Montag, 15. Mai 2017

Bulgarien: 2018 dabei und neue ESC-Top-Nation

Kristian Kostov ist Gestern, genau wie Salvador Sobral, bei seiner Rückkehr am Flughafen in Sofia, wie ein Nationalheld gefeiert wurden. Ich erinnere mich gerne an genau diese Szenen von 2010 zurück, als Lena nach Deutschland zurückkehrte. Sowas zeigt erneut welchen Stellenwert die Eurovision besitzt. Im Rahmen dieser Ankunft sprach die Generaldirektorin des Senders BNT u.a. auch die Teilnahmebestätigung für 2018 aus. Eine nicht ganz unerwartete, aber trotzdem erfreuliche Meldung, schließlich konnten sie vor drei und zwei Jahren die Teilnahme nicht bezahlen.

Die Euphorie im Land kommt nicht von irgendwo her. Bulgarien hat 2005 das erste mal teilgenommen und landete damals in Kiew auf dem 33. Platz. Bei der dritten Teilnahme im Jahre 2007 schafften sie den 5. Platz. Ein Erfolg, an den das Land nie wieder anknüpfen konnte. Bis 2013 war das zweitbeste Ergebnis des Landes lediglich ein 27. Platz aus dem Jahre 2008. 2012 wurde Bulgarien 28., verpasste das Finale jedoch um nicht mal einen Punkt. Sie waren mit Norwegen punktgleich, mit 45 Punkten, auf dem 10. Platz. Bulgarien erhielt aus 10 verschiedenen Ländern Punkte, Norwegen aus 11, somit durfte Norwegen ins Finale, in dem sie letzter (26.), mit 7 Punkten wurden. Bulgarien schied aus und ist im direkten Vergleich mit der Schweiz, die im ersten Halbfinale den 11. Platz belegte, im Nachteil, da auch sie 45 Punkte aus 11 verschiedenen Ländern erhielt. Auch wenn Bulgarien meist die Top 30 erreichte, gab es unter`m Strich nur eine Finalteilnahme.

2014 gab es dann die schockierende Nachricht, dass Bulgarien die Teilnahme nicht bezahlen kann. Das Gleiche wiederholte sich im Folgejahr und man ging davon aus, dass die Zeiten Bulgariens bei der Eurovision nun vorbei seien. 2016 gab es dann die überraschende Rückkehr zum Wettbewerb.

Welche Entwicklung es in Bulgarien, seitdem der ESC wieder bezahlbar ist, gegeben hat, ist unbeschreiblich und als Außenstehender unverständlich. Die Ergebnisse sprechen für sich; 4. Platz mit If love was a crime, von Poli Genova, die 2011 für Bulgarien völlig überraschend (knapp) im Halbfinale ausschied und ein 2. Platz, der, den Punktzahlen zufolge, in den meisten anderen Jahren ein Sieg gewesen wäre.

Bulgarien kann man sicher als neue ESC-Top-Nation bezeichnen. Sie machen Schweden, Aserbaidschan, Ukraine und co. nicht nur Konkurrenz, sondern nehmen ihnen Massen an Punkten und Platzierungen. Wer genau zuhört und zwischen den Zeilen liest weiß, dass Bulgarien so großes Potential auf weitere Ergebnisse dieser Art hat, wie momentan kein anderes Land in Europa! Wer hätte vor zwei Jahren gedacht, dass man das heute sagen würde? Die Eurovision ist eben unberechenbar, ständig passiert etwas unerwartetes, das ganze Jahr über. Genau das möchte ich mit diesem Blog mehr Leuten näher bringen und teilhaben lassen, denn der Eurovision Song Contest ist weit mehr als nur eine große Show an einem Samstagabend im Jahr!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen