Samstag, 29. Juni 2019

Europaspiele 2019 - Tag 4

Am Montag wurden in 14 Disziplinen Medaillen vergeben.

Streetbasketball wird nächstes Jahr olympisch. Jetzt hatte diese jugendliche Sportart die Chance sich in Europa zu präsentieren, bevor es zu den Olympischen Spielen geht. Das deutsche Damenteam zeigte sich dabei überaus erfolgreich. Zunächst gelang der Gruppensieg gegen Rumänien (21:8), Ungarn (19:9) und Tschechien (21-14). Im Viertelfinale prahlte ein 20:11-Erfolg gegen Spanien. Unsere Streetbasketballerinnen konnten für das Halbfinale gegen Frankreich ihr hohes Niveau zwar halten, leider reichte es aber nicht für den Sieg. Durch eine knappe 10:11-Niederlage, musste Deutschland gegen Weißrussland um Bronze spielen. In diesem Spiel gelang dem deutschen Team kaum mehr ein Spielzug. So verlor es, mit 16:21. Estland hatte zuvor das Halbfinale gegen Weißrussland mit 15:14 gewonnen und verlor gegen die stark überlegenen Französinnen im Finale, mit 8:21. Bei den Herren war Deutschland leider nicht eines der 16 qualifizierten Länder. Dort gewann der große Favorit Russland die Goldmedaille. Silber ging an Lettland, Bronze an Weißrussland.

Damit sind die Wettkämpfe im Streetbasketball beendet. Frankreich und Russland haben die Goldmedaillen gewonnen. Der geteilte zweite Platz in dieser Sportart geht an die Silbermedaillengewinner Estland und Lettland. Das Spiel 3 gegen 3 auf einen Korb ist eine großartige Ergänzung zum bereits olympischen Basketball. Wer die Sportart ernst nimmt, kann mit vergleichsweise geringem Aufwand, zu den Top-Nationen in einer Sportart gehören, die laut der Meinung aller Experten, in einem Jahr, in seiner Popularität explodieren wird. Deutschland hat dafür zwar ein Grundgerüst, die Förderung dieser olympischen Sportart muss aber noch viel stärker werden. Wir haben in diesem Turnier gesehen welches Potential Deutschland in diesem Sport hat. Das sollten wir nicht wegwerfen, sondern nutzen.

Im Judo wurden fünf der 15 Kampfklassen ausgetragen. Bei den Herren unter 90 Kg waren 35 Athleten am Start. Der Deutsche Eduard Trippel wurde gleich unter die letzten 32 gelost. Dort verlor er gegen den Slowaken Milan Randl, durch ein Waza-ari. Randl schaffte es bis ins Viertelfinale. Gold gewann Mikail Ozerler aus der Türkei, Silber Li Kochman aus Israel und Bronze Mammadali Mehdiyev (Aserbaidschan) und Khusen Khalmurzaev (Russland). In der Klasse der Damen unter 78 Kg gab es 19 Judoka. Anna-Maria Wagner und Luise Mahlzahn durften gleich unter den letzten 16 starten. Wagner wurf Karla Prodan (Kroatien) mit einem Ippon aus dem Turnier, im Viertelfinale widerfuhr ihr aber das gleiche Schicksal wie Prodan zuvor. Mit einem Ippon von Marhinde Verkerk (Niederlande), die wiederum im Halbfinale scheiterte, war Wagner aus dem Rennen. Malzahn besiegte mit einem Ippon Beata Pacut aus Polen. Madeleine Malonga aus Frankreich konnte sie besiegen, da Malzahns Konkurrentin zu viele Shido (Verwarnungen/gelbe Karten) kassierte. Dennoch konnte Malonga am Ende mit Bronze ins Athletendorf heimkehren. Gegen die Turniersiegerin Klara Apotekar (Slowenien), schied Malzahn durch ein Waza-ari aus. Wagner verlor in der Trostrunde gegen Loriana Kuka aus dem Kosovo, durch ein Waza-ari. Anschließend gewann Kuka auch gegen Malzahn, durch ein Ippon, wodurch Kuka Bronze gewann. Silber ging an Guusje Steenhuis (Niederlande).

Bei den Herren unter 100 Kg schlug Karl-Richard Frey in der ersten Runde (29 Judoka), mit einem Waza-ari, Joakim Dvarby aus Schweden. Danach schied Frey gegen Danilo Pantic aus Montenegro, durch ein Ippon, aus. Pantic verlor wiederum im Viertelfinale. Gold holte sich Arman Adamian aus Russland, Silber Varlam Liparteliani aus Georgien und Bronze Elmar Gasimov aus Aserbaidschan und Cyrille Maret aus Frankreich. In der Konkurrenz der Damen über 78 Kg waren 18 Judoka am Start. In der ersten Runde gelang Jasmin Külbs ein Ippon gegen Sebile Akbulut (Türkei). Unter den lerzten 16 schied Külbs, durch ein Ippon gegen Iryna Kindzerska (Aserbaidschan), die eine Bronzemedaille gewann, aus. Gold ging an den Gastgeber Weißrussland, durch Maryna Slutskaya, Silber an Bosnien-Herzegowina, durch Larisa Ceric und Bronze an Russland durch Kseniia Chibisova. Bei den Herren über 100 Kg hatte Deutschland, unter den 23 Judoka, zwei Athleten qualifiziert. Johannes Frey fuhr sich im Erstrundenkampf gegen den Österreicher Daniel Allerstorfer zu viele Shido ein, und schied deshlb aus. Allerstorfer verlor seinen nächsten Kampf. Sven Heinle konnte Aliaksandr Vakhaviak (Weißrussland) mit einem Ippon bezwingen. Gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Stephan Hegyi aus Österreich, unterlag Heinle, durch ein Ippon. Die andere Bronzemedaille ging an Henk Grol aus der Niederlande. Guram Tushishvili (Georgien) bezwang im Finale Inal Tasoev (Russland).

Beim Sportschießen, wurde über die Medaillen von vier der 19 Disziplinen entschieden. Im Mixed über 50 Meter, mit der Pistole, gewannen Margarita Lomova/Artem Chernousov (Russland) Gold, Agate Rasmane/Lauris Strautmanis (Lettland) Silber und Nino Salukvadze/Tsotne Machavariani (Georgien) Bronze. Bei den Damen über 10 Meter, mit dem Luftgewehr, gelang Julia Anita Simon der 21. Platz. Jolyn Beer zog als 7. des Halbfinals ins Finale der Top 8 ein. Dort lief bei ihr allerdings überhaupt nichts, weshalb sie den Wettkampf als 8. beendete. Gold gewann Laura Coman aus Rumänien, vor Nina Christen aus der Schweiz und Nikola Mazurova aus Tschechien. Auch die Herren traten über 10 Meter, mit dem Luftgewehr an. Dort erreichte der Deutsche Andre Link den 32. Platz, direkt hinter seinem Landsmann Julian Justus. Gold erschoss sich der Israeli Sergey Richter, Silber der Russe Sergey Kamenskiy und Bronze der Tscheche Filip Nepejchal. Im Mixed Trap Schießen schnitten die deutschen Athleten sehr schwach ab. Katrin Quooss/Paul Pigorsch kamen auf den 23., also letzten, Platz. Sonja Scheibl/Andreas Löw konnten nur ihre Landsleute und das Mixed aus San Marino hinter sich lassen. Gold gewann das spanische Duo Fatima Galvez/Antonio Bailon, Silber das italienische Duo Jessica Rossi/Giovanni Pellielo und Bronze das russische Duo Daria Semenova/Alexey Alipov.

In der nicht-olympischen Sportart Aerobic fand mit dem Wettbewerb der Mixed Paare, die erste der beiden Disziplinen statt. Gold gewann das Paar aus Italien Michela Castoldi/Davide Donati, Silber das Paar aus Rumänien Andreea Bogati/Dacian Nicolae Barna und Bronze das Paar aus Russland Tatyana Konakova/Grigorii Shikhaleev. Deutsche Athleten waren nicht dabei.

Beim Trampolinturnen wurden die ersten beiden der vier Disziplinen ausgetragen. Im Synchronspringen der Herren konnten Lukasz Jaworski/Artur Zakrzewski aus Polen Gold gewinnen. Silber holten sich Anton Davydenko/Mykola Prostorov aus der Ukraine und Bronze Allan Morante/Sebastien Martiny aus Frankreich. Lea Labrousse (Frankreich) gewann die Goldmedaille der Damen im Einzel. Silber ging an Luba Golovina aus Georgien und Bronze an Hanna Hancharova aus Weißrussland. Deutsche Trampolinturner waren nicht dabei.

Russland konnte seine Führung im Medaillenspiegel weiter ausbauen. Nach 76 Medaillenentscheidungen stehen nun 22 Goldmedaillen auf dem Russischen Konto. Der Gastgeber hält sich weiterhin beeindruckend gut auf Platz zwei, mit elf Goldmedaillen. Georgien konnte die Ukraine vom Podest stoßen und steht nun bei sechs Goldmedaillen. Deutschland steigt noch weiter ab und steht inzwischen nur noch auf Platz 32. Es lässt sich nur sehr hoffen, dass es für uns noch Verbesserung geben wird.

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