Sonntag, 15. Oktober 2017

News Kompakt September Teil 2/3

Nur noch ein Monat liegt vor uns, dann ist der Berg an Nachrichten, der in diesem Jahr überraschend groß ausfiel, bewältigt. Mitte September wurden schon die ersten konkreten Entscheidungen für die ersten Beiträge an sich, die im Mai von der MEO Arena in alle Welt ausgestrahlt werden, getroffen. Damit wird klar dass der ESC doch gar nicht mal so weit weg ist, und der Geburtstag von Eurovision Passion doch schon einige Zeit zurück liegt.

11. September: Da das letzte mal 2014 ein Vorentscheid für Frankreich stattfand und ich ungefähr in einer Woche, vor drei Jahren damit anfing mich auch mit Nachrichten um diesen wunderschönen Wettbewerb zu beschäftigen, kenne ich Frankreich nur als Land der internen Auswahl, von dem es ein mal im Jahr die Teilnahmebestätigung, ein mal im Jahr die Songpräsentation und sonst keinerlei Meldungen gibt. Entsprechend freue ich mich immer mehr Anzeichen dahingehend zu vernehmen, dass mein ehemaliges Lieblingsland (heute ist es Japan) plant einen Vorentscheid zu veranstalten. Die online-Zeitung ouest-france.fr hat einen Artikel veröffentlicht in dem von einem Vorentscheid mit zwei Halbfinals und einem Finale die Rede ist. An diesem sollen etwa 15 Beiträge teilnehmen. In den Halbfinals entscheidet eine Jury über weiterkommen und Ausscheiden, während im Finale das Publikum mitentscheiden darf. Offizielle Bestätigungen oder Statements von France 2 gibt es noch keine. Der Sender aus unserem Nachbarland hat sich außer mit einer Teilnahmebestätigung für 2018 noch nicht zur Ausgabe von Lissabon geäußert.

11. September: Kroatien konnte 2014 und 2015 aus finanziellen Gründen nicht am ESC teilnehmen. Letztes Jahr kehrte man zurück. Auch dieses Jahr sind die Zahlen auf dem Konto von HRT so groß, dass wir 2018 den 24. Beitrag des ehemals jugoslawischen Staates an der Adria erleben werden.

11. September: Sehr traurige Nachrichten aus der Slowakei! All die Fans die auf ein Comeback gehofft haben werden abermals enttäuscht. Weil es auch mir in meiner eurovisionären Seele weh tut, möchte ich nicht weiter über die Geschichte von diesem Land schreiben. Zuletzt war die Slowakei 2012 dabei. 1996 erreichte man mit dem 18. Platz das beste Ergebnis aller Zeiten. Wenn man die ESC Fangemeinde in seiner Gesamtheit befragt, ist "Horehronie" von Kristina Pelakova (Slowakei, 2010) eindeutig der most underrated song of all time! Es wurde in Oslo nur #36. von 39. Das Preview Video ist aber unter den Top 20 meistgesehenen Videos auf dem offiziellen ESC-Kanal. Dieser Song ist inzwischen ein großer Klassiker und sowas wie das Aushängeschild von der Slowakei. Entsprechend lasse ich es mir nicht nehmen ihn an dieser Stelle anzufügen:


12. September: Der größte aller ESC-Sender, die BBC, hat sich dann auch endlich mal dazu entschließen können Lissabon eine Zusage zu erteilen. Damit wird Großbritannien und Nordirland sich auch 2018 wieder abrackern nicht im Keller der Finaltabelle zu landen, aber man soll ja bekanntlich nicht mit Steinen werfen, wenn man selber im Glashaus sitzt...

12. September: Juhuuu! Los geht's wieder mit den nichtssagenden Bewerberzahlen bei denen jeder versucht stolz einen neuen Rekord zu erzielen. Den Anfang macht, wie mit fast allem in dieser Saison Norwegen, die sich ja schon seit Januar 2017 um den Beitrag von 2018 kümmern... Bisher gingen 1.200 Beiträge bei NRK ein. Das ist ein neuer Rekord! Stig Karlsen, der Produktionsleiter vom Melodi Grand Prix sagte zu den vielen Bewerbern: "Es gibt so viele junge und talentierte Menschen, die am nächsten Melodi Grand Prix teilnehmen möchten, sodass es ziemlich schwierig wird, nur zehn von ihnen auszuwählen." Ich weiß nicht wie ernst diese Aussage zu vernehmen ist, trotzdem glaube ich dass wir im Januar, wenn die zehn MGP-Kandidaten verkündet werden, zehn sehr gute Songs haben werden, die alle mindestens ein passables Ergebnis beim ESC schaffen würden. Ich wünsche meinerseits allen viel Glück, dass ihre großen Bemühungen für den Song mit einem Auftritt beim Vorentscheid belohnt werden. Zahlen sind immer nur Striche auf Papier. Man sollte sich aber wirklich mal bewusst machen wie viele es gibt, die alles versuchen um ein mal auf der ESC-Bühne zu stehen. Wie groß die Konkurrenz ist... Nicht mal jeder 120. der Bewerber schafft es zum Vorentscheid! Und nur ein einziger zum ESC! In anderen Ländern haben wir noch viel höhere Bewerberzahlen...

14. September: RTÉ hat dazu aufgerufen sich bis zum 6. November für den ESC zu bewerben. Jeder Komponist darf nur einen Titel einreichen. Da kein Wort über einen Vorentscheid verloren wurde gilt eine interne Auswahl in Irland für wahrscheinlich.

15. September: ERLEICHTERUNG! Ich hatte schon richtig Angst bekommen, dass mein Lieblings-ESC-Land nicht teilnehmen könnte. Schon vor Ewigkeiten hat RTVSlo die Bewerbungsbedingungen für die EMA 2018 bekannt gegeben. Jetzt gibt es auch endlich die Teilnahmebestätigung. Noch bis zum 15. November kann man sich bewerben. Spätestens am 8. Dezember wird dann endgültig entschieden, wer zum Vorentscheid fahren darf. Dann können wir nur noch hoffen, dass dieses mal nicht wieder irgendein komischer Song in Slowenien gewinnt und der eigentliche Favorit unerklärlich zu Hause bleiben muss. Vielleicht geschieht ja wirklich ein Wunder und wir werden nicht, wie meistens, alle von den Ereignissen in Ljubljana schockiert sein. Ich persönlich hoffe natürlich wieder auf einen Song von Maraaya :D

15. September: 2016 und 2017 hat der schwedische Starkomponist die Songs für Zypern komponiert. Dieses Jahr hat CyBC jemand neues engagiert. Dabei handelt es sich aber keineswegs um einen NoName! Alex Papaconstantinou hat z.B. mit "vivir mi vida" von Marc Anthony, "I like how it feels" von Enrique Iglesias, oder "Live it up" von Jennifer Lopez viele kommerzielle Erfolge gefeiert. Auch in der Eurovision ist er nicht unerfahren. Er weiß wie man einen Erfolgssong komponiert. Sein Debut gab er 2007 mit "Yassou Maria" für Griechenland, was einen #7. Platz(!) zur Folge hatte. 2009 engagierte ihn Aserbaidschan, denen er mit "Always" die Bronzemedaille sicherte! "Always" gehört zu den Klassikern im ESC und wird noch heute von den Fans sehr oft gehört. Man könnte fast denken dieser Song hat mal gewonnen. 2012 durfte er schließlich für sein eigenes Land ran und hat diesem durch "La La Love" den 16. Platz und somit das drittbeste Ergebnis aller Zeiten gebracht. Darauf hofft man jetzt auch. Zypern ist in den letzten Jahren verhältnismäßig extrem erfolgreich gewesen. Man fährt damit gute Komponisten zu bezahlen offensichtlich eine gute Schiene, aber Vorsicht - ein guter Komponist muss nicht automatisch einen Erfolg bringen. Diese Erfahrung mussten schon viele machen. Trotzdem hoffen wir natürlich alle auf einen großartigen Hit aus Zypern.


15. September: Nach den Mega-Rekorden, die Italien dieses Jahr dieses Jahr beim ESC im eigenen Land verbuchen konnte, wundert es mich schon, dass erst jetzt die Zusage aus dem Land kommt, in das ich in genau einem Jahr meine Studienfahrt im Namen des Geographieprofils unternehmen werde. Natürlich wird wieder dem Gewinner des San Remo-Festivals das Angebot gemacht Italien mit dem Siegersong beim ESC zu vertreten. Falls dieser ablehnen sollte, was ab und zu vorkommt, dürfte RAI darauf entscheiden, das der Zweitplatzierte nachrückt. Bis wenige Stunden vor dem Finale im Mai hatte ich noch erwartet, dass ich an dieser Stelle vom Titelverteidiger schreibe. Italien wurde aber "nur" #6.. Somit ist die Big Five zum 8. mal in Folge vollständig beim ESC vertreten. Des weiteren nähern wir uns langsam der 40 Teilnehmer Marke. Jetzt wird es richtig spannend, wer tatsächlich eine Delegation nach Lissabon entsendet und wer leider aussetzen wird.

16. September: Malta vermeldet 129 eingesendete Beiträge, von denen 30 in die nähere Auswahl genommen wurden. 16 von ihnen werden beim "Malta Song For Europe" von TVM antreten dürfen.

17. September: BNT hatte seine Teilnahme schon bestätigt, zog diese dann aber doch zurück, weil der neue Generaldirektor, der erst noch gewählt werden musste, drüber entscheiden sollte. Nachdem Konstantin Kamenarov alle wichtigen Formalien erledigt hatte, konnte er sich auch nach einer kurzen (und überflüssigen) Debatte im Sender für die Teilnahme von Bulgarien für Lissabon aussprechen. Auch wenn das Land am schwarzen Meer nicht im Geld schwimmt, wäre es doch wirklich eine große Überraschung gewesen wenn das neue Aserbaidschan aussetzt. Nun wird man wieder alles daran setzen Europa erneut zu flashen.

17. September: Die beiden Rundfunkanstalten der Malediven streiten sich regelrecht darum wer von ihnen am Eurovision Asia Song Contest teilnehmen darf. VTV wird privat betrieben, während TVM staatlich ist und letztes Jahr mit "Maldivian Idols" sogar eine Castingshow veranstaltete. Alleine dies zeigt dass TVM deutlich höhere Chancen auf einen Erfolg hat, als VTV. Was auch immer aus diesem Konflikt wird, wir können davon ausgehen, dass die Malediven beim ersten EASC dabei sind.

18. September: Ich hatte es schon befürchtet, aber "Hope never dies" und die Hoffnung bleibt bestehen, dass Bosnien-Herzegowina 2019 wieder zurückkehren kann. BHRT gab aufgrund der Engpässe in der Kasse des Senders endgültig bekannt 2018 nicht dabei sein zu können. Irgendwo ist es auch vernünftig erst einmal nach einem Weg zu suchen die Gehälter der Angestellten von Juni, Juli und August zu zahlen, anstatt aus den leeren Taschen irgendwie doch noch Geld zu ziehen um einen 3 Minuten Auftritt auf die Beine zu stellen. Die ESC-Fan-Gemeinde trauert also weiterhin um den Sender auf dem Balkan, der uns oft gute Beiträge lieferte.

19. September: Dieses Jahr sind 2.771 Beiträge als Bewerbung für die legendären Melodifestivalen von Schweden eingegangen. Das sind etwa 300 mehr als im Vorjahr und somit ein neuer Rekord. Nun gilt es für SVT von diesen 27 auszuwählen und sich zu überlegen was für einen Song man Stiko Per Larsson verpasst, der durch den Radiowettbewerb P4 Nästa einen direkten Startplatz erhalten hat.

19. September: Seit heute kann man sich bei ERR bewerben. Jeder Komponist kann bis zu drei Titel einreichen. Auch ausländische Künstler dürfen sich bewerben, es muss jedoch an jedem Beitrag mindestens ein Eeste beteiligt sein. Ab dem 1. November weden keine Bewerbungen mehr angenommen. Man betonte dass jeder willkommen sei. Es sei egal ob man großer Star, oder No Name ist, was zählt sei dass man 180 einmalige Sekunden mit dem Song bereiten kann. Wer es in die Shows geschafft hat wird am 19. und 20. Dezember veröffentlicht. Derweil wurden auch die Termine für die Halbfinals vom Eesti Laul 2018 bekanntgegeben; am 10. und 17. Februar müssen sich die Songs durchsetzen, ehe es am 3. März in der Hauptstadt Estlands dann um alles geht. Der Finaltermin war der erste Termin überhaupt, den wir in dieser ESC-Saison vernehmen konnten.

20. September: Eine kleine Anmerkungen zu den Ereignissen in Katalonien: Die Spanische Regierung wird alles versuchen eine katalonische Teilnahme am Song Contest zu verhindern. Ähnlich wie wir es seit Jahren in Serbien und im Kosovo erleben.

20. September: In Kroatien werden die Forderungen zum nationalen Vorentscheid "Dora" zurückzukehren. An diesem haben früher alle etablierten Künstler teilgenommen. Die internen Auswahlen der letzten Jahre haben Kroatien auch viel schwächere Ergebnisse gebracht. Die Bevölkerung, ESC-Fans und Musikindustrie fordern immer deutlicher einen Vorentscheid. HRT hat sich zu seinen Plänen noch nicht geäußert.

20. September: Selbstbewusstsein ist oft die Grundlage für den Erfolg. Die Teilnahmegebühren von 2,5 Millionen Mazedonischen Denar, umgerechnet ca. 40.500€ haben MKRTV zum Zögern gebracht. Man konnte sich doch dazu durchringen diesen Preis zu zahlen. Für die restlichen Kosten wurden weitere 8,5 MKD (ca. 138.000€) angeschlagen. Überzeugt von sich selber ist MKRTV auf jeden Fall, so machte man die Kampfansage, dass die Teilnahme 2018 die Hochwertigkeit der mazedonischen Musik widerspiegeln werde. Ich frage mich welche Hochwertigkeit sie meinen, oder wie sie das anstellen wollen. In den letzten Jahren sind die Ergebnisse der Ehemals jugoslawischen Republik Mazedonien durchgängig miserabel gewesen. Skeptisch beobachte ich dann mal das fortlaufende Geschehen...

...nicht nur das in Mazedonien, sondern auch in allen anderen Teilen der ESC-Bubble. Im nächsten Post schließen wir dann den September ab und sind im aktuellen Monat angekommen.

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