Freitag, 4. Juni 2021

News Kompakt (37)

In den ersten sieben Tagen nach dem Finale in Rotterdam haben sich einige Dinge in der ESC-Bubble getan, die ich gesammelt in aller Kürze aufarbeiten möchte.

Italien - Eines der größten Teilnehmerländer hat den ESC gewonnen. Das führt dazu dass es eine große Auswahl an geeigneten Austragungsorten gibt. So haben inzwischen an die 20 Städte ihr Interesse angekündigt 2022 als Gastgeber zu dienen. Darunter befinden sich alle halbwegs bekannten Städte Italiens, einschließlich San Remo und Venedig. Auch kleinere Städte wie Rimini sind dem Größenwahnsinn verfallen. Es ist zu erwarten dass es noch ein paar Monate dauert, bis wir wissen wo der ESC 2022 stattfinden wird. Entschieden wird dies von der EBU in einem umfassenden Bewerbungsverfahren.

Finnland - Schon am Tag nach dem Finale hat Finnland seine Teilnahme am ESC 2022 bestätigt. Außerdem ließ YLE vermelden, dass es wieder den Vorentscheid Uuden Musikiin Kilpailu geben werde. Es wurde auch schon zum Einreichen von Bewerbungen aufgerufen, was ab September möglich sein soll. Anforderungen, die über das Regelwerk der EBU hinausgehen, werden an die potentiellen Beiträge nicht gestellt.

Niederlande - Im Finale wurden die SMS Stimmen einer unbekannt großen Anzahl an Mobilfunkgeräten nicht gewertet. Der technische Fehler liege bei den Mobilfunkanbietern, die EBU hätte darauf keinen Einfluss. Es ist noch nicht endgültig entschieden, ob das niederländische Televoting für ungültig erklärt wird. Dies scheint mir aber eher unwahrscheinlich.

Andorra - Die Dänin Susanne Georgi, die seit 2008 in Andorra lebt und den Kleinstaat 2009 beim ESC als Sängerin vertrat, holte sich im August ein "Go" von der andorranischen Regierung, dass Andorra 2022 zum ESC zurückkehren könne. Entscheiden tut dies aber die zuständige Rundfunkanstalt RTVA. Dessen Generaldirektor Xavier Mujal ließ nach dem ESC Finale verlauten, dass die Rückkehr zum ESC nicht "zu den geplanten Projekten" gehöre. Auch wenn das nicht nach einem Schlusswort klingt, sieht es für mich danach aus, dass Andorra nächstes Jahr nicht teilnehmen wird.

Niederlande - Die Niederlande hat ihre Teilnahme am ESC 2022 Bestätigt. Bis zum 31. August sollen fertige Beiträge eingereicht werden. Für diese gäbe es nur den Wunsch, dass sie authentisch und zeitgemäß sein sollen. AVROTROS wird den Beitrag intern auswählen, mit dem gleichen Team, das dies bereits 2019 tat: Eric van Stade, Cornald Maas, Coen Swijnenberg, Sander Lantinga und Jan Smit dürfen über das Schicksal der Künstler*innen entscheiden.

Serbien - Auch aus Serbien erhalten wir die Verkündung einer Teilnahme von RTS am ESC 2022. Als Auswahlmodus soll der etablierte Vorentscheid Beovizija dienen.

Australien - Ende für den Eurovision Asia Song Contest! Der australische Rundfunk SBS hat fünf Jahre lang versucht einen Eurovision Asia Song Contest nach Vorbild des europäischen ESCs auf die Beine zu stellen. Dieses Projekt wird nun niedergelegt. Es scheitere an Gründen wie den vielen Zeitzonen und Sprachbarrieren. SBS ist es nicht gelungen genügend Nationen zur Teilnahme zu bewegen. Die Liste überredeter Rundfunkanstalten lautete neben Australien wie folgt: Kasachstan, Neuseeland, Papua-Neuguinea, Vanuatu, Japan, China, Singapur, Korea, Hongkong. Es bestätigt sich für mich der Eindruck dass die Eurovision etwas ist, das nur in Europa funktionieren kann. Ich hatte mich sehr auf den Eurovision Asia Song Contest gefreut. Schade, aber da seit langer Zeit nichts mehr zu hören war, hatte ich das Projekt auch schon als begraben abgetan.

Irland - Der irische Sender richtet eine online Plattform ein, auf der ESC-Fans dem Rundfunk mitteilen sollen, wie Irland wieder zu einem Eurovision-Powerhouse werden könnte. Die Rückkehr zu einem Vorentscheid wird in Erwägung gezogen. Eine Teilnahmebestätigung gibt es noch nicht.

Schweden - SVT bestätigt seine Teilnahme am ESC 2022 und verkündet als Auswahlmodus wieder die Melodifestivalen zu verwenden. Einer der 28 begehrten Plätze in den Liveshows wurde seit 2012 durch den Nachwuchsradiowettbewerb P4 Nästa vergeben. Allerdings haben alle Wildcard Gewinner durch die Bank sehr schlechte Ergebnisse beim Melfest erzielt. So wird diese Wildcard für die Ausgabe 2022 gestrichen.

Norwegen - Auch die Nachbarn bestätigen ihre Teilnahme. Bis zum 15. August soll sich beworben werden. NRK sei ausdrücklich für wirklich jedes Genre offen. Der Auswahlmodus wird im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Der Melodi Grand Prix soll im Januar und Februar stattfinden.

Samstag, 29. Mai 2021

Passion Jury ESC 2021 Teil 3: Performance (Staging)

 Hier der dritte Teil der Post-Serie meiner Wertung, die ich als Jurymitglied beim ESC 2021 abgegeben hätte. Nach meiner persönlichen Rangliste (als Privatperson), erstelle ich anschließend Wertungen in den offiziellen Kriterien "composition", "voice" und "performance (staging)". Am Ende füge ich die drei Ranglisten zu einer Juryrangliste zusammen, die ich wiederum mit meiner persönlichen Top 39 kombiniere. Daraus ergibt sich dann die Wertung, die ich als Jurymitglied abgegeben hätte. Das Ganze mache ich für die gesamten Top 39, aber auch separat für die einzelnen Shows. Das kann durchaus unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen. Das wiederum liegt an mathematischen Phänomenen beim Zusammenrechnen der einzelnen Listen. Jurymitglieder bewerten ihr eigenes Land nicht. Ich binde Deutschland mit in die Bewertungen ein, errechne aber auch immer eine Version des Ergebnisses, wenn Deutschland nicht dabei wäre.

Diese Liste ist meine letzte Wertung. Der Rest ist nur noch Mathematik. Das Zusammenrechnen und Posten der Ergebnisse, wie denn meine Jurywertung aussehen würde, folgt in Kürze.


Hier also meine Wertung in der Kategorie "performance (staging)":

1. Litauen

2. Island

3. Griechenland

4. Irland

5. Russland

6. Bulgarien

7. Rumänien

8. Zypern

9. Niederlande

10. Ukraine

11. Lettland

12. Norwegen

13. Portugal

14. Israel

15. Finnland

16. Schweiz

17. Deutschland

18. (17.) Österreich

19. (18.) Frankreich

20. (19.) San Marino

21. (20.) Moldawien

22. (21.) Kroatien

23. (22.) Schweden

24. (23.) Dänemark

25. (24.) Nordmazedonien

26. (25.) Spanien

27. (26.) Tschechien

28. (27.) Australien

29. (28.) Malta

30. (29.) Serbien

31. (30.) Polen

32. (31.) Georgien

33. (32.) Großbritannien & Nordirland

34. (33.) Aserbaidschan

35. (34.) Italien

36. (35.) Slowenien

37. (36.) Albanien

38. (37.) Belgien

39. (38.) Estland


Freitag, 28. Mai 2021

Passion Jury ESC 2021 Teil 2: Voice

 Hier der zweite Teil der Post-Serie meiner Wertung, die ich als Jurymitglied beim ESC 2021 abgegeben hätte. Nach meiner persönlichen Rangliste (als Privatperson), erstelle ich anschließend Wertungen in den offiziellen Kriterien "composition", "voice" und "performance (staging)". Am Ende füge ich die drei Ranglisten zu einer Juryrangliste zusammen, die ich wiederum mit meiner persönlichen Top 39 kombiniere. Daraus ergibt sich dann die Wertung, die ich als Jurymitglied abgegeben hätte. Das Ganze mache ich für die gesamten Top 39, aber auch separat für die einzelnen Shows. Das kann durchaus unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen. Das wiederum liegt an mathematischen Phänomenen beim Zusammenrechnen der einzelnen Listen. Jurymitglieder bewerten ihr eigenes Land nicht. Ich binde Deutschland mit in die Bewertungen ein, errechne aber auch immer eine Version des Ergebnisses, wenn Deutschland nicht dabei wäre.


Hier also meine Wertung in der Kategorie "voice":

1. Schweiz

2. Israel

3. Australien

4. Slowenien

5. Ukraine

6. Lettland

7. Malta

8. Bulgarien

9. Tschechien

10. Österreich

11. Niederlande

12. Litauen

13. Nordmazedonien

14. Griechenland

15. Georgien

16. San Marino

17. Norwegen

18. Moldawien

19. Spanien

20. Frankreich

21. Albanien

22. Finnland

23. Serbien

24. Schweden

25. Portugal

26. Russland

27. Belgien

28. Aserbaidschan

29. Zypern

30. Deutschland

31. (30.) Italien

32. (31.) Island

33. (32.) Dänemark

34. (33.) Estland

35. (34.) Großbritannien & Nordirland

36. (35.) Kroatien

37. (36.) Polen

38. (37.) Irland

39. (38.) Rumänien


Donnerstag, 27. Mai 2021

Passion Jury ESC 2021 Teil 1: Composition

 Wie angekündigt, folgt eine Post-Serie meiner Wertung, die ich als Jurymitglied beim ESC 2021 abgegeben hätte. Nach meiner persönlichen Rangliste (also als Privatperson), erstelle ich anschließend Wertungen in den offiziellen Kriterien "composition", "voice" und "performance (staging)". Am Ende füge ich die drei Ranglisten zu einer Juryrangliste zusammen, die ich wiederum mit meiner persönlichen Top 39 kombiniere. Daraus ergibt sich dann die Wertung, die ich als Jurymitglied abgegeben hätte. Das ganze mache ich für die gesamten Top 39, aber auch separat für die einzelnen Shows. Das kann durchaus unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen. Das wiederum liegt an mathematischen Phänomenen beim Zusammenrechnen der einzelnen Listen. Jurymitglieder bewerten ihr eigenes Land nicht. Ich binde Deutschland mit in die Bewertungen ein, errechne aber auch immer eine Version des Ergebnisses, wenn Deutschland nicht dabei wäre.


