Montag, 26. November 2018

Polen gewinnt JESC 2018! Das offizielle Ergebnis

Nur ein eher kurzer Post zu dem fragwürdigen Ergebnis des 16. Junior Eurovision Song Contests 2018 Lightup in Minsk. Da bei diesem Voting die vordersten und hintersten Platzierungen durch das Onlinevoting entschieden werden und all die Polen es erfolgreich geschafft haben massenweise Stimmen für ihr eigenes Land abzugeben, wurde Polen zum offiziellen Gewinner gekürt. Wenn Spanien doch mal wieder zum JESC zurück kehren wird und die EBU das Onlinevoting beibehält, werden wir ein Battle zwischen den spanischen und polnischen ESC-Fans sehen. Wer schafft es sein Land an die Spitze zu klicken? Wollen wir das? Rein von der Bevölkerung her hätte Spanien dabei einen Vorsprung von rund neun Millionen Einwohnern. Solche Faktoren dürfen nicht darüber entscheiden wer den JESC gewinnt! Hier das offizielle Endergebnis:

1. Polen 215
2. Frankreich 203
3. Australien 201
4. Ukraine 182
5. Malta 181
6. Kasachstan 171
7. Italien 151
8. Georgien 144
9. Armenien 125
10. Russland 122
11. Weißrussland 114
12. Nordmazedonien 99
13. Niederlande 91
14. Israel 81
15. Irland 48
16. Aserbaidschan 47
17. Albanien 44
18. Portugal 42
19. Serbien 30
20. Wales 29

Das Juryergebnis:

1. Australien 148
2. Malta 138
3. Georgien 105
4. Ukraine 104
5. Italien 94
6. Frankreich 86
7. Polen 79
8. Kasachstan 68
9. Nordmazedonien 64
10. Weißrussland 61
11. Russland 60
12. Armenien 55
13. Israel 34
14. Niederlande 23
15. Aserbaidschan 17
16. Irland 12
17. Albanien 10
18. Serbien 2
19. Portugal 0
19. Wales 0

Australien hat am häufigsten die 12 Punkte bekommen. Es gab sie von sechs verschiedenen Jurys. An Georgien gab es drei mal 12 Punkte. Malta, Frankreich und Mazedonien haben jeweils zwei mal 12 Punkte erhalten. Für die Ukraine, Italien, Polen, Weißrussland und Russland gab es jeweils ein mal die Höchstwertung von den drei "Musikexperten" und zwei Kindern.

Das Onlineergebnis:

1. Polen 136
2. Frankreich 117
3. Kasachstan 103
4. Ukraine 78
5. Armenien 70
6. Niederlande 68
7. Russland 62
8. Italien 57
9. Australien 53
10. Weißrussland 53
11. Israel 47
12. Malta 43
13. Portugal 42
14. Georgien 39
15. Irland 36
16. Nordmazedonien 35
17. Albanien 34
18. Aserbaidschan 30
19. Wales 29
20. Serbien 28

Es wurden 1.283.921 Stimmen abgegeben. Das Ergebnis weiter zu kommentieren erspare ich mir und überlasse das jedem selbst. Zum JESC folgt jetzt noch ein Post von meiner persönlichen Top 20 nach der Show. Wer mag kann sich das komplette Voting hier noch einmal anschauen:

das Juryvoting

das Onilnevoting

Sonntag, 25. November 2018

JESC 2018 - Favoriten und Außenseiter

Wer hat die besten Chancen darauf als Gewinner der Show gekürt zu werden und für wen gilt das Motto "Dabei sein ist alles"? Ich fange den Post mit dem größten Fan Voting (von My Eurovision Scoreboard) an. Die Punktewerte sind der Stand genau eine Stunde vor der Show.

1. Kasachstan 4.531
2. Frankreich 4.010
3. Ukraine 3.861
4. Nordmazedonien 2.723
5. Australien 2.512
6. Georgien 2.469
7. Polen 2.247
8. Albanien 1.971
9. Armenien 1.660
10. Russland 1.529
11. Niederlande 1.278
12. Weißrussland 1.238
13. Wales 1.064
14. Malta 1.001
15. Irland 904
16. Israel 791
17. Portugal 725
18. Aserbaidschan 590
19. Italien 479
20. Serbien 311

Serbien, Aserbaidschan, Portugal, Israel und Irland sind als die größten Außenseiter zu zählen. Wahrscheinlich wird einer von ihnen am Ende auf dem letzten Platz landen. Auch wenn Irland das Land ist das am häufigsten auf dem letzten Platz von persönlichen Ranglisten zu finden ist, glaube ich dass es nicht Letzter werden wird und viele mit seiner Platzierung überraschen wird. Italien, Malta, Wales und die Niederlande werden nach meiner Einschätzung von der Jury deutlich mehr Punkte bekommen als vom Onlinevoting. Entsprechend sehe ich sie irgendwo im Mittelfeld.

Weißrussland geht mit dem typischen Gastgeberstatus ins Rennen. Man ist dabei und wird einige Punkte kassieren, mehr dann aber auch nicht. Russland hat dieses Jahr zwar einen schwachen Beitrag, aber es ist Russland. Obwohl Russland in fast jeder Rangliste unter den letzten fünf Platzierungen zu finden ist, liegt es im Fan Voting auf Platz #10. Es wird wie immer ganz viele Punkte für Russland geben, einfach nur weil es Russland ist. Über eine Platzierung im Mittelfeld wird es dennoch nicht hinaus kommen.

Armenien, Albanien, Georgien und Australien sind zum erweiterten Favoritenfeld zu zählen. Vermutlich wird einer dieser vier Nationen im Voting mit um den Sieg kämpfen. Wer? Überraschung

Frankreich liegt im Fan Voting zwar auf Platz #2, im Allgemeinen werden dessen Chancen aber nicht als so hoch angesehen. Zu Frankreich möchte ich das gleiche sagen wie zu Australien; meistens schneidet das Land im Fan Voting deutlich besser ab als im offiziellen Ergebnis - meistens.

Kasachstan, Polen, die Ukraine und Mazedonien sind als die großen Favoriten zu zählen - und zwar in dieser Reihenfolge. Bei Mazedonien ist es im Vorfeld schwer einzuschätzen wie die Jury den Beitrag bewerten wird. Wenn es das Juryvoting gewinnt halte ich alles für möglich. Die Ukraine wird bei beiden Votings massenhaft Punkte einsammeln, auch wenn es eventuell weder Jury- noch Onlinevoting gewinnt, kann es insgesamt für den Sieg reichen. Es wäre nicht dass erste Mal dass das bei der Ukraine passiert...

Polen liegt im Fan Voting zwar nur auf Platz #7, nach YouTube Statistiken ist es aber der ganz klare Gewinner. Wir werden sehen was passiert. Kasachstan folgt bei YouTube Klicks (weit hinter Polen) auf Platz #2 und ist klarer Sieger des Fan Votings. Ich vermute dass diese beiden Länder die Krönung des Gewinners untereinander ausmachen werden. Aber das sind alles nur Vermutungen, Mutmaßungen, Überlegungen, wir alle wissen wie überraschend ESC-Votings sind. Erst recht wenn man das Votingsystem betrachtet.

Ich gebe nicht viel auf das Ergebnis. Für mich sind die Auftritte an sich die Highlights der Show und das Voting noch ein netter Nachschub. Jedes Jahr gibt es ein anderes Votingsystem. Mal gibt es nur Televoting, dann nur Juryvoting, dann beides gemischt, mal gibt es nur Erwachsenen Jurys, dann nur Kinderjurys, mal gemischte Jurys, mal getrennte Erwachsenen- und Kinderjurys, mal sind die Kinderjurys gleichwertig, mal zählt die Kinderjury nur so viel wie ein weiteres teilnehmendes Land. Mal gibt es Online Voting, mal nicht.

 Das Online Voting an sich ist das schlimmste daran. Manche haben herausgefunden wie man 100 mal pro Stunde abstimmen kann und nutzen das voll aus, andere geben einmalig drei Stimmen ab. Wieder andere hacken womöglich das Voting und lassen einen Computer dauerhaft abstimmen. Was ebenfalls schlecht geregelt ist, ist dass man für sein eigenes Land abstimmen darf. Das führt dazu dass viele für ihr eigenes Land und die größten Außenseiter abstimmen, also auch dazu auffordern, dass andere nicht für die guten Beiträge, sondern für die schlechten und ihr eigenes Land abstimmen sollen, damit ihr Land gewinnt. Wo ist da noch der faire Wettbewerb? Stelle dir mal vor es würde dieses Online Voting auf beim großen ESC geben und es würde die Hälfte des Ergebnisses ausmachen. Ich glaube kaum dass die Fangemeinde das gut finden würde.

Angesichts dieser ganzen Missstände ist das Ergebnis entsprechend wenig wert. Ich sehe es nur als tendenzielles Ergebnis an, doch für die Kinder die Monate lang sich auf diesen einen Auftritt vorbereitet haben ist dieses Votingsystem einfach unfair. Wenn der JESC keine Gegner mehr haben möchte muss er aufhören das Voting jedes Jahr zu ändern und ein vernünftiges und faires Voting auf die Beine stellen. So schwer kann das nicht sein, beim ESC klappt das im Großformat schließlich auch. Ich weiß dass der JESC oft als Experiment für den ESC genutzt wird, aber das Onlinevoting ist nun mal ein Experiment das misslungen ist. Schafft es also bitte ab!

Wenn du mit dem Ergebnis unzufrieden bist, ärgere dich bitte nicht zu sehr und erinnere dich daran wie wenig aussagekräftig das Ergebnis eigentlich ist.

JESC 2018 - My Top 20 Before The Show

Wie versprochen folgen hier meine Top 20 für den diesjährigen JESC in Minsk, nach den Proben und vor der Show. Hier erst einmal meine Rangliste:

1. Kasachstan
2. Ukraine
3. Nordmazedonien
4. Armenien
5. Niederlande
6. Albanien
7. Malta
8. Israel
9. Weißrussland
10. Italien
11. Australien
12. Irland
13. Frankreich
14. Georgien
15. Polen
16. Wales
17. Serbien
18. Russland
19. Aserbaidschan
20. Portugal

Portugal fand ich von Anfang an einfach nur ganz nett. Je öfter ich den Song höre, desto mehr nervt er mich aber nur. Außerdem erinnert mich Rita an BibisBeautyPalace - und das ist kein Kompliment... Diese Smiley und Smartphone Aufmachung von den letzten beiden portugiesischen Beiträgen kann ich am besten mit diesen Smileys beschreiben: 😒😑 Bei der Titulierung des Stagings ist das Wort "peinlich" leider das passendste...

Aserbaidschan war meine größte Enttäuschung beim ersten mal hören. Ich begreife immer noch nicht dass Aserbaidschan mit einem so schwachen Titel ernsthaft antritt. Ich hoffe dass Fidan von der Person die sie sein möchte (wie sie es in ihrem Song singt), noch sehr weit entfernt ist, sonst hätte sie sich nämlich ein schlechtes Idol ausgesucht. Das Staging sieht aus wie eine Mischung aus Aserbaidschan 2010, 2011, 2012, 2013 und 2018 beim großen ESC. Es ist aus genudelt, nichts neues und langweilig.

Russland war die andere große Enttäuschung in diesem Jahr. Mit dem Siegersong vom letzten Jahr hat der diesjährige Beitrag nichts zu tun. Er ist einfach schwach. Vor einigen Jahren hätte das beim JESC noch gut abgeschnitten, bei dem jetzigen Niveau geht das aber total unter.

Serbien hat eine Ballade die gut gemeint ist, bei der aber irgendwie dieses Gewisse Etwas fehlt. Der Beitrag ist gut umso mehr schade ist das.

Wales debütiert mit einem einfachen, fast schon zauberhaften, Beitrag. Das Walisische hat durchaus etwas faszinierendes. Bei mir hat der Beitrag vor allem durch das Staging viel Boden gut gemacht. So versteht man dass es in diesem Lied irgendwie um die Schönheit der Natur, um Vögel und ums Fliegen, um Freiheit und das Schöne am Leben geht.

Polens Beitrag ist qualitativ hochwertig und es hat eine gute Melodie die im Kopf bleibt. Das war's dann aber auch schon. Das Staging finde ich genauso aus genudelt wie bei Aserbaidschan. SO was hat man schon zu oft gesehen und es sind keine neue Elemente mit eingebaut.

Georgien finde ich schwer zu bewerten. Ich weiß wirklich nicht was ich dazu sagen soll. Einerseits ist es wirklich gut, andererseits aber nur so hmm. Mit einem besseren Staging wäre es bei mir bestimmt weiter oben gelandet.

Frankreich ist endlich wieder zurück beim JESC. Die Freude darüber hat sich bei mir aber ziemlich schnell gelegt als ich mir dessen Beitrag angehört habe. Es fehlt irgendwie so das Gute darin. Da hat das fröhliche Staging viel gerettet. Dennoch kann ich diesen Song nicht höher werten als all die Songs die so gut sind - auch wenn er auf der schönsten Sprache der Welt gesungen wird.

Irlands Song ist sehr außergewöhnlich, etwas Besonderes. Ich mag es wirklich, es macht mich richtig fröhlich wenn ich es höre. Es ist schwer zu beschreiben was ich an diesem Song so mag, ich mag ihn einfach. Außerdem ist es der größte Ohrwurm des Jahrgangs.

Australiens Beitrag ist so wie alle anderen die Australien bisher zum JESC entsendete auch. Es ist wirklich gut, aber eben nicht so gut wie die anderen.

Italien hat mich anfangs nicht enttäuscht, allerdings auch nur weil ich gar keine Erwartungen hatte. Positiv überrascht hat es mich allerdings auch nicht. Mit all diesen Opern Balladen aus Italien kann ich nichts anfangen. Als ich dann das Staging gesehen habe war ich fasziniert. Erst dadurch habe ich die Schönheit und die Emotionen in diesem Song erkannt. Danke Italien für diesen tollen Beitrag.

Weißrussland schickt einen Beitrag bei dem ich zunächst nicht so richtig in den Beitrag reinkommen konnte. Das änderte sich aber schnell. Oft kam mir die Melodie einfach so in den Kopf. Den Song höre ich sehr gerne. Es macht mir richtig Freude. Das Staging hat mich dann endgültig vom Hocker gehauen!

Israel hat bei den Vorteil dass es eine Nationalsprache hat die ich unglaublich schön finde, erst recht in Verbindung mit Musik. Außerdem mag ich diese Art von Musik die dieser Song hat. Die Stimme von Noam habe ich bereits zur schönsten Stimme in diesem JESC gekürt.

Malta zeigt jedes mal wie ernst sie den JESC nehmen. Entsprechend hoch ist die Qualität des Beitrags, auch für das Preview Video scheut man nie einen großen Aufwand. Die Message ist wirklich stark und gerade für Kinder als Adressat kann sie viel bewirken. Nicht zu schweigen von ihrer beeindruckenden Stimme. Da können sich die meisten Sänger beim großen ESC ne Scheibe abschneiden. Was ich aber am besten an diesem Beitrag finde ist der Tanz beim Staging. Das kann ich gar nicht in Worten beschreiben...

Albanien hat in diesem Jahr meiner Meinung nach die beste Message im Gepäck. Der Beitrag kämpft gegen Geschlechterrollen und sagt Mädchen dass auch sie selbstbewusst sein dürfen, genau das was ich auch tu. Den Song an sich finde ich zudem auch richtig gut. Vom Staging bin ich zwar etwas enttäuscht, aber das gute musikalische Niveau verdient zusammen mit dieser Message diese Platzierung.

Die Niederlande erzeugt bei mir in Verbindung mit dem ESC vor allem negative Emotionen. Jeder der meinen Blog ließt weiß das. Entsprechend schwer viel es mir anfangs diesen Song nicht wenigstens in der schlechteren Hälfte zu platzieren. Inzwischen kann ich aber über die Nation die auf dem Beitrag drauf steht hinweg sehen und habe die Niederlande auf den verdienten fünften Platz gesetzt. Solche Beiträge wünsche ich mir von jedem bei eurovisionären Wettbewerben. Sie bereichern das Leben mit Emotionen die man sonst nirgends findet. Ich musste sogar schon einmal weinen als ich diesen Song gehört habe :')

Armenien ist einfach... Das positive Gefühl das ich mit diesem Beitrag verbinde kann ich nicht beschreiben. Es ist so genial und perfekt! Danke Armenien, ihr habt wieder mal einen großartigen Job gemacht!

Nordmazedonien hat einen Beitrag den ich zwar gar nicht so oft höre, aber ein Niveau hat dass ich diesen Beitrag einfach nicht niedriger platzieren kann. Die Top 3 im Ergebnis wären einfach nur verdient. Ich begreife immer noch nicht so ganz wie aus diesem sonst so schwachen Land ein so guter Beitrag kommen kann. Marija und Doma brauchen sich in nichts hinter dem großen ESC verstecken.

Die Ukraine hat die besten Komponisten der Welt ans Werk gelassen und eine große Suchaktion nach der besten Junior Sängerin für diesen Titel gestartet. Anders kann ich mir nicht erklären wie dieser Beitrag zustande kommen konnte. Großartig! Say Love werde ich auch in fernerer Zukunft noch oft hören.

Kasachstan darf ENDLICH an einem eurovisionären Wettbewerb teilnehmen! Es lohnt sich unermüdlich weiter zu hoffen. Irgendwann gehen Träume in Erfüllung. Wäre das allein nicht schon gut genug taucht beim nationalen Vorentscheid auch noch dieser Song auf. Das Staging vom Vorentscheid kann ich nur mit faszinierend und atemberaubend beschreiben. Etwas enttäuscht bin ich entsprechend vom Staging in Minsk. Es ist aber dennoch sehr gut. An seinen Favoriten hat man immer sehr hohe Erwartungen. Ich gehöre aber nicht zu denen die Israel Monate lang als Sieger anbeten und nach der ersten Probe sagen dass es Letzter werden soll... Das Debut von Kasachstan ist besser als ich es mir hätte erträumen können. Lässt sich nur noch hoffen dass Kasachstan bald auch bei den großen mit von der Partie sein darf und immer solche Beiträge hervor zaubern wird. Ja, es könnte sein dass die Ukraine mein Sieger wäre wenn auf diesem Beitrag nicht Kasachstan drauf stehen würde, aber mal ehrlich, wer bewertet schon zu 100% Nationenneutral?

Mit diesen Worten schließe ich meine Bewertung über die diesjährigen JESC beiträge. Nur noch gut zwei Stunden, dann beginnt die Show in Minsk. An alle die mit meiner Rangliste nicht zufrieden sind kann ich nur sagen dass Musik Kunst ist und Kunst liegt immer im Auge des Betrachters. Eine große ESC-Sängerin sagte mal dass sie ihr Ziel schon erreicht hätte wenn es da draußen auch nur eine einzige Person gäbe die sie mit ihrem Song berühre. Dieses Ziel erreicht jeder der teilnehmenden Songs. Deshalb lasst uns einfach an der Vielfalt der Geschmäcker erfreuen anstatt daraus Hass zu schüren. Wenn das Empfinden von Musik bei den Menschen nicht unterschiedlich wäre wurde es diesen Wettbewerb gar nicht geben.

Freitag, 23. November 2018

Junior Eurovision Song Contest 2018 - Alle Infos

Es ist soweit! Der 16. Junior Eurovision Song Contest 2018 Light Up! in Minsk steht vor der Tür. Am Sonntag steigt zum zweiten mal seit 2010 in der Minsk Arena, in der Hauptstadt Weißrusslands die JESC Show. Wie ich damals berichtete vergab die EBU schon Mitte Oktober letzten Jahres den Wettbewerb an BTRC nach Minsk. Die Vergabe nach Weißrussland erzeugte viel Kritik. An ein Land mit solcher Politik dürfe ein solches Event nicht vergeben werden. Viele sahen auch die Sicherheit der Künstler, Delegierten und Fans in Gefahr. Einen Monat später war es nur noch Formsache die Minsk Arena auszuwählen. Es ist eine der größten Arenen in der Geschichte vom JESC. Entsprechend groß ist auch die Buhne geworden und ich finde sie gelungener als die meisten Bühnen beim großen ESC. Das ist aber keine Überraschung, der JESC hat schon viele wunderbare Bühnen hervorgebracht.

Mit 20 Ländern gibt es dieses Jahr einen Teilnehmerrekord! Zypern hat zwar seine Teilnahme ohne Nennung eines Grundes zurückgezogen, es sind jedoch fünf Nationen dazu gestoßen die letztes Jahr nicht dabei waren. Frankreich ist nach einer einmaligen Teilnahme im Jahr 2004 wieder dabei. Aserbaidschan kehrt nach vier Jahre Abwesenheit wieder zum Wettbewerb zurück. Israel zog letztes Jahr seine Teilnahme zwar zurück, als Gastgeber des kommenden ESCs möchte man aber mit einem Beitrag bei der mini-Version im Vorfeld dabei sein.

Erstmals dabei ist Wales. Die Nation nahm bisher erst ein mal an einem Eurovision Contest teil, dem Choir of the Year, bei dem es erfolgreich #2. wurde. Nun folgt die erste Teilnahme am Junior ESC. Kasachstan kämpft seit nun schon vielen Jahren darum beim ESC dabei sein zu dürfen. Ein ganz großer Schritt dahin ist ihnen nun gelungen. Khabar  wurde nun erstmals zum JESC zugelassen! Mit entsprechend viel Sorgfalt und Engagement hat die Rundfunkanstalt ihren Beitrag zum Wettbewerb ausgewählt. Das kann ich schon mal vorweg nehmen - es hat sich definitiv gelohnt! In Deutschland gab es zwar Überlegungen beim JESC zu debütieren, man verzichtete aber. Die Hoffnung stirbt zuletzt...

13 Nationen veranstalteten einen Nationalen Vorentscheid. Aserbaidschan, Australien, Frankreich, Italien Nordmazedonien, Polen und Serbien griffen auf eine interne Auswahl zurück. Aserbaidschan ist die einzige Nation die ihren Song nicht überwiegend in Muttersprache singt, dennoch kommen auch hier sehr große Anteile Aserbaidschanisch vor. Wie jedes Jahr ist die Gesamtqualität der Beiträge wieder stark angestiegen. Es befinden sich ein paar richtige Eurovisionsperlen unter den Kandidaten. Dies ist die Reihenfolge in der die Länder am Sonntag in Minsk auftreten werden:

01 Ukraine
02 Portugal
03 Kasachstan
04 Albanien
05 Russland
06 Niederlande
07 Aserbaidschan
08 Weißrussland
09 Irland
10 Serbien
11 Italien
12 Australien
13 Georgien
14 Israel
15 Frankreich
16 Nordmazedonien
17 Armenien
18 Wales
19 Malta
20 Polen

Über meine Bewertung und Rangliste der Songs, sowie Kommentare dazu folgt ein anderer Post. Ebenfalls wird ein Post folgen auf dem ich die Favoriten- und Außenseiterchancen erläutere, wobei dies beim JESC nur schwer einzuschätzen ist, da jedes Jahr ein anderes (und unberechenbares) Votingsystem angewandt wird. Dieses Jahr gibt es eine Mischung aus Jury- und Onlinevoting. Das Onlinevoting öffnet heute um 20:00 Uhr (CET) und schließt kurz vor der Show. Während der Show ist es für ein 15-minütiges Zeit Fenster erneut geöffnet.

Eine erste Errungenschaft für die hartnäckigen ESC-Fans die das neue Votingsystem (seit 2016) als eine negative Veränderung sehen, gibt es nun. Die 10 und 8 Punkte werden bei diesem JESC wieder mit verkündet und nicht nur auf dem Bildschirm eingeblendet, als wären es unwichtige Punkte die eh keinen interessieren.

Für diejenigen die sich noch gar nicht mit den Songs auseinandergesetzt haben gibt es hier einen Schnelldurchlauf der Preview Videos:


Um 16:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit, am Sonntag dem 25.11.2018 geht es los. Die teilnehmenden Rundfunkanstalten übertragen die Show im Fernsehen. Alle anderen können alles (ohne Kommentar) in einem Livestream auf dem offiziellen YouTube Kanal vom JESC erleben. Der TV-Moderator Eugene Perlin, die Sängerin Zena und die Vertreterin Weißrusslands beim letzten JESC, Helena Meraai werden die Zuschauer durch die Show führen.

Die Stagings haben mich bei den Proben dieses Jahr bei den meisten Nationen überrascht. Der JESC ist inzwischen zu einer großartigen Show geworden und er gehört auf eine solch große Bühne! Ich freue mich riesig auf die Show am Sonntag Nachmittag 😃 falls du noch überlegst ob du es dir anschaust kann ich dir nur sagen tu es - du wirst es nicht bereuen.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Eurovision Passion im Juli 2018

Hier der erste Monatspost nach der Sommerpause, der noch aussteht. Der Juni wurde hier vor allem von der Fußball-WM dominiert.

Insgesamt wurde Eurovision Passion im Juni 725 mal aufgerufen. Die Gesamtaufrufzahl seit Gründung stand Ende des Junis bei 7.955. Der Blog ist nun so alt dass ich erstmals mit dem Vorjahresmonat vergleichen kann. Im Juni 2017 gab es 201 Aufrufe. Ich habe also ein Plus von 260,7% zu verzeichnen. Pro Post im Juni waren es durchschnittlich 26,9 Aufrufe. Dieser Wert liegt sogar deutlich über dem sensationellen Rekordwert vom Mai! Es ist fantastisch zu merken wie man ein immer größeres Publikum bekommt! In den ersten Monaten habe ich noch darüber geklagt dass ich aufhören werde wenn es weiterhin dabei bleibt dass nur etwa 5 Leute meine Posts lesen. Danke dass du dazu gekommen bist und es jetzt mehr geworden sind. Der Tag mit dem meisten Verkehr auf dieser Seite war der 10. Juni mit 88 Aufrufen.

Die Posts die am meisten Einzelaufrufe im Juni bekommen haben sind Folgende:
1. Juhu, wir sind nicht mehr Weltmeister! - WM 2018 Tag 15 31
2. Deutschland startet ins Turnier - Tag 4 der WM 2018 24
2. Tag 5 - Deutschlands Gruppengegner präsentieren sich - WM 2018 24
4. Deutschland beweist sich als Weltmeister! WM 2018 Tag 11 22
4. Ergebnisse Runde 1 Battles W40-48 - ESC5YTournament 22
4. Start der letzten Länder - Eröffnung der 2. Runde - Tag 6 WM 2018 22
4. Tag 13 - WM 2018 22
8. Ergebnisse Runde 1 Battles W85-93 - ESC5YTournament 21
8. Langer Tag 3 der WM 2018 21
8. Mammut-WM 2026 in? - Tag 2 21

Die Top 10 Nationen mit den meisten Aufrufen von Eurovision Passion im Juni sind:
1. USA 231 (31,9%)
2. Deutschland 173 (23,9%)
3. Frankreich 67 (9,2%)
4. Belgien 43 (5,9%)
5. VAE (Vereinigte Arabische Emirate) 37 (5,1%)
6. Brasilien 28 (3,9%)
7. Portugal 24 (3,3%)
8. Kanada 15 (2,1%)
9. Spanien 14 (1,9%)
10. Großbritannien und Nordirland 10 (1,4%)

Großbritannien und Nordirland und Spanien sind zurück in den Top 10. Dafür gehen Polen und Irland von der #9 und #10 wieder heraus. Kanada hält sich wenigstens noch auf Platz #8. Die VAE bleibt auf Platz #5. Portugal fällt, nachdem der ESC Zuhause vorbei ist, von Platz #4 auf Platz #7. Brasilien fällt im Vergleich zum Mai von Platz #3 auf Platz #6. Belgien klettert von Platz #7 auf Platz #4. Frankreich steigt von der #6 auf die #3. Einen sehr verblüffenden Wechsel haben wir an der Führung. Der Juni 2018 dürfte der erste Monat sein, in dem es auf dieser Website, aus einem anderen Land als Deutschland, am meisten Aufrufe gab. Dass die USA immer weiter an Deutschland heranrücken hat sich schon abgezeichnet, doch nun haben sie Deutschland sogar überholt! Ich frage mich woran das liegt, nehme das viele Publikum vom anderen Kontinent aber gerne an.

Die VAE und Brasilien konnten im Juni an ihren Anteilen der Gesamtaufrufe aller Zeiten zulegen. Frankreich und die USA sogar sehr stark. Portugal und Deutschland haben hingegen etwas verloren. Belgien gewann leicht hinzu. Der Abwärtstrend von Kanada setzte sich fort, so verlor es wieder sehr stark.

Chrome hat seine Absolute Mehrheit unter den Browseraufrufen, die zu verlieren drohte, retten können und den Weg wieder nach oben korrigiert. Firefox verhielt sich im Juni ganz durchschnittlich, Internet Explorer ebenfalls. Safari ist deutlich schwächer geworden. Das gleiche gilt für SamsungBrowser. Mobile Safari ist vollständig von der Bildfläche verschwunden. Das gleiche gilt für iPhone und GSA. Aufgeführt sind nur Browser mit mehr als einem Aufruf:
1. Chrome 445 (61,4%)
2. Firefox 213 (29,4%)
3. Safari 33 (4,6%)
4. Internet Explorer 28 (3,9%)
5. Dalvik 2 (0,3%)
5. OPiOS 2 (0,3%)
5. SamsungBrowser 2 (0,3%)

Windows kommt nach seinem Tiefflug wieder zu alter Stärke zurück. So kann es auch die Absolute Mehrheit unter den Aufrufen aller Zeiten wieder zurück gewinnen. Android und Linux haben im Vergleich zu dem was sonst üblich ist die Prozentwerte getauscht. Macintosh zeigt sich im Juni durchschnittlich. iPhone und Unix sacken ab, compatible ist stark. Aufgeführt sind nur Betriebssysteme mit mehr als einem Aufruf:
1. Windows 372 (51,3%)
2. Android 130 (17,9%)
3. Linux 97 (13,4%)
4. Macintosh 84 (11,6%)
5. compatible 19 (2,6%)
6. iPhone 14 (1,9%)
7. Unix 9 (1,2%)

Im Juli folgte der Rest der Fußball-WM.

Summer Summary 2018 Teil 2

Ohne lange zu fackeln gehe ich gleich rein ins Geschehen:

13.05. Es sind noch bemerkenswerte Einschaltquoten nachzureichen. In Zypern verzeichnete CyBC einen Marktanteil von 94,4%! Ein solcher Wert ist auf der Insel mit großem Abstand historischer Rekord. Auch der griechische Sender ERT konnte vom Favoritenstatus der engen Freunde profitieren. Obwohl Griechenland nicht ins Finale kam sahen dort 66,1% bei der großen Samstagabend Show zu. Ähnlich verhielt es sich mit dem Favoriten Frankreich. 5,15 Millionen Zuschauer ist der beste Wert seit 2009!

13.05. Wir bleiben bei Frankreich, denn dessen Delegation hat als 5. Nation und damit schon 2. Big Five-Nation die Teilnahme am 64. Eurovision Song Contest 2019 bestätigt! Des weiteren heißt es dass es wahrscheinlich das gleiche Auswahlverfahren wie im Vorjahr, also die "Destination Eurovision" geben wird.

14.05. Jowst hat verkündet dass er den Song für das UK 2019 komponieren möchte. Er werde einen Song schreiben den sogar die Hater des ESC mögen würden. Allerdings sei es schwierig hierfür einen geeigneten Interpreten zu finden. Sofort meldete sich Tamar Kaprelian (Armenien 2015, armenischer Vorentscheid 2018) zu Wort und stände zur Verfügung. Mal sehen ob daraus etwas wird.

14.05. Dänemark sagt der Teilnahme am ESC 2019 zu! Man habe sich dieses Jahr auf das Ganze fokussiert und sei damit erfolgreich gewesen. Deshalb wendet DR für die kommende Saison das gleiche Auswahlverfahren an, es wird also wieder einen Melodi Grand Prix geben.

14.05. Auch Bulgarien wird nächstes Jahr dabei sein! Das Ziel sei es weiterhin zur Qualität des Wettbewerbs beizutragen.

14.05. Auch Finnland bestätigt seine Teilnahme für 2019 und ruft gleichzeitig dazu auf Ideen für den Vorentscheid einzureichen. Finnland bemüht sich also aus seiner Kriese herauszukommen die ohne Saara Aalto schon dieses Jahr zum Supergau gekommen wäre.

14.05. Serbien hat die zweitbeste Einschaltquote in der Geschichte des Landes verzeichnen können. Im Finale sahen 2,3 Millionen Menschen zu, ein Marktanteil von 30,3%. Nur 2008 als Serbien Gastgeber war gab es bessere Quoten. Den Gastgeberbonus hatte dieses Jahr Portugal. RTP kam mit 1,55 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 34,9% jedoch nur zu leicht besseren Werten als letztes Jahr beim Sieg. Es ist eigentlich üblich dass der Gastgeber ein hohen Rekordwert verzeichnet.

15.05. Eine Langzeitstudie hat ergeben dass die Teilnahme des eigenen Landes am ESC die Menschen in diesem Land um 13% glücklicher macht. Ein Sieg hat jedoch keine Auswirkung darauf wie glücklich die Menschen sind. Da soll noch einmal jemand sagen dass der ESC sinnlos ist und nichts bringt...

15.05. RÚV Programmdirektor Gudmundsson beteuerte dass Island höchstwahrscheinlich am ESC 2019 teilnehmen werde. Eine richtige Teilnahmebestätigung möchte man aber erst im Herbst ausgeben.

15.05. Vom SRF aus der Schweiz hieß es dass man trotz der Enttäuschung definitiv weiter am ESC teilnehmen wird. Alleine schon aus dem Grund dass sich die, für den reichen Staat vergleichsweise geringen Teilnahmekosten für drei fantastische TV-Abende lohnen.

15.05. Die Operación Triunfo wird in eine weitere Staffel gehen. Am 30. Mai begannen schon die Castings. Eine Teilnahmebestätigung bleibt bisweilen aus. Ob die Operación Triunfo im Falle einer erneuten Teilnahme Spaniens auch wieder als Vorentscheid dient bleibt ebenfalls abzuwarten. Hoffentlich nicht so lange wie beim letzten mal...

15.05. Der Gesundheitsminister von Israel fordert eine strenge Einhaltung des Sabbats während des Wettbewerbs, sofern der ESC nach Israel kommen sollte. Das bedeutet konkret dass vom Sonnenuntergang am Freitag bis zum Einbruch der Dämmerung am Samstag nicht gearbeitet werden darf. Unter diesen Umständen ist es nicht möglich den ESC auszutragen. Der Politiker trat schon einmal zeitweise von seinem Amt zurück weil an einem Samstag Schienen Arbeiten einer staatlichen Bahn durchgeführt wurden... Andere Politiker quer durch Europa rufen nach und nach zum Boykott des Wettbewerbs aus verschiedenen Gründen auf. In dieser Saison wird es schwerer denn je werden den ESC von der Politik zu trennen.

16.05. RTSH ruft bereits jetzt auf sich für das Festivali i Kenges 2018 zu bewerben. Eine Teilnahmebestätigung gab es jedoch noch nicht.

16.05. In Schweden gab es die schlechteste Einschaltquote seit 2010 - und die lag damals nur so schlecht weil Schweden im Halbfinale ausschied. Ob die Schweden das skandalöse Televoting Ergebnis schon ahnten? In den USA gab es hingegen - wie jedes Jahr - einen Zuschauer Rekord. Noch einmal konnte LogoTV sein Publikum um 10.000 Zuschauer auf 74.000 und einen Marktanteil von 0,02% erhöhen. Der homosexuelle Sender übertrug den Wettbewerb zum dritten mal.

17.05. Jon Ola Sand berichtet über noch mehr Probleme um die Ausrichtung in Israel. Da der Sender IPBC erst seit einem Jahr existiert könnte die Finanzierung des Wettbewerbs den Sender in die Ruinen treiben. Man weiß derzeit nicht woher man das nötige Geld nehmen soll. Derweilen bringt sich die Stadt Petah Tikva in die Gespräche um die Austragung ins Spiel.

17.05. Die Gruppe Equinox (Bulgarien) hat entschieden auch nach dem ESC weiter zusammen zu musizieren.

18.05. Die Türkvizyon startet einen dritten Versuch die vierte Ausgabe des Wettbewerbs zu veranstalten. Gastgeber soll die Türkei werden. Neben zahlreichen Wiederholungstätern möchten 2018 Belgien, Lettland, Österreich, Schweden, Tadschikistan und die autonome chinesische Region Xinjiang ihr Debüt geben.

18.05. In die offiziellen deutschen Charts, die nach Umsatz der Songs im Verlauf der sieben Tage errechnet werden, haben es dieses Jahr sechs ESC-Songs geschafft: #3 Deutschland, #19 Israel, #29 Tschechien, #81 Zypern, #88 Dänemark, #93 Österreich.

19.05. Der NDR ruft zur Bewerbung für den ESC 2019 auf. Wie bereits angekündigt gibt es das gleiche Auswahlverfahren wie letztes Jahr. Man kann sich entweder als Sänger ohne Song, oder als Sänger mit Song, oder nur als Song, also Komponist mit Song, bewerben. Dazu muss man mindestens 18 Jahre alt sein. Weitere Bestimmungen gibt es nur dahingehend dass ein Song die Regularien des ESCs einhalten muss. Die Sprache ist egal. Auch Gruppen dürfen sich bewerben. Eine deutsche Staatsbürgerschaft muss man nicht besitzen.

19.05. Das offiziell schlechteste Land in der Geschichte des ESCs ist das erste Land das in dieser Saison einer möglichen Teilnahme absagt. Andorra wird auch 2019 nicht zurückkehren! Der einzige Grund dafür ist dass die Teilnahmekosten ohne staatliche Unterstützung von RTVA nicht zu stemmen sind. Sofern der Staat die Teilnahme nicht finanziell unterstützt, wird Andorra in den nächsten Jahren ebenfalls nicht teilnehmen können, so Xavier Mujal.

20.05. Die EBU fordert die teilnehmenden Sender dazu auf ihre Kommentatoren wieder live aus der Halle vor Ort berichten zu lassen. Immer mehr Sender lassen von zuhause aus kommentieren um Reisekosten zu sparen. Der wallonisch-belgische Sender RTBF und der san marinesische Sender SMRTV wurden in dieser Aufforderung sogar namentlich angesprochen, da sie in den letzten Jahren ihre Kommentatoren immer zuhause ließen.

20.05. Der Barbara Dex-Award 2018 geht an Mazedonien! Das Duo Eye Cue siegte wenig überraschend und sehr deutlich. Nach 2005 geht der negativ-Preis nun zum zweiten mal nach Mazedonien. Bei dem Preis wird online das scheußlichste Outfit des Wettbewerbs gewählt. Die Veranstalter verkündeten nur die Platzierungen der Top Five: #2. Australien #3. Belgien #4. Montenegro #5. Israel

20.05. HRT macht sich viele Gedanken um die Auswahl des Künstlers für 2019. Die Teilnahme sei für Kroatien "essenziell wichtig" um sich international zu präsentieren. Eine offizielle Teilnahmebestätigung wollte der Sender jedoch nicht ausgeben. Kroatien ist meist eines der letzten Länder die ihre Teilnahme zusagen. Das hat in der Regel finanzielle Gründe.

Das sind die wichtigsten Meldungen von der Woche nach dem ESC. In der darauffolgenden Zeit nimmt der Informationsfluss rapide ab.

Evening Session Tag 6 - Leichtathletik EM 2018

In der abschließenden Session der Leichtathletik Europameisterschaften 2018 in Berlin ging es noch mal so richtig rund!

Die erste Entscheidung die fiel war im 1.500 Meter Lauf der Damen. Topfavoritin war Laura Muir (Großbritannien), die als einzige im Feld dieses Jahr schon unter vier Minuten lief - sogar deutlich. Das lag aber nur daran dass Sifan Hassan (Niederlande) nur über die 5.000 Meter an den Start ging. Die Britin gewann auch, vor Sofia Ennaoui aus Polen und Laura Weightman, die sich mit der Siegerin nicht nur einen Vornamen, sondern auch die Nationalität teilt. Die Titelverteidigerin Angelika Cichocka aus Polen kam nur als Letzte, also #12., ins Ziel. Die Deutschen Caterina Granz und Diana Sujew schieden als #18. und #19. im Halbfinale aus.

Danach ging es über 5.000 Meter der Damen. Diese gewann souverän die Topfavoritin Sifan Hassan aus Äthiopien. 2008 wanderte sie in die Niederlande aus. Seit 2013 darf sie für Diese starten. Sie lief mit 14 Minuten, 46,12 Sekunden die schnellste jemals gelaufene Zeit bei einer Europameisterschaft! Dieses Jahr wurden die 5.000 Meter von einer Europäerin nur ein mal schneller gelaufen, und zwar von ihr selbst in 14:22,34. Eilish McColgan aus Großbritannien und Nordirland gewann Silber. Die Kenianerin Yasemin Can (vor ihrer Einbürgerung Vivian Jemutai) wurde von der Türkei eingekauft. Sie gewann als Titelverteidigerin Bronze. Konstanze Klosterhalfen ist diejenige die am meisten darunter leidet. Die Deutsche bekommt so nur Platz #4 und keine Medaille. Denise Krebs kam auf Platz #14. Hanna Klein gab das Rennen vorzeitig auf (Platz #17).

Lonah Chemtai Salpeter, die bereits über 10.000 Meter Europameisterin wurde, dachte eine Runde vor Schluss dass es schon das Ziel sei und bejubelte hinter Sifan Hassan ihre geglaubte Silbermedaille. Etwa zwei Sekunden später bemerkte sie dass noch eine Runde zu laufen ist. Danach wieder zurück in den Rhythmus zu kommen ist sehr schwer, so wurde sie nur #4.. Dieses Ganze Drama war aber alles eigentlich um nichts. Kurz vor Ende der Evening Session wurde sie nachträglich disqualifiziert, da sie in der ersten Kurve einige Zentimeter zu früh auf die Innenbahn wechselte, und somit nach Regelwerk eine "Abkürzung" genommen hat. Salpeter stammt zwar ursprünglich aus Kenia, ist aber anders als Yasemin Can nicht eingekauft wurden, sondern "echte" Israeli.

Anschließend ging das Hammerwerfen der Damen zu Ende. Anita Wlodarczyk aus Polen wurde ihrer haushohen Favoritenrolle gerecht und warf mit 78,94 Metern so den Hammer so weit wie noch nie eine Frau bei einer Europameisterschaft! Damit wurde sie zum vierten mal in Folge Europameisterin! Insgesamt wirkte das Hammerwurf Finale wie die polnische Meisterschaft mit internationaler Beteiligung. Lediglich Alexandra Tavernier aus Frankreich gelang es, durch einen neuen französischen Rekord, den Clean Sweap von Polen zu verhindern. Bronze gewann Joanna Fiodorow, die überraschender Weise Wlodarczyk vor kurzem bei der polnischen Meisterschaft schlug. Natürlich wurde der #4. Platz auch von einer Polin, Malwina Kopron, besetzt. Dürften mehr als drei Werferinnen pro Nation starten hätten wir womöglich ein Finale mit 12 Polinnen... Na gut, so stark beherrscht Polen diese Disziplin nun auch wieder nicht.

Kathrin Klaas absolvierte den letzten Wettkampf ihrer Karriere. Unter Tränen und mit einem Lächeln auf den Lippen wurde sie zum Abschluss #7. bei der EM im eigenen Land. Betty Heidler (Silber bei letzter EM) schaute erstmals nur zu, sie teilte bei dieser EM die Wasserflaschen für die Läufer, am Ziel, nach ihren Rennen, aus. Auch Heike Drechsler (u.a. zweifache Olympiasiegerin, zweifache Weltmeisterin, fünffache Europameisterin) half bei diesen Europameisterschaften in Berlin. Sie sorgte als Kampfrichterin dafür dass die Sprunggruben nach jedem Sprung immer einwandfrei gehakt worden sind. Es ist schön zu sehen wie sich ehemalige Athleten engagieren um Wettkämpfe für diejenigen zu ermöglichen die sie als Vorbilder haben.

Die Punkte für den siebten Unterbereich des Hammerwurfs:
1. Polen 70
2. Weißrussland 17
3. Ungarn 15
4. Frankreich 14
5. Moldawien 12
6. Aserbaidschan 8
6. Großbritannien und Nordirland 8
6. Norwegen 8
6. Ukraine 8
10. Deutschland 6
11. Griechenland 4
11. Russland 4
13. Serbien 2

Es ist wirklich beeindruckend, fast schon beängstigend wie sehr Polen den Hammerwurf beherrscht. Unsere Nachbarn haben kaum noch Punkte für die anderen Nationen übrig gelassen. Deutschland hat mit dem Hammerwurf inzwischen sogar einen Problembereich der Leichtathletik. Der #10. Platz liegt weit unter dem was Deutschland in den anderen Wurfdisziplinen erreicht. Es ist aber auch schwer zu sagen woran es liegt dass der Hammerwurf in den letzten Jahren bei Deutschland immer weiter abgesunken ist.

Über 3.000 Meter Hindernis gab es vier große Favoritinnen. Karoline Bjerkeli Gövdal aus Norwegen hält die Europajahresbestleistung. Luiza Gega aus Albanien hat eine kaum weniger sensationelle Saisonbestleistung. Der Norwegerin gelang es immerhin die Bronzemedaille zu gewinnen. Die Albanierin landete sehr knapp dahinter auf Platz. #4. dahinter gab es eine große Lücke, doch direkt davor lieferten sich die anderen beiden Favoritinnen einen packenden Fight auf der Zielgeraden; Fabienne Schlumpf aus der Schweiz hatte die konstantesten Leistungen während der Saison. Gesa-Felicitas Krause, die meiner Meinung nach eigentlich das Gesicht der deutschen Leichtathletik sein sollte, eine schwache Saison, in der kein Rennen auch nur ansatzweise gut lief. Trotzdem war sie unberechenbar und immerhin Titelverteidigerin. Sie schaffte es tatsächlich alle, auch Schlumpf, hinter sich zu lassen und verteidigte ihren EM-Titel von Amsterdam in Berlin! Auf dieses Rennen habe ich mich bei der ganzen EM am meisten gefreut. Es war sehr ungewiss ob sie endlich die richtigen Entscheidungen über die Trainingsmethoden fiel und hier überhaupt vorne mitlaufen konnte. Sie hat das Drama von London 2017 aber überwinden können und sich diesen EM-Titel hart erarbeitet. Ich bin unsagbar glücklich darüber dass sie es geschafft hat und voller Hoffnungen für die Olympischen Spiele in Tokyo. Wie wäre es wenn sie in zwei Jahren gegen alle Afrikanerinnen gewinnen könnte und als gebürtige Deutsche Läuferin Gold gewinnt?! Wir dürfen weiter von diesem Traum träumen. Elena Burkard, eine der Mitfavoritinnen wurde #6.. Jana Sussmann schied im Halbfinale als #18. aus, Antje Möldner-Schmidt wurde #27.

Das ist das Ende der Meisterschaften der Mittelstreckenläufe. Wir schauen auf die Punkte die die einzelnen Länder in diesem achten Unterbereich gesammelt haben:

1. Großbritannien und Nordirland 126
2. Polen 81
3. Norwegen 77
4. Frankreich 71
5. Spanien 41
6. Deutschland 40
7. Schweden 32
8. Niederlande 30
8. Ukraine 30
10. Schweiz 27
11. Italien 25
12. Türkei 18
13. Tschechien 16
14. Dänemark 13
15. Albanien 9
15. Irland 9
17. Belgien 8
17. Israel 8
19. Litauen 7
19. Portugal 7
21. Rumänien 6
21. Russland 6
23. Finnland 5
23. Weißrussland 5
25. Estland 4
26. Slowenien 2
27. Luxemburg 1

Deutschland ist in den letzten Jahren in der Mittelstrecke auf ein völlig neues Niveau vorgedrungen. Das reicht sogar um in dieser Wertung bei der EM den #6. Platz zu erreichen! Auf diese tollen Leistungen sollten wir weiter aufbauen, damit wir sie nicht mehr verlieren und die Leichtathletik-Team-EM weiterhin fest in unserer Hand halten können. Außerdem haben wir inzwischen nicht nur auf europäischer, sondern auch auf weltweiter Ebene gute Möglichkeiten Medaillen zu gewinnen. Hier darf die Förderung nicht nachlassen!

Im Dreisprung der Herren gab es wieder einen deutschen Titelverteidiger. Leider konnte Max Heß im Halbfinale aber nicht seine eigentlichen Leistungen abrufen. Mit 16 Metern und 32 Zentimetern, die er in jeder Trainingseinheit springt, schied er knapp als #15. im Halbfinale aus. Der dadurch einzige große Favorit im Finale war Alexis Copello. Eigentlich ist er Kubaner. Nach Europa kommt er nur um Wettkämpfe zu bestreiten. Vielleicht war er auch schon mal in Aserbaidschan, dieses Land hat ihn nämlich aus der großen horizontal-Sprung-Nation aufgekauft. Den Europameistertitel zu gewinnen gelang ihm dennoch nicht. Es wurde Silber. Gold gewann eine Nation die mit dem Sieg der ersten EM im 50 Kilometer Gehen der Damen in Berlin gerade schon Sportgeschichte geschrieben hatte. Nelson Evora sprang mit drei Schritten deutlich weiter als jeder andere in der Konkurrenz. Damit stellt Portugal bei dieser EM sogar zwei Europameister! Das Mutterland der Olympischen Spiele, Griechenland, hat schon viele Springer hervorgebracht die sehr weit gekommen sind - wörtlich und metaphorisch. So geht auch bei der Dreisprung EM der Herren 2018 eine Medaille an Hellas, es ist Bronze für Dimitrios Tsiamis.

Auch der Unterbereich des horizontalen Sprungs ist damit abgeschlossen. Hier das Ergebnis der Punktewertung:

1. Deutschland 49
2. Griechenland 47
3. Großbritannien und Nordirland 39
4. Frankreich 28
5. Portugal 25
5. Spanien 25
5. Ukraine 25
8. Aserbaidschan 23
9. Schweden 21
10. Rumänien 9
11. Finnland 8
11. Israel 8
11. Polen 8
11. Weißrussland 8
15. Bulgarien 7
15. Estland 7
17. Slowakei 5
18. Albanien 3
19. Italien 2
19. Zypern 2
21. Serbien 1
21. Tschechien 1
21. Türkei 1

Deutschland und Griechenland sind die beiden dominierenden Nationen im horizontalen Sprung innerhalb Europas. Das hat man bei dieser EM auch wieder deutlich gesehen. Dass Deutschland auf dieser Liste ganz oben landet ist aber eine absolute Neuheit. Der horizontale Sprung wurde im DLV sehr lange Zeit einfach fallen gelassen und als unwichtig abgestempelt. Deutschland ist nun aber in allen Bereichen der Leichtathletik ganz vorne mit dabei. Genau das ist der Grund warum wir jetzt so stark sind wie schon ewig nicht mehr. Wir müssen nur aufpassen dass wir dieses Niveau auch in jedem Bereich halten. Das ist sehr schwer. Ob es klappt wird die Zeit zeigen.

Als letztes Ereignis vor den abschließenden 100 Meter Staffeln wurden alle Zuschauer des sportlich hochwertigsten Stabhochsprung Wettkampfes der Menschheitsgeschichte! Grund für die fast schon unglaubwürdige Flugshow waren keine Athleten die im Zenit ihrer Kariere stehen, sondern Nachwuchsspringer, deren Karriere heute erst angefangen hat! Da Raphael Holzdeppe im Halbfinale drei Ungültige Versuche bei seiner Anfangshöhe hatte (= geteilter Platz #32) und Torben Laidig mit dem geteilten #13. Platz und Bo Kanda Lita Baehre mit dem #15. Platz ausschieden, gab es keinen deutschen Springer im Finale.


Summer Summary 2018 Teil 1 - Wohin mit dem ESC?

Die Wahl des Austragungsortes hat in diesem Sommer alles überschattet. Es gab Boykottaufrufe am ESC in Israel nicht teilzunehmen. Grund dafür ist vor allem das Argument dass in einem Land in dem dauerhaft Krieg herrscht nicht ein solches Event ausgetragen werden kann. Andere mahnen dazu sich die tatsächliche Lage genau anzuschauen und abzuwägen ob eine Austragung dort ohne Gefährdung der Künstler, Fans und Journalisten möglich ist. Besonders aus den Reihen der Fans gab es viele Forderungen das zweitplatzierte Zypern den Wettbewerb austragen zu lassen, da man dort einfach sicherer sei. Andererseits gibt es in Zypern keine Halle die den eigentlichen Anforderungen nachkommt, der ESC hätte dort die Größe eines JESCs. Dagegen kann man ebenfalls argumentieren dass Israel sich den Sieg und damit die Austragung im eigenen Land verdient hat, außerdem hat dort der ESC schon stattgefunden ohne dass etwas schlimmes passiert ist.

In Frage kommen in Israel nur die beiden Städte Jerusalem und Tel Aviv. Anderswo gibt es keine Halle die ausreichend groß ist und auch keine Stadt die über ausreichende Hotelkapazitäten verfügen würde. Die Ernennung Tel Avivs zur Hauptstadt von Israel, Seitens der USA, hat noch weiteres Öl in die Debatte gegossen. Der ESC wurde so zu einer Plattform politischer Diskussionen. Dieser Wettbewerb müsse in der echten Hauptstadt stattfinden, entsprechend plädierten viele für Tel Aviv und viele für Jerusalem. Andererseits wird die Vergabe des ESCs nicht anhand eines Hauptstadtstatus ausgemacht. Die EBU stand vor einer sehr schweren Aufgabe die zu lösen war. Nehmen sie Israel, als Sieger des Wettbewerbs, das prestigereiche Recht den Wettbewerb nach Hause zu holen, oder riskiert sie den Boykott einiger Nationen im Wettbewerb? Ist Israel sicher genug für eine Austragung? Wäre Jerusalem oder Tel Aviv besser geeignet? Es gab viele Fragen zu prüfen und es drohte sich ein Desaster bezüglich der Vergabe und drängenden Zeit wie vor zwei Jahren in der Ukraine an...

Ende der Sommerpause!

Wie du gesehen hast habe ich mich im Sommer von der Arbeit an diesem Blog weitestgehend entfernt. Meiner persönlichen Sommerpause auf Eurovision Passion setze ich nun ein Ende. In den nächsten Posts folgen die Monatsberichte die noch fehlen. Es sind für mich überraschend viele während meiner Passivität auf diese Seite gekommen, doch dazu dann mehr. Neben einem nicht ganz beendeten Post über den letzten Tag der Leichtathletik EM werde ich dann eine Reihe von Posts hochladen die die wenigen Ereignisse vom Sommer zusammenfassen. Das ganze nenne ich ganz kreativ "Summer Summary" Des weiteren plane ich einen Podcast mit einem anderen ESC-Fan den ich über Twitter kennen gelernt habe. Dessen erste Folge soll schon diesen Monat aufgenommen und hochgeladen werden. Bis zum Ende der Woche habe ich noch meine letzten Herbstferien, so lange besteht entsprechend viel Zeit für mich am Blog zu arbeiten. Wie es mir vor Kurzem auffiel sind dies übrigens meine 49. von insgesamt 50 Ferien in der Geschichte meiner Schulzeit. Ich freue mich auf die kommende ESC-Saison die so langsam an Fahrt aufnimmt. Du bist hoffentlich wieder, oder auf meinem Blog erstmals, mit genauso viel Passion wie alle anderen dabei 😄

Freitag, 17. August 2018

Evening Session Tag 5 und Marathon - Leichtathletik EM 2018

Der zweite Teil der Evening Session von Tag 5 sowie der Morning Session von Tag 6.

Über 200 Meter der Frauen gewann die Favoritin Dina Asher-Smith souverän den EM-Titel. Damit hat sie nicht nur die 200 Meter, sondern auch die 100 Meter gewonnen. Die Britin ist ganz klar die schnellste Frau Europas. Die ehemalige Siebenkämpferin Dafne Schippers gewann nach Bronze über 100 Meter Silber über 200 Meter für die Niederlande. Ihre Landsfrau Jamile Samuel gewann Bronze. Für Mujinga Kambundji aus der Schweiz ist dies nun der zweite #4. Platz nach dem 100 Meter Event. Mit Laura Müller war auch eine Deutsche im Finale. Sie wurde #8.. Jessica-Bianca Wessolly schied im Halbfinale als #12. aus. Rebekka Haase wurde #17..

Über 5.000 Meter waren wieder zwei der Ingebrigtsens am Start. Gute Chancen also für Norwegen eine Medaille zu gewinnen. Die deutschen Läufer hatten keine realistische Chance auf eine vordere Platzierung. Florian Orth und Marcel Fehr wurden #17. und #18.. Frankreich gewann mit Morhad Amdouni Bronze. Die beiden die davor ins Ziel kamen ließen ganz Europa den Mund offen stehen. Henrik Ingebrigtsen wurde #2., schneller als jeder andere lief der 17 jährige Jakob Ingebrigtsen ins Ziel! Ja, nachdem er gerade erst Europameister über 1.500 Meter geworden ist, wird er nun Europameister über 5.000 Meter - und das als U18 Läufer! Er kann ein erfolgreicherer Leichtathlet werden als Usain Bolt!

Zum Abschluss des Tages gab es die 400 Meter Staffelfinals. Belgien verteidigte bei den Herren seinen Titel. 2016 hatte Belgien die ewige Siegesserie von Großbritannien und Nordirland abgelöst. Die Briten wurden in Amsterdam sogar nur #3.. Nun gab es immerhin Silber. Bronze gewann etwas überraschend Spanien. Die deutsche Staffel schaffte es auch ins Finale, dort geling aber nur der #8. Platz. Aufgrund der Wichtigkeit der Staffelwettbewerbe liste ich bei diesen vier Disziplinen das gesamte Ergebnis hier auf:

1. Belgien
2. Großbritannien und Nordirland
3. Spanien
4. Frankreich
5. Polen
6. Italien
7. Tschechien
8. Deutschland
9. Niederlande
10. Ukraine
11. Irland
12. Kroatien
13. Türkei
14. Rumänien
15. Schweiz
16. Schweden

Bei den Damen gewann etwas überraschend Polen. Frankreich gewann, wie in Amsterdam, Silber. Für den Titelverteidiger Großbritannien und Nordirland gab es nur Bronze. Bei den deutschen Sprinterinnen hat sich die starke Förderung der Staffel in den letzten zwei Jahren gelohnt. Nun steht uns bei dieser EM ein #6. Platz zugute.

1. Polen
2. Frankreich
3. Großbritannien und Nordirland
4. Belgien
5. Italien
6. Deutschland
7. Rumänien
8. Slowakei
9. Schweden
10. Schweiz
11. Spanien
12. Portugal
13. Griechenland
14. Irland
15. Litauen
16. Ukraine

Der letzte Tag der EM in Berlin startete mit dem Marathon der Damen. Zu Beginn des Rennens bekam die Weißrussin Volha Mazuronak heftiges Nasenbluten. Ihr blutverschmiertes Gesicht wurde eines der Bilder dieser EM. Das hielt sie aber nicht davon ab in der Führungsgruppe zu bleiben und bei der Hälfte des Marathons von dieser davon zu laufen. Nur sechs andere Läuferinnen konnten dabei zunächst mitgehen. Nach und nach verkleinerte sich die Gruppe auf drei Damen. Eva Vrabcova-Nyvltova aus Tschechien riss ein paar Kilometer vor dem Ziel ab und lief zu Bronze. Mit Clemence Calvin bot sich die Weißrussin bis zur Zielgeraden einen Fight. Mit sechs Sekunden Vorsprung gelang es ihr den EM-Titel zu gewinnen. Die Französin lief noch nie einen Marathon bei einer Meisterschaft! Bei der EM 2014 wurde sie schon Vize-Europameisterin über 10.000 Meter. Die deutschen Marathonläuferinnen landeten auf den Plätzen #11 (Fabienne Amrhein) und #16 (Katharina Heinig). Laura Hottenrott beendete nicht das Rennen und wurde #54..

Den Marathon Team Wettbewerb, bei dem die Zeiten der ersten drei Läuferinnen aus einem Land addiert werden, gewann Weißrussland. Die weiteren weißrussischen Läuferinnen kamen auf die Plätze #4, #5 und #12. Eine weitere Läuferin kam nicht ins Ziel. Silber geht an Italien. Dabei gab es die Einzelplatzierungen #6, #8, #14 und #46. Bronze gewann Spanien mit den Plätzen #9, #13, #23, #24 und einer Aufgabe während des Rennens. Da nur zwei Deutsche das Ziel erreichten, aber Deutschland mit drei Starterinnen für die Teamwertung gemeldet war, werden wir als #11. gelistet. Im Medaillenspiegel werden die beiden Marathon-Team-Disziplinen jedoch nicht mitgezählt. In das Punktesystem lasse ich sie dennoch einrechnen.

Eine Stunde nach den Damen starteten auch die Herren. Dabei setzte sich der Belgier Koen Naert gegen die europäisch eingebürgerten, gebürtig afrikanischen, Läufer durch und gewann Gold. Das sogar in einer Zeit die noch nie bei einer Marathon EM gelaufen wurde; 2 Stunden, 9 Minuten und 51 Sekunden! Für Tadesse Abraham (Schweiz, gebürtig Eritrea) gab es Silber. Yassine Rachik (Italien, gebürtig Marokko) gewann Bronze. Tom Gröschel lief als bester Deutscher auf Platz #11. Die Platzierungen der anderen Deutschen; Jonas Koller #28., Sebastian Reinwand #33., Philipp Baar #38., Marcus Schöfisch #46., Philipp Pflieger kam nicht ins Ziel und wurde #61..

Den Team-Wettbewerb gewann Italien. Die einzelplatzierungen dieser Mannschaft: #3, #5 und #12. Silber geht an Spanien (#4, #6, #16, #22 und #34). Österreich gewann Bronze mit den Einzelplatzierungen #8, #10, #41 und einem nicht-Zieleinlauf. Deutschland erlangte in der Team-Wertung den #7. Platz. Auffällig war dass es sowohl bei den Damen, als auch bei den Herren sämtliche persönliche Bestleistungen und nationale Rekorde regnete. Das lag an der sehr günstigen Streckenführung, die wohl noch besser ist als die des Berlin Marathons.

Damit ist der Langstreckenlauf als sechster von elf Unterbereichen auch beendet. Diese Punkte haben die einzelnen Nationen im Langstreckenlauf gesammelt:

1. Italien 75
2. Spanien 66
3. Weißrussland 59
4. Schweiz 43
5. Frankreich 40
6. Belgien 39
7. Großbritannien und Nordirland 27
8. Israel 24
8. Schweden 24
10. Deutschland 21
11. Österreich 19
12. Türkei 16
13. Niederlande 14
14. Irland 12
15. Polen 11
15. Tschechien 11
15. Ukraine 11
18. Estland 4
18. Kroatien 4
18. Litauen 4
21. Portugal 3
22. Griechenland 2
23. Rumänien 1

Dass Deutschland im Langstreckenlauf noch Nachholbedarf hat ist kein Geheimnis. Hier springt nur Platz #10 raus.

So sieht der Zwischenstand nach den Punkten für die Unterbereiche aus:

1. Deutschland 80
2. Weißrussland 36,5
3. Italien 34,5
4. Spanien 32
5. Polen 31,5
6. Tschechien 31
7. Großbritannien und Nordirland 27,5
8. Litauen 27
9. Schweden 22
10. Russland 19
11. Portugal 18
12. Österreich 18
13. Belgien 18
14. Ukraine 14
15. Kroatien 14
16. Estland 13,5
17. Frankreich 12
18. Schweiz 10
19. Niederlande 8
20. Slowenien 7
21. Slowakei 7
22. Norwegen 6
23. Bulgarien 5,5
24. Finnland 5,5
25. Luxemburg 5,5
26. Israel 4,5
27. Moldawien 4
28. Serbien 4
29. Ungarn 3
30. Rumänien 3
31. Lettland 2,5
32. Griechenland 1,5
33. Zypern 1,5
34. Türkei 1

Wenn man für jede Disziplin gleichwertig Punkte vergibt sieht der Zwischenstand acht Disziplinen vor Schluss folgendermaßen aus:

1. Deutschland 394
2. Großbritannien und Nordirland 387
3. Polen  295
4. Frankreich 253
5. Spanien 246
6. Italien 212
7. Ukraine 185
8. Weißrussland 184
9. Belgien 132
10. Norwegen 125
11. Niederlande 124,5
12. Schweiz 121,5
13. Russland 117
14. Schweden 111
15. Griechenland 98,5
16. Tschechien 95,5
17. Türkei 81,5
18. Litauen 76
19. Portugal 58
20. Österreich 44
21. Estland 42
22. Bulgarien 36
23. Irland 36
24. Kroatien 32,5
25. Israel 32
26. Ungarn 31
27. Slowakei 26
28. Rumänien 22
29. Slowenien 17
30. Moldawien 16
31. Serbien 16
32. Finnland 14
33. Lettland 9
34. Luxemburg 8
35. Zypern 7
36. Dänemark 7
37. Albanien 3
38. Bosnien-Herzegowina 1