Im 800 Meter Finale der Damen waren die Top 4 der letzten EM allesamt vertreten. zwei davon erliefen sich auch die Platzierung der letzten EM; Nataliya Pryshchepa aus der Ukraine blieb Europameisterin, Renelle Lamote blieb Vizeeuropameisterin. Mit Olha Lyakhova auf dem Bronzeplatz gewann die Ukraine sogar noch eine zweite Medaille. Selina Büchel (Schweiz) hatte ein schwaches Rennen und erhielt nach dem #4. Platz in Amsterdam nun nur den #7.. Auch die Bronzemedaillen Gewinnerin von Amsterdam wurde nachträglich ins Finale gesetzt. In Halbfinale wurde sie von der Isländerin Hinriksdöttir nicht regelkonform behindert. Ohne diese Behinderung wäre die Schwedin sicherlich nicht ins Finale gekommen. Dort wurde sie dann auch Letzte. Christina Hering belegte als einzige Deutsche in den Halbfinals den #14. Platz.
Selbst im Fotofinish war es schwer zu erkennen wer über die 110 Meter Hürden Europameister wurde. Es war Pascal Martinot-Lagarde aus Frankreich der so knapp vor dem Russen Sergey Shubenkov gewann. Damit gewinnt Martinot-Lagarde nach so vielen Enttäuschungen endlich seine lang verdiente Goldmedaille bei einer großen Meisterschaft! Orlando Ortega aus Spanien machte sich mit der Bronzemedaille glücklich. Gregor Traber brachte sich im Finale auf den #5. Platz! Erik Balnuweit und Alexander John schieden im Halbfinale als #16. und #24. aus.
Zum Abschluss des Tages spielte sich ein großartiges 1.500 Meter Rennen ab! Die Familie Ingebrigtsen (Norwegen) war mit drei Läufern vertreten, einem der mal Europameister war, einem der aktuell Europameister war und einem der mit 17 Jahren schon alle Juniorenrekorde die es in Mittelstrecken gibt gebrochen hat. Dazu liefen unter anderem mit Lewandowski (Polen), O'Hare und Wightman (beide Großbritannien) die größere Konkurrenten mit als man es sich vorstellen kann. Nicht zuletzt sorgten die beiden Deutschen Homiyu Tesfaye und Timo Benitz für eine Wahnsinns Stimmung im Olympiastadion von Berlin. Das Rennen an sich war in seiner taktischen Ausführung ein Genuss für jeden Leichtathletik Fan. Leider musste Tesfaye in der Schlusskurve aufgeben und lief das Rennen "entspannt" als Letzter, also #13. zu Ende. Er bot für Deutschland trotz des starken Feldes eine Medaillenchance dar. Timo Benitz hingegen nicht. Mit dem #7. Platz erreichte er ein großartiges Ergebnis.
Der Jubel der norwegischen Fans beim Zieleinlauf überdeckte es dass die meisten eher schwiegen weil sie nicht glauben konnten was sie sahen. Jakob Ingebrigtsen, der noch im U18-Bereich läuft gewinnt bei den offenen Europameisterschaften die Goldmedaille! Es muss die Frage gestellt werden was aus diesem Jahrhundert Talent der Mittelstrecke noch werden wird... Marcin Lewandowski musste sich mit Silber geschlagen geben, war darüber aber keineswegs traurig. Jake Wightman setzte sich in diesem phänomenalen Rennen zu Bronze durch. Der dritte Deutsche Marius Probst lief in den Halbfinals auf Platz #17.
Die Morning Session von Tag 5 bestand aus den beiden 20 Kilometer Gehen Europameisterschaften der Damen und Herren. Eigentlich sollten die Damen um 09:05 Uhr starten. Ein Gasgeruch am Breitscheidplatz musste die Feuerwehr anrücken lassen. Bis die nach einer Gefahr gesucht hat und bekannt gab dass es keine gab verging sehr viel Zeit. Erst um 10:55 Uhr durften die Damen dann, zusammen mit den Herren losgehen. Dadurch wurde es auf dem 1 Kilometer Kurs sehr eng. Die Kampfrichter hatten es sehr schwer bei so vielen Athleten auf einem Haufen ihre Arbeit zu erledigen. Es ist nicht das erste mal dass der Ablauf dieser Europameisterschaften nur schlecht von Statten geht. In den horizontalen Sprungdisziplinen werden oft irgendwelche Schatten in der Sprunggrube statt des Abdruckes gemessen. Oft geraten Daten im Informationssystem durcheinander. Die Versorgung der Athleten und Journalisten in den Hotels läuft nicht reibungslos. Zum negativen Höhepunkt kam es neben diesem riesigen Missgeschick beim Gehen als die slowakische Siebenkämpferin Lucia Vadlejch ihren dritten Speerwurf fast eine Stunde später wiederholen musste, da dieser völlig ohne ersichtlichen Grund als ungültig gegeben wurde. Für sie hatte es letztendlich einen deutlichen Vorteil. Sie überbot ihre persönliche Bestleistung noch deutlicher als bei ihrem nicht gewerteten dritten Versuch. Das lief bei der WM vor neun Jahren in Berlin viel besser. Schade dass wir uns als Gastgeber so eine Blöße geben müssen. Hoffen wir dass es sportlich auch weiterhin besser läuft.
Heute Abend bin ich bei einer kulturellen Veranstaltung andersweitig involviert, sodass ich die Eving Session erst in der Nacht nachträglich verfolgen kann. Es gelingt mir zeitlich leider auch nicht jetzt schon über die Morning Session zu schreiben. Deshalb bekommt dieser Post morgen früh ein Update an dieser Stelle. Heute Abend stehen neun Finals auf dem Plan. Natürlich wieder mit ganz vielen großen Medaillenchancen für Deutschland. Morgen Vormittag werden der Marathon bei den Herren und Damen ausgetragen.
Nun das Update. Mit langer Verspätung starteten dann die Damen zusammen mit den Herren. Auf dem 1 Kilometer Rundkurs wurde es zwar sehr eng, die Kampfrichter ließen sich aber trotzdem nicht davon abbringen reihenweise Disqualifikationsanträge zu verteilen. Ohne eine Disqualifikation und am schnellsten kam bei den Damen Maria Perez aus Spanien ins Ziel. Mit 1 Stunde 26 Minuten und 36 Sekunden ging sie die 20 Kilometer wie noch niemand vor ihr bei einer EM! Anezka Drahotova aus Tschechien war die zweitschnellste Geherin. Antonella Palmisano aus Italien gewann Bronze. Die großen Geher Nationen Europas waren erfolgreich.
Auch bei den Herren gewann ein Spanier; Avaro Martin. Durch Diego Garcia Carrera gelang Spanien sogar ein Doppelsieg. Vasiliy Mizinov rettete die russische Gehrer-Ehre. Die ersten 15 Kilometer des Rennens führte die deutsche Medaillenhoffnung Christopher Linke an, doch bei einer Tempoverschärfung konnte er nicht mitgehen, obwohl es eigentlich in seinem Können lag. Schließlich kam er nur als enttäuschender #13. in Ziel. So muss Deutschland weiterhin die Durstrecke ohne eine Geher Medaille aushalten. Überraschend war es dass Nils Brembach mit dem #5. Platz bester Deutscher war. Hagen Pohle erging sich den #8. Platz. Bei den Damen hatten wir natürlich keine Chancen auf vordere Platzierungen. Mit den Plätzen #14, #16 und #20 von Emilia Lehmeyer, Saskia Feige uns Teresa Zurek dürfen wir zufrieden sein.
Das Gehen ist damit als vierter Unterbereich abgeschlossen. Dies sind die Punkte die die einzelnen Nationen gesammelt haben:
1. | Spanien | 91 |
2. | Ukraine | 61 |
3. | Italien | 32 |
4. | Deutschland | 26 |
5. | Portugal | 23 |
6. | Slowakei | 21 |
7. | Litauen | 17 |
8. | Polen | 14 |
8. | Tschechien | 14 |
10. | Weißrussland | 13 |
11. | Russland | 11 |
12. | Norwegen | 9 |
13. | Großbritannien und Nordirland | 6 |
14. | Frankreich | 4 |
14. | Serbien | 4 |
16. | Irland | 3 |
17. | Türkei | 2 |
18. | Kroatien | 1 |
Wie gewohnt sind es die üblichen Geher Nationen die vorne liegen. Der #4. Platz von Deutschland macht deutlich dass wir so stark sind wie schon ewig nicht mehr. Der DLV muss weiter dran bleiben das Gehen noch mehr zu fördern, dann werden wir auch hier Medaillen gewinnen können.
Der Zwischenstand nach den Unterbereichen:
1. | Deutschland | 59 |
2. | Polen | 31,5 |
3. | Tschechien | 31 |
4. | Weißrussland | 25,5 |
5. | Großbritannien und Nordirland | 21,5 |
6. | Russland | 19 |
7. | Spanien | 18 |
8. | Litauen | 17 |
9. | Ukraine | 14 |
10. | Belgien | 11 |
11. | Portugal | 11 |
12. | Italien | 11 |
13. | Estland | 8 |
14. | Niederlande | 8 |
15. | Österreich | 8 |
16. | Slowenien | 7 |
17. | Slowakei | 7 |
18. | Norwegen | 6 |
19. | Bulgarien | 5,5 |
20. | Finnland | 5,5 |
21. | Luxemburg | 5,5 |
22. | Frankreich | 4 |
23. | Kroatien | 4 |
24. | Schweden | 3,5 |
25. | Ungarn | 3 |
26. | Lettland | 2,5 |
27. | Moldawien | 2,5 |
28. | Griechenland | 1,5 |
29. | Schweiz | 1 |
Der gesamte Zwischenstand in den Punkten nach der Morning Session vom Samstag (29 von 48 Disziplinen):
1. | Deutschland | 289,5 |
2. | Großbritannien und Nordirland | 270 |
3. | Polen | 190 |
4. | Frankreich | 184 |
5. | Spanien | 176 |
6. | Ukraine | 148,5 |
7. | Weißrussland | 105 |
8. | Italien | 103 |
9. | Russland | 98 |
10. | Norwegen | 89 |
11. | Belgien | 84 |
12. | Schweden | 80 |
13. | Griechenland | 77 |
14. | Niederlande | 75 |
15. | Tschechien | 72,5 |
16. | Litauen | 65 |
17. | Türkei | 62 |
18. | Schweiz | 61 |
19. | Portugal | 42 |
20. | Estland | 31 |
21. | Ungarn | 31 |
22. | Bulgarien | 28 |
23. | Israel | 26 |
24. | Österreich | 25 |
25. | Slowakei | 21 |
26. | Irland | 20 |
27. | Slowenien | 17 |
28. | Rumänien | 16 |
29. | Finnland | 14 |
30. | Moldawien | 11 |
31. | Kroatien | 9,5 |
32. | Serbien | 8 |
33. | Luxemburg | 8 |
34. | Lettland | 6 |
35. | Zypern | 5 |
36. | Albanian | 3 |
37. | Bosnien-Herzegowina | 1 |
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