Im Hochsprung der Damen gab es die erste Goldmedaille einer Russin bei einer Leichtathletik EM seit vier Jahren. Mariya Lasitskene gewann zwar mit exakt 2 Metern übersprungener Höhe, war nach Ende des Wettkampfes aber so wütend-enttäuscht wie noch keine andere frisch gebackene Europameisterin zuvor. Sie schlug ihre Hand gegen den Pfosten der Sitzbänke und schmiss ihren Rucksack auf die blaue Bahn des Olympiastadions, allen Fotographen und dem immer super gelaunten Maskottchen Berlino entfloh sie. Anscheinend wollte sie eine neue persönliche Bestleistung springen, diese hätte sie mit 2,06M erreicht. 2,02M ließ sie, genau wie ihre letzte Konkurrentin Mirela Demireva aus Bulgarien, die schlussendlich Silber gewann, aus und riss die Latte bei 2,04M drei mal. Diese irritierenden Reaktionen sollen uns nicht davon abbringen die Bronzemedaille von Marie-Laurence Jungfleisch zu feiern! Imke Onnen belegte als zweite Deutsche im 14-Frau-Finale leider nur den letzten Rang.
Der Dreisprung ist eine Disziplin die in Deutschland sehr lange vernachlässigt und einfach fallen gelassen worden war bringt uns nun eine Medaille aufs Konto. Es gab Silber für Kristin Gierisch, die es geschafft hat dem Dreisprung in Deutschland wieder Förderung zu geben. Gold gewann die Griechin Paraskevi Papahristou. Bronze ersprang sich Ana Peleteiro aus Spanien. Neele Eckhard erring den #10. Platz. Jessie Maduka fehlten ein paar Zentimeter bis zum Finale. Sie beendete die Europameisterschaft mit dem #25. Platz.
Die Siebenkämpferinnen sind mit einem sogenannten Athlete Shuttle zwischen der Morning Session und der Evening Session vom Olympiastadion zurück ins Hotel gefahren. Dabei gab es einen Autounfall. Louisa Grauvogel und Mareike Arndt wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Es ist nicht veröffentlicht was für Verletzungen es bei den Athleten und zwei Offiziellen des deutschen Teams gab, es heißt nur dass es nichts ernsthaftes oder langzeitliches ist. Die weitere Karriere ist also nicht in Gefahr. Am 800 Meter Lauf, der abschließenden Disziplin, konnten die beiden deutschen Siebenkämpferinnen jedoch nicht teilnehmen. Vor dem 800 Meter Lauf lagen sie auf den Rängen #7 und #12. Das offizielle Endergebnis sind Platz #23 und #24.
Carolin Schäfer ließ sich davon aber nicht beeinflussen. Sie gewann auch ohne die Anwesenheit ihrer Teamkolleginnen die Bronzemedaille! Katerina Johnson-Thompsen aus Großbritannien und Nordirland wurde Vizeeuropameisterin. Nafissatou Thiam aus Belgien hatte zwar einen schwachen Siebenkampf, trotzdem gewann sie deutlich, was ihre unfassbare Überlegenheit erneut zeigt. Im Alter von 23 Jahren hat sie nach Olympia Gold 2016 und WM Gold 2017 nun alles gewonnen was es nur irgendwie zu gewinnen gibt. Dann kann sie nun ja zu den Spezialisten im Hochsprung wechseln, wenn sie allein dies trainieren würde, würde sie auch dort die Szene weltweit dominieren.
Der Unterbereich des Mehrkampfes ist damit abgeschlossen. Hier das Gesamtergebnis aus dem königlichen Bereich der Leichtathletik:
1. | Deutschland | 38 |
2. | Großbritannien und Nordirland | 22 |
3. | Belgien | 21 |
4. | Niederlande | 14 |
4. | Österreich | 14 |
4. | Russland | 14 |
7. | Weißrussland | 13 |
8. | Tschechien | 12 |
9. | Norwegen | 7 |
10. | Ungarn | 6 |
11. | Schweden | 5 |
12. | Schweiz | 4 |
13. | Italien | 3 |
14. | Frankreich | 2 |
15. | Estland | 1 |
Deutschland hat deutlich die meisten Punkte gesammelt. Dieses Zeichen im Bereich der Gesamtheit der Leichtathletik so klar zu gewinnen dürfen wir natürlich als gutes Zeichen auf dem Weg zum Sieg der gesamten EM betrachten.
Im Speerwurf hat Deutschland schon bei den Herren einen Doppelsieg verbuchen können. Auch bei den Damen hatten wir mehrere Favoritinnen auf die Medaillen am Start. Leider gelang es davon nur Christin Hussong ins Finale zu kommen. Dort warf sie den Speer im ersten Versuch so weit wie noch nie eine andere Frau bei einer Europameisterschaft. Die 67,90 Meter konnte auch in diesem Jahr keine andere Werferin toppen. So holt Deutschland bei den Männern und bei den Frauen den Europameistertitel im Speerwurf! Dies war zudem ein sehr deutlicher Sieg. Mit 61,85 Metern warf sich Nikola Ogrodnikova aus Tschechien zu Silber. Lieva Jasiunaite aus Litauen gewann Bronze. Katharina Molitor wurde #15., Dana Bergrath #20., die Enttäuschung darüber hält sich angesichts des Titels und Competition Records allerdings in Grenzen.
Auch der Speerwurf ist damit als dritter Unterbereich beendet. Hier das Gesamtergebnis des Punktesystems:
1. | Deutschland | 58 |
2. | Tschechien | 26 |
3. | Litauen | 14 |
4. | Polen | 13 |
5. | Estland | 11 |
6. | Slowenien | 9 |
7. | Finnland | 8 |
7. | Weißrussland | 8 |
9. | Frankreich | 7 |
10. | Lettland | 6 |
10. | Moldawien | 6 |
12. | Norwegen | 5 |
13. | Schweden | 3 |
14. | Serbien | 2 |
Auch im Speerwurf hat Deutschland natürlich ganz klar gewonnen. Diesen Unterbereich der Leichtathletik können wir ganz klar als stärksten Deutschlands bezeichnen. In anderen Unterbereichen ist es nicht so leicht für uns Punkte zu sammeln.
Über die 400 Meter Hürden der Damen passierte im Großen und Ganzen einfach nur das was zu erwarten war. Lea Sprunger aus der Schweiz gewann Gold, Anna Ryzhiykova aus der Ukraine Silber und Meghan Beesley aus Großbritannien und Nordirland Bronze. Eine Deutsche Athletin konnte sich in dieser Disziplin nicht für die EM qualifizieren.
Über 400 Meter ohne Hürden war bei den Männern Matthew Hudson-Smith aus Großbritannien und Nordirland am siegreichsten. Hinter ihm kamen fast zeitgleich die eineiigen Zwillinge Kevin Borlee und Jonathan Borlee aus Belgien ins Ziel. Karsten Warholm (Norwegen) gelang es nicht nach dem Gold über 400M Hürden nun den Doppelsieg zu schaffen. So viele Rennen in der kurzen Zeit waren zu viel für ihm. 150 Meter vor dem Ziel gingen ihm ganz klar die Kräfte aus. Bis dahin hatte er noch gute Chancen auf das zweite Gold bei dieser EM. Doch er wurde abgeschlagen Letzter. Letzter nicht im Finale, sondern in den Halbfinals wurde der Deutsche Patrick Schneider, also #24.. Der zweite Deutsche Johannes Trefz wurde #28. in den Viertelfinals.
Da dieser Post sonst zu lang werden würde beende ich ihn hier. Die restlichen drei Finals von gestern Abend und die beiden 20 Kilometer Gehen Rennen von der heutigen Morning Session gibt es im nächsten Post. Hier nur einmal der Gesamtpunktestand nach allen Disziplinen (ohne die Disziplinen über die ich noch nicht berichtet habe) und darunter der Punktestand nach drei von elf Unterbereichen der Leichtathletik:
1. | Deutschland | 262,5 |
2. | Großbritannien und Nordirland | 213 |
3. | Polen | 159 |
4. | Frankreich | 138 |
5. | Ukraine | 107,5 |
6. | Weißrussland | 105 |
7. | Spanien | 100 |
8. | Belgien | 79 |
9. | Griechenland | 77 |
10. | Niederlande | 75 |
11. | Italien | 74 |
12. | Russland | 73 |
13. | Schweden | 73 |
14. | Norwegen | 61 |
15. | Türkei | 60 |
16. | Tschechien | 58,5 |
17. | Schweiz | 52 |
18. | Litauen | 41 |
19. | Portugal | 37 |
20. | Estland | 31 |
21. | Bulgarien | 28 |
22. | Israel | 26 |
23. | Österreich | 25 |
24. | Slowakei | 21 |
25. | Ungarn | 21 |
26. | Irland | 17 |
27. | Slowenien | 17 |
28. | Rumänien | 16 |
29. | Finnland | 14 |
30. | Moldawien | 11 |
31. | Kroatien | 9,5 |
32. | Serbien | 8 |
33. | Luxemburg | 7 |
34. | Lettland | 6 |
35. | Zypern | 5 |
36. | Albanian | 3 |
37. | Bosnien-Herzegowina |
1
|
1.
|
Deutschland | 50 |
2. | Polen | 27 |
3. | Tschechien | 26,5 |
4. | Weißrussland | 22,5 |
5. | Großbritannien und Nordirland | 21,5 |
6. | Russland | 17 |
7. | Belgien | 11 |
8. | Litauen | 11 |
9. | Estland | 8 |
10. | Niederlande | 8 |
11. | Österreich | 8 |
12. | Slowenien | 7 |
13. | Bulgarien | 5,5 |
14. | Finnland | 5,5 |
15. | Luxemburg | 5,5 |
16. | Norwegen | 5 |
17. | Frankreich | 4 |
18. | Kroatien | 4 |
19. | Schweden | 3,5 |
20. | Portugal | 3 |
21. | Ungarn | 3 |
22. | Lettland | 2,5 |
23. | Moldawien | 2,5 |
24. | Griechenland | 1,5 |
25. | Schweiz | 1 |
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