Montag, 6. Mai 2019

Tel Aviv 2019 Tag 2: Gewinner und Verlierer

Heute gab es einige Länder, die uns mit ihren Stagings beeindruckt haben. Schauen wir aber zunächst auf das Ergebnis der Press Poll:

1. Australien 77
2. Griechenland 55
2. Island 55
4. San Marino 38
5. Georgien 30
6. Belgien 24
7. Portugal 20
8. Estland 16

Estland hat zwar den letzten Platz belegt, 16 Stimmen ist aber kein Ergebnis über das man verzweifeln muss. Auch Portugal war mit seinem neuen Outlay enttäuschend. Bei Belgien bin ich sehr überrascht über das schwache Abschneiden in der Press Poll. Der Song gewinnt durch dieses Staging meiner Meinung nach viel mehr an Form, auch die Reaktionen, die ich aus dem Pressezentrum entnehmen konnte, klangen doch eigentlich sehr positiv.

Für einen so großen Außenseiter ist der 5. Platz ein bemerkenswerter Erfolg. Das Staging von Georgien scheint ziemlich vielen Leuten richtig gut zu gefallen. Insbesondere die Berge auf dem LED-Screen sind am Ende des Tages, bei den Journalisten, im Kopf geblieben. Durch sie werde die Message des Songs großartig transportiert, was im Vorentscheid gänzlich fehlte. Meistens war die Reaktion auf den georgischen Song, dass er zwar passioniert singt, und es wohl ein ernstes Thema sei, aber von diesen Gefühlen, auch weil man überhaupt nicht versteht, worum es eigentlich geht, bei einem selbst nichts ankommt. Das ist mit diesem Staging nun anders.

Serhat hat durch sein Charisma 38 Journalisten dazu gebracht, ihre Stimme für San Marino in den Topf zu schmeißen. Viele sehen San Marino aber auch als Verlierer des Tages an, weil von der Stimmung, die der Song einem bringen soll, auf der Bühne nichts zu sehen ist. Die Verbesserungen in der Performance von Island scheinen sehr große Wirkung gehabt zu haben. Der 2. Platz von Griechenland dürfte keine Überraschung sein. Es gibt kaum jemanden, der von diesem Staging nicht begeistert ist. Australien hat zwar nicht viel geändert, es waren laut der Mehrheitsmeinung aber die entscheidenden Elemente, um die Performance nicht leicht lächerlich, sondern eindrucksvoll und edel wirken zu lassen.

Mein Verlierer des Tages ist für mich ganz klar San Marino. Das Bisschen was man an diesem Beitrag als gut bezeichnen konnte, wurde ihm durch dieses blasse und einfarbige Staging, bei dem nichts auf der Bühne passiert, gänzlich genommen.

Mein Platz 3 geht heute an Island. Anfangs fand ich den Song von Hatari schrecklich. Das Staging ist gut, aber der Song... Nachdem ich ihn oft gehört habe, mochte ich ihn irgendwann. Ich finde das gesamte Auftreten Hataris drumherum auch richtig toll. Das zaubert mir immer ein "die sind einfach geil"-Lächeln ins Gesicht. Zugegeben, macht das Staging von Hatari immer stärker auch etwas auf erotischer Ebene mit mir. Die Jungs haben es echt drauf. Heute ist der Beitrag bei mir wieder ganz stark gewachsen.

Auf Platz 2 setze ich Belgien. Ich liebe einfach den Style des Stagings. Die Idee dass Eliot die Energie hinter ihm, auf dem LED-Screen bändigt und dadurch sogar die Bewegungen der Tänzer mitsteuert, ist großartig. Er selbst war mit seinem Gesang unzufrieden und wird daran noch arbeiten, doch gerade der, lässt den Song in meinen Ohren noch viel besser erklingen, als in der Studioversion. Auf keinen Fall vergessen darf man, dass Eliot einer der süßesten Sänger ist, die jemals beim ESC angetreten sind. Mit ihm wäre ich gerne befreundet.

Mein persönlicher Tagessieger ist Griechenland. Jedes noch so kleine Detail dieses Stagings ist genial! Es sieht alles zusammen stimmig und wunderschön aus. Anders als die wenigen Kritiker, finde ich es nicht überladen, sondern geradezu lebhaft. Dieses Staging ist ein lebendes Kunstwerk. Ich bin noch am überlegen, ob ich, den von mir äußerst seltenen Begriff, des Meisterwerkes verwende.

In diesem Video siehst du noch einmal alle Proben des Tages in einem Schnelldurchlauf zusammengefasst:


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