabei. Oft gibt es auch eine Begleitperson (für den Hauptinterpreten), der einfach im Allgemeinen für gute Stimmung sorgt, die für produktive Proben wichtig sind. Im Falle Deutschlands nimmt seit ein paar Jahren Bürger Lars Dietrich diese Rolle ein. Neben diesen Aufgabenträgern sind oft auch noch andere Personen, mit unterschiedlichem Wirken in den Delegationen vertreten.
Selbstverständlich haben die Delegationen in ihrer Heimat alles vorher schon fertig geprobt, dass man es nur noch aufführen müsste, wenn sie dann aber auf der Bühne proben, wird doch wieder ganz viel umgeworfen und verändert, weil es nicht perfekt oder eindrucksvoll genug ist. Dafür stehen jeder Delegation zwei Proben auf der echten ESC-Bühne zur Verfügung. Die erste beträgt 30 Minuten, die zweite 20 Minuten. Bei beiden Proben ist angesetzt den Auftritt drei mal durchzuspielen. Das klappt nicht immer so ganz, aber dafür hat man ja auch die Proben. Nach einer Probe geht es mit der gesamten Delegation dann in den Viewing Room. Dort schaut man sich erstmals an, wie alles am Fernsehbild wirkt. Dabei stellt man auch fest, was den hohen Ansprüchen nicht genügt und ändert in den meisten Fällen noch mal viel. Es kann auch an technischen Entscheidungen, wie zum Beispiel Kameraeinstellungen gefeilt werden. Anschließend gibt es noch eine sehenswerte Pressekonferenz beim Pressezentrum, von dem aus zahlreiche Journalisten unter Hochdruck arbeiten, um möglichst alles aufzufangen und an ESC-Fans weiterzugeben. Nach der zweiten Probe muss im Viewing Room auch über die beiden Ausschnitte für die Schnelldurchläufe (unterschiedlicher Länge) entschieden werden. Diese Entscheidung liegt also einzig und allein bei den Delegationen.
Schnappschuss einer Stand-in rehearsal
Bis jede Nation dieses Programm zwei mal durchlaufen ist, dauert es einige Tage. In der Zwischenzeit Proben die Delegationen die Bühnenshows noch mal intensiv in den Hotels. Wie du siehst ist jedes noch so kleine Detail bei einer ESC-Performance auf das Genaueste bestimmt. Das ist Show.
Es gibt auch jeden Abend ein paar Partys in der Stadt, bei denen die Sänger auftreten. Besonders bekannt sind der (offizielle) Euroclub und das Wiwijam von Wiwibloggs. Am Sonntag Nachmittag, vor den Shows gibt es den Delegationsempfang. Dabei laufen alle Sänger mit außergewöhnlicher Abendgarderobe über einen elendig langen Roten Teppich und geben unzählbar viele Interviews. Anschließend gibt es eine weniger sehenswerte Eröffnungszeremonie. Darunter ist allerdings keineswegs etwas ähnliches wie bei den Olympischen Spielen zu verstehen, sondern ein paar Reden, die gehalten werden müssen und un geprobte musikalische Gigs.
Montag bis Samstag gibt es dann jeden Tag zwei Shows, für die man Karten kaufen kann. Bei der ersten hält es sich immer um eine Generalprobe und bei der zweiten entweder um eine Juryshow, oder um eine der drei Liveshows, die im Fernsehen ausgestrahlt werden. Am Samstagabend kommt dann das Finale, auf das ein Jahr lang hingearbeitet wurde. Am Ende steht der Sieger und somit das Gastgeberland fest, welches schon auf der Pressekonferenz nach dem Finale von Jon Ola Sand mit den Vorbereitungen für das nächste Jahr konfrontiert wird. Die Delegationen fliegen wieder nach Hause und alles fängt von vorne an, nur unter anderen Bedingungen, Begenbenheiten, veränderten Vorgeschichten und ganz viel Vorfreude.
Die ESC-Jahresuhr
Das sind die wichtigsten Ereignisse in einem ESC-Jahr. So ganz nebenbei geschehen dann noch viele andere interessante Sachen. Wie schon erwähnt, kann man nicht wirklich erklären was daran alles so toll ist, aber es begeistert und erfüllt einen mit Lebensfreude. Es gibt viel mehr ESC-Fans als alle denken und du wirst dankbar sein, wenn auch du die Welt hinter der Show entdeckst und etwas neues Lebensbegleitendes findest, was du liebst und dich glücklich macht. Hab keine Angst vor Neuem, sondern sei bereit dafür dein Leben zu bereichern und schöner zu machen.
Zum Abschluss habe ich noch einen der beiden namensgebenden Intervalacts dieser Serie, in dem Måns Zelmerlöw und Petra Mede versuchen zu erklären was der Eurovision Song Contest ist, aber das sieht etwas anders aus, als bei mir. Viel Spaß beim gucken und Zurückerinnern.
What is Eurovision? - Måns Zelmerlöw & Petra Mede
Abonnieren
Posts (Atom)