Dienstag, 7. Mai 2019

Russland: Thunder and Lightning?

Vor drei Jahren brachte fast genau das gleiche Team, eine Show auf die ESC-Bühne, die die Welt noch nicht gesehen hatte. Entsprechend hoch waren die Erwartungen dieses Jahr. Was wird Russland tun, um das Televoting wieder zu gewinnen, sich von der Jury aber nicht wieder einen Strich durch die Rechnung machen zu lassen? Schafft Russland es die Welt wieder so zum Stauen zu bringen, wie vor drei Jahren?

Die Antwort ist nein, dennoch ist das Staging wieder richtig, richtig gut! Die hohen Erwartungen wurden für die meisten nicht erfüllt, beeindruckt zeigt sich die Presse vor Ort trotzdem. Zu Beginn steht Sergey in einer Plexiglas-Schachtel. Hier gibt es Kritik, dass diese zu sehr nach Plastik aussieht und Russland etwas dafür tun muss, dass es mehr wie Glas aussieht. Sonst wirkt es billig und zerstört damit das professionelle Staging ein bisschen. Die Tränen über die er singt, werden an der Plexiglasscheibe In Form von nach Regen aussehendem Wasser gezeigt. Die LED-Screens zeigen ein Unwetter.

Außer dem Kasten stehen noch 7 LED-Screens in Körpergröße und ein Spiegel in einer Reihe aufgestellt. Sergey verlässt den Kasten im Laufe der Performance, welcher daraufhin entfernt wird. Dahinter verbirgt sich ein weiterer LED-Screen. Auf diesen Screens wird Sergey in echt-Größe gezeigt. Wir sehen ihn also die meiste Zeit gleich neun mal. Daraus kann man schöne optische Spielchen spielen, was Russland natürlich auch voll und ganz ausnutzt. Insbesondere der Kameraschnitt ist selbstverständlich formidabel umgesetzt.

Die Message des Songs, mit den schreienden Tränen, wird großartig dargestellt. In gewisser Weise bekommen wir etwas neues zu sehen, auch wenn es nicht so innovativ ist, wie die Show vor drei Jahren. Russland versucht von dem Image wegzukommen, um jeden Preis gewinnen zu wollen, was aber nicht funktioniert. Man merkt wie viel Geld in dieser Produktion steckt. Man merkt, dass Russland wieder Hauptsache etwas großes machen will, dieses Mal aber ohne die Emotionen zu vernachlässigen, was vor drei Jahren der große Genickbruch war. Dafür werden unter anderem auf der LED-Wand aufnahmen von Sergey in vielen verschiedenen Emotionen gezeigt, was anscheinend eine sehr gute Wirkung hat.

"Scream" ist nicht "You're the Only One". So ist auch das Staging nicht das Gleiche. Es hat die gleiche Herangehensweise, wie vor drei Jahren, aber nicht ganz so extrem, mit mehr Gefühl. Ob das der Schlüssel zum Erfolg ist, werden wir am 18. Mai im großen Finale erfahren.





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