Donnerstag, 17. Mai 2018

Meine ESC-Rangliste 2018 after the Show

Als ich am Sonntag diese Rangliste erstellt bzw. überarbeitet habe war ich so glücklich dass mir immer wieder die Tränen kamen! Ich bin so glücklich die Eurovision zu haben, dass es sie gibt und dass sie ein Teil meines Lebens ist! Ich wurde heute gefragt was ich am ESC so toll finde. Ich wusste keine Antwort... Es ist vor allem ein Lebensgefühl das man nirgendwo sonst findet. Ich war unter anderem so glücklich, weil sich die Künstler für mich wie Freunde anfühlen - das obwohl sie nicht einmal wissen dass ich existiere. Es ist die Flucht vor der "normalen Welt" in der die Dinge nicht so sind wie in der ESC-Bubble. Die Flucht vor der Welt, in der die Menschen nicht so respektvoll miteinander umgehen. Die Flucht vor der Welt, in der es verboten ist anders zu sein als das Ideal der Gesellschaft. Die Flucht vor der Welt, in der man nicht ehrlich sein darf. Die Flucht vor der Welt, in der die Arbeit, Liebe und Leidenschaft die man in ein Kunstwerk steckt, nicht gesehen wird.

Ich sehe das bei jedem einzelnen der 43 Beiträge beim ESC 2018. Das heißt aber nicht dass ich persönlich jeden einzelnen Beitrag mag. Mögen tu ich 39 der Beiträge. Nach monatelanger Dauerbeschallung höre ich immer noch 37 der Songs sehr gern. Wenn dein Favorit also auf meiner List weit unten steht, oder durch die Liveshows abgestiegen ist, heißt das nicht gleich dass ich ihn (jetzt) blöd finde. Wenn man eine Rangliste erstellt können aber leider nun mal nur 5 in den Top5, 10 in den Top10, 20 in den Top20 und 30 in den Top30 sein. So funktioniert das nun mal. Bei einigen Beiträgen tut es mir selber auch wirklich weh sie nicht höher setzen zu können. Die anderen Beiträge mag ich aber nun mal mehr und diese Rangliste ist dazu da zwischen den Beiträgen zu unterscheiden. In den letzten drei Tagen hatte ich zu viele Pflichten zu erledigen, sodass ich keine Zeit dafür hatte hier zu schreiben. Ich überlege nicht ob ich den Blog aufgebe und werde hier über alles schreiben worüber ich schreiben möchte, du verpasst nichts. Das ist meine endgültige Rangliste für diesen stärksten Jahrgang den der ESC jemals erlebt hat; in Klammern stehen die Veränderungen von nach den Proben bzw. vor den Shows, zu nach den Shows:

1. Litauen (+1)
2. Australien (+1)
3. Finnland (-2)
4. Malta (=)
5. Ungarn (=)
6. Ukraine (=)
7. Israel (=)
8. Bulgarien (+1)
9. Deutschland (-1)
10. Weißrussland (=)
11. Spanien (=)
12. San Marino (+1)
13. Großbritannien und Nordirland (+1)
14. Irland (+3)
15. Slowenien (-3)
16. Tschechien (-1)
17. Lettland (+1)
18. Moldawien (+1)
19. Schweiz (+4)
20. Belgien (-4)
21. Island (+3)
22. Estland (-1)
23. Serbien (+2)
24. Kroatien (+2)
25. Aserbaidschan (+3)
26. Norwegen (+1)
27. Zypern (-7)
28. Dänemark (+2)
29. Ehemals jugoslawische Republik Mazedonien (-7)
30. Frankreich (-1)
31. Rumänien (+3)
32. Polen (=)
33. Österreich (+3)
34. Albanien (+3)
35. Portugal (-2)
36. Armenien (-5)
37. Griechenland (-2)
38. Montenegro (=)
39. Italien (=)
40. Schweden (=)
41. Georgien (=)
42. Russland (=)
43. Niederlande (=)

Mazedonien war live leider eine Enttäuschung. So ist der Song nicht mehr ganz so gut wie vorher. Ich musste ihn aus Fairness den anderen gegenüber so weit runtersetzen. Was alle an dem Staging von Zypern so toll finden verstehe ich nicht. Nachdem ich nun das komplette Staging gesehen habe muss ich sagen dass der Song dadurch sogar schwächer geworden ist. Da habe ich mir mehr Power und Party auf der Bühne gewünscht. Am meisten positiv überrascht vor dem Fernseher haben mich Österreich, Rumänien, die Schweiz und Irland (gesanglich). Österreich hat mich viel mehr mitgerissen als ich erwartet habe. Der Sieg im Juryvoting ist mir dennoch ein Rätsel. Bei Rumänien war ich völlig baff davon wie großartig dieses Kunstwerk wirkt. Ich hatte große Erwartungen, die wurden aber ganz weit übertroffen! Der Part bei der Schweiz mit dem Bengalo, wenn Corinne mit dem Publikum spricht war... unbeschreiblich, diese Emotionen! Der Gesang von Ryan auf der ESC-Bühne hat den Song verändert und ihn um einiges interessanter gemacht als in der Studio-Version. Der Auftritt von SuRie, nach der Invasion der Bühne hat mir Gänsehaut bereitet, aber keinen Einfluss auf diese Rangliste, ich glaube auch dass es keine komplette Platzierung verändert hätte. Bulgarien war für mich im Halbfinale gesanglich eine große Enttäuschung. Der Finalauftritt war dann um Welten besser und hat sogar noch eine weitere Platzierung nach oben gebracht.

Meine Top 4 sind immer noch alle ganz eng beieinander. Nach Ende des Finals wusste ich immer noch nicht wie ich sie einsortieren sollte. Ich habe mich letztendlich rein danach gerichtet welcher Song bei mir die extremsten Emotionen erzeugt. Das ist Litauen. Im Halbfinale musste ich nach den ersten drei Tönen anfangen sehr stark zu weinen. Minuten danach habe ich noch gezittert. Zum Glück war danach eine Pause, sonst hätte ich den Beitrag, oder die zwei Beiträge, danach nicht richtig wahrnehmen können. Das ist schon öfter passiert, dass es auch in der Liveshow, unter den Umständen, klappt, hätte ich nicht gedacht. Im Finale musste dann Österreich ein wenig darunter leiden, weil es nach Litauen kam, das war aber nicht so schlimm weil Österreich bei mir recht weit unten ist und ich den Beitrag im Halbfinale schon im vollen Ausmaß erleben konnte. Australien erzeugt bei mir vor allem ein sehr extremes Pride-Gefühl. Der CSD ist dagegen nichts. Bei Finnland ist es ähnlich, bei weitem aber nicht so stark wie bei Australien. Malta ist, wie ich schon vor einiger Zeit beschrieben habe, wie eine Glücksspritze die sich vom ersten Ton an in dein Fleisch bohrt und unentwegt Glückgefühle in deinen Körper sprüht. Dieses Glück ist nicht so extrem wie die Emotionen bei den anderen Songs. Natürlich mag ich an diesen vier Beiträgen noch viel, viel mehr als die beschriebenen Sachen, es ist nur die Erklärung dafür warum ich mich so entschieden habe. Das erste mal bin ich mit der Einordnung dieser vier auch zufrieden.

Ich habe einen Respekt vor allen 43 Beiträgen und würdige sie entsprechend. Diese Rangliste beschreibt lediglich meine persönliche Wahrnehmung der Beiträge. "Menschen sind unterschiedlich. So verschieden Menschen sind, so unterschiedlich nehmen sie Musik wahr. Wenn ich auch nur einen einzigen Menschen mit meinem Song berühre ist mein Ziel hier erreicht." SuRie (Großbritannien 2018), 06.05.2018

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