Hier also meine Wertung in der Kategorie "composition":

1. Rumänien

2. Schweiz

3. Finnland

4. Frankreich

5. Spanien

6. Lettland

7. Ukraine

8. Aserbaidschan

9. Albanien

10. Slowenien

11. Serbien

12. Bulgarien

13. Russland

14. Österreich

15. Australien

16. Israel

17. Kroatien

18. Belgien

19. Nordmazedonien

20. Georgien

21. Deutschland

22. (21.) Malta

23. (22.) Griechenland

24. (23.) San Marino

25. (24.) Niederlande

26. (25.) Litauen

27. (26.) Portugal

28. (27.) Dänemark

29. (28.) Tschechien

30. (29.) Island

31. (30.) Italien

32. (31.) Zypern

33. (32.) Moldawien

34. (33.) Schweden

35. (34.) Großbritannien & Nordirland

36. (35.) Norwegen

37. (36.) Estland

38. (37.) Polen

39. (38.) Irland


Dienstag, 25. Mai 2021

Meine Top 39 vom 65. Eurovision Song Contest 2021 (nach den Shows)

 Nach langer Zeit gibt`s hier mal wieder einen Post von mir. Die intensive ESC-Zeit in Rotterdam hat mir wieder einmal gezeigt wie toll der ESC eigentlich ist und mich motiviert wieder mehr zu machen. Natürlich habe ich das ganze Geschehen der Bubble durchgängig verfolgt, nur eben hier nichts gepostet.

Aus gegebenem Anlass möchte ich nun meine Rangliste für den ESC 2021, nach den Shows posten. Zusätzlich plane ich diese Woche weitere Ranglisten zu erstellen, wie ich sie als Jurymitglied formen würde. Das sind konkret Ranglisten zu den offiziellen Jury-Kriterien "Composition", "Voice" und "Performance (Staging)". Anschließend möchte ich Diese Listen mit meiner persönlichen Top 39 zusammenrechnen, um so zu dem Ergebnis zu kommen, das ich als Jurymitglied als Wertung abgeben würde.

Hier aber erstmal meine persönliche Rangliste zum diesjährigen ESC. In Klammern steht wie sich die Platzierung im Vergleich zur Rangliste nach den Proben, vor den Shows verändert hat.

1. Bulgarien (+1)

2. Rumänien (-1)

3. Russland (=)

4. Finnland (=)

5. Litauen (=)

6. Schweiz (=)

7. Lettland (+2)

8. Frankreich (-1)

9. Spanien (-1)

10. Österreich (=)

11. Slowenien (=)

12. Niederlande (+1)

13. Schweden (+2)

14. Albanien (-2)

15. Australien (-1)

16. Island (+9)

17. Portugal (+9)

18. Ukraine (-2)

19. Nordmazedonien (-2)

20. Israel (=)

21. Malta (-2)

22. Norwegen (+2)

23. Moldawien (-5)

24. Deutschland (-3)

25. Tschechien (+2)

26. Griechenland (-3)

27. Serbien (+1)

28. Kroatien (-6)

29. San Marino (+1)

30. Zypern (+3)

31. Georgien (=)

32. Dänemark (+3)

33. Aserbaidschan (-4)

34. Irland (=)

35. Großbritannien & Nordirland (-3)

36. Belgien (=)

37. Polen (=)

38. Estland (=)

39. Italien (=)


Sonntag, 17. November 2019

Junior Eurovision Song Contest 2019

Heute in einer Woche wird der 17. Junior Eurovision Song Contest 2019 Share the Joy in Gliwice ausgetragen. Höchste Zeit alles Wichtige darüber zusammenzutragen. Wenn der JESC über die Bühne gegangen ist, widme ich mich privat und hier auf dem Blog dem ESC 2020.

19 Nationen werden in der brandneuen Gliwice Arena, im polnischen Süden, der 180.000 Einwohner Stadt auftreten. Nicht mehr dabei sind Aserbaidschan und Israel. Dafür ist die sehr erfolgreiche JESC-Nation Spanien nach 13 Jahren zum Wettbewerb zurückgekehrt. Deutschland ist weiterhin am Überlegen dem JESC beizuwohnen, konnte sich dieses Jahr aber wieder nicht dazu durchringen. Die Show beginnt am Sonntag, dem 24. November, um 16:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, was auch der Ortszeit in Polen entspricht. Unter diesem Link und auf dem YouTube-Kanal vom JESC kannst du die Show streamen.

Wer schon länger diesen Blog verfolgt weiß was ich vom Votingsystem beim JESC halte. Die Abstimmung läuft dieses Jahr online, mit 50%igem Jury-Voting. Für mich zählt nur das Voting auf My Eurovision Scoreboard, wo inzwischen über 850 ESC-Fans ihren Top 10 Punkte vergeben haben. Wer sich in den letzten Wochen in der ESC-Bubble umgehört hat, bekommt den Eindruck dass alles auf ein hartes Battle zwischen Frankreich und Polen um den Sieg hinaus läuft. Eventuell kann Spanien dabei noch ein Wörtchen mitreden. Alle anderen Länder dürften keine Chance auf die Krone haben. Hier habe ich aufgeschlüsselt, wie die Länder bei den ESC-Fans stehen. Die Daten beziehen sich auf den Stand vom 17.11., 14:05 Uhr bei My Eurovision Scoreboard. Außerdem habe ich meine aktuelle, persönliche, Rangliste angeführt.

Dazu muss ich erwähnen dass ich alle Songs mit politischer Botschaft hart dafür abstrafen muss. Eine der wichtigsten Regeln bei der Eurovision ist das nicht politisch sein. Nach meinem Verständnis des Regelwerks dürfte der Song von Serbien nicht zum Wettbewerb zugelassen werden, da er den gleichen Wortlaut verwendet wie die politische Bewegung "Fridays for Future". Einige andere Beiträge sind meiner Meinung nach hart an der Grenze zur Disqualifikation. Verstehe mich nicht falsch, ich stehe selber bei Fridays for Future auf der Straße, sorge dort für Lärm und Stimmung. Das Unpolitische beim (J)ESC zu bewahren ist aber ganz wesentlich entscheidend für den Erhalt der Veranstaltung. Entsprechend habe ich alle Songs mit klar erkennbarer politischer Botschaft in meiner Rangliste dafür abgestraft.

Rang Community Punkte My Top
1. Frankreich 6.314    Nordmazedonien
2. Polen 5.897    Kasachstan
3. Spanien 5.158    Armenien
4. Nordmazedonien 4.752    Frankreich
5. Armenien 4.228    Australien
6. Serbien 3.228    Ukraine
7. Irland 2.700    Russland
8. Ukraine 2.634    Weißrussland
9. Albanien 2.477    Niederlande
10. Malta 2.040    Wales
11. Weißrussland 1.966    Malta
12. Niederlande 1.825    Albanien
13. Australien 1.615    Polen
14. Kasachstan 961    Portugal
15. Italien 896    Spanien
16. Russland 693    Irland
17. Georgien 652    Italien
18. Wales 591    Georgien
19. Portugal 441    Serbien

Hier gibt es alle Songs im Schnelldurchlauf:


Sonntag, 10. November 2019

Gedanken nach Beginn meines Studiums

Ein Konzept für diesen Blog habe ich nicht mehr. Ab und zu schreibe ich wohl über den ESC, vor allem in der Vorentscheidungszeit und den zwei Probenwochen. Wenn mir danach ist schreibe ich hier Gedanken von mir auf.

So ist es auch jetzt. Nun studiere ich seit fünf Wochen. Mein Leben hat sich diesen Herbst von Grund auf verändert. Von der Kleinstadt bin ich in die Großstadt umgesiedelt. Vom Hotel Mama in die eigene Wohnung. Von der Schule, in der einem klar und deutlich gesagt wird, was zu tun ist, in die Uni, wo alles nur so von Selbstorganisation strotzt. Mit diesem harten Lebensumbruch habe ich mich auch in meiner Persönlichkeit verändert. Dass das passieren wird wusste ich vorher. An meinem Bruder, der sein Studium zwei Jahre früher begann, habe ich das schon hautnah miterlebt. Es ist ein komisches Gefühl zu wissen, dass man sich verändert hat. Keine Ahnung ob ich das positiv, oder negativ sehen kann. Die Idee von Peter Pan - für immer Kind bleiben - hat mich immer fasziniert. Die meiste Zeit meines Lebens wollte ich nicht älter werden, weil ich wusste dass das Leben mit zunehmendem Alter immer schwerer wird. So ist unsere Gesellschaft nun mal. Jetzt bin ich älter, in gewisser Weise irgendwie erwachsen, und ich finde das gar nicht so schlimm wie ich immer dachte. Gut finde ich es allerdings auch nicht. Noch mal jünger sein zu können wäre schon ganz schön. Das alles ist echt verrückt.

Meine schlimmsten Befürchtungen, dass ich an der Uni keine Leute kennenlerne mit denen ich Spaß haben kann, sind nicht eingetreten. Auch wenn es nicht viele sind, habe ich echt gute Freunde gefunden, bei denen ich weiß, dass ich immer auf sie zählen kann. Ich freue mich jedes mal darauf sie zu sehen. Einen Ersatz für die tollen Menschen, die ich in meiner Heimatstadt zurücklassen musste, sind sie nicht. Dafür sind die Leute mit denen ich etwas anfangen kann alle viel zu speziell und einzigartig. Der vermissende Schmerz derer, die in den letzten Jahren mein Leben halbwegs lebenswert gemacht und mir gezeigt haben, wie ich glücklich werde, wird durch die komischen Menschen an meinem neuen Platz immerhin gemildert.

Das Studieren an sich ist ungefähr so wie ich es mir vorgestellt hatte und doch ist es anders. Die 300 Seiten Lesestoff pro Woche, die zu meinen Studienfächern dazu gehören, machen mir echt zu schaffen. Die erbarmungslose Härte mit Fristen, Anforderungen und Formalien von Anmeldungen, Studienleistungen und all solchem Kram ist heftiger als ich dachte. Da macht man alles richtig, kontrolliert das zehn mal, und hat trotzdem Angst den gesamten Semesterkurs nochmal neu machen zu müssen, weil irgendeine Kleinigkeit nicht stimmte. Trotz der großen Arbeitslast ist das Studentenleben weitestgehend entspannt. Aufstehen in mörderischer Frühe stellt die Ausnahme dar. Oft beginnt der Tag erst gegen Mittag. Dann fahre ich ganz entspannt mit dem Rad zur Uni und genieße das Treiben in der Mensa. Dies ist meist der Höhepunkt meines Tages. Die Vielfalt der Menschen an diesem Ort der Bildung zu beobachten macht mich unsagbar glücklich. Da sind die Wirtschaftsstudierenden in Anzug und Krawatte, daneben sitzt eine Gruppe von Kunststudierenden mit ausgefallenen Styles. Auslandssemester aus aller Welt versuchen sich unbeholfen in dieser merkwürdigen deutschen Kultur zurechtzufinden. Hinter mir höre ich Französisch, auf das mit Englisch, Finnisch, oder was auch immer, geantwortet wird. Nicht nur junge Menschen kommen die Idee studieren zu gehen. Auch Lebenserfahrene möchten die wundervolle Möglichkeit des lebenslangen Lernens nutzen und einfach das tun wozu sie Lust haben - ihren geistigen Horizont zu erweitern.

Das alles wirkt fast schon einstudiert, doch entdecke ich jeden Tag aufs Neue ganz andere Menschen, die meisten davon hochinteressant. Ja, Universitäten scheinen Orte zu sein, an denen Menschen zusammenkommen, die sich Gedanken über sich selbst und ihr Leben machen. Menschen, die ihre Persönlichkeit ganz bewusst mit Überzeugungen ausleben. Menschen, die erkannt haben dass es im Leben um mehr geht, als ein lineares Leben zu durchlaufen, Geld zu verdienen und mit einer klassischen bürgerlichen Kleinfamilie vor sich hin zu verwesen, bis sie merken dass das alles irgendwie ziemlich langweilig und anstrengend war und sie ihren Träumen nicht annähernd nahe gekommen sind, geschweige denn in irgendeiner Weise der Welt ein Rückbleibsel von sich hinterlassen werden. An der Universität versammeln sich komische Kauze, links-grün-versiffte Idealist*innen, Nerds, Wahnsinnige und diejenigen die einfach keine Lust haben das öde, Vorgegebene zu tun, was andere von ihnen gerne hätten. Ja, das ist schon ein toller Ort diese Universität.

Frisch aufgetankt voller Energie und Lebensfreude, aus der Zeit in der Mensa, geht es dann in die Vorlesungen und Seminare. Dort erfahre ich einiges langweiliges, was halt sein muss, aber auch vieles interessantes, was hellauf Begeisterung in mir auslöst. Allein für diese vielen Momente lohnt es sich zu studieren. In der Einführungswoche haben mir Studierende aus höheren Semestern gesagt "Im Studium geht es um Selbstfindung und Selbstverwirklichung". "Es ist dein Studium, mach was draus". Auch wenn ihr das hier nie lesen werdet, danke für diese Weisheiten! Sie inspirieren mich und bestärken mich in meinen Überzeugungen. Sie helfen mir noch glücklicher denn je mit dem zu sein, was ich tu.

Mein altes Leben vermisse ich nicht. Heute frage ich mich sogar warum ich das Schüler*innen-Leben immer so toll gefunden habe. Ich dachte ich hätte viel Freizeit und damit Freiheit, dabei habe ich jetzt so viel mehr Freiheit als in meiner Schulzeit. Ich merke dass ich meine Familienmitglieder erst so richtig zu schätzen verstehe wenn ich diesen Abstand von ihnen bekomme. Vor drei Wochen konnte ich für einige Minuten meinen Bruder treffen. So sehr habe ich mich wohl noch nie über ein Treffen mit ihm gefreut. Erstmals seit Jahren freue ich mich auf Weihnachten - wenn ich wieder zurück zu meiner Familie fahre.

Gestern war ich erstmals auf einem Parteitag, dem 3. Bundesparteitag der Jugend- und Entwicklungspartei Deutschlands. Leider lief das alles nicht so wie geplant. Keiner weiß so richtig wie es jetzt weitergehen wird. Eigentlich möchte ich mir nicht eine neue Partei suchen, das habe ich schon letzten Sommer und Herbst getan. Parteilos zu werden ist für mich aber auch keine Option. Eigentlich wollte ich bislang diesen Blog politisch neutral halten. Nach ein paar Wochen Studium weiß ich jetzt aber dass ich nicht mehr dazu kommen werde, hier eine dauerhafte ESC-News-Seite draus zu machen. Wie eingangs beschrieben wird es hier phasenabhängig immer mal wieder was zu lesen geben. Ob das jemand liest ist mir ziemlich egal. So wie ich einfach nur für mich selber solche "nutzlosen" Fächer studiere, die mich angeblich direkt in die Arbeitslosigkeit führen würden, schreibe ich auf diesem Blog auch einfach nur für mich selber. Zum Beispiel um meine Gefühle zu verarbeiten, oder weil ich Spaß daran habe über die ESC-Bubble zu berichten. Da das hier also in eine andere Richtung geht als ich es mir vor gefühlten Ewigkeiten mal ausgedacht habe, schrecke ich jetzt nicht mehr davor zurück auch aus meinem persönlichen politischen Leben zu erzählen, oder politische Kommentare zu schreiben. Vielleicht liest du hier ja auch mal ein Gedicht oder was anderes schönes. Da bin ich völlig frei, wie auch in meinem analogen Leben. Freiheit... frei sein... frei...

Dienstag, 3. September 2019

Rotterdam 2020 und mein neues Leben

Nun habe ich verstanden dass ich nach der ESC-Überdosis im Februar bis Mai einfach eine Erholungskur brauche, um anschließend wieder eine entsprechende Euphorie für die nächste Saison entwickeln zu können. Treue Leser*innen von Eurovision Passion können sich also darauf einstellen dass auch zukünftig der Sommer hier von Stille geprägt sein wird. Momentan bin ich dabei mich wieder ein bisschen in Eurovision-Stimmung zu bringen. Das geht bei mir sehr schnell, wenn ich auch nur ein einziges Eurovision-related-Video auf YouTube sehe. Vermutlich wird es hier bald mit Posts weitergehen.

Vor wenigen Tagen fiel die schwere Entscheidung zwischen zwei starken Bewerbungen, wo der 65. Eurovision Song Contest 2020 stattfinden wird. Maastricht musste dabei leider enttäuscht werden. Die Welt wird am 03. bis 16. Mai nach Rotterdam blicken (in vielen Ländern auch am 17. Mai, je nach Zeitzone 😉).

Im Laufe dieses Sommers habe auch ich zwischen 60 verschiedenen Standorten entschieden, wo ich mein Leben fortsetzen werde. Die Wahl fiel auf Bielefeld. Nächste Woche werde ich erstmals in meinem Leben umziehen. Ich verlasse eine Vorstadt von Hamburg, in Schleswig-Holstein, in der ich geboren wurde und seit meinem ersten Lebenstag mein gesamtes bisheriges Leben verbracht habe. Hier bin ich aufgewachsen. Hier bin ich meine ersten Schritte gelaufen. Hier bin ich in die Schule gekommen. Hier habe ich drei Schulabschlüsse, darunter mein Abitur, gemacht und alle meine sozialen Kontakte geknüpft. In den Straßen dieser Stadt liegen so viele Erinnerungen, die ich nun verlasse, um in ein neues Leben zu ziehen. Ein Leben in einer Stadt, die fast zwölf mal so groß ist wie meine Heimatstadt. Ein Leben an einer Universität, die mehr Studenten hat, als meine Heimat Einwohner. An ein so anderes Umfeld werde ich mich erst einmal gewöhnen müssen.

Ich ziehe aber auch in ein freies, selbst bestimmtes Leben. Das ist für mich der größte Wert des wohl größten Lebensumbruches. In Zukunft kann ich in totaler Selbstbestimmung leben. Bisher war vorgegeben was ich zu tun hatte. Meine Haupttätigkeit war mit der Schule vorgegeben. Mein Wohnort war durch den meiner Familie vorgegeben. Was auf den Tisch kam wurde gegessen. Nun konnte ich mir aus tausenden Möglichkeiten frei aussuchen was und wo ich studiere. Ich konnte mir frei aussuchen dass ich studiere. Ich konnte mir meine Wohnung frei aussuchen (auch wenn die Auswahl durch den Mietpreis stark eingeschränkt ist). Ich kann mir meine Einrichtung frei aussuchen. Ich kann mir frei aussuchen was ich kaufe (auch wenn ich als Student nicht viel Geld habe). Ich kann mir sogar frei aussuchen ob ich zu den Veranstaltungen in der Uni gehe. Ich kann mir frei aussuchen wann ich was erledige. Mir ist schon bewusst dass mit der Eigenständigkeit noch viel mehr Pflichten auf mich zukommen, aber auf die freue ich mich. Ich möchte endlich ein richtiges Leben führen. Dafür Schüler zu sein, habe ich mich schon lange zu alt gefühlt.

Gleichzeitig bin ich auch unbeschreiblich dankbar dafür dass ich auf einem Fleckchen Erde lebe, auf dem ich all das in totaler, freier, Selbstbestimmung tun kann. Das ist nicht selbstverständlich. Darüber bin ich mir bewusst, umso mehr wertschätze ich diese Freiheit. Sie ist es die mich glücklich macht. Die ersten 17 bis 18 Jahre meines Lebens habe ich gebraucht um endlich zu meinem Lebensglück zu finden. Den habe ich dadurch dass ich zu 100% genau das mache wozu ich lustig bin. Von niemandem auf dieser Welt lasse ich mir reinreden, wie ich mich zu stylen oder verhalten, wie ich zu leben, was ich zu machen habe. Den Druck der Gesellschaft, sich dessen Ideal eines Individuums anzugleichen, weise ich einfach ab. Das ist eine der schwersten Aufgaben für einen Menschen, doch ich habe es geschafft sie zu bewältigen und genau das ist es was mich glücklich macht - individuell zu sein, das zu machen wozu ich jetzt gerade einfach Lust habe. Das ist mir diesen Sommer klar geworden. Ich bin so glücklich! Fast mein ganzes bisheriges Leben war ich das nicht, doch jetzt habe ich das wichtigste erreicht was es im Leben gibt - glücklich zu sein. Ich weiß auch dass ich das bleiben werde, weil mir niemand meine Lebenseinstellung nehmen kann. Leute auf der Straße glotzen mich an. Manche sind verwirrt und werden innerlich wütend, die meisten bewundern mich und wären gerne auch so. Mach es doch einfach :) Lass dir von niemandem sagen, ob das was du gerade tust gut ist, oder nicht. Es ist gut wenn es dich glücklich macht.

By the way, ich studiere Politikwissenschaft (Hauptfach, zwei Drittel des Studiums), mit Soziologie (Nebenfach, ein Drittel des Studiums). Das studiere ich, weil ich glaube dass es mich voll erfüllt und glücklich macht. Ich möchte das worauf es im Leben ankommt besser verstehen. Ich möchte verstehen warum Gesellschaften so komisch sind und ich sie nicht verstehe. Ich möchte die Welt neu verstehen, um vielleicht zu noch mehr Lebensglück zu bekommen. Deshalb habe ich mich für dieses Studium entschieden. Ich möchte mich weiterbilden. Aus diesem Grund studiere ich. Karrierechancen, berufliche Ausbildung und ähnliches sind mir dabei egal. Mit diesem Ansatz sollten viel mehr Menschen studieren. Dann wären sie glücklicher. Rein zufällig verschaffe ich mir mit diesem Studium allerdings eine sehr große akademische und berufliche Auswahl für das weitergehende Leben.

Ich hoffe du hattest auch einen schönen Sommer und hast die Eurovision Post Depression überlebt. Schon übernächsten Monat steht der Junior Eurovision Song Contest an. Die Vorbereitungen in den einzelnen Ländern dazu laufen auf Hochtouren. Einen Monat später wird das Festivali i Kenges wohl wieder die Vorentscheidungssaison einläuten. Wie intensiv ich diesen Blog während meines Studiums weiterführe weiß ich noch nicht. Anders als das Klischee es vermittelt, haben Studenten immer viel zu tun. Ohne den ESC werde ich aber auf keinen Fall leben. Vielleicht schaffe ich es ja der schönsten Nebensache der Welt weiterhin so viel Aufmerksamkeit zu widmen wie in meiner Schulzeit. Das soll`s für erstmal von mir gewesen sein. Merke dir: Loving Yourself Is A Winning Game!


Montag, 1. Juli 2019

Europaspiele 2019 - Tag 6

Am Mittwoch wurde über die Medaillen von 16 Disziplinen entschieden. Dabei können wir aus deutscher Sicht erstmals von einem erfolgreichen Tag sprechen.

Beim Bogenschießen der Damen, mit dem nicht-olympischen Compound Bogen, musste die Deutsche Janine Meißner die Platzierungsrunde mit fremdem Material schießen, da die deutschen Sportgeräte auf dem Flug nicht richtig verladen wurden. So schnitt sie dort mit nur Platz 13 von 16 ab und hatte harte Gegner im Turnierverlauf. Andrea Marcos Garcia aus Spanien, konnte sie im Achtelfinale trotzdem, nach einem 143:143, im Shoot-Out schlagen. Gegen Yesim Bostan aus der Türkei, die am Ende auf Platz 4 landete, unterlag sie im Viertelfinale, mit 139:145. Gold gewann Toja Ellison aus Slowenien, Silber Natalia Avdeeva aus Russland und Bronze Sophie Denise Paulette Dodemont aus Frankreich. Ebenfalls gingen die Damen mit dem olympischen Recurve Bogen in die Entscheidung. Auch hier mussten die deutschen Schützinnen die Platzierungsrunde mit Leihmaterial der luxemburgischen Mannschaft absolvieren. Mit dem dortigen 11. Platz, durfte Michelle Kroppen gleich ins Sechzehntel Finale vorrücken, musste dort aber gegen den Sieger des Duells des 22. und 43. der Platzierungsrunde schießen. Elena Luise Senta Richter belegte Platz 22 und gewann deutlich gegen Ozay Gasimova (Aserbaidschan). Das innerdeutsche Duell ging an Kroppen. Im Achtelfinale schied Kroppen gegen die spätere Silbermedaillengewinnerin aus Italien, Lucilla Boari, aus. Lisa Unruh kam in der Platzierungsrunde nur auf Platz 33, gewann gegen Beatrice Miklos aus Rumänien, verlor aber gegen Ana Gabriela Bayardo Chan (Niederlande), die später Bronze gewann. Tatiana Andreoli aus Italien holte sich das Gold.

Im Kanurennsport gingen die ersten fünf der 16 Disziplinen zu Ende. Im Einer Kajak der Herren über 1.000M gelang dem Deutschen Tamas Gecsoe der Sprung ins Halbfinale, der Top 21. Dort beendete er den Wettkampf als 19.. Gold gewann Balint Kopasz aus Ungarn, Silber Fernando Pimenta aus Portugal und Bronze Aleh Yurenia aus Weißrussland. Beim Einer Kanadier der Herren über 1.000M war der Deutsche Sebastian Brendel der klare Favorit. Er konnte im Finale aber nicht ganz mit der Spitze mithalten und gewann Bronze, hinter dem Tomasz Kaczor (Gold) und dem Russen Kirill Shamshurin (Silber). Jasmin Fritz/Steffi Kriegerstein zogen als deutsches Duo im Zweier Kajak über 500M bei den Damen ins Finale ein und verpassten dort nur relativ knapp das Podest. Am Ende wurde es Platz 4. Gold gewannen Volha Khudzenka/Maryna Litvinchuk (Weißrussland), Silber Anna Karasz/Danuta Kozak (Ungarn) und Bronze Kira Stepanova/Anastasia Panchenko (Russland).

Im Zweier Kajak der Herren über 1.000M zogen die Favoriten Max Hoff/Jacob Schopf aus Deutschland, mit Leichtigkeit ins Finale ein. Dort ließen sie die gesamte Konkurrenz  hinter sich und gewann die Goldmedaille! 2. wurden Oleksandr Syromiatnykov/Oleh Kukharyk aus der Ukraine. Bronze gewannen Vladislav Litkova/Roman Anoshkin (Russland). Im Zweier Kanadier der Herren über 1.000M gelang den Deutschen Yul Öltze/Peter Kretschmer ein deutlicher Finaleinzug. Dort fuhren sie auf Platz 4. Gold ging an Catalin Chirila/Victor Mihalachi (Rumänien), Silber an Yurii Vandiuk/Andrii Rybachok (Ukraine) und Bronze an Kirill Shamshurin/Ilya Pervukhin (Russland).

In der Leichtathletik wurden die Halbfinals mit der Mannschaft ausgeführt. Deutschland trat dabei gegen die Ukraine, Frankreich, Portugal, die Türkei und Griechenland an. Im 110M Hürdenlauf der Herren wurde Deutschland 2.. Den 3. Platz gab es im 100M Lauf der Herren, Speerwurf der Damen, 4x400M Mixed Staffel, Hochsprung der Herren und 100M Hürdenlauf der Damen. Im Weitsprung der Damen und 100M der Damen gab es für Deutschland den dritten Platz. Vor dem abschließenden Medley Staffellauf lag Deutschland auf Platz 3. Dies war auch die Endplatzierung, womit Deutschland ins Finale einzieht.

Im Ringen gingen die ersten vier der 18 Kampfklassen zu Ende. Im Freistil bei den Herren unter 57 Kg gewann Mahir Amiraslanov aus Aserbaidschan Gold. Silber gab es für Stevan Micic aus Serbien und Bronze für Suleyman Atli aus der Türkei, sowie Uguev Zavur aus Russland. Kubilay Cakici war der einzige Deutsche Ringer in der Konkurrenz der Herren unter 74 Kg im Freistil. Er verlor seinen ersten Kampf (14 Ringer) mit 6:11 gegen Maxim Vasilioglo aus Rumänien, der das anschließende Viertelfinale verlor. Zaurbek Sidakov aus Russland gewann Gold, Soner Dimirtas aus der Türkei Silber und Khadzhiyev Gadzhivev aus Aserbaidschan, sowie Avtandil Kentchadze aus Georgien Bronze.

Bei den Herren unter 86 Kg im Freistil gewann der Deutsche Ahmed Dudarov seinen Erstrundenkampf (15 Ringer), durch Kampfrichterentscheid gegen Georgios Savvoulidis aus Griechenland. Im Viertelfinale besiegte er den Spanier Taimuraz Friev Naskidaeva mit 8:2. Im Halbfinale war gegen Ali Shabanau aus Weißrussland, mit 0:3 Schluss. Shabanau verlor das Finale gegen Dauren Kurugliev aus Russland. Den Kampf um Bronze gewann Dudarov gegen den Türken Fatih Erdin, mit 10:8. Die andere Bronzemedaille ging an San Marino, durch Myles Nazem Amine. Nick Matuhin schied bei den Herren im Freistil unter 125 Kg in der ersten Runde (16 Ringer) gegen Daniel Ligeti (Ungarn) mit 0:3 aus. Ligeti verlor das anschließende Viertelfinale. Gold gewann Anzor Khizriev aus Russland, Silber Givi Matcharashvili aus Georgien und Bronze Jamaladdin Magomedov aus Aserbaidschan, sowie Oleksandr Khotsianivskyi aus der Ukraine.

Im Sportschießen wurden drei der 19 Disziplinen beendet. Bei den Damen über 25 Meter mit der Pistole, schoss sich die Deutsche Doreen Vennekamp im Halbfinale auf Platz 7 und damit ins Finale der Top 8. Ihre Landsfrau Monika Karsch gewann sogar das Halbfinale! Vennekamp erreichte im Finale Platz 6. Karsch konnte ihre Leistung aus dem Halbfinale nicht wiederholen und belegte Platz 5. Die Medaillen holten sich andere; Antoaneta Boneva (Bulgarien) Bronze, Heidi Diethelm Gerber (Schweiz) Silber und Anna Korakaki (Griechenland) Gold. Im Dreistellungsschießen der Herren über 50 Meter mit dem Gewehr belegte Maximilian Dallinger Platz 20. Gold gewann Sergey Kamenskiy aus Russland, Silber Yury Shcherbatsevich aus Weißrussland und Bronze Istvan Peni aus Ungarn. Das Halbfinale mit der Schnellfeuerpistole über 25 Meter der Herren gewann der Deutsche Christian Reitz. 3. wurde der zweite Deutsche Oliver Geis. Im Finale reichte es für Christian Reitz aber nur für Platz 5. Oliver Geis ließ die gesamte Konkurrenz hinter sich und gewann die Goldmedaille! Silber ging an Jean Quiquampoix aus Frankreich, Bronze an seinen Landsmann Clement Bessaguet.

Beim Tischtennis gab es die letzten Spiele der der Einzelwettbewerbe. Petrissa Solja spielte sich bei den Damen bis ins Viertelfinale. Dort verlor sie mit 3:4 gegen die spätere Goldmedaillengewinnerin Fu Yu aus Portugal. Die andere Deutsche Ying Han setzte sich in einem atemberaubenden Halbfinale gegen Xiaoxin Yang aus Monaco durch und gewann damit Silber. Für ein größeres sportliches Wunder sorgte die 55-jährige Xia Lian Ni aus Luxemburg. Zunächst schlug die, als drittletzte der Setzliste, die Nummer eins der Setzliste, in ihrem ersten Spiel aus dem Turnier. Darauf folgten weitere Siege und schlussendlich die Bronzemedaille, mit der sie sich auch für die Olympischen Spiele 2020 qualifiziert hat! Sich in dem Alter, aus eigener Kraft, im Einzel, in einer so schnellen Sportart, für die Olympischen Spiele zu qualifizierten ist eigentlich unmöglich. Ni spielt so, wie vor einem halben Jahrhundert Tischtennis gespielt wurde, hinzu kommt eine außergewöhnliche, individuelle Note in ihrer Spielweise und denkbar viel Erfahrung. Mit dieser Spielweise haben sehr viele junge Spielerinnen große Probleme. So sind Ni solch beeindruckende Resultate gelungen.

Timo Boll war im Tischtennis Einzel der Herren die größte deutsche Goldmedaillenhoffnung bei diesen Spielen. Er hat die hohen Erwartungen erfüllen können und Gold gewonnen. Im Finale schlug er Jonathan Groth aus Dänemark, der ein überragend starkes Turnier spielte und u.a. zuvor den Deutschen Dimitrij Ovtcharov im Achtelfinale recht deutlich schlug. Bronze ging an Tomislav Pucar aus Kroatien.

Russland baut die Führung im Medaillenspiegel weiter aus. Dort stehen nun 28 Goldmedaillen auf der Haben-Seite. Weißrussland fällt zwar im Vergleich mit Russland zurück, baut aber die Führung auf den dritten Platz aus. Der Gastgeber hat bereits 15 Goldmedaillen gewonnen. Georgien kann sich mit sechs Goldmedaillen und sechs Silbermedaillen auf Platz 3 halten, inzwischen hat Italien aber die Ukraine überholt und ist mit sechs Goldmedaillen und fünf Silbermedaillen sehr nah ans Podest heran gekommen. Deutschland hat durch diesen Tag seine Bilanz enorm verbessert. Es gibt einen Sprung von Platz 21 auf Platz 7! Unsere Athleten haben bislang vier Goldmedaillen, eine Silbermedaille und fünf Bronzemedaillen gewonnen. Wenn dies auch die deutsche Endplatzierung der Spiele wird, ist das zwar eine große Enttäuschung, wäre aber wenigstens keine so große Blamage wie bislang befürchtet. Am Donnerstag warten 24 Medaillenentscheidungen auf uns, darunter elf im Kanurennsport und die ersten im Bahnradsport, außerdem beginnen die Wettkämpfe im Gerätturnen, womit die letzte Sportart in die Spiele einsteigt.

Europaspiele 2019 - Tag 5

Am Dienstag war ein extrem dünner Zeitplan angesetzt. Nur acht Disziplinen wurden beendet. Außer Diesen, fanden kaum weitere Wettkämpfe statt.

Endlich gibt es die Erlösung für Deutschland! Die erste Goldmedaille bei den 2. Olympischen Europaspielen! Petrissa Solja/Patrick Franziska siegten über alle Konkurrenten im Mixed Tischtennis! Das Finalspiel gegen die Rumänen Bernadette Szocs/Ovidiu Ionescu war mit 11:4 11:4 und 11:4 fast schon eine Leichtigkeit. Im Halbfinale mussten Solja/Franziska gegen Barbora Balazova/Lubomir Pistej (Slowakei) richtig kämpfen. Die Slowaken verloren im Spiel um Bronze gegen Laura Gasnier/Tristan Flore aus Frankreich.

Im Judo wurde mit dem Mannschaftswettkampf die letzte der 15 Disziplinen ausgetragen. In der ersten Runde, dem Achtelfinale, lief es leider ungünstig für die deutschen Judoka. Ein Judo Kampf kann sehr schnell vorbei sein, so kam es, dass Deutschland mit 2:4 gegen Österreich verlor. Unsere Nachbarn schieden in der anschließenden Begegnung gegen Weißrussland aus, konnten über die Trostrunde aber Bronze gewinnen. In der Parallelbegegnung um Bronze schlug Frankreich Weißrussland. Das Finale gewann, mit 4:3 Russland gegen Portugal.

Damit sind die Wettkämpfe im Judo beendet. Russland war mit drei Goldmedaillen, drei Silbermedaillen und zwei Bronzemedaillen am erfolgreichsten, gefolgt von Georgien, das zwei Goldmedaillen, eine Silbermedaille und vier Bronzemedaillen gewinnen konnte. Frankreich landet mit zwei Goldmedaillen und vier Bronzemedaillen ebenfalls auf dem Podest. Deutschland beendet die Judowettkämpfe mit einer Bronzemedaille auf dem geteilten 21. Platz.

Im Straßenradsport fanden die letzten beiden der vier Disziplinen statt. Marlen Reusser (Schweiz) hat ein beeindruckendes Zeitfahren absolviert und gewinnt mit einem unglaublich großen Vorsprung von weit über einer Minute Vorsprung die Goldmedaille. Dahinter fuhr Chantal Blaak (Niederlande) zu Silber und Hayley Simmonds (Großbritannien und Nordirland) zu Bronze. Clara Koppenburg belegte, als beste Deutsche, Platz 8. Für Christa Riffel gab es Platz 16. Bei den Herren gab es im Zeitfahren Gold für Vasil Kiryienka aus Weißrussland, Silber für Nelson Oliveira aus Portugal und Bronze für Jan Barta aus Tschechien. Die beiden Deutschen, Christopher Hatz und Nico Denz, belegten die Plätze 10 und 11.

Damit sind die Wettkämpfe im Straßenradsport beendet. Die Niederlande hat mit einer Goldmedaille und zwei Silbermedaillen am meisten in dieser Sportart abgeräumt. Der Gastgeber Weißrussland schafft es sportartintern, mit ein mal Gold und ein Mal Bronze, auf Platz 2. Italien und die Schweiz haben jeweils ein mal Gold gewonnen und sind damit auf Platz 3. Deutschland gelang nicht der Sprung zu Medaillen.

Im Sportschießen fiel eine Medaillenentscheidung, der 19 Disziplinen. Im Mixed über 50 Meter, mit dem Gewehr, liegend, gelang dem deutschen Duo Selina Geschwandtner/Andre Link hauchdünn der Einzug ins Halbfinale, der Top 8. Isabella Straub/Maximilian Dallinger legten im Viertelfinale die zweitbeste Leistung ab, und zogen damit auch ins Halbfinale ein. Dort gab es für Geschwandtner/Link lediglich den 8. Platz. Straub/Dallinger belegten auch hier wieder den 2. Platz und zogen damit ins Finale der Top 4 ein. Im Finale legten die konkurrierenden Mixed deutlich an Leistung zu, sodass es bei Straub/Dallinger nur für den 4. Platz reichte. Vor ihnen gewannen Polina Khorosheva/Kirill Grigorian (Russland) Bronze, Franziska Peer/Bernhard Pickl (Österreich) Silber und Nina Christen/Jan Lochbihler (Schweiz) Gold.

In der nicht-olympischen Sportart Aerobic wurde die zweite der beiden Disziplinen ausgetragen. Mit der Gruppe gewann Russland Gold, Bulgarien Silber und Rumänien Bronze. Deutschland war nicht qualifiziert.

Damit sind die Wettkämpfe im Aerobic beendet. Russland war mit einer Goldmedaille und einer Bronzemedaille am erfolgreichsten. Die #2 in der Sportart wurde, mit einer Goldmedaille, Italien. Platz 3 beim Aerobic geht an Rumänien, mit einer Silbermedaille und einer Bronzemedaille. Deutschland hatte in der Aerobic keine Athleten am Start.

Im Trampolinturnen wurden die letzten beiden der vier Disziplinen ausgetragen. Beim Synchronspringen der Damen holten sich Hanna Hancharova/Maryia Makharynskaya aus Weißrussland Gold. Zu Silber sprangen Svitlana Malkova/Maryna Kyiko aus der Ukraine. Bronze erturnten sich Irina Kundius/Yana Pavlova aus Russland. Im Einzel der Herren wurde Gold an Uladzislau Hancharou (Weißrussland) vergeben, Silber an Mikhail Melnik (Russland) und Bronze an Diogo Ganchinho (Portugal). Es war kein deutscher Springer dabei.

Damit sind die Wettkämpfe im Trampolinturnen beendet. Weißrussland war mit zwei Goldmedaillen und einer Bronzemedaille die erfolgreichste Nation, gefolgt von Frankreich, mit einer Goldmedaille und einer Bronzemedaille und Polen, mit einer Goldmedaille. Deutsche Trampolinturner sind nicht nach Minsk gereist.

Im Medaillenspiegel hat Weißrussland auf Russland aufgeholt. Der Gastgeber steht nun bei 14 Goldmedaillen. Für Russland sind es 24. Georgien bleibt mit unveränderter Medaillenbilanz vorerst auf Platz drei, die Ukraine hat weiter aufgeschlossen. Deutschland ist durch den Triumph der Goldmedaille von Platz 32 auf Platz 21 aufgesprungen. Verglichen mit dem Ergebnis der ersten Europaspiele, bleibt das aber eine riesige Blamage. Am Mittwoch warten 16 Medaillenentscheidungen auf uns.

Samstag, 29. Juni 2019

Europaspiele 2019 - Tag 4

Am Montag wurden in 14 Disziplinen Medaillen vergeben.

Streetbasketball wird nächstes Jahr olympisch. Jetzt hatte diese jugendliche Sportart die Chance sich in Europa zu präsentieren, bevor es zu den Olympischen Spielen geht. Das deutsche Damenteam zeigte sich dabei überaus erfolgreich. Zunächst gelang der Gruppensieg gegen Rumänien (21:8), Ungarn (19:9) und Tschechien (21-14). Im Viertelfinale prahlte ein 20:11-Erfolg gegen Spanien. Unsere Streetbasketballerinnen konnten für das Halbfinale gegen Frankreich ihr hohes Niveau zwar halten, leider reichte es aber nicht für den Sieg. Durch eine knappe 10:11-Niederlage, musste Deutschland gegen Weißrussland um Bronze spielen. In diesem Spiel gelang dem deutschen Team kaum mehr ein Spielzug. So verlor es, mit 16:21. Estland hatte zuvor das Halbfinale gegen Weißrussland mit 15:14 gewonnen und verlor gegen die stark überlegenen Französinnen im Finale, mit 8:21. Bei den Herren war Deutschland leider nicht eines der 16 qualifizierten Länder. Dort gewann der große Favorit Russland die Goldmedaille. Silber ging an Lettland, Bronze an Weißrussland.

Damit sind die Wettkämpfe im Streetbasketball beendet. Frankreich und Russland haben die Goldmedaillen gewonnen. Der geteilte zweite Platz in dieser Sportart geht an die Silbermedaillengewinner Estland und Lettland. Das Spiel 3 gegen 3 auf einen Korb ist eine großartige Ergänzung zum bereits olympischen Basketball. Wer die Sportart ernst nimmt, kann mit vergleichsweise geringem Aufwand, zu den Top-Nationen in einer Sportart gehören, die laut der Meinung aller Experten, in einem Jahr, in seiner Popularität explodieren wird. Deutschland hat dafür zwar ein Grundgerüst, die Förderung dieser olympischen Sportart muss aber noch viel stärker werden. Wir haben in diesem Turnier gesehen welches Potential Deutschland in diesem Sport hat. Das sollten wir nicht wegwerfen, sondern nutzen.

Im Judo wurden fünf der 15 Kampfklassen ausgetragen. Bei den Herren unter 90 Kg waren 35 Athleten am Start. Der Deutsche Eduard Trippel wurde gleich unter die letzten 32 gelost. Dort verlor er gegen den Slowaken Milan Randl, durch ein Waza-ari. Randl schaffte es bis ins Viertelfinale. Gold gewann Mikail Ozerler aus der Türkei, Silber Li Kochman aus Israel und Bronze Mammadali Mehdiyev (Aserbaidschan) und Khusen Khalmurzaev (Russland). In der Klasse der Damen unter 78 Kg gab es 19 Judoka. Anna-Maria Wagner und Luise Mahlzahn durften gleich unter den letzten 16 starten. Wagner wurf Karla Prodan (Kroatien) mit einem Ippon aus dem Turnier, im Viertelfinale widerfuhr ihr aber das gleiche Schicksal wie Prodan zuvor. Mit einem Ippon von Marhinde Verkerk (Niederlande), die wiederum im Halbfinale scheiterte, war Wagner aus dem Rennen. Malzahn besiegte mit einem Ippon Beata Pacut aus Polen. Madeleine Malonga aus Frankreich konnte sie besiegen, da Malzahns Konkurrentin zu viele Shido (Verwarnungen/gelbe Karten) kassierte. Dennoch konnte Malonga am Ende mit Bronze ins Athletendorf heimkehren. Gegen die Turniersiegerin Klara Apotekar (Slowenien), schied Malzahn durch ein Waza-ari aus. Wagner verlor in der Trostrunde gegen Loriana Kuka aus dem Kosovo, durch ein Waza-ari. Anschließend gewann Kuka auch gegen Malzahn, durch ein Ippon, wodurch Kuka Bronze gewann. Silber ging an Guusje Steenhuis (Niederlande).

Bei den Herren unter 100 Kg schlug Karl-Richard Frey in der ersten Runde (29 Judoka), mit einem Waza-ari, Joakim Dvarby aus Schweden. Danach schied Frey gegen Danilo Pantic aus Montenegro, durch ein Ippon, aus. Pantic verlor wiederum im Viertelfinale. Gold holte sich Arman Adamian aus Russland, Silber Varlam Liparteliani aus Georgien und Bronze Elmar Gasimov aus Aserbaidschan und Cyrille Maret aus Frankreich. In der Konkurrenz der Damen über 78 Kg waren 18 Judoka am Start. In der ersten Runde gelang Jasmin Külbs ein Ippon gegen Sebile Akbulut (Türkei). Unter den lerzten 16 schied Külbs, durch ein Ippon gegen Iryna Kindzerska (Aserbaidschan), die eine Bronzemedaille gewann, aus. Gold ging an den Gastgeber Weißrussland, durch Maryna Slutskaya, Silber an Bosnien-Herzegowina, durch Larisa Ceric und Bronze an Russland durch Kseniia Chibisova. Bei den Herren über 100 Kg hatte Deutschland, unter den 23 Judoka, zwei Athleten qualifiziert. Johannes Frey fuhr sich im Erstrundenkampf gegen den Österreicher Daniel Allerstorfer zu viele Shido ein, und schied deshlb aus. Allerstorfer verlor seinen nächsten Kampf. Sven Heinle konnte Aliaksandr Vakhaviak (Weißrussland) mit einem Ippon bezwingen. Gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Stephan Hegyi aus Österreich, unterlag Heinle, durch ein Ippon. Die andere Bronzemedaille ging an Henk Grol aus der Niederlande. Guram Tushishvili (Georgien) bezwang im Finale Inal Tasoev (Russland).

Beim Sportschießen, wurde über die Medaillen von vier der 19 Disziplinen entschieden. Im Mixed über 50 Meter, mit der Pistole, gewannen Margarita Lomova/Artem Chernousov (Russland) Gold, Agate Rasmane/Lauris Strautmanis (Lettland) Silber und Nino Salukvadze/Tsotne Machavariani (Georgien) Bronze. Bei den Damen über 10 Meter, mit dem Luftgewehr, gelang Julia Anita Simon der 21. Platz. Jolyn Beer zog als 7. des Halbfinals ins Finale der Top 8 ein. Dort lief bei ihr allerdings überhaupt nichts, weshalb sie den Wettkampf als 8. beendete. Gold gewann Laura Coman aus Rumänien, vor Nina Christen aus der Schweiz und Nikola Mazurova aus Tschechien. Auch die Herren traten über 10 Meter, mit dem Luftgewehr an. Dort erreichte der Deutsche Andre Link den 32. Platz, direkt hinter seinem Landsmann Julian Justus. Gold erschoss sich der Israeli Sergey Richter, Silber der Russe Sergey Kamenskiy und Bronze der Tscheche Filip Nepejchal. Im Mixed Trap Schießen schnitten die deutschen Athleten sehr schwach ab. Katrin Quooss/Paul Pigorsch kamen auf den 23., also letzten, Platz. Sonja Scheibl/Andreas Löw konnten nur ihre Landsleute und das Mixed aus San Marino hinter sich lassen. Gold gewann das spanische Duo Fatima Galvez/Antonio Bailon, Silber das italienische Duo Jessica Rossi/Giovanni Pellielo und Bronze das russische Duo Daria Semenova/Alexey Alipov.

In der nicht-olympischen Sportart Aerobic fand mit dem Wettbewerb der Mixed Paare, die erste der beiden Disziplinen statt. Gold gewann das Paar aus Italien Michela Castoldi/Davide Donati, Silber das Paar aus Rumänien Andreea Bogati/Dacian Nicolae Barna und Bronze das Paar aus Russland Tatyana Konakova/Grigorii Shikhaleev. Deutsche Athleten waren nicht dabei.

Beim Trampolinturnen wurden die ersten beiden der vier Disziplinen ausgetragen. Im Synchronspringen der Herren konnten Lukasz Jaworski/Artur Zakrzewski aus Polen Gold gewinnen. Silber holten sich Anton Davydenko/Mykola Prostorov aus der Ukraine und Bronze Allan Morante/Sebastien Martiny aus Frankreich. Lea Labrousse (Frankreich) gewann die Goldmedaille der Damen im Einzel. Silber ging an Luba Golovina aus Georgien und Bronze an Hanna Hancharova aus Weißrussland. Deutsche Trampolinturner waren nicht dabei.

Russland konnte seine Führung im Medaillenspiegel weiter ausbauen. Nach 76 Medaillenentscheidungen stehen nun 22 Goldmedaillen auf dem Russischen Konto. Der Gastgeber hält sich weiterhin beeindruckend gut auf Platz zwei, mit elf Goldmedaillen. Georgien konnte die Ukraine vom Podest stoßen und steht nun bei sechs Goldmedaillen. Deutschland steigt noch weiter ab und steht inzwischen nur noch auf Platz 32. Es lässt sich nur sehr hoffen, dass es für uns noch Verbesserung geben wird.

Donnerstag, 27. Juni 2019

Europaspiele 2019 - Tag 3

Mit 38 Medaillenentscheidungen war der dritte Wettkampftag der ereignisreichste Tag dieser Olympischen Europaspiele in der weißrussischen Hauptstadt Minsk.

Beim Bogenschießen im nicht-olympischen Compound-Bogen, hatte das deutsche Mixed-Duo Janine Meißner/Marcel Trachsel in der Platzierungsrunde nicht das eigene Material zur Verfügung. Das erklärt den dortigen letzten Platz, durch den sie eine Runde mehr, als alle anderen bestritten mussten. Das Weißrussische Mixed stellte für Meißner/Trachsel kein Problem dar. Im anschließenden Viertelfinale, gegen den Sieger der Rankingrunde, Russland, konnte das deutsche Duo nicht sein Leistungspotenzial abrufen und verlor deutlich. Damit gab es die nächste große Enttäuschung der deutschen Bogenschützen. Die Russen Natalia Avdeeva/Anton Bulaev gewannen später Gold. Silber holte sich die Niederländer Sanne Josephina Adriana de Laat/Michael Bastian Lucas Wilh Schlösser. Bronze ging an Yesim Bostan/Evren Cagiran aus der Türkei.

Auch im olympischen Recurve-Bogen wurden die Mixed-Wettbewerbe ausgetragen. Nachdem das deutsche Duo im K.O.-System Zypern, Spanien und die Türkei schlug, ging es für Michelle Kroppen/Cedric Rieger um gegen Großbritannien und Nordirland ins Halbfinale. Dies verlief sehr eng und endete mit einem alles entscheidenden Shoot-Out, in welchem beide Duos 17 Ringe schossen. Wenige Zentimeter eines Pfeils entschieden über den Sieg von Naomi Anne Folkard/Patrick Arthur Huston, welche im Finale gegen die Italiener Lucilla Boari/Mauro Nespoli verloren. Für Deutschland gab es einen Sieg gegen Weißrussland und damit immerhin die Bronzemedaille.

Im Judo wurden am Sonntag vier der 15 Gewichtsklassen ausgekämpft. Bei den Damen unter 63 Kg hatte die deutsche Judoka Martyna Trajdos das Losglück gleich unter die letzten 16 der 25 Judoka gestellt zu werden. Ihren dortigen Kampf gegen die Rumänin Stefania Adelina Dobre gewann sie mit einem Ippon, schied im Viertelfinale gegen Alice Schlesinger (Großbritannien und Nordirland), die sich die Silbermedaille holte, aber aus. In der Trostrunde bezwang Trajdos die Polin Agata Ozdoba-Blach. Im anschließenden Kampf um Bronze unterlag sie aber Sanne Vermeer aus der Niederlande. Maria Centracchio aus Italien gewann den anderen Bronzekampf. Gold gab es für Clarisse Agbegnenou aus Frankreich. Bei den Herren unter 73 Kg gewann der Deutsche Anthony Zingg den Kampf in der ersten Runde gegen Oscar Pertelson aus Estland, durch ein Ippon. In der Runde der letzten 32 unterlag Zingg dem Schweden und späteren Goldmedaillengewinner Tommy Macias. Silber ging an Aserbaidschan, durch Rustam Orujov. Bronze gewannen Hidayat Heydarov (Aserbaidschan) und Georgios Azoidis (Griechenland).



Miriam Butkereit verlor durch ein Ippon den Kampf in der ersten Runde (28 Judoka), bei den Damen unter 70 Kg, gegen Elisavet Teltsidou aus Griechenland, welche anschließend ausschied. Genauso lief es bei Laura Vargas Koch, die gegen Kim Polling aus der Niederlande antrat. Margaux Pinot aus Frankreich gewann Gold. Silber gab es für Sanne van Dijke aus der Niederlande und Bronze für Anna Bernholm (Schweden) und Barbara Matic (Kroatien). Bei den Herren unter 81 Kg waren 38 Judoka am Start. Timo Cavelius wurde gleich unter die letzten 32 gelost, verlor aber seinen ersten Kampf, durch einen Waza-ari, gegen Frank de Wit (Niederlande), für den im Viertelfinale Schluss war. Auch Alexander Wieczerzak rückte gleich unter die letzten 32 vor. Dort schlug er Filip Stancel aus der Slowakei, mit einem Ippon. Mit der gleichen Wertung schlug er Nebojsa Gardasevic aus Montenegro. Im Viertelfinale schied er gegen Matthias Casse aus Belgien aus, der das Turnier, gegen Ivaylo Ivanov (Bulgarien) gewann. Bronze ging an Luka Maisuradze (Georgien) und Attila Ungvari (Ungarn).



In der Leichtathletik wird ein komplett neuer Wettkampfmodus ausgeführt, der über mehrere Jahre entwickelt wurde. Ziel dabei war es, den Sport kompakt und spannend, fürs Fernsehformat geeignet, zu gestalten. 24 Länder sind qualifiziert, die zunächst in vier Gruppen a sechs Länder eingeteilt werden. In jeder Gruppe werden untereinander acht Disziplinen ausgeführt. Für jede Disziplin stellt jede Nation einen Athleten. Die Siegernation einer Disziplin erhält zwölf Punkte. Der zweite Platz bekommt zehn Punkte, der dritte acht u.s.w. Abschließend werden die Punkte in Zeitabstände am Start, für einen entscheidenden Medley Lauf umgerechnet. Das Ganze wird mit den besten zwölf Ländern in Halbfinals und später einem Finale wiederholt. Die Sprung- und Wurf-Disziplinen, werden in 1 gegen 1-Duellen, mit einem einzigen Versuch entschieden. Dieser neue Wettkampfmodus heißt Dynamic New Athletics (DNA). Bei den Europaspielen werden zusätzlich zur DNA in den neun einzelnen Disziplinen Medaillen vergeben. Die Weiten, Höhen und Zeiten der Viertelfinals, dienen dabei als Halbfinals. Die besten zwölf bzw. acht Athleten ziehen ins Finale ein, das separat gewertet wird. Die meisten Athleten zeigen sich übrigens sehr erfreut über den neuen DNA Modus.



Deutschland hatte es in seinem Viertelfinale mit Ungarn, Griechenland, der Slowakei, Zypern und der Schweiz zu tun. In den Disziplinen Speerwurf der Damen, Hochsprung der Herren und 4x400M Mixed Staffel hat Deutschland gewonnen. Über 100M der Herren, 110M Hürden der Herren und 100M Hürden der Damen, gab es den zweiten Platz. Über 100M der Damen wurde Deutschland dritter, im Weitsprung der Damen fünfter. So hatte Deutschland einen riesigen Vorsprung von zwölf Punkten vor Griechenland. Beim abschließenden "Hunt" lief Deutschland als erstes ins Ziel ein. Damit steht Deutschland im Halbfinale.



Über 100M der Herren gewann Carlos Nascimento aus Portugal Gold, Jan Volko aus der Slowakei Silber und Jak Ali Harvey aus der Türkei Bronze. Bei den 110M Hürden der Herren ging Gold an Hassane Fofana aus Italien, Silber an Vitali Parakhonka aus Weißrussland und Bronze an Riks Konstantinos Douvalidis aus Griechenland. Beim Hochsprung der Herren gewann der Weißrusse Maksim Nedasekau Gold, vor Ilya Ivanyuk aus Russland und Bohdan Bondarenko aus der Ukraine. Im 100M Sprint der Damen gewann Maja Mihalinec aus Slowenien. Silber ging an Krystsina Tsimanouskaya aus Weißrussland. Bronze gewann Chatziriga Rafailia Spanoudaki aus Griechenland. Über 100M Hürden der Damen war Elvira Herman aus Weißrussland siegreich. Silber ging durch Hanna Plotitsyna in die Ukraine, Bronze durch Greta Kerekes nach Ungarn. Auch im Speerwurf der Damen siegte der Gastgeber Weißrussland, mit Tatsiana Khaladovich. Yekaterina Starygina aus Russland gewann Silber und Madara Palameika aus Lettland Bronze. Beim Weitsprung der Damen ging Gold nach Russland, durch Yelena Sokolova, Silber nach Weißrussland, durch Nastassia Mironchyk-Ivanova und Bronze in die Ukraine, durch Maryna Bekh-Romanchuk. Die 4x400M Mixed Staffel gewann die Ukraine, vor Tschechien und Portugal. In der "The Hunt" Mixed-Medley Staffel gewann ebenfalls die Ukraine Gold. Silber holte sich Tschechien und Bronze Italien.



Im Straßenradsport wurde mit dem Massenstart der Herren die zweite der vier Disziplinen ausgetragen. Davide Ballerini aus Italien schnappte sich dabei die Goldmedaille. Zu Silber fuhr, mit einem beeindruckenden Zielsprint, Alo Jakin aus Estland. Für Daniel Auer (Österreich) gab es Bronze. Der beste Deutsche, Alexander Krieger, fuhr auf Platz 18. Nico Denz wurde 56., Christopher Hatz 74., Paul Täbling 101. und Christian Koch 110..



In der nicht-olympischen Kampfsportart Sambo wurden die übrigen neun der 18 Kampfklassen ausgetragen. Bei den Herren unter 52 Kg war Tigran Kirakosyan (Armenien) siegreich. Silber erkämpfte sich Aghasif Samadov (Aserbaidschan), Bronze Givi Nadareishvili (Georgien) und Andrei Kubarkov (Russland). Diana Riabova aus Russland gewann Gold bei den Damen unter 52 Kg. Sie bezwang im Finale Maryna Zharskaya aus Weißrussland. Die Bronzemedaillen wurden an Paulina Eshanu (Moldawien) und Vidal Irene Diaz (Spanien) vergeben. Bei den Herren unter 62 Kg war der Deutsche Nam Vu einer der acht Qualifizierten. Das Viertelfinale verlor er mit 0:8 gegen Genadi Chirgadze aus Georgien, der Bronze gewann. In der Trostrunde lief es für Vu auch nicht besser. Mit einem 0:8 gegen den Ukrainer Dmytro Yevdoshenko beendete Vu das Turnier. Yevdoshenko verlor den Kampf um Bronze gegen Ivan Aniskevich (Weißrussland). Ruslan Bagdasarian (Russland) gewann Gold, Savvas Karakizidis (Griechenland) Silber.



Die Konkurrenz der Damen unter 60 Kg entschied Vera Harelikava (Weißrussland) für sich. Silber gewann Sabina Artemciuc (Moldawien) und Bronze Yana Kostenko (Russland) und Yaiza Yimenez Lopez (Spanien). Bei den Herren unter 74 Kg gewann Levan Nakhutsrishvili aus Georgien Gold. Silber ging an den Russen Stanislav Skryabin, Bronze an Arsen Ghazaryan (Armenien) und Stsiapan Papou (Weißrussland). Lucija Babic aus Kroatien gewann in der Klasse der Damen unter 68 Kg Gold. Silber erkämpfte sich Kateryna Moskalova aus der Ukraine, Bronze Volha Namazava (Weißrussland) und Marina Mokhnatkina (Russland).



In der Klasse der Herren unter 90 Kg holte sich der Russe Sergey Ryabov das Gold, indem er Andrei Kazusionak (Weißrussland) im Finale schlug. Bronze gewannen Paata Ghviniashvili (Georgien) und Dmitri Gerasimenko (Serbien). Bulgarien konnte sich bei den Damen unter 80 Kg Gold für den Medaillenspiegel sichern, durch Mariya Oryashkova. Silber errang sich Zhanara Kusanova (Russland), Bronze Sviatlana Tsimashenka (Weißrussland) und Halyna Kovalska (Ukraine). Abschließend gab es bei den Herren über 100 Kg Gold für Beka Berdzenishvili aus Georgien, Silber für Yury Rybak aus Weißrussland und Bronze für Artem Osipenko aus Russland und Vladimir Gajic aus Serbien.



Damit sind die Wettkämpfe im Sambo beendet. Russland hat mit sieben Goldmedaillen, drei Silbermedaillen und acht Bronzemedaillen diese nicht-olympische Sportart ganz klar dominiert. Auch Georgien stand mit vier Goldmedaillen, drei Silbermedaillen und vier Bronzemedaillen sehr gut da. Der Gastgeber Weißrussland räumte drei mal Gold, vier mal Silber und acht mal Bronze ab. Deutschland ist im Sambo nicht beheimatet und geht ohne Medaille nach Hause. Ich halte es für absolut richtig, dass diese Sportart nicht olympisch ist. Sie hat zu wenig individualitäts-Charakter und besteht fast nur daraus den Gegner krankenhausreif zu prügeln. Das hat bei den Olympischen Spielen und wie ich finde auch bei den Europaspielen nichts zu suchen.



Im Sportschießen wurden vier der neunzehn Disziplinen entschieden. Über 10 Meter mit der Luftpistole, verpasste bei den Herren Christian Reitz um nur einen einzigen Punkt das Finale der Top 8. Er wurde 9., sein Landsmann Kevin Venta 22.. Artem Chernousov aus Russland holte sich das Gold. Silber erschoss sich Oleh Omelchuk für die Ukraine und Bronze Lauris Strautmanis aus Lettland. Bei den Damen, in der gleichen Disziplin, war die beste deutsche Platzierung die #17, durch Julia Hochmuth. Sandra Reitz wurde 22.. Gold gewann die Serbin Zorana Arunovic, Silber die Griechin Anna Korakaki und Bronze die Bulgarin Antoaneta Boneva.



Im Trapschießen der Damen erreichte Sonja Scheibl den 12. Platz. Bei Katrin Quooss reichte es für Platz 24. Mit einem neuen Europarekord gewann die Italienerin Silvana Stanco, vor ihrer Landsfrau Jessica Rossi, im Finale die Goldmedaille. Bronze erschoss sich Fatima Galvez aus Spanien. Auch die Herren hielten die Wettkämpfe im Trapschießen ab. Dabei wurde der 22. Platz, durch Andreas Löw, das beste deutsche Resultat. Paul Pigorsch schoss sich auf Platz 28. David Kostelecky (Tschechien) gewann Gold, vor Valerio Grazini (Italien) und Aaron Heading (Großbritannien und Nordirland).



Bei der nicht-olympischen Sportakrobatik gab es die Wettkämpfe der letzten beiden, von den sechs Disziplinen. Im Mannschaftswettbewerb siegte Belgien. Portugal gewann Silber, Weißrussland Bronze. In der Mixed Kombination gewannen Victoria Aksenova/Kirill Startsev aus Russland, vor Ruhidil Gurbanli/Abdulla Al-Mashaykhi (Aserbaidschan) und Volha Melnik/Artur Beliakou (Weißrussland).



Damit sind die Wettkämpfe in der Sportakrobatik beendet. Belgien und Russland waren mit jeweils zwei Goldmedaillen und einer Silbermedaille am erfolgreichsten. Für den Gastgeber Weißrussland gibt es den sportarteninternen dritten Platz, durch zwei Goldmedaillen und vier Bronzemedaillen. Deutschland hatte keine Akrobaten am Start. Die Sportakrobatik ist eine beeindruckende Sportart, mit gleich hohen Ansprüchen wie olympische Turnsportarten. Die Rhythmische Sportgymnastik ist olympisch, Gerätturnen ist olympisch, Trampolinturnen ist olympisch, Synchronschwimmen ist olympisch, warum ist es die Akrobatik nicht?



In der Rhythmischen Sportgymnastik wurden die verbliebenen sieben der acht Disziplinen entschieden. Mit dem Reifen gewann Dina Averina aus Russland, vor Katsiaryna Halkina (Weißrussland) und Vlada Nikolchenko (Ukraine). Am Ball holte sich Linoy Ashram (Israel) Gold. Silber gewann Katrin Taseva aus Bulgarien und Bronze Dina Averina (Russland). Mit den Keulen lieferte Linoy Ashram aus Israel die beste Performance im Finale ab. Silber wurde an Russland, durch Dina Averina, vergeben, Bronze an die Ukraine, durch Vlada Nikolchenko. Das Band ist die Disziplin, für die diese Sportart bekannt ist. Dort gewann Dina Averina aus Russland Gold, Linoy Ashram aus Israel Silber und Katrin Taseva aus Bulgarien Bronze.



Den Mannschaftsmehrkampf gewann hauchdünn, mit einem Vorsprung von 0,05 Punkten, Weißrussland, vor Bulgarien. Bronze gab es für Russland. In der Mannschaft, bei drei Reifen und vier Keulen, gewann ebenfalls Weißrussland Gold. Silber errang sich die Ukraine, Bronze Bulgarien. Mit der Mannschaft und fünf Bällen konnte sich Russland durchsetzen. Bulgarien gewann Silber und Weißrussland Bronze.



Damit sind die Wettkämpfe in der Rhythmischen Sportgymnastik beendet. Russland dominierte die Sportart, mit vier Goldmedaillen, einer Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen. Israel schafft in dieser Sportart Platz zwei, mit zwei Goldmedaillen und zwei Silbermedaillen. Für Weißrussland gibt es Platz drei, mit zwei mal Gold, ein mal Silber und zwei mal Bronze. Deutsche Gymnasten waren nicht dabei.



Nach zwei Wettkampftagen mit Medaillenvergaben, sind schon 62 der 200 Disziplinen entschieden. Russland hat seine Führung im Medaillenspiegel ausgebaut. Auf dem Konto steht bereits 19 mal Gold. Weißrussland bleibt zweiter mit zehn Goldmedaillen. Beim Kopf-an-Kopf-Rennen von Georgien und der Ukraine hat in der Momentaufnahme die Ukraine die Nase vorn (fünf Gold, sechs Silber). Georgien hält derzeit fünf Gold und drei Silber. Mit drei Bronzemedaillen grenzt die deutsche Ausbeute nach Tag 3 an eine Katastrophe. Das ergibt Platz 27 im Medaillenspiegel. Bei den ersten Europaspielen 2015, wurden wir vierter. Am Montag folgen nur 14 Medaillenentscheidungen.