Dienstag, 21. Mai 2019

ESC 2019 Ergebnisanalyse: Österreich

Platzierung: 39. (17. im 2. Halbfinale)
Punkte im Halbfinale: 21 (Televoting 0, Juryvoting 21)
Punkte im Finale: /
Platzierung bei reinem Televoting: 41.
Platzierung bei reinem Juryvoting: 37.
Bestes Televoting Ergebnis in: Schweiz (12. Platz)
12 Televoting Punkte im Finale vergeben an: Schweiz

Österreich wählte Paenda intern aus. Sie sollte einen Song aus ihrem neuen Album singen. Ihre Musik ist schnell, aufregend, auffallend und postmodern. Es gibt ein einziges langsames Lied auf ihrem neuen Album. Paenda war nicht die Einzige, die sehr überrascht darüber war, dass die Wahl des ORF auf diesen Song fiel. Das Ergebnis beim ESC zeigt deutlich; es war die falsche Wahl.

Null Punkte im Televoting. Ein schlimmeres Zeugnis kann es kaum geben. In 15 der 20 stimmbrechtigten Ländern, landete Österreich gnadenlos auf dem letzten Televoting Platz. In Aserbaidschan gab es nur den vorletzten Platz, weil niemand für das verhasste Armenien anrufen möchte. In Litauen bekam Albanien irgendwie weniger Anrufe als Österreich. In Armenien konnte Österreich sogar Irland und Rumänien im Televoting hinter sich lassen. Nur in den anderen beiden deutschsprachigen Ländern schaffte Österreich es in die Nähe der Punkteränge (Schweiz 12., Deutschland 13.). Ein so katastrophales Ergebnis für Österreich hätten sicher nicht viele erwartet. Ja, Österreich gehörte zu den Außenseitern, aber das ist ein viel schlimmeres Ergebnis, als einfach nur Außenseiter zu sein.

Bei den Jurys hat Österreich 21 Punkte erhalten, allerdings muss hier erwähnt werden, dass das schwedische Jury Mitglied Lina Hedlund einen folgeschweren Fehler gemacht hat. Sie trug ihre Wertung falsch ein. Statt die Niederlande auf den ersten Platz zu setzen, schrieb sie eine 17, für den letzten Platz, dahinter. Österreich sollte in ihrer Wertung den letzten Platz erhalten, stattdessen trug sie den ersten Platz ein. Ihre gesamte Wertung war auf den Kopf gedreht. Bereits 2016 passierte Hilda Heick aus Dänemark der gleiche Fehler. Die Dänin wertete auch im Finale falsch, Lina Hedlund gab dort aber ihre richtige Wertung ab. 2016 wurden die Jurywertungen noch anders berechnet, wodurch die falsche Wertung keinen zu großen Schaden anrichtete und wenigstens keine Endplatzierung beim ESC veränderte.

Mit der neuen Berechnung ist dieser Fehler aber viel fataler, so beeinflusste Lina durch das falsche Eintragen tatsächlich eine Endplatzierung. Österreich erhielt acht Punkte von der schwedischen Jury - so viel wie von niemandem sonst. Eigentlich hätte Österreich aber nur einen Punkt erhalten dürfen. Korrigiert man das Endergebnis, bleiben die Plätze 1 bis 16 im Halbfinale zwar gleich, Österreich kommt aber nur noch auf 14 Punkte, was zwei weniger sind, als Irland erhalten hat. Eigentlich ist Österreich also in der Gesamtwertung Letzter geworden, und nicht Irland. Angesichts der Televoting Ergebnisse, wäre das auch das fairere Endergebnis gewesen. Übrigens, der Punkteabstand zwischen Platz 10 und 11 im Halbfinale, hätte sich mit der richtigen Wertung von eins auf sechs erhöht. Dänemark wäre punktgleich mit Albanien gewesen, hätte durch die niedrigere Punktzahl im Televoting aber trotzdem den zehnten Platz belegt. Ob nun Letzter, oder Drittletzter, dieser ESC bringt Österreich ein katastrophales Ergebnis. Es ist offensichtlich, dass der Kasus Knacktus an der falschen Songauswahl lag.

Hier ist eine Tabelle mit den Platzierungen Österreichs im Televoting bei den einzelnen Ländern und wie diese Länder, mit ihren Beträgen, im österreichischen Televoting abgeschnitten haben:

Österreich Platzierungen Eigenes Voting
Schweiz 12. 1.
Deutschland 13.
Armenien 15. 13.
Aserbaidschan 16. 4.
Litauen 16. 14.
Norwegen 17. 2.
Kroatien 17. 3.
Niederlande 17. 5.
Nordmazedonien 17. 6.
Russland 17. 7.
Albanien 17. 8.
Dänemark 17. 9.
Schweden 17. 10.
Malta 17. 11.
Rumänien 17. 12.
Lettland 17. 15.
Irland 17. 16.
Moldawien 17. 17.
Großbritannien und Nordirland 18.
Italien 18.

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