Dienstag, 31. Oktober 2017

"Radikaler Neuanfang" beim Vorentscheid

Juhu, der NDR hat es verstanden! Der Vorentscheid wird komplett revolutioniert, nicht so wie er jährlich komplett verändert wurde, sondern richtig "radikal" wie es Thomas Schreiber, der ARD-Unterhaltungskoordinator verspricht. Die Veränderungen gibt es vor allem in der Auswahl der Kandidaten für den Vorentscheid. Das System soll in etwa so funktionieren: Wer sich für den Vorentscheid bewerben möchte, sollte dies bis zum 6. November 12 Uhr durch eine E-Mail an bewerberESC2018@digame.de tun. Aus diesen Bewerbern, Empfehlungen und Direktansprachen wird ein Team aus Musikprofis 200 bis 300 Kandidaten aussuchen, die in die zweite Runde kommen.

Anschließend kommt das neue "Euro-Panel" zu seinem Zuge; dabei handelt es sich um 100 deutsche Staatsbürger. Thomas Schreiber erklärte: "Wenn man das Abstimmungsverhalten der Fernsehzuschauer in allen teilnehmenden Ländern in den letzten Jahren analysiert, kommt man zu einem überraschenden Schluss: in den letzten vier Jahren haben die Deutschen mit ihren Stimmen beim Televoting am nächsten am jeweiligen Endergebnis gelegen", entsprechend geht man beim NDR davon aus, dass das Euro-Panel die Kandidaten auswählen wird, die am besten bei der Eurovision ankommen. In Zahlen bedeutet das, dass 20 der 200 bis 300 Bewerber von dem Euro-Panel in die dritte Runde genommen werden. In dieser wird dann eine internationale Jury, die aus Jurymitgliedern anderer Länder, die in den letzten Jahren beim Song Contest abgestimmt haben, besteht, eingesetzt. Diese Internationale Jury wird zusammen mit den 100 Euro-Panel Mitgliedern aus den 20 übrigen Kandidaten 5 auswählen die beim Vorentscheid antreten. Wie dieser Vorentscheid heißen wird und wie genau er aussehen soll ist noch nicht entschieden. Man wolle das gesamte Konzept, inklusive dem Namen des Vorentscheides auf den Prüfstand setzen
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Wenn die fünf Kandidaten für den Vorentscheid ausgewählt sind, werden ihnen, in Zusammenarbeit mit einem Plattenstudio, Songs geschrieben, die auf ihre persönlichen Talente und Stärken zugeschnitten sind. Wenn man ein wirklich gutes Ergebnis beim ESC erzielen möchte, muss man die Leute vom Hocker hauen mit dem was man macht und nicht die beste Kombination aus Song und Interpret auf die Bühne stellen... Aktuell gehe ich persönlich davon aus dass wir von jedem Interpreten wieder zwei Songs hören, wie es in den letzten Jahren beim Vorentscheid üblich war. Da man aber genau den "radikal" ändern möchte, bleibt dies total ungewiss.

Beim Vorentscheid selber soll dann die internationale Jury, die auch schon bei der Reduzierung von 20 auf 5 Kandidaten dabei war, in das Ergebnis einfließen. Welchen Anteil des Endergebnisses die internationale Jury ausmachen wird, ist noch völlig unklar. Das Televoting wird selbstverständlich auch weiterhin angewendet. Ich halte es für einen sehr guten Fortschritt die internationale Jury einzusetzen, da es sich gezeigt hat, dass Vorentscheide mit internationaler Jury tendenziell bessere Beiträge hervorbringen, als andere. Eins wird man nicht ändern und das ist eine sehr gute Entscheidung; unsere gute, alte Babsi (Barbara Schöneberger) hat ihren Job in den letzten Jahren so genial gemacht, dass sie auch weiterhin den Vorentscheid moderieren wird. Alles andere würde unter den deutschen ESC-Fans auch für Entsetzen sorgen.

Genauere Entscheidungen werden in Kürze beim NDR getroffen. Das neue Konzept soll mit einer Roadshow in Berlin, München, Hamburg und Frankfurt am Main promotet werden. Ich habe extra etwas gewartet bis ich diese Meldung poste, da in den letzten Tagen nach und nach immer mehr Informationen zum Vorschein kamen und ich alle gebündelt an dich weitergeben möchte.

Ich persönlich weiß nicht so recht was ich davon halten soll. Das Konzept der Melodifestivalen, das man schon lange gekauft hat, hier in Deutschland umzusetzen wäre viel sinnvoller. Andererseits bin ich aber froh dass man endlich erkannt hat, dass der NDR mit dem Vorentscheid sehr schlechte Arbeit gemacht hat und man nun wenigstens etwas ändert. Es scheint da dass das Grundkonzept beim Vorentscheid an sich irgendwie doch das gleiche bleibt und man den Fokus bei der gesamten Auswahl wieder auf den Kandidaten legen wird, was der größte Fehler an der ganzen Sache ist. Der Song ist das Entscheidendste beim Eurovision SONG Contest, nicht wer auf der Bühne steht, zumal es mir so vorkam dass alle Top 33 Kandidaten letztes Jahr irgendwie gleich waren.

Ich sehe mich weiterhin nur davon träumen können in die Top 20, oder sogar mal Top 10 beim Eurovision Song Contest zu kommen. Überzeugen tut mich das neue Konzept leider nicht, aber vielleicht wird es ja doch besser, als ich momentan vermute. Was denkst du über den "radikalen Neuanfang", wie es Thomas Schreiber gesagt hat, beim deutschen Vorentscheid? Schreib es in die Kommentarfunktion dieses Posts.

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