Dienstag, 10. April 2018

Osteuropas Vorentscheidswochenende - News Kompakt

Hier das Power-Wochenende von Ende Februar:

23.02. Weißrussland - Die EBU hat einfach so bekannt gegeben dass Forever von Alekseev beim ESC antreten darf und nicht gegen das Regelwerk verstößt. Ohne weitere Begründung. Damit wird der Ukrainer, der es in seinem Land nicht in die Auswahl des Vorentscheides geschafft hat für Weißrussland ins Rennen gehen.

24.02. Ukraine - Den Abend mit fünf Finals eröffnete um 18:00 Uhr Vidbir 2018. Dabei durfte die Ukraine wieder zeigen welch einen Hochwertigen Vorentscheid sie jedes Jahr veranstalten. Ein Vorentscheid bei dem immer ein guter Song als Ergebnis herauskommt. Mit ein bisschen Wut aus dem Ergebnis des letzten Jahres habe ich die Halbfinals verfolgt und mich darüber gefreut dass Melovin und Tayanna auch dieses Jahr ins Finale gekommen sind. Beide hatten im Vorjahr einen besseren Song dabei, durften wegen des ungewöhnlichen Votingsystems aber trotzdem nicht zur Titelverteidigung für ihr Land antreten. Offiziell belegten sie im Finale den #2. und #3. Platz. Das Publikum rief sich nach Ende des Votings klar dafür aus dass sie Melovin mit seinem fantastischen Wonder und nicht O.Torvald haben wollen. Auch wenn "Under the Ladder" nicht an "Wonder" heran kommt, ist auch dies ein Song der beim ESC rocken würde, wenn man ihn denn dort hin lässt. Über Tayanna kann ich das gleiche sagen. Sie landet in meiner Liste, wie auch schon letztes Jahr, hinter Melovin auf Platz zwei. Auch im echten Ergebnis landet sie wieder auf Platz zwei, das stört mich dieses Jahr aber nicht wirklich denn mit Melovin darf ein Künstler zum ESC fahren der es wirklich verdient hat. Auf eine ganz eigene Art und Weise zieht er (nicht nur) mich immer in seinen Bann. Seine Songs mit den dazugehörigen Performances machen mit mir das was Musik bestenfalls bewirken kann. Er beherrscht diese Kunst besser als perfektionistisch. Letztes Jahr wäre er mit seinem "Wonder" in meiner Rangliste auf Platz #4 gelandet. Die Top 3 (Bulgarien, Ungarn und Montenegro) waren einfach zu stark. Dieses Jahr ist es ein deutlich schwächerer Song, der bei einem durchschnittlich starken Jahrgang die gleiche Platzierung erreichen könnte. Vorerst landet er auf Platz #2 hinter Malta:

1. Malta
2. Ukraine
3. Spanien
4. Tschechien
5. Frankreich
6. Deutschland
7. Weißrussland
8. Griechenland
9. Schweiz
10. Albanien
11. Großbritannien und Nordirland
12. Dänemark
13. Serbien
14. Montenegro
15. Italien

24.02. Moldawien - Nicht weit entfernt davon gab es ab 18:40 Uhr den Vorentscheid O Melodie Pentru Europa 2018. Eigentlich sollte dieser ein Halbfinale vorweg haben, dieses wäre aber zu teuer geworden. So sind alle 16 Songs die ausgewählt wurden im Finale aufgetreten. Dieses Jahr gab es in Moldawien nur einen Song der doch nicht am Vorentscheid teilnehmen konnte. Wenn diese Quote in den kommenden Jahren gehalten werden kann würde das alle sehr erfreuen. 27 regelkonforme Songs lagen TRM vor. Das war wiederum schon mal besser.
     Das zweitplatzierte "Black Heart" von Vera Turcanu gefäält mir und hätte sich auf der großen ESC-Bühne sicher gut gemacht. Mit dem #6. Platz im Televoting, also 5 Punkten, rückte der Sieg leider in unerreichbare Ferne. Bei der Jury und beim Publikum gewonnen hat "My lucky Day" von DoReDos, komponiert vom ESC-Star-Komponisten Phillip Kirkorow der mich mit seiner Leistung bei diesem Song enttäuscht. Eigentlich würde er nur für Russland antreten, doch mit DoReDos habe er eine Gruppe aus einem Land gefunden das sich Russland sehr treu gezeigt habe und für dessen Flagge er gerne einstehe. Wer's glaubt... Er mag zwar gut komponieren können, sein Charakter ist aber eklig. Ich verstehe Channel One schon dass sie ihn dieses Jahr haben abblitzen lassen.
     Nach der mega-Sensation vom letzten Jahr fällt Moldawien nun wieder auf das altbekannte Niveau zurück, wobei die Schuld keinesfalls bei der Rundfunkanstalt, sondern eher bei den hoffnungslos schlechten und wenigen Künstlern liegt, die sich beim Vorentscheid bewerben. Der vorerst letzte Platz klingt härter als es gemeint ist:

1. Malta
2. Ukraine
3. Spanien
4. Tschechien
5. Frankreich
6. Deutschland
7. Weißrussland
8. Griechenland
9. Schweiz
10. Albanien
11. Dänemark
12. Großbritannien und Nordirland
13. Serbien
14. Montenegro
15. Italien
16. Moldawien

24.02. Slowenien - Um 20:00 Uhr stieg die EMA 2018 mit ihrem Finale in den Vorentscheidungs Marathon ein. Jeder weiß dass ein ganz besonderes Gefühl aufkommt, wenn das eigene ESC-lieblings-Land seinen Beitrag auswählt oder präsentiert. Es hat mich gefreut zu sehen wie RTVSlo aus seinen Fehlern gelernt hat und die Punkte der Jury und des Televotings nun anteilig-gewichtig und nicht nach den reinen Platzierungen vergibt. So würde dann auch der Song als Gewinner da stehen, der das dreifache an Anrufen wie der zweitplatzierte des Televotings erreicht hat. Dieses mal war es nicht das Votingsystem was mich über die EMA so traurig macht. Mein Sieger ist zweiter geworden, mein zweiter Platz ist dritter geworden und mit Hvala, ne! von Lea Sirk hat Slowenien mal wieder einen Beitrag der dem Land nicht gut tut. Ich bin so enttäscht dass ich erstmal nicht mehr darüber schreiben möchte und kann:

1. Malta
2. Ukraine
3. Spanien
4. Tschechien
5. Frankreich
6. Deutschland
7. Slowenien
8. Weißrussland
9. Griechenland
10. Schweiz
11. Albanien
12. Dänemark
13. Großbritannien und Nordirland
14. Serbien
15. Montenegro
16. Italien
17. Moldawien

24.02. Ungarn - A Dal ist in allen Hinsichten ein ganz besonderer Vorentscheid. Dieser bringt meist auch ganz besondere Songs hervor. Manche von ihnen überzeugen Europas Zuschauer mit ihrer Einzigartigkeit, andere blitzen auf den letzten Plätzen im Halbfinale ab. Über Niszlat nyar von AWS werden die Gemüter sicher ganz weit auseinander gehen. So war es auch beim Finale des Vorentscheides. Nach den ersten vier (von acht) Songs habe ich ernsthaft überlegt das weiterhören einzustellen. Jeder von ihnen wäre auf meiner Rangliste der Länder auf dem letzten Platz gelandet. Der Rocksong kam da mit der Startnummer fünf gerade richtig um mich aufzuwecken. Natürlich entging mir auch nicht dass dieser Song vor und nach der Performance mehr Jubel aus dem Publikum erhielt als alle anderen zusammen. Mich hat Niszlat nyar beim ersten Hören schon so richtig überzeugt. Das tun nicht viele ESC-Lieder. Dennoch kann ich es sehr gut verstehen wenn man das schrecklich findet. Dieses Jahr wird Ungarn bei sicherlich vielen die Rote Laterne tragen. Zwei der vier Juroren, die etwa 80-90% des Gesamtergebnisses bei A Dal ausmachen, haben den Song im Finale mit null Punkten bewertet. Sie wollten wohl irgendwie doch noch in letzter Sekunde verhindern dass das für ihr Land beim ESC antritt. Die acht Punkte haben schließlich ganz knapp gereicht, dass Niszlat nyar ins Superfinale der Top 4 einziehen konnte. Dort durften, wie immer, erstmals die Zuschauer per Televoting bestimmen wen sie haben wollen. Angesichts des Jubels im Publikum ist es keine Überraschung für mich dass die Wahl auf den am meisten herausstechenden Song des Abends viel. Es war auch ganz klar mein Favorit unter den Finalisten. Nun muss ich dieses Etwas, das mir sehr gut gefällt irgendwie in meine Rangliste einsortieren. Uff, das wird schwer...:

1. Malta
2. Ukraine
3. Spanien
4. Tschechien
5. Ungarn
6. Frankreich
7. Deutschland
8. Slowenien
9. Weißrussland
10. Griechenland
11. Schweiz
12. Albanien
13. Dänemark
14. Großbritannien und Nordirland
15. Serbien
16. Montenegro
17. Italien
18. Moldawien

Aaaaaargh! Ich habe jetzt schon das Problem dass es einfach zu viele tolle Songs gibt. Die haben alle bessere Platzierungen verdient. Ja ich fühle jetzt auch endlich dieses wundervolle ESC-Gefühl ^^

24.02. Lettland - Den Abschluss des Super-Samstages mit sieben Shows, wovon fünf Finals sind, bereitet uns ab 20:35 das Finale der Supernova 2018. Mir fiel vor allem auf wie sehr der Wettbewerb immer noch die Handschrift von Aminata trägt. Sie hat diese Show geprägt und ohne sie würde die Supernova etwas ganz anderes sein und heute vielleicht sogar gar nicht mehr existieren. Stattdessen gehört sie inzwischen zu den beliebtesten Vorentscheiden unter den ESC-Fans.
     Im Finale gab es drei Songs die ich für Lettland akzeptabel fand. Glücklicherweise hat einer von ihnen gewonnen, nämlich Funny Girl von Laura Rizzotto. Auch wenn das als ESC-Beitrag in Ordnung ist und Lettland vor der Supernova etwas Probleme mit Qualität hatte, wünsche ich mir Aminata zurück. Sie muss sich wieder Songs für die Supernova komponieren, nur dann kann Lettland sein Niveau halten:

1. Malta
2. Ukraine
3. Spanien
4. Tschechien
5. Ungarn
6. Frankreich
7. Deutschland
8. Slowenien
9. Weißrussland
10. Griechenland
11. Lettland
12. Schweiz
13. Albanien
14. Dänemark
15. Großbritannien und Nordirland
16. Serbien
17. Montenegro
18. Italien
19. Moldawien

25.02. Israel - Der song den Netta Barzilai singen wird heißt "Toy". Warum auch immer legen alle Länder mit internen Auswahlen ihre Präsentationen in den März. Sich durch die Vorentscheide zu arbeiten ist zeitintensiv. Ich habe immer noch nicht die Hälfte der Songs. Dieses Gefühl des langsam voran kommens ist ein bisschen deprimierend.

25.02. Armenien - Am Sonntag zogen zwei Länder dem großen Vorentscheidungswochenende nach. Eines davon war Armenien mit dem Finale von Depi Evrotesil 2018. Dieser Vorentscheid wurde erstmals in dieser Form abgehalten. Ich bin noch völlig beeindruckt von der Vielfältigkeit der Acts und den Showelementen. Alle Auftritte wirken wie ein besonders umstrittener Beitrag beim ESC. Nur die Bühne ist nicht so groß, sonst ist alles genau wie das wofür es veranstaltet wird; der Eurovision Song Contest.
     Leider hat ein Song sowohl das Jury- als auch das Televoting gewonnen, den ich nach dem ersten mal hören noch nicht annehmen kann. Entweder mag ich Qami von Sevak Khanagian einfach nicht, oder ich muss den Song mehrmals hören um mitzufühlen. Ich bin sehr froh dass nicht der zweitplatzierte Beitrag gewonnen hat! Nemra hatte auf den LED Screens mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund "NO SHOW enjoy the music" stehen. Wenn das wirklich zum ESC gefahren wäre, hätte ich endlich einen würdigen Kandidaten für den letzten Platz gefunden. Dritter wurde "Waiting for the Sun" von dem ich sehr beeindruckt bin. Nach dem Song brauchte ich eine Weile um meine Gedanken zu sortieren. Das hätte sich beim ESC sehr gut geschlagen. Der vierte Platz "Puerto Rico" von Kamil Show wäre die Stimmungskanone auf jeder Pre-Party geworden, auch wenn es sicher viele Gegner davon gibt, so auch die Jury, die an den Beitrag nur zwei Punkte vergab. Vom Televoting gab es Zehn.
     Es ist bei den Vorentscheiden immer so dass man sich mit dem abfinden muss was als Gewinner gekrönt wird. Also tu ich dies und ordne Armenien in die Liste ein:

1. Malta
2. Ukraine
3. Spanien
4. Tschechien
5. Ungarn
6. Frankreich
7. Deutschland
8. Weißrussland
9. Slowenien
10. Armenien
11. Griechenland
12. Lettland
13. Schweiz
14. Albanien
15. Dänemark
16. Großbritannien und Nordirland
17. Serbien
18. Montenegro
19. Italien
20. Moldawien

25.02. Rumänien - Wirklich? Das soll echt der Song von Rumänien beim ESC sein? Ich bin maßlos enttäuscht! Das ist ja gar nichts. Die Selectia Nationala 2018 ist genauso ein großer Fail wie Unser Star für Kiew. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Rumänien gab es dieses Jahr einen riesen Vorentscheid, den man in Europa noch nicht oft gesehen hat. Zwischen Salzbergwerk und Hauptstadtstudio wurden in sechs Shows 72 Songs vorgestellt. Nur 16 davon schafften es im Juryvoting ins Finale. Dort entschieden dann die Zuschauer. Alles schön und gut, musikalisch kam dabei leider so gar nichts rum. Es tut mir weh Rumänien mit einem so schlechten Beitrag zu sehen. Das ist der vorerst letzte Platz in meiner Liste:

1. Malta
2. Ukraine
3. Spanien
4. Tschechien
5. Ungarn
6. Frankreich
7. Deutschland
8. Weißrussland
9. Slowenien
10. Armenien
11. Griechenland
12. Lettland
13. Schweiz
14. Albanien
15. Dänemark
16. Großbritannien und Nordirland
17. Serbien
18. Montenegro
19. Italien
20. Moldawien
21. Rumänien

Puh, endlich habe ich das große Power-Wochenende geschafft. Alle sieben Finals an diesem Wochenende fanden in Osteuropa statt. Das gab es glaube ich auch noch nie. Die ESC-Bubble macht nach so einem Wochenende aber keine Pause. Jetzt sollten langsam mal ein paar westeuropäische Länder dran kommen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen