Beim 10.000 Meter Lauf der Damen siegte eine Läuferin die gar nicht in Europa geboren wurde und auch nicht in Europa lebt. Sie hat überhaupt keine europäische Staatsbürgerschaft. Israel gehört aber, wie bei den meisten Weltsportverbänden, in der Leichtathletik zu Europa. In Kenia geboren, in Israel lebend entthronte Lonah Chemtai Salpeter die Kenianerin Yasemin Can, die von der Türkei erkauft wurde. Für die Titelverteidigerin gab es nur den #5. Platz. Susan Krumins lief dahinter, als erste echte Europäerin, zu Silber für die Niederlande. Bronze geht an Schweden mit Meraf Bahta. Der Deutschen Alina Reh fehlten zwar neun Sekunden zur Medaille, der #4. Platz ist aber ein toller Erfolg für den DLV! Natalie Tanner kam als #14. über die Ziellinie, Anna Gehring konnte das Rennen nicht beenden und wurde #22..
Beim Kugelstoßen der Damen blieb Christina Schwanitz weit hinter den Leistungen die sie diese Saison schon gebracht hat. 11,19 Meter reichten nur für Silber. Sie wird als Europameisterin von der Polin Paulina Guba abgelöst, die erst in ihrem letzten Stoß die Kugel weiter fliegen ließ. Aliona Dubitskaya aus Weißrussland gewann Bronze. Sara Gambetta stieß sich auf Platz #5, für Alina Kenzel gab es Platz #9. Damit ist der erste von 11 Unterbereichen der Leichtathletik beendet. Dies ist das Ergebnis der Nationen nach dem Punktesystem im Kugelstoßen:
1. | Polen | 59 |
2. | Deutschland | 37 |
3. | Weißrussland | 20 |
4. | Russland | 13 |
5. | Großbritannien und Nordirland | 9 |
5. | Tschechien | 9 |
7. | Bulgarien | 7 |
7. | Luxemburg | 7 |
9. | Kroatien | 6 |
10. | Portugal | 4 |
11. | Griechenland | 2 |
11. | Schweden | 2 |
13. | Bosnien-Herzegowina | 1 |
Beim Weitsprung der Herren gibt es eine größere Überraschung aus deutscher Sicht. Fabian Heinle sprang mit 8,13 Metern zum Vizeeuropameistertitel! Da der Sprung genauso weit war wie der beste Sprung des Ukrainers Serhii Nykyforov war der zweitbeste Sprung ausschlaggebend für die Farbe der Medaille. Der Grieche Miltiadis Tentoglu holte sich deutlich den Titel.
Da der große Topfavorit beim Zehnkampf, Kevin Mayer aus Frankreich, mit drei ungültigen Versuchen in der zweiten Disziplin, dem Weitsprung, aus dem Wettkampf ausstieg, waren die Tore offen für viele andere Athleten. Derjenige der sich den Europameistertitel schnappen konnte war Arthur Abele! Für ihn ist das aber nicht einfach "nur" ein EM-Sieg, es ist das Ergebnis aller Kämpfe die er in seinem Leben führen musste. Diese Goldmedaille hat er sich sein Leben lang erarbeitet! Niemand dachte dass er jemals wieder auf Top-Niveau zurückkehren könnte, nach all den schweren Erkrankungen die er erlitt. Mit diesem Sieg hat der Sport eine weitere ganz große Persönlichkeit erschaffen zu der viele aufsehen und sich inspirieren lassen auch zu kämpfen, nicht aufzugeben, egal was kommt. Wenn man für einen Traum kämpft kann er wirklich in Erfüllung gehen.
Arthur Abele nach seinem Sieg mit dem Maskotchen Berlino
Robert Harting - das Gesicht der deutschen Leichtathletik. Vor neun Jahren wurde er in Berlin berühmt als er Weltmeister wurde und sein Trikot zerriss. Er ist Bronzemedaillen Gewinner der deutschen Meisterschaften, zweifacher deutscher Vizemeister, zehnfacher deutscher Meister, Vizejugendweltmeister, U23-Europameister, Vizeeuropameister und zweifacher Europameister, Vizeweltmeister und dreifacher Weltmeister, zudem Olympiasieger. Kaum ein Sportler blickt auf eine solche Karriere zurück wie er. Diese EM, wieder in Berlin, sollte das Ende seiner Karriere werden. Er zog ins Finale ein wo er in sich in sechs Vierteln vom Publikum bejubeln ließ. Bei seinem letzten Wurf stand das gesamte Stadion, schließlich ist er nicht nur unter Deutschen bekannt. Diese Europameisterschaft beendet er zwar nur als #6., ein großer Auftritt war es trotzdem. Nach dem Finale wurde über die Stadionbildschirme ein kleiner Film als Dank an ihn eingespielt. Mit ihm tut sich im deutschen Leichtathletik Team eine große Lücke auf, die wohl nicht wieder auszufüllen ist.
Sein Bruder Christoph Harting hatte im Halbfinale drei Ungültige und schied auf dem geteilten #25. Platz, mit dem Titelverteidiger, aus. Daniel Jasinski belegte im Halbfinale Platz #19. Gold gewann der Weltmeister Andrius Gudzius aus Litauen, Silber Daniel Stähl aus Schweden und Bronze Lukas Weißhaidinger aus Österreich.
Der Medaillenspiegel nach 12 Disziplinen:
Rang | Land | Gold | Silber | Bronze | Gesamt |
1. | Polen | 3 | 2 | 0 | 5 |
2. | Großbritannien und Nordirland | 2 | 1 | 0 | 3 |
3. | Deutschland | 1 | 3 | 1 | 5 |
4. | Ukraine | 1 | 1 | 1 | 3 |
5. | Portugal | 1 | 0 | 0 | 1 |
5. | Frankreich | 1 | 0 | 0 | 1 |
5. | Griechenland | 1 | 0 | 0 | 1 |
5. | Israel | 1 | 0 | 0 | 1 |
5. | Litauen | 1 | 0 | 0 | 1 |
10. | Niederlande | 0 | 1 | 1 | 2 |
10. | Schweden | 0 | 1 | 1 | 2 |
12. | Russland | 0 | 1 | 0 | 1 |
12. | Belgien | 0 | 1 | 0 | 1 |
12. | Slowakei | 0 | 1 | 0 | 1 |
15. | Weißrussland | 0 | 0 | 3 | 3 |
16. | Österreich | 0 | 0 | 1 | 1 |
16. | Ungarn | 0 | 0 | 1 | 1 |
16. | Italien | 0 | 0 | 1 | 1 |
16. | Spanien | 0 | 0 | 1 | 1 |
16. | Türkei | 0 | 0 | 1 | 1 |
Der Zwischenstand im Punktesystem nach allen Disziplinen gleichwertig:
1. | Deutschland | 125 |
2. | Polen | 116 |
3. | Großbritannien und Nordirland | 113 |
4. | Ukraine | 67 |
5. | Weißrussland | 67 |
6. | Schweden | 62 |
7. | Frankreich | 52 |
8. | Spanien | 46 |
9. | Niederlande | 46 |
10. | Italien | 34 |
11. | Russland | 32 |
12. | Portugal | 29 |
13. | Türkei | 28 |
14. | Norwegen | 26 |
15. | Griechenland | 24 |
16. | Slowakei | 21 |
17. | Belgien | 21 |
18. | Schweiz | 18 |
19. | Israel | 18 |
20. | Litauen | 18 |
21. | Tschechien | 15 |
22. | Ungarn | 11 |
23. | Österreich | 11 |
24. | Estland | 8 |
25. | Kroatien | 7 |
26. | Luxemburg | 7 |
27. | Bulgarien | 7 |
28. | Rumänien | 7 |
29. | Serbien | 6 |
30. | Moldawien | 5 |
31. | Zypern | 5 |
32. | Albanian | 3 |
33. | Bosnien-Herzegowina | 1 |
Im nächsten Post folgt ein Blick auf die Evening Session von Heute, in der es wieder sechs Finals geben wird.
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