Sonntag, 23. Juni 2019

Europaspiele 2019 - Tag 2

An Tag 1 (Freitag) fanden nur Vorrunden-Wettkämpfe in den Sportarten Bogenschießen, Boxen und Streetbasketball, sowie die Eröffnungsfeier statt. Deshalb habe ich auf eine Zusammenfassung von Tag 1 verzichtet.

Am zweiten Wettkampftag fielen aber schon 24 der 200 Medaillenentscheidungen der 2. Olympischen Europaspiele. Im Teamwettbewerb mit dem olympischen Recurvebogen beim Bogenschießen, ging das Gold der Herren an Frankreich. Silber holte sich die Niederlande, Bronze Italien.

Bei den Damen galt die deutsche Mannschaft als Favorit. In den entscheidenden Spielen (Halbfinale und Spiel um Bronze), blieb das Gespann aber unter der gewohnten Leistung, wodurch die Bronzemedaille gegen Dänemark haarscharf verpasst wurde. Gold gewann Großbritannien und Nordirland, Silber ging an Weißrussland. Die deutsche Mannschaft musste die Platzierungsrunde, welche über die Begegnungen im K.O.-Turnierbaum entscheidet, mit Leihbögen der luxemburgischen Delegation schießen, weil ihre Materialien beim Flug nicht verladen wurden. Für die tatsächlichen Duelle hatten aber alle ihre gewohnten Bögen zurück.

Im Judo wurden die ersten fünf der 15 Klassen ausgetragen. Bei den Damen unter 48 Kg gewann die Ukrainerin Daria Bilodid gegen die Russin Irina Dolgova Gold. Die beiden Bronzemedaillen gingen an Julia Figueroa (Spanien) und Marusa Stangar (Slowenien). Die Deutsche Katharina Menz unterlag in der ersten Runde durch einen Waza-ari gegen Maria Siderot aus Portugal, welche anschließend ausschied. Für Katharina gibt es Platz 17-22. Bei den unter 60 Kg Herren konnte Lukhumi Chkhvimiani aus Georgien Gold holen. Silber gewann Francisco Garrigos aus Spanien, Bronze Amiran Papinashvili (Georgien) und Jorre Versträten (Belgien). Der einzige Deutsche, Moritz Plafky, unterlag im Kampf um Bronze im Golden Score gegen Papinashvili.

Bei den Damen unter 52 Kg gewann Majlinda Kelmendi aus Kosovo Gold. Silber gab es für Natalia Kuziutina (Russland), Bronze für Chelsie Glies (Großbritannien und Nordirland) und Amandine Buchard (Frankreich). Bei den Herren unter 66 Kg gabs Gold für Georgii Zantaraia aus der Ukraine. Matteo Medves aus Italien gewann Silber. Bronze holten sich Vazha Margvelashvili und Bagrati Niniashvili, beide aus Georgien. Der Deutsche Sebastian Seidl hatte für die erste Runde (33 Judoka) ein Freilos. Unter den letzten 32 verlor er durch ein Ippon gegen Manuel Lombardo aus Italien, der in der Folgerunde ausschied.

Bei den Damen unter 57 Kg gewann konnte sich die Deutsche Sappho Coban bis ins Halbfinale durchkämpfen. Dort verlor sie durch ein Ippon gegen die Russin und spätere Goldmedaillengewinnerin Daria Mezhetskaia. Cobans Landsfrau Pauline Starke schaffte es bis ins Viertelfinale, in welchem sie gegen die spätere Silbermedaillengewinnerin Nora Gjakova, aus Kosovo, durch ein Ippon, verlor. In der Trostrunde gewann Starke gegen Anna Borowska aus Polen und anschließend im innerdeutschen Kampf gegen Coban, durch ein Ippon, die Bronzemedaille. Das andere Bronze gewann Telma Monteiro aus Portugal.

Beim Straßenradrennen der Damen gab es einen Doppelsieg für die Niederlande, durch Lorena Wiebes und Marianne Vos. Bronze gewann Tatsiana Sharakova aus Weißrussland. Die beste Deutsche, Liane Lippert, landete auf Platz 7. Die Ergebnisse der anderen deutschen Athletinnen: Christa Riffel 23., Clara Koppenburg 26., Romy Kasper 37., Hannah Ludwig 62..

Im nicht-olympischen Sambo wurden neun der 18 Disziplinen ausgetragen. Bei den Damen unter 48 Kg gab es Gold für Elena Bondareva aus Russland. Silber gewann die Ukrainerin Anastasiia Novikova. Bronze ging an Tsvetelina Tsvetanova (Bulgarien), und Anfisa Kapayeva (Weißrussland). Bei den Herren unter 57 Kg gab es Gold für Georgien durch Vakhtangi Chidrashvili, Silber für Russland durch Sayan Khertek und Bronze für Mehman Khalilov (Aserbaidschan) und Uladzislau Burdz (Weißrussland). Die Herren unter 68 Kg: Gold: Aliaksandr Koksha (Weißrussland), Silber: Mindia Liluashvili (Georgien), Bronze: Nikita Kletskov (Russland) und Emil Hasanov (Aserbaidschan). In der Damenkonkurrenz unter 56 Kg gewann Tatiana Kazeniuk aus Russland das Turnier. Anastasiia Arkhipava aus Weißrussland gewann Silber, Daniela Poroineanu (Rumänien) und Laure Fournier (Frankreich) Bronze. Andrey Perepelyuk (Russland) erkämpfte sich bei den Herren unter 82 Kg Gold. Bei Davit Grigoryan aus Armenien reichte es für Silber. Bronze gewannen Besarioni Berulava (Georgien) und Tsimafei Yemelyanau (Weißrussland).

Die Deutsche Jule Horn verlor im Viertelfinale, welches die erste Runde darstellte, mit 0:7, gegen Alice Perin (Italien). In der Trostrunde verlor Horn, mit 0:8, gegen Maria Cabas Gomez (Spanien). Gold ging bei den Damen unter 64 Kg an Ekaterina Onoprienko aus Russland. Silber ging an Olena Sayko aus der Ukraine, Bronze an Tatsiana Matsko aus Weißrussland und Anda-Mihaela Valvoi aus Rumänien. Die Konkurrenz der Herren unter 100 Kg gewann Daviti Loriashvili aus Georgien. Silber gewann Viktors Resko aus Lettland, Bronze Alsim Chernoskulov (Russland) und Denis Tachii (Moldawien). Damen unter 72 Kg: Gold: Anzhela Zhylinskaya (Weißrussland), Silber: Nino Odzelashvili (Georgien), Bronze: Galina Ambartsumian (Russland) und Nataliya Smal (Ukraine). Die Damen über 80 Kg schlossen den Tag ab, mit Gold für die Ukraine, durch Anastasiia Sapsai, Silber für Georgien durch Elene Kebadze und Bronze für Rumänien durch Alina-Petronela Paunescu, sowie Russland durch Anna Balashova.

Im Sportschießen gab es die ersten beiden der 19 Disziplinen. Im Mixed über Zehn Meter Luftpistole schied das Deutsche Paar Julia Hochmuth/Kevin Venta in der ersten Runde als 22. aus. Sandra Reitz/Christian Reitz wurden 7. und waren somit unter den acht Duos der zweiten Runde. Dort gelang ihnen der Sprung auf den 3. Platz und damit der Einzug ins Duell um Bronze. Dies konnten sie souverän gegen das weißrussische Paar Viktoria Chaika/Abdul-Aziz Kurdzi gewinnen. Gold ging an Vitalina Batsarashkina/Artem Chernousov aus Russland. Silber gewannen Zorana Arunovic/Damir Mikec aus Serbien.

Im Mixed über Zehn Meter Luftgewehr wurde das deutsche Duo Jolyn Beer/Maximilian Dallinger in der ersten Runde 16. Auch für Julia Anita Simon/Julian Justus reichte es mit dem 12. Platz nicht für die nächste Runde der Top acht. Gold gewannen Yulia Karimova/Sergey Kamenskiy aus Russland, vor ihren Landsleuten Anastasiia Galashina/Vladimir Maslennikov. Bronze ging nach Tschechien, durch Aneta Brabcova/Filip Nepejchal.

In der nicht-olympischen Sportakrobatik wurden vier der sechs Disziplinen entschieden. Bei den Damenmannschaften in der Balance gewann Weißrussland Gold, vor Belgien und Portugal. Bei den Mixed Paarungen in der Dynamik konnten Victoria Aksenova/Kirill Startsev aus Russland Gold gewinnen. Silber gewannen Ruhidil Gurbanli/Abdulla Al-Mashaykhi aus Aserbaidschan und Bronze ging an Volha Melnik/Artur Beliakou aus Weißrussland.

Bei der Dynamik der Damenmannschaften konnte sich Belgien für die Goldmedaille durchsetzen. Silber gewann Portugal, Bronze Weißrussland. In der Balance der Mixed Paarungen holten sich Volha Melnik/Artur Beliakou aus Weißrussland das Gold. Silber gewannen Victoria Aksenova/Kirill Startsev aus Russland und Bronze ging an Ruhidil Gurbanli/Abdulla Al-Mashaykhi aus Aserbaidschan.

In der Rhytmischen Sportgymnastik fiel die Entscheidung in der Königsdisziplin des Einzel Mehrkampfes. In den anderen sieben Disziplinen gibt es morgen die finalen Entscheidungen. Den Mehrkampf gewann Dina Averina aus Russland. Für Silber hat es für die Israeli Linoy Ashram gereicht. Bronze gewann Katsiaryna Halkina aus Weißrussland.

Nach dem ersten Wettkampftag mit Medaillenvergaben führt Russland den Medaillenspiegel, mit neun Goldmedaillen, deutlich an. Es zeichnet sich die Dominanz ab, die es auch vor vier Jahren, bei den ersten Europaspielen, gab. Dort gewann Russland den Medaillenspiegel mit 79 Goldmedaillen, vor dem Gastgeber Aserbaidschan, mit 21 Goldmedaillen. Zweiter ist derzeit der Gastgeber Weißrussland, mit vier Goldmedaillen, vor Georgien und der Ukraine, mit jeweils drei mal Gold. Deutschland hat eher im späteren Verlauf der Spiele die starken Sportarten auf dem Plan. Mit Judo und Sportschießen, aber auch dem überraschenden Gruppensieg beim Streetbasketball der Damen, konnten bereits schon tolle Erfolge der deutschen Mannschaft gefeiert werden, wenngleich der 4. Platz der Bogenschützinnen eine große Enttäuschung darstellt. Am Sonntag warten Finals in acht verschiedenen Sportarten, darunter Bogenschießen, Judo und Leichtathletik. Mit 38 Medaillenentscheidungen ist es der ereignisreichste Tag der Spiele.

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