Freitag, 1. Dezember 2017

Passion's Adventsklender 1/24 Slowenien

Heute Morgen werden ganz viele Kinder aus dem Bett aufspringen und voller Freude das erste Türchen des Adventskalenders auf machen. Dabei werden sie dieses wunderschöne Weihnachtsgefühl verspüren und zählen dass es jetzt nur noch 23 Türchen sind die gewartet werden müssen. 23 Türchen bis Heiligabend. Natürlich werden auch ganz viele Erwachsene heute das erste Türchen vom Adventskalender öffnen und dürfen sich dabei genauso fühlen wie früher und zumindest kurz wieder Kind sein.

Beim schreiben dieser Zeilen kommen mir gerade die Tränen und ich kann nicht wirklich sagen ob es Tränen der Freude, Trauer oder etwas anderes sind. Jetzt, wenn ich dies hier schreibe ist noch Oktober, ich möchte den Adventskalender rechtzeitig fertig haben. Ich freue mich aber schon riesig auf diese wunderschöne Zeit und den Moment an dem auch ich wieder das erste Türchen von Mama's liebevoll gemachten Adventskalender öffnen darf. Ich bin 17 und sehe die Weihnachtszeit mit anderen Augen, als noch vor zehn Jahren. Da war ich in der 2. Klasse und habe an das Krippenspiel gedacht, dass bei dem Gottesdienst an Heiligabend nichts schiefgehen soll und an meine Wunschliste, welche Geschenke ich bekomme und ob ich dieses Jahr vielleicht endlich ein Pferd bekomme? Ich habe mich auf die Weihnachtsstunde in der Schule gefreut, im Dezember haben wir jeden Tag eine Unterrichtsstunde etwas weihnachtliches gemacht. Vor zehn Jahren habe ich mich auf die vielen schönen Abende gefreut, an denen es schon am frühen Nachmittag dunkel wird und ich mit einem Kakao im warmen Wohnzimmer sitze und Schnüpperle vorgelesen bekomme, Beutolomäus gucke, oder einfach nur aus den Fenstern mit den leuchtenden Schwippbögen aus dem Erzgebirge schaue und zusehe wie die Schneeflocken von dem kalten Wind durch die Luft gewirbelt werden...

Jetzt bin ich in der 12. Klasse und mache nächstes Schuljahr mein Abitur. Wenn ich jetzt im Oktober an den Dezember denke, sehe ich eine stressige Zeit vor mir, in der ich gefühlt jeden zweiten Tag eine Klausur schreiben und mich darauf vorbereiten muss, die in meine Abiturnote eingehen wird. Ich sehe eine anstrengende Probenzeit beim Musical vor mir und jede Menge Extratermine die sich im Dezember immer anhäufen. Ich sehe mich schon wieder mehrmals täglich darüber fluchen dass es so kalt, glatt und dunkel ist und wie sehr ich es hasse im Winter Fahrrad fahren zu müssen, was bei mir jede Woche im Durchschnitt etwa 18 mal vorkommt. Ich sehe vor mir wie ich, sobald die Herbstferien vorbei sind, vor Sonnenaufgang zur Schule fahren muss und nach Sonnenuntergang wieder nach Hause komme, womit der anstrengende Teil des Tages aber noch lange nicht vorbei ist.

Das alles klingt überhaupt nicht weihnachtlich... Und dann bin ich aber wiederum froh darüber dass ich nicht noch zusätzlich den großen Weihnachtsstress habe, über den sich Eltern immer beklagen. Ich bin froh dass ich in einer Kultur leben darf, in der die Weihnachtszeit so intensiv den Alltag begleitet. Ich bin froh dass ich gläubiger Christ bin und bei all den Weihnachtsmärkten, Weihnachtsmännern wohin man schaut, und kommerziellen Ausrichtung auf das Weihnachtsgeschäft immer im Blick habe warum wir das eigentlich alles tun. Ich bin aber auch darüber froh dass ich einen Adventskalender haben darf und jeden Tag, neben all den anderen Dingen, mir kurz Zeit nehmen kann in der ich mich wie vor zehn Jahren fühlen kann. Man darf das Kulturgut des Adventskalenders als schön oder sinnlos ansehen, letztendlich ist alles was sich Kultur nennt mehr oder weniger sinnlos, der Adventskalender ist aber etwas, was für mich einen ganz besonderen Wert hat, deswegen möchte ich auch auf meinem Blog in der ersten Weihnachtszeit einen Adventskalender führen, der dich jeden Tag vom täglichen Stress der Weihnachtszeit ablenken soll und bei dem du hoffentlich in die Weihnachtsstimmung kommst und den Zauber verspürst, den man in den ersten Lebensjahren hatte, wenn man zum Adventskalender ging und es ein Tag weniger bis zur großen Bescherung war.

Jedes Jahr hört man überall, dass man sich dieses Jahr wirklich auf die schönen Dinge besinnen möchte und es dieses Jahr auch wirklich ernst meint. Das könnte ich jetzt auch schreiben, mache ich auch, aber anders. Ich werde dieses Jahr durch die Idee auf meinem Blog einen Adventskalender zu machen jeden Tag mehrmals daran denken wie ich mich jetzt gerade vor zehn Jahren gefühlt habe, was ich genau jetzt vor zehn Jahren wohl gemacht habe und immer im Bewusstsein haben wie schön diese Zeit doch eigentlich ist. Ich bin mir sicher, dass sich mein Lebensgefühl ganz doll verbessern wird, wenn ich diese Zeit bewusst so erlebe, wie ich es früher getan habe.

Weihnachten gilt als das Fest der Liebe, genau wie der Valentinstag, der Hochzeitstag, ...ach ich lass das lieber. Was mir als Christ da am wichtigsten ist, ist die Nächstenliebe. Aus Nächstenliebe und gepackt von dem schönen weihnachtlichen Gefühl, möchte ich jedem einzelnen Besucher dieser Seite mit meinem Adventskalender genau das jeden Tag bewusst machen. Du solltest nicht im Stress versinken, sondern die ganze Zeit so leben wie du vor 5, 10, 15, 20, 50, oder 80 Jahren die Weihnachtszeit empfunden hast. Daran soll dich jeden Tag mein Adventskalender erinnern.

Ich denke, dass ich in dem ein bisschen über mein persönliches weihnachtliches Geschehen berichten werde, aber vor allem erzähle wie man in anderen Ländern Europas Weihnachten feiert und weil das hier eine Song Contest Website ist, dir traditionelle Weihnachtssongs aus den Ländern Europas näher bringen.

Dazu habe ich 35 Länder rausgesucht, von denen ich jeweils den bekanntesten "Christmas Carol" vorstellen werde. Was genau ein Christmas carol ist, erfährst du, wenn du morgen wieder vorbei schaust und das zweite Türchen liest und hörst. Bei 35 Ländern wird es an vielen Tagen natürlich mehr als ein Lied geben. Zudem habe ich noch 13 weitere eurovisionäre Länder oder Regionen mit Sonderstatus rausgesucht, in denen man ein bisschen anders Weihnachten feiert. Diese "Länder" habe ich möglichst passend an andere angefügt und werden dann im gleichen Türchen beschrieben. Heute zum Einstieg gibt es aber erst einmal eines.

Und das ist mein Lieblings-ESC-Land Slowenien. Dort beginnt bereits am 13. November die Weihnachtszeit mit einem festlichen Mahl, welches die Fastenzeit einläutet. Diese geht dann bis zum großen Festmahl am 25. Dezember, bei dem ein aus Roggen, Buchweizen und Weizen gebackenes Brot gegessen wird, das magische Kräfte besitzt. Anschließend folgt die Bescherung, die ohne Besucher stattfinden muss, da diese für Unglück im nächsten Jahr sorgen. Am Abend davor geht man zur Mitternachtsmesse in die Kirche. Während der ganzen Weihnachtszeit steht die "Jaslice", also die Weihnachtskrippe im Vordergrund, die erst am 2. Februar mit dem Fest der Darstellung des Herrn endet.

Das populärste Weihnachtslied in Slowenien heißt aber "Weiße Schneeflocke" bzw. "Bela Snežinka". Um in Weihnachtsstimmung zu kommen solltest du dir jeden Tag das traditionelle Liedchen hier anhören. Das bringt wirklich viel, selbst im Oktober reicht es mir ein paar Weihnachtslieder aus Europa zu hören und schon steigt meine Vorfreude auf diese Zeit enorm an. Viel Spaß, eine schöne Weihnachtszeit und Vesel božič!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen