Nun habe ich mich doch noch dazu entschieden, dieses Projekt nach einer langen Pause fortzuführen. Ich möchte es bis zum ESC 2025 abschließen. Norwegen ist als nächstes an der Reihe - ein Land, auf das immer zu zählen ist, wenn es um die Produktionsqualität der Beiträge geht.
Platzierung als Nation in meinen Rankings: 24. (21./14./34.)
Beste Platzierung in meinen Jahresrankings: 7. (2023)
Niedrigste Platzierung in meinen Jahresrankings: 33. (2022)
Teilnahmen 2014-2024: 10
Bestes Ergebnis beim ESC: 5. mit 268 Punkten 2023
Niedrigstes Ergebnis beim ESC: 13. im Semi mit 63 Punkten 2016
Mit "Queen of Kings" hat Norwegen sich in seiner Produktionsqualität selbst übertroffen. Alles an diesem Beitrag, Alessandras Ausstrahlung, die Kostüme, die Kameraführung, der Einsatz der Technik, die Choreographie und allen voran natürlich die Musik, ist auf einem Produktionsniveau das für sich spricht und das Top-Ergebnis für diesen Beitrag beim ESC verdient macht. Denjenigen, die sich den ESC nicht anschauen und sagen das sei alles nur Trash dort, braucht man nur diesen Auftritt zeigen und sie verstummen. Selbst diejenigen, denen diese Musik nicht gefällt, erkennen die Qualität dieses Beitrags an. Für mich intensiviert der queere Empowerment-Hintergrund des Songs das Hör- uns Seh-Erlebnis noch weiter. Es ist das Beste was Norwegen in den letzten 10 Jahren zum ESC geschickt hat.
"A Monster like me" ist eines der ESC-Lieder die ich nach mehreren Jahren noch am häufigsten höre. Erst einige Zeit nach dem ESC 2015 habe ich entdeckt, wie sehr ich dieses Lied mag. Es ist eines der Songs, die ich am liebsten selber als Cover singe - von allen mir bekannten Nummern, auch außerhalb des ESCs. Das liegt u.a. daran, dass es ganz gut zu meiner Stimmlage passt und ein Duett ist. Aber auch das musikalische packt mich mit der Zeit immer mehr. Zur Zeit des Wettbewerbs habe ich noch nicht den Schmerz verstanden, den dieses Lied trägt. Mir gefällt auch, dass es ein spezifischeres Gefühl ist, als der oft besungene einfache Liebeskummer. Vielleicht war ich mit 14 zu jung dafür. Das ziehe ich als einen von mehreren möglichen Gründen in meiner Erklärung heran, warum ich das Lied zur Wettbewerbszeit noch nicht so sehr genoss, wie ich es inszwischen tue.
"Silent Storm" ist eine wundervolle Ballade, wie man sie hören und sehen will beim ESC. Auch, weil es eine Ballade ist, wie man sie noch nicht gehört hat - musikalisch und inhaltlich. Dieser Auftritt hat meiner Meinung nach die beste Geigeninszenierung in der ESC-Geschichte. Es ist insgesamt ein Auftritt, der meiner Erfahrung nach auch Casual Viewern über Jahre gut in Erinnerung geblieben ist und das wundert mich nicht.
Ein einzigartiges Gesamtkunstwerk hat Norwegen mit "Ulveham" an 200 Millionen Zuschauende gebracht. Doch das Beste daran ist kein künstlerischer Aspekt, sondern wie mitreißend dieser absolute Banger ist. Nach dem Hören brauche ich immer erstmal einen Moment um mich davon zu erholen.
Ich liebe die geniale Melodie von "Fallen Angel"! Hinzu kommt eine Augenweide an Inszenierung auf der Bühne. Auch die liebenswerte Art von Tix macht den Beitrag sympathisch.
An "Spitir in the Sky" mag ich am meisten den Sami-Gesang, er ist ein schwacher Trost für mich, dass Jon Henrik Fjällgren aus Schweden bis heute nicht auf der ESC-Bühne stand.
"Grab the Moment" hat sich ein wenig als ein Ohrwurm bei mir festgesetzt. Häufig habe ich Momente, in denen ich mir sage "genieße das, was jetzt ist. Es wird vergehen". Seit 2017 ist mein nächster Gedanke darauf "Grab the Moment".
Was Norwegen zum ESC schickt hat Qualität, keine Frage. Mir fehlt bei all dieser Professionalität aber oft das gewisse Etwas, weshalb es in meinen persönlichen Rankings nicht für bessere Platzierungen reicht. Wenn Norwegen so weiter macht, und auf weitere große Experimente beim Norge Melodi Grand Prix verzichtet, ist dem Land ein dauerhaft gutes Abschneiden fast sicher und die Chance da, in den nächsten Jahren immer wieder ein Top-Ergebnis beim ESC abzustauben - vielleicht sogar einen Sieg. Es wäre nicht ganz unverdient.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen