Donnerstag, 24. Mai 2018

Ergebnisse Runde 1 Battles W31-39 - ESC5YTournament

Hier die Ergebnisse der Battles die heute zu Ende gegangen sind:

Battle 01W031
Schweden 2018 Dance you off - Benjamin Ingrosso vs. Niederlande 2015 Walk along - Trijntje Oosterhuis
1 (20,0%) : 4 (80,0%)

Battle 01W032
Rumänien 2017 Yodel it! - Ilinca feat. Alex Florea vs. Finnland 2016 Sing it away - Sandhja
5 (100,0%) : 0 (0,0%)

Battle 01W033
Armenien 2016 Love Wave - Iveta Mukuchyan vs. Ehemals jugoslawische Republik Mazedonien 2017 Dance alone - Jana Burceska
5 (50,0%) : 5 (50,0%)

Battle 01W034
Estland 2015 Goodbye to Yesterday - Elina Born & Stig Rästa vs. Armenien 2018 Qami - Sewak Chanaghjan
7 (63,6%) : 4 (36,4%)

Battle 01W035
Russland 2014 Shine - Tolmatschowa-Schwestern vs. Israel 2014 Same Heart - Mei Feingold
2 (40,0%) : 3 (60,0%)

Battle 01W036
Estland 2018 La Forza - Elina Netsajeva vs. Portugal 2015 Ha um mar que nos supara - Leonor Andrade
7 (53,8%) : 6 (46,2%)

Battle 01W037
Ungarn 2017 Origo - Joci Papai vs. Island 2016 Hear them calling - Greta Salome
5 (62,5%) : 3 (37,5%)

 Battle 01W038
Polen 2016 Color of your Life - Michal Szpak vs. Albanien 2017 World - Lindita Halimi
5 (45,5%) : 6 (54,5%)

Battle 01W039
Norwegen 2015 A Monster like me - Mörland & Debrah Scarlett vs. Polen 2018 Light me up Gromee feat. Lukas Meijer
7 (63,6%) : 4 (36,3%)

Wir kommen in einen Bereich in dem die Duelle spannender werden und häufiger mal das hinten aufgereihte Liedchen mit den Außenseiterchancen gewinnt. So konnte sich Walk along ganz klar gegen Dance you off durchsetzen. Auch wenn der schwedische Song ein katastrophales Televoting Ergebnis eingefahren wird, ist das dennoch eine Überraschung für mich. Mit nur 20% wird es auch einen starken Gegner in der zweiten Runde geben. Der Song droht sehr stark schon als eine der ersten auszuscheiden. Beim Battle 32 hat keiner für Sing it away gestimmt, Yodel it! erhielt alle Stimmen, auch wenn es nur 5 waren. Für mich ist das keine Überraschung. Im Battle 33 kam es zu einem 5:5 Gleichstand. Auch wenn es mir wirklich leid tut dass Dance alone in den Verliererbaum abrutschen muss, kann ich hier nur meinem #2. Platz aus dem Jahrgang 2016 den Sieg geben. Ich hatte mir schon gedacht dass das ein spannendes Battle mit zwei sehr starken Songs wird. So glaube ich auch dass sich Dance alone noch einige Runden im Rennen halten wird. Du entscheidest. Im Battle 35, mit einer mageren Beteiligung setzt sich Same Heart überraschend mit einer ein-Stimmen-Mehrheit über Shine hinweg. Auch damit dass La Forza nur so knapp gegen Ha um mar que nos supara gewinnt ist für mich eine Überraschung, hier hätte ich ein einstimmiges Ergebnis für möglich gesehen. World kann sich in einem Herzschlag Battle am Ende doch gegen Color of your Life durchsetzen. Angesichts dessen dass ich den polnischen Beitrag so gar nicht mag, freue ich mich sehr über dieses unerwartete Ergebnis. Wir sehen, es ist jetzt schon sehr interessant, dabei sind nicht einmal die Hälfte der Battles der ersten Runde vorbei. Wir dürfen uns auf einen sehr spannenden Sommer voller interessanter Battles freuen. Ich möchte schon jetzt keine Vermutungen mehr wagen welcher Song sich als Fan-Liebling der letzten fünf Jahre entpuppt.

Ergebnisse Runde 1 Battles W21-30 - ESC5YTournament

Hier die Ergebnisse der heutigen Battles:


Battle 01W021
Italien 2018 Non mi avete fatto niente - Ermal Meta e Fabrizio Moro vs. Ehemals jugolawische Republik Mazedonien 2015 Autumn Leaves - Daniel Kajmakoski
14 (93,3%) : 1 (6,7%)

Battle 01W022
Schweden 2017 I can't go on - Robin Bengtsson vs. Albanien 2016 Fairytale Eneda Tarifa
9 (64,3%) : 5 (35,7%)

Battle 01W023
Schweden 2016 If I were sorry - Frans vs. Montenegro 2017 Space - Slavko Kalezic
5 (50,0%) : 5 (50,0%)

Battle 01W024
Australien 2015 Tonight again - Guy Sebastian vs. Weißrussland 2018 Forever - Alekseev
5 (38,5%) : 8 (61,5%)

Battle 01W025
Ungarn 2014 Running - Andras Kallay-Saunders vs. Georgien 2014 Three Minutes to Earth - The Shin & Mariko
11 (100,0%) : 0 (0,0%)

Battle 01W026
Tschechien 2018 Lie to Me - Mikolas Josef vs. Island 2015 Unbroken - Maria Olafs
6 (54,5%) : 5 (45,5%)

Battle 01W027
Italien 2017 Occidentali's Karma - Francesco Gabbani vs. Irland 2016 Sunlight Nicky Byrne
7 (87,5%) : 1 (12,5%)

Battle 01W028
Frankreich 2016 J'ai cherche - Amir vs. Island 2017 Paper - Svala
4 (66,7%) : 2 (33,3%)

Battle 01W029
Lettland 2015 Love injected - Aminata vs. Russland 2018 I won't break - Julija Samoilowa
7 (77,8%) : 2 (22,2%)

Battle 01W030
Ukraine 2014 Tick-Tock - Marija Jaremtschuk vs. Albanien 2014 One Night's Anger - Hersi
4 (57,1%) : 3 (42,9%)

Bei Battle 23 haben wir den ersten Gleichstand. So gewinnt der Beitrag den ich persönlich bevorzuge und das ist Space von Slavko Kalezic. Ich liebe diesen Mann einfach! Bei Battle 24 gibt es eine Überraschung dass Forever gegenüber dem ersten australischen Beitrag beim ESC gewinnt, und das sogar ziemlich deutlich. In Battle 25 haben wir den ersten 100% Sieg! Alle 11 Stimmen bei diesem Battle gingen an Running, sicherlich hat auch die Unbeliebtheit von Three Minutes to Earth dazu beigetragen. Ich hätte ja für den Beitrag gestimmt der keine Stimme erhalten hat, auch wenn ich Running wirklich gut finde, aber Georgien 2014 ist einfach besser ^^ Die anderen Battles gehen mit dem nach ESC-Ergebnis stärkeren Kandidaten als Sieger vom Platz.

Ergebnisse Runde 1 Battles W11-20 - ESC5YTournament

Die nächsten Battles sind entschieden. Hier die Ergebnisse:

Battle 01W011
Österreich 2018 Nobody but you - Cesar Sampson vs. San Marino 2018 Who we are - Jessika feat. Jenifer Brening
9 (81,8%) : 2 (18,2%)

Battle 01W012
Moldawien 2017 Hey Mamma - SunStroke Project vs. Finnland 2015 Aina mun pitää - Pertti Kurikan Nimipäivät
8 (88,9%) : 1 (11,1%)

Battle 01W013
Russland 2016 You are the only one - Sergei Lasarew vs. Dänemark 2016 Soldiers of Love - Lighthouse X
6 (54,5%) : 5 (45,5%)

Battle 01W014
Italien 2015 Grande Amore - Il Volo vs. Litauen 2017 Rain of Revolution - Fusedmarc
7 (87,5%) : 1 (12,5%)

Battle 01W015
Schweden 2014 Undo - Sanna Nielsen vs. Kroatien 2018 Crazy - Franka
6 (60,0%) : 4 (40,0%)

Battle 01W016
Deutschland 2018 You let me walk alone - Michael Schulte vs. San Marino 2015 Chain of Lights - Anita Simoncini & Michele Perniola
13 (86,7%) : 2 (13,3%)

Battle 01W017
Belgien 2017 City Lights - Blanche vs. Griechenland 2016 Utopian Land - Argo
8 (72,7%) : 3 (27,3%)

Battle 01W018
Bulgarien 2016 If Love was a Crime - Poli Genova vs. Malta 2017 Breathlessly Claudia Faniello
11 (91,7%) : 1 (8,3%)

Battle 01W019
Belgien 2015 Rhythm Inside - Loic Nottet vs. Montenegro 2018 Inje - Vanja Radovanovic
11 (84,6%) : 2 (15,4%)

Battle 01W020
Armenien 2014 Not alone - Aram Mp3 vs. Moldawien 2014 Wild Soul - Cristina Scarlat
7 (63,6%) : 4 (36;3%)

Bei den heutigen Battles ist überall der Beitrag als Sieger vom Feld gegangen, der beim ESC auch deutlich besser abgeschnitten hat.

10 Jahre Eurovision for Passion - eine persönliche Zeitreise

Nein, Eurovision Passion ist nicht plötzlich gealtert und 10 Jahre alt geworden, heute vor 10 Jahren habe ich den Eurovision Song Contest kennen gelernt. An diesem Tag hatte ich nicht den blassesten Schimmer wie sehr der ESC mein Leben verändern wird. Nicht nur dass ich so viele Stunden damit verbracht habe, nicht nur dass ich jetzt diesen Blog habe, durch ihn habe ich auch Menschen kennen gelernt die mich zu einer anderen Person gemacht haben. Gäbe es den ESC nicht wäre ich heute ein anderer Mensch, hätte einen anderen Charakter, eine andere erste große Liebe gehabt, mit einer ganz geringen Wahrscheinlichkeit sogar eine andere Sexualität. Wenn ich so darüber nachdenke muss ich sagen dass es kaum was gibt was mein bisheriges Leben und mich als Person mehr geprägt und verändert hat.

In diesem Post möchte ich mit dir eine kleine Zeitreise machen und über jedes Jahr erzählen wie ich den ESC erlebt habe und was er mit meinem Leben gemacht hat. Das wird teilweise sehr persönlich und emotional für mich. Zum Schutz der anderen Personen sind die Namen in diesem Artikel alle geändert.

Am 24.05.2008 saß ich mit meiner Familie am Frühstückstisch. Meine Eltern haben über den ESC gesprochen, dessen Finale an diesem Abend ausgetragen wurde. Als neugieriges Kind das schon damals Großereignisse liebte und von Ländern und Flaggen begeistert war habe ich meine Eltern mit Fragen gelöchert und am Abend natürlich das Finale mit ihnen und meinem Bruder gesehen. Mein persönlicher Favorit - Russland - gewann, das erfuhr ich aber erst am nächsten Tag, weil wir Kinder nicht bis zur Votingphase der Show wach bleiben durften. Dass die einzelnen Länder Punkte verteilen und so die Rangfolge erstellt wird habe ich erst ein Jahr später erfahren, trotzdem war ich schon wie verliebt in den Wettbewerb. Ebenfalls erfuhr ich erst am Morgen nach dem Finale dass dieser Wettbewerb jedes Jahr ausgetragen wird, ich dachte es wäre eine einmalige Sache und niemand hat mich vorher des richtigen belehrt. Wer seit Anfang an auf meinem Blog dabei war und die ersten Posts gelesen hat, wusste das schon alles.

2009 habe ich wieder nur das Finale gesehen. Erst 2011 habe ich erfahren dass es auch Halbfinals gibt. Ich erinnere mich nur noch daran dass meine Mutter den Beitrag von Norwegen geliebt hat und dieser auch gewonnen hat und dass sie im Anschluss an die Show im nächsten Jahr nach Norwegen zum ESC fahren wollte. Hätten wir das mal getan denn...

2010 habe ich erfahren dass es einen Vorentscheid gibt, also eine TV-Show in der unser Sänger und Song für den ESC ausgewählt wird. Das habe ich natürlich in mich aufgesaugt. Von Anfang an war Lena mein großer Favorit. Wer mag ihre Art wie sie ist nicht? Sie gewann den über einige Shows gestreckten Vorentscheid und letztendlich auch den Eurovision Song Contest. Ich weiß noch dass an dem Wochenende Verwandtschaft zu Besuch war und wir den ESC alle gemeinsam gesehen haben. Meine Tante hat sich überhaupt nicht gefreut dass wir gewonnen haben, weil sie Lena total blöd findet. Ich habe mit drei Klassenkameraden, darunter auch Nick, einen Lena-Club gegründet. Wir haben uns nur ein paar mal getroffen, ich weiß nicht mal mehr was wir da eigentlich gemacht haben. Wir hatten sogar einen Mitgliedsvertrag und all so ein Zeug. Heute kann ich darüber nur noch lachen.

2011 ging es also nach Deutschland, in mein Land. In den Medien wurde das ganze Jahr über immer wieder vom ESC geredet. Ich habe im Vorfeld des Wettbewerbs irgendwie Eurovision.de, die deutsche Seite vom NDR für den ESC, gefunden und durch diese Website den ESC mit seiner Vergangenheit entdeckt und ganz viel neues erfahren, was ich alles noch nicht wusste. Im Frühling hatte Lena ihre erste Tour, ich war auf dem zweiten Konzert das sie jemals gespielt hat, dafür bin ich mit meinem Vater extra nach Hannover gefahren. Das überdimensionale Post das ich dort gekauft habe hängt immer noch in meinem Zimmer an der Wand ^^ Wann ich auf anderen Konzerten von Lena war weiß ich nicht mehr, es waren inzwischen einige. Den Vorentscheid, bei dem 12 Songs, in drei Shows, alle von Lena zur Wahl standen habe ich natürlich auch intensiv verfolgt. Im Fernsehen gab es viele Sondersendungen zum ESC die ich alle gesehen habe. Nun wusste ich auch dass es die Halbfinals gibt und habe die gesehen. Das Finale schaute ich dann zusammen mit meiner Mutter und meinem Freund Nick im Kino. Wir sind über zwei Stunden vor Saalöffnung da gewesen um uns die besten Plätze zu sichern - die haben wir auch bekommen :) Ich weiß noch dass ich mit dem Ergebnis total unzufrieden war.

Nick und ich waren auf der weiterführenden Schule (5. bis 10. Klasse) die Außenseiter in unserer Klasse. Wir haben oft miteinander geredet, die gleichen Interessen und uns auch öfter mal getroffen. Schon seit der 3. Klasse kannten wir uns, damals war er hier her gezogen. Für mich waren wir Freunde, Nick hat mich aber nie als Freund angesehen und unter anderen immer versucht zu vertuschen dass wir uns gut verstehen, weil er glaubte noch mehr ausgegrenzt zu werden wenn andere wissen dass er mit mir was macht. Er ist, vor allem durch mich, auch ESC-Fan geworden, allerdings nur eine stark abgestufte Form dieser Spezies. Über das jährliche Erstellen einer persönlichen Rangliste und dem Hören vieler ESC-Songs geht es nicht hinaus. Trotzdem haben wir sehr viel darüber geredet, selbst heute noch manchmal. Bis Februar 2017 waren wir in einer Klasse, nun immer noch auf der gleichen Schule und sehen uns oft in der Mittagspause. Als "Freund" sehe ich Nick schon länger nicht mehr. Seit drei Jahren haben wir uns privat nie getroffen und er hat sich leider schon oft gegen mich gestellt wenn ich jemanden wie ihn eigentlich gebraucht hätte. Ich mag ihn trotzdem. Ohne ihn hätte ich viele Enttäuschungen zwar nicht erleben müssen, die sechs Jahre auf der weiterführenden Schule wären für mich aber noch viel schlimmer gewesen.

2012 ließ meine Bindung zum ESC irgendwie nach. Ich glaube ich hatte den gleichen Aufwand der Medien erwartet wie im Vorjahr und war dann sehr enttäuscht, dass es kaum etwas über den ESC zu hören gab. So habe ich ihn sogar fast verpasst und nur das Finale mit meiner Familie gesehen.

2013 konnte ich mich kaum dafür begeistern. Ich weiß nicht ob ich damals die Halbfinals gesehen habe. Ich habe keine Erinnerungen daran. Auch um das Finale habe ich kaum einen Tumult gemacht. Das einzige woran ich mich noch erinnere ist dass ich die Ukraine als ganz klaren Favoriten hatte, ich muss also zu mindest das Finale gesehen haben.

2014 Habe ich wieder alle ESC-Sondersendungen im Fernsehen gesehen. In der Sendung "37 Videos für Kopenhagen" habe ich dann die ganzen Songs kennengelernt und anschließend eine Rangliste erstellt. Nach den drei Shows habe ich die Rangliste noch einmal überarbeitet. In keinem bisherigen Jahr hatte ich die ESC-Songs im Anschluss so lange und viel gehört wie hier.

In den Herbstferien 2014 bin ich beim Stöbern im Internet auf ESC-News-Seiten gestoßen. Da habe ich die ESC-Bubble entdeckt und sofort wieder dieses eurovisionäre Gefühl verspürt, dass ich sonst immer nur für ein paar Tage im Mai hatte. Ich habe wochenlang überlegt ob ich das als Vorbereitung auf den ESC 2015 alles weiter verfolgen sollte, oder nicht. Letzten Endes bin ich dabei geblieben, habe in der Saison ein paar Vorentscheide im Ausland gesehen, habe die Pre-Partys kennen gelernt und bin immer tiefer in das Geschehen eingestiegen. Es war kein Zufall dass ich die ESC-Bubble entdeckt habe. Früher oder später wäre es passiert, vielleicht hatte ich Glück und hätte sie sonst erst bis zu einem Jahr später entdeckt, vielleicht hatte ich auch Pech und hätte sie schon ein Jahr früher entdeckt, wenn zufällige Umstände anderes gekommen wären. Am Anfang hab ich mich dabei komisch gefühlt, wie ein extremer Nerd oder jemand der übertrieben fanatisch in etwas ist. Auch wenn ich anderen davon erzählt habe gab es nur abwertende Reaktionen, deswegen habe ich das schnell gelassen. Schon nach ein paar Monaten begann mein Verlangen danach selber über all solche Sachen zu schrieben, doch ich wusste nicht wie und war auch noch zu unwissend dafür. Den ESC 2015 habe ich entsprechend erstmals als richtiger ESC-Fan erlebt.

So viel zu meinem Werdegang bis zum ESC-Hobbyjournalist. Jetzt kommt der Part der persönlich wird. Ein so großes Hobby zu haben und sich mit niemandem so richtig darüber austauschen zu können ist deprimierend. Deswegen habe ich versucht übers Internet irgendwie ESC-Fans zu finden mit denen ich mich anfreunden und austauschen kann. Im echten Leben waren alle meine Versuche richtige Freunde zu finden gescheitert. Auf der App Quizup gibt es viele verschiedene Quiz zu speziellen Themen. Bei dem Quiz "Eurovision 2015" habe ich andere mit hohen Punktzahlen angeschrieben. Das mussten ja ESC-Fans sein. Wer weiß was sich vielleicht daraus entwickeln kann... Es gab nur einen mit dem ein längeres Gespräch entstand; Jannick. Er ist zwar kein so großer ESC-Fan wie ich, steigt erst nach der Vorentscheidungssaison ein und ist kurz nach Ende des Finals wieder aus dem Geschehen raus, ich war aber glücklich überhaupt jemanden gefunden zu haben den ich mag und vor allem der mich mag. Jannick ist ein bisschen älter als ich. Das heißt er war erwachsener als ich, zu dem Zeitpunkt war ich 15 und in einer für mich sehr schwierigen Phase meiner sexuellen Entwicklung. Irgendwie hatte Jannick einen Verdacht darauf dass ich schwul sein könnte und hat mich das nach nur zwei Tagen gefragt, dazu muss ich aber anmerken dass wir wirklich rund um die Uhr miteinander geschrieben haben - drei Wochen lang. Wir haben uns schnell sehr gut kennen gelernt. Ich selber habe ihm nach erstem Zögern meine Situation erklärt, nachdem er mir gestanden hat dass er schwul ist. Zu dem Zeitpunkt hatte ich gerade so richtig realisiert dass ich auch Männer attraktiv finde, gemerkt habe ich das schon zwei Jahre früher, doch bis man das realisiert kann es lange dauern. Für mich war das wie der Weltuntergang. Ich wollte auf keinen Fall schwul sein und habe alles versucht um das zu unterdrücken.

Bis Jannick kam gab es niemanden mit dem ich darüber gesprochen habe. Ich weiß nicht wie er es mit mir als nichts wissender ausgehalten hat, warum er wochenlang fast nur noch über dieses Thema mit mir geschrieben hat und mich in einigem aufgeklärt und natürlich auch ins Gewissen geredet hat. Ich frage mich wirklich was ihn so sehr daran gehalten hat immer weiter mit mir zu schreiben, ich wäre in seiner Situation wahrscheinlich irgendwann wahnsinnig geworden und hätte die Reißleine gezogen. Er hat oft gesagt dass ich ihn an ihn selbst erinnere, wie er noch vor ein paar Jahren war. Ich glaube aber nicht dass er es damit so schwer hatte wie ich. Drei Wochen lang rund um die Uhr mit jemanden darüber zu schreiben was mich so sehr zerfrisst hat natürlich alle meine Ansichten darüber verändert. Nach einem langen Prozess konnte ich es ein kleines bisschen akzeptieren und habe einfach gehofft dass sich meine Sexualität in die "richtige" Richtung weiterentwickelt, denn die hat sich die ganze Zeit weiter verändert. Ich konnte mir zum Beispiel zu dem Zeitpunkt nicht vorstellen einen Jungen zu küssen.

Plötzlich geschah dann etwas was mich völlig überforderte; ich habe mich in ihn verliebt, nicht nur ein bisschen, das war extrem starke Liebe. Ich glaube nicht dass ich noch einmal solch starke Gefühle für irgendjemanden empfinden werde. Einerseits war das sehr schlimm für mich, andererseits hat es sich natürlich sehr schön angefühlt und ich war so glücklich wie nie zuvor im Leben. Ich wusste dass er niemals Gefühle für mich entwickeln würde. Er hat mich aber verstanden und mir versrochen dass er im Sommer für ein paar Tage zu mir kommt. Er hat mich mehr oder weniger gegen meinen Willen auf den CSD geschleppt, wo ich mit Schockkultur in die LGBT-Szene reingeschmissen wurde, mich aber erstmals nicht dafür schlecht gefühlt habe dass ich Jungs mehr mag als ich sollte. Ich konnte mich dort erstmals so richtig damit abfinden dass es einfach so ist -- wenigstens für ein paar Stunden. Was für mein Leben und meine Persönlichkeit noch viel bedeutender ist, ist dass er mir versprochen hatte mit mir zu kuscheln, Händchen haltend spazieren zu gehen und mehr dinge mit mir zu tun von denen ich jeden Tag stunden lang geträumt habe. Er wollte es für mich tun, weil er mich als Freund schätzt. Als er dann bei mir war durfte ich ihn aber nicht mal wirklich berühren. Das hat mich in schlimme Depressionen geworfen. Ein halbes Jahr lang habe ich jeden Tag bitter geweint. Hinzu kam dass das mein erstes halbes Jahr auf der Oberstufe, einer neuen Schule war, auf der ich einen kompletten Neuanfang gemacht habe. Zuvor habe ich viele Monate an mir gearbeitet dass ich alles an mir ändere und ein komplett neuer Mensch werde, denn so wie ich vorher war wurde ich nur überall ausgeschlossen. So konnte es nicht weiter gehen. So richtig konnte ich aber auch auf der neuen Schule keine Freundschaften schließen. Außerdem hatte ich ein riesiges Hormonchaos was mich in viele Konflikte mit anderen, aber auch mit mir geworfen hat.

Hätte ich Jannick durch irgendein unwichtiges Quiz auf irgendeiner App nicht kennen gelernt wäre in dieser Zeit, in der ich mich vollständig verändert habe und ich ein Durcheinander von Gefühlen und sexueller Orientierung durchmachen musste, außerdem bei meinem sozialen Neuanfang dadurch komplett versagt habe, alles ganz anders gewesen - wirklich alles. Ich habe nicht den blassesten Schimmer was für ein Mensch ich heute wäre, wenn Jannick nicht in mein Leben getreten wäre. Keine Ahnung wie mein soziales Umfeld heute aussehen würde, wenn er nicht gewesen wäre, keine Ahnung ob ich jetzt mit meiner zweiten Liebe glücklich wäre, sie überhaupt haben würde, oder ob ich auch ohne Jannick meiner zweiten Liebe hinterher trauern würde. Ich weiß nicht mal ob ich überhaupt auf Jungs stehen würde wenn ich Jannick nie begegnet wäre. Ich kann aber auch überhaupt nicht sagen ob alles schlechter oder besser wäre ohne ihn. Tatsache ist, dass ich ihn nur wegen dem Eurovision Song Contest kenne. Ohne ihn wären meine letzten zwei Jahre und gesamte Jungend ganz anders verlaufen. Nicht bei jedem Menschen ist das so, aber mich hat meine Jungend durch das was passiert ist am meisten geformt. Anders gesagt Jannick hat mich ungewollt geformt und darüber entschieden wie mein Charakter und meine Persönlichkeit werden, oder noch anders gesagt, der ESC hat darüber bestimmt wie ich bin und wie mein Leben verlaufen wird.

Wow, jedes mal wenn ich mir das bewusst mache ist das ein komisches Gefühl. Ich frage mich ob solche Kleinigkeiten (ein "Eurovision 2015"-Quiz in einer unbekannten App) auch das Leben anderer Menschen so sehr verändern. Vom Sommer 2015 bis heute gab es aber noch andere ESC's:

2015 habe ich den JESC das erste mal verfolgt. Zuvor wurde ich immer dadurch abgeschreckt dass viele von dieser Veranstaltung nichts halten. Ich habe meinen Standpunkt dazu hier schon bekannt gegeben. 2016 und 2017 habe ich diesem Wettbewerb dennoch nicht einmal ansatzweise so intensiv verfolgt wie in jenem Jahr. Ich kann nicht wirklich sagen warum, heute denke ich aber dass ich das richtige Mittelmaß für die mini-Version vom ESC gefunden habe.

Die ESC-Saison 2016 war die erste Saison die ich von Anfang an als ESC-Fan verfolgt habe. Ein Jahr später habe ich mich während der Probewochen in Kiew dann endgültig dafür entscheiden endlich einen eigenen Blog zu eröffnen, am 07.05.2017 war es dann so weit, ich schrieb den ersten Artikel für Eurovision Passion, was heute ein großer Teil meines Alltagslebens geworden ist und die Eurovision ganzjährig zu meinem größten Hobby gemacht hat.

Der JESC 2017 fiel genau in die kurze Zeit in der ich Liebe ausnahmsweise von einer positiven Seite erleben durfte. Obwohl ich ihm davon abgeraten habe, hat mein derzeitiger Freund Milow darauf bestanden den JESC mit mir zusammen zu gucken. Wir waren gerade frisch verliebt, für mich war diese kurze Zeit die schönste Zeit meines Lebens. Das erste mal seit langem war ich wirklich glücklich. Doch schon kurz danach wollte Milow unserem Glück ein Ende setzen. Ich weiß bis heute nicht warum. Er wollte es mir nicht sagen. Ich glaube ich liebe ihn immer noch. Wir sehen uns jeden Tag und er behandelt mich so als würde ich nicht existieren. Das verletzt mich sehr. Ich verstehe nicht was passiert ist, dass er mich inzwischen so anders sieht.

2018 gab es vom ESC her gesehen nicht wirklich etwas besonderes.

Nun ist es also zehn Jahre her dass das alles angefangen hat. Wie gesagt hätte ich vor zehn Jahren niemals ahnen können wie sehr diese Fernsehsendung mein Leben verändert, eher bestimmt. Falls dein Leben weitestgehend noch so verlaufen ist wie du es dir vorgestellt hast kann ich dir sagen dass sich das noch ändern wird. Vielleicht spielt der ESC dabei auch so eine große Rolle wie bei mir. So sahen meine ersten zehn ESC-Jahre aus. Ich darf wohl gespannt sein was in den kommenden zehn so alles passieren wird. Dank der Eurovision ist mein Leben wenigstens nicht langweilig.

Runde 1 Battles W94-102 - ESC5YTournament

Dein Favorit der letzten fünf Jahre war noch nicht in den ersten 93 Battles der ersten Runde dabei? Dann kommt er heute. Das hier sind die letzten neun Battles der ersten Runde die heute eröffnet werden:

Battle 01W094
Griechenland 2015 One last Breath - Maria Elena Kyriakou vs. Spanien 2018 Tu Cancion - Alfred y Amaia

Battle 01W095
Montenegro 2014 Moj Svijet (Moj ceujem) - Sergej Cetkovic vs. Aserbaidschan 2014 Start a Fire - Dilara Kazimova

Battle 01W096
Australien 2018 We got Love - Jessica Mauboy vs. Zypern 2015 One Thing I should have done - John Karayiannis

Battle 01W097
Dänemark 2017 Where I am - Anja Nissen vs. Spanien 2016 Say Yay! - Barei

Battle 01W098
Georgien 2016 Midnight Gold - Nika Kocharov & Young Georgian Lolitaz vs. Polen 2017 Flashlight - Kasia Mos

Battle 01W099
Ungarn 2015 Wars for Nothing - Boggie vs. Slowenien 2018 Hvala, ne! - Lea Sirk

Battle 01W100
Griechenland 2014 Rise up - Freaky Fortune feat. Risky Kidd vs. Italien 2014 La mia citta - Emma Marrone

Battle 01W101
Ungarn 2018 Viszlat Nyar - AWS vs. Spanien 2015 Amanecer - Edurne

Battle 01W102
Zypern 2017 Gravity - Hovig vs. Zypern 2016 Alter Ego - Minus One

Mittwoch, 23. Mai 2018

Runde 1 Battles W85-93 - ESC5YTournament

Der vorletzte Tag der ersten Runde wird eingeläutet. Diese neun Battles werden heute eröffnet:

Battle 01W085
Großbritannien und Nordirland 2014 Children of the Universe - Molly vs. San Marino 2014 Maybe - Valentina Monetta

Battle 01W086
Niederlande 2018 Outlaw im 'em - Waylon vs. Großbritannien und Nordirland 2015 Still in Love with you - Electro Velvet

Battle 01W087
Armenien 2017 Fly with me - Artsvik vs. Großbritannien und Nordirland 2016 You're not alone - Joe and Jake

Battle 01W088
Serbien 2016 Goodbye (Shelter) - ZAA Sanja Vucic vs. Ukraine 2017 Time - O.Torwald

Battle 01W089
Litauen 2015 This Time - Monika Linkyte & Vaidas Baumila vs. Großbritannien und Nordirland 2018 Storm - SuRie

Battle 01W090
Deutschland 2014 Is it right - Elaiza vs. Malta 2014 Coming Home - Firelight

Battle 01W091
Serbien 2018 Nova Deca - Sanja Ilic & Balkanika vs. Polen 2015 In the Name of Love - Monika Kuszynska

Battle 01W092
Griechenland 2017 This is Love - Demy vs. Kroatien 2016 Lighthouse - Nina Kraljic

Battle 01W093
Ungarn 2016 Pioneer - Freddie vs. Israel 2017 I feel alive - Imri Ziv

Dienstag, 22. Mai 2018

Ergebnisse Runde 1 Battles W1-10 - ESC5YTournament

Ein paar Battles warten immer noch darauf eröffnet zu werden, die ersten haben ihre sieben Tage Voting Zeit aber schon abgeschlossen, sind also entschieden! Die Ergebnisse davon veröffentliche ich hier jeden Tag. Noch einmal zur Erinnerung; bei absolutem Gleichstand mische ich mich in das Voting ein und mein persönlicher Favorit gewinnt das Battle. Jede Stimme ist entscheidend für den weiteren Turnierverlauf. Egal ob man sein Battle gewinnt, oder verliert, die Konstellationen werden nach den bisherigen Ergebnissen eingeteilt. Mit 100% der Stimmen zu gewinnen ist also viel mehr wert, als mit nur 50% das Battle für sich zu entscheiden. Die Songs die das Battle in der ersten Runde verlieren rutschen in den Verliererturnierbaum ab, sind also noch nicht ausgeschieden, dem Ausscheiden aber nahe. Nun also die Ergebnisse der ersten zehn Battles der ersten Runde:

Battle 01W001
Israel 2018 Toy - Netta vs. Island 2018 Our Choice - Ari Ölafsson
13 (46,4%) : 15 (53,6%)

Battle 01W002
Portugal 2017 Amars pelos dois - Salvador Sobral vs. Estland 2016 Play - Jüri Pootsmann
7 (46,7%) : 8 (53,3%)

Battle 01W003
Ukraine 2016 1944 - Jamala vs. San Marino 2017 Spirit of the Night - Valentina Monetta & Jimmie Wilson
10 (71,4%) : 4 (28,6%)

Battle 01W004
Schweden 2015 Heroes - Mans Zelmerlöw vs. Georgien 2018 For you - Ethno-Jazz Band Iriao
13 (76,5%) : 4 (23,5%)

Battle 01W005
Österreich 2014 Rise like a Phoenix - Conchita Wurst vs. Schweiz 2016 The last of our Kind - Rykka
11 (78,6%) : 3 (21,4%)

Battle 01W006
Zypern 2018 Fuego - Eleni Foureira vs. Lettland 2017 Line - Triana Park
7 (63,6%) : 4 (36,4%)

Battle 01W007
Bulgarien 2017 Beautiful Mess - Kristian Kostov vs. Ehemals jugoslawische Republik Mazedonien 2018 Lost and found - Eye Cue
7 (63,6%) : 4 (36,4%)

Battle 01W008
Australien 2016 Sound of Silence - Dami Im vs. Schweiz 2015 Time to shine - Melanie Rene
6 (85,7%) : 1 (14,3%)

Battle 01W009
Russland 2015 A Million Voices - Polina Gagarina vs. Moldawien 2016 Falling Stars - Lidia Isac
7 (58,3%) : 5 (41,7%)

Battle 01W010
Niederlande 2014 Calm after the Storm - The Common Linnets vs. Slowenien 2017 On my Way - Omar Naber
10 (83,3%) : 2 (16,7%)

Dass die fünf Gewinner es schwer haben werden war von Anfang an klar, heißt es doch jedes Jahr zu Vielzahl dass wir den schlechtesten Gewinner aller Zeiten haben. Immerhin drei von ihnen konnten sich gegen die schlechtesten Beiträge beim ESC durchsetzen. Bei den anderen beiden Battles profitieren die Beiträge durch ihre unterirdisch schlechten Ergebnisse. auch wenn es in beiden Fällen sehr knapp war. Bei den anderen Battles konnte sich jeweils der Favorit durchsetzen. Ich bin sehr gespannt wie die anderen 92 Battles der ersten Runde ausgehen werden. Vergiss nicht zu bei ihnen mit abszustimmen ;)

Runde 1 Battles W76-84 - ESC5YTournament

Hier die neun Battles die heute eröffnet werden:

Battle 01W076
Irland 2018 Together - Ryan O'Shaughnessy vs. Österreich 2015 I am yours - The Makemakes

Battle 01W077
Österreich 2017 Running on Air - Nathan Trent vs. Deutschland 2016 Ghost - Jamie-Lee

Battle 01W078
Italien 2016 No Degree of Separation - Francesca Michielin vs. Spanien 2017 Do it for your Lover - Manel Navarro

Battle 01W079
Armenien 2015 Face the Shadow - Genealogy vs. Portugal 2018 O Jardim - Claudia Pascoal

Battle 01W080
Weißrussland 2014 Cheesecake - Teo vs. Slowenien 2014 Round and round - Tinkara Kovac

Battle 01W081
Ukraine 2018 Under the Ladder - MELOVIN vs. Frankreich 2015 N'oubliez pas - Lisa Angell

Battle 01W082
Weißrussland 2017 Story of my Life - NAVI vs. Tschechien 2016 I stand - Gabriela Guncikova

Battle 01W083
Aserbaidschan 2016 Miracle - Samra vs. Deutschland 2017 Perfect Life - Levina

Battle 01W084
Albanien 2015 I'm alive - Elhaida Dani vs. Finnland 2018 Monsters - Saara Aalto

Montag, 21. Mai 2018

Runde 1 Battles W67-75 - ESC5YTournament

Heute enden die ersten Battles. Das bedeutet dass es ab heute jeden Tag Ergebnisse zu verkünden gibt. 36 Battles warten aber immer noch darauf eröffnet zu werden. Diese neun von ihnen sind heute dran:

Battle 01W067
Aserbaidschan 2017 Skeletons - Dihaj vs. Ehemals jugoslawische Republik Mazedonien 2016 Dona - Kaliopi

Battle 01W068
Israel 2016 Made of Stars - Hovi Star vs. Serbien 2017 In too deep - Tijana Bogicevic

Battle 01W069
Slowenien 2015 Here for you - Maraaya vs. Rumänien 2018 Goodbye - The Humans

Battle 01W070
Polen 2014 My Slowianie (We are slavic) - Donatan & Cleo vs. Portugal 2014 Quero ser tua - Suzy

Battle 01W071
Norwegen 2018 That's how you write a Song - Alexander Rybak vs. Deutschland 2015 Black Smoke - Ann Sophie

Battle 01W072
Großbritannien und Nordirland 2017 Never give up on you - Lucie Jones vs. Bosnien-Herzegowina 2016 Ljubav je... - Dalal & Deen feat. Ana Rucner & Jala

Battle 01W073
Lettland 2016 Heartbeat - Justs vs. Georgien 2017 Keep the Faith - Tamara Gatschetschiladse

Battle 01W074
Rumänien 2015 De la capat - All over again - Voltaj vs. Aserbaidschan 2018 X my Heart - Aisel

Battle 01W075
Island 2014 No Prejudice - Pollapönk vs. Frankreich 2014 Moustache - TWIN TWIN

Sonntag, 20. Mai 2018

Deutschland 2019: Teilnahmebestätigung und gleicher Vorentscheid

Am Tag nach dem Finale lief auf Eurovision.de eine Sendung Namens "Kater-Frühstück", in der unter anderem auch Peter Urban und ARD-Unterhaltungschef Thomas Schreiber anwesend waren und sich den üblichen Fragen gestellt haben. Im Rahmen dieser Sendung gab Thomas Schreiber bekannt dass der NDR im nächsten Jahr wieder das Eurovision-Panel und die Internationale Jury am deutschen Vorentscheid mitwirken lassen wird. Anscheinend läuft man wie ein kleines Kind mit den Händen vor den Augen durch die Gegend und sieht nur die Zahl vor dem Endergebnis des diesjährigen Beitrags. Das als einziges Indiz dafür zu nehmen wie gut dieses Auswahlverfahren war ist vollkommen realitätsfremd. Michael Schulte hat mit seinem Song den Vorentscheid so klar gewonnen wie kaum einer seiner Konkurrenten in ihren Ländern. Die anderen Beiträge hatten nicht das gleiche Niveau und nun wird nur dieser Beitrag als Maß aller Dinge angesehen. Das ist einfach nur falsch. Ich sehe den NDR schon wieder in die falsche Richtung laufen. Wir können davon ausgehen dass sich an diesem Auswahlsystem nur Kleinigkeiten ändern werden. Hoffen wir mal dass die Punkte beim Vorentscheid wenigstens anteilig an den Anrufstimmen bzw. an den Punkten der Jury und des Panels vergeben werden und nicht rein nach ihrer Platzierung. Mit diesem Punktesystem haben wir nämlich schon genug Skandale in anderen Ländern erlebt.

Verstehe mich nicht falsch, dieses Auswahlsystem war auf jeden Fall besser als in den letzten Jahren, trotzdem aber nicht gut genug. Wir haben tolle Möglichkeiten dazu einen großen Vorentscheid mit gutem System auszutragen, erst recht in einem Jahr nachdem wir den #4. Platz beim ESC erreicht haben! Der NDR wirft diese große Chance darauf nachhaltig beim ESC Erfolg zu haben einfach weg. Keiner ist so analytisch an das Auswahlsystem für den Beitrag 2018 herangegangen wie Deutschland. Warum tun die Verantwortlichen dies nicht auch jetzt und sehen dass dieses Auswahlsystem weit vom Ideal entfernt ist? An alle deutschen ESC-Fans; genießt diesen 4. Platz und realisiert was da passiert ist, wir werden so etwas in den nächsten Jahren anscheinend wohl kaum noch einmal erleben.

Das ist gleichzeitig auch als Teilnahmebestätigung für 2019 anzusehen. Damit ist Deutschland dieses Jahr sehr früh dran, schon das vierte Land - und das erste nach Ende des diesjährigen Wettbewerbs. Im Januar hat bereits Norwegen sein Bewerbungsfenster für 2019 geöffnet, San Marino gab im Februar, nach Ende des Vorentscheides, eine Wiederholung des Formats an. Serbien erklärte nach dem Finaleinzug auf der anschließenden Pressekonferenz dass man schon zu dem Zeitpunkt entschieden hatte für 2019 die Beovizija zu wiederholen. Mindestens vier Nationen werden somit nach Israel reisen. Gegen die Teilnahme des Gastgebers sollte auch nichts sprechen, diese und viele weitere Teilnahmebestätigungen folgen sicher in Kürze.

Letzte Plätze des Finals 2018

Den letzten Platz im Finale hat mal wieder ein pre-qualifiziertes Land belegt; dieses mal ist es Portugal. Dieses Ergebnis deutet stark darauf hin dass es 2017 lediglich einen Lucky Punch gab und sich das Land in seiner einjährigen Pause nicht wirklich konkurrenzfähig gemacht hat. Den letzten Platz als Gastgeber hat noch keiner belegt, nicht einmal Österreich, die 2015 null Punkte erhielten. Das Ergebnis von Portugal in diesem Jahr ist trotzdem als besser anzusehen, denn einen letzten Platz mit solch gewaltiger Punktzahl haben wir auch noch nicht erlebt, selbst wenn man die Punkte der letzten Plätze vom alten Votingsystem umrechnet. 39 Punkte konnte Portugal ergattern. Dabei kam es überraschender Weise bei der Jury und dem Publikum gleich gut an. Jeder hat mit einer viel höheren Punktzahl von der Jury gerechnet. Diese vergab 21 Punkte, was dem #25. Platz entspricht, nur die Ukraine lag noch dahinter. Im Televoting gab es ebenfalls den #25. Platz, hier vor Australien, mit 18 Punkten; 8 Punkte aus Frankreich und 10 Punkte aus der Schweiz. Offensichtlich findet dieser Beitrag in dem Kulturkreis am meisten Anklang. Sehr denkwürdig ist dass es im spanischen Televoting nicht einmal für die Top 10 gereicht hat. Der portugiesische Beitrag war dieses Jahr also wirklich ein großer Schuss in den Ofen und wäre in den Halbfinals im Kampf um die letzten Plätze gewesen! Portugal ist leider wieder dahin zurück gekehrt wo sie vor ihrer Pause 2016 waren.

Finnland ist das einzige Land aus dem ersten Halbfinale das ein schlechtes Ergebnis im Finale erhalten hat. Der Beitrag war immer als Wackelkandidat anzusehen. Er hat auch den letzten Finalplatz erhalten und dann im Finale ein entsprechendes Ergebnis erzielt, alles verlief also wie zu erwarten war. Für Finnland ist ein #25. Platz definitiv als Erfolg anzusehen! Finnland darf sich feiern und hat mit der Direktnominierung von Saara Aalto alles richtig gemacht! Die Jury hatte sie mit 23 Punkten noch auf Platz #24 gewählt. Portugal und die Ukraine blieben dahinter. Im Televoting war es Platz #21 für Finnland, mit ebenfalls 23 Punkten. Bei diesen Punkten handelte es sich offensichtlich vor allem um Freundschaftspunkte. Island verschenkte im skandinavischen Bund 3 Punkte an Finnland, aus Australien gab es 4 Punkte, da dieser Song klar den australischen Musikgeschmack trifft. Schweden vergab 6 Punkte an ihre Nachbarn. Der größte Punktegeber war wie gewohnt der gute alte Freund Estland. Natürlich ließen die Esten Saara nicht im Stich und brachten ihr 10 Punkte ein. Die Treue die bei Portugal fehlte rettete Finnland vor dem letzten Platz.

Eine Position weiter oben lässt sich der nächste Vorqualifikant finden. Großbritannien und Nordirland ist tatsächlich nicht Letzter geworden. Ob die Bühneninvasion dafür ausschlaggebend war, oder nicht, bleibt auf Ewig reine Spekulation - und das ist auch gut so. Die Jury sah am Vorabend noch den normalen Auftritt und vergab an diesen 23 Punkte. Das entspricht dem #23. Platz, vor Finnland, Portugal und der Ukraine. Die Televoting Zuschauer empfanden den Auftritt ähnlich gut. der #20. Platz mit 25 Punkten setzt sich wie folgt zusammen; 1 Punkt aus Deutschland, Malta, und San Marino. Frag mich nicht was bei der Televoting Errechnung von San Marino falsch gelaufen sein muss, dass hierfür 1 Punkt angerechnet wurde, Irland, Australien, Dänemark und Albanien mussten wohl allesamt zu den ausgewählten Ländern gezählt haben, denn diese vergaben wie folgt Punkte: 3 Punkte aus Albanien und Dänemark, 6 Freundschaftspunkte aus Australien und 10 Freundschaftspunkte aus Irland. Da kam insgesamt dann doch einiges zusammen, viel mehr als erwartet. So gibt es den #24. Platz für die Insel, was aber natürlich trotzdem als Niederlage anzusehen ist. Selbstverständlich hätte sich Großbritannien nicht fürs Finale qualifiziert.

Mit Spanien haben wir davor gleich den nächsten Vorqualifikant. Auch Spanien hätte sich somit nicht für das Finale qualifiziert. Das ist die erste riesige Überraschung im Finale, galt Spanien doch als einer der Favoriten auf die Trophäe und sahen sich die spanischen ESC-Fans seit der Gala Eurovision als sicherer Sieger des Jahres. Wie erwartet sah es hier im Juryvoting deutlich besser aus als bei den überwiegend nicht-fachkundigen Zuschauern, die die auf die individuellen Stimmqualitäten angepasste Komposition nicht erkennen und auch nicht die ganze Hintergrundgeschichte des Beitrags kennen. 43 Punkte vergab die Jury an Spanien, der #18. Platz. Beim Televoting wurden nur noch Portugal und Australien hinter sich gelassen. Die enttäuschenden 18 Punkte kamen vor allem aus einer Tasche: 1 Punkt aus der Schweiz, 5 Punkte von den Nachbarn aus Frankreich und die guten alten 12 Punkte von den Freunden aus Portugal. Viel mehr, als dass Spanien die kurze Heimreise mit einer maßlos großen Enttäuschung antreten wird und die Nachfolge der Operation Triunfo verständlicher Weise nun in großer Unsicherheit schwebt ist dazu nicht mehr zu sagen